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Blick in unsere Zukunft

Großvaterparadoxon
von

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Fehlgeschlagener Versuch

Kapitel 22: Fehlgeschlagener Versuch
 


 

„Mit der wahren Liebe ist es wie mit den Gespenstererscheinungen: alle Welt spricht von ihnen aber wenige haben sie gesehen.“ (La Rochefoucauld)
 

Carolines Sicht:

Ich schaute auf meine Liste, die ich mir erstellt hatte, damit ich auch ja nichts vergaß.

Sie lag ganz oben in dem Ordner, indem ich die ganzen Unterlagen gesammelt hatte, wie zum Beispiel die Bestellungen.

Ich hatte den Service für das Essen angerufen und mich noch einmal für die pünktliche Lieferung erkundigt, weswegen ich das jetzt auch abhaken konnte.

Als ich den Stift aufsetzte, spürte ich auf einmal diesen unerträglichen Schmerz in meinen Kopf, der mir das Gefühl gab gleich zu sterben.

Alles fiel mir zu Boden und verzweifelt hielt ich meinen Kopf fest, fragte mich was mit mir los war.

Was konnte so weh tun?
 

Ich versuchte aufzusehen und tatsächlich erblickte ich die Ursache.

Bonnie stand da, mit erhobener Hand, die Handfläche auf mich gerichtet und einen Blick so kalt und unnachgiebig, wie ich ihn bisher nur bei Klaus und Damon gesehen hatte.

Wieso sah sie mich so an?

Wieso ich?

„Bonnie!

Was… was tust du da?“, schaffte ich es knapp die Worte herauszubringen, aber das und die anhaltenden Schmerzen trieben mir Tränen in die Augen.

Ich konnte es einfach nicht begreifen.

„Ich hab es dir gesagt, Caroline.

Wir sind Feinde.

Du stehst auf der anderen Seite und du bist ein Vampir, dein Tod ist unausweichlich.

Deine Unschuld ist schon lange vergangen, als du zu einem Vampir wurdest, starbst du.

Ich mache das jetzt nur endgültig.“
 

Ich sank auf die Knie und weinte aus mehreren Gründen, die ich grad nicht alle vollkommen begreifen konnte.

Ich wollte ihr sagen, das wir doch Freunde waren, doch kein Wort schaffte es mehr meinen Lippen zu entkommen.

Der Schmerz war zu groß.

Ich wollte nur noch die Augen schließen.

Ich wollte nur noch dass es endlich aufhörte.
 

Das tat es dann wirklich und ich sank kraftlos zu Boden.

Ich wusste nicht was geschah, nur spürte ich wie langsam das Pochen in meinem Kopf aufhörte.

Dann wurde ich aufgehoben und als ich meine Augen öffnete, sah ich in die von Tyler.

Tyler?

„Tyler!“, rief ich aus, überrascht und doch sehr erfreut.

Es hätte wohl keinen besseren Zeitpunkt für sein Erscheinen geben können und ich glaub ich war noch nie so froh gewesen, sein Gesicht zu sehen.

Er blickte auf etwas und als ich seinen Blick folgte, sah ich Bonnie regungslos am Boden liegen.

Sie war nicht tot.

Ich hörte ihren Herzschlag.

Aber sie war wohl ausgeschaltet und ich war wirklich dankbar dafür.

Das war nicht mehr meine Freundin.

Ich wusste nicht was sie jetzt war, aber ich wusste, dass das zwischen uns nie wieder zu reparieren war und das ich ihr nicht mehr vergeben konnte.

„Ich hab wohl viel verpasst“, meinte Tyler und er wusste gar nicht, wie recht er damit hatte.
 

Erneut bahnten sich Tränen in meine Augen und mehr denn je klammerte ich mich an Tyler, schlang meine Arme um seinen Hals und hatte das Gefühl ihn nie wieder loslassen zu wollen.

„Sie hasst mich, Tyler.

Sie hasst uns alle.

Das war wir sind, sie verflucht uns dafür und sagt das es Seite gibt, das wir gegeneinander kämpfen müssen.“

Erst jetzt war mir klar geworden, wie ernst sie das alles gemeint hatte.

Dass sie einen Kampf wollte.

Ich sah es jetzt ein, aber es tat weh.

Es tat schrecklich weh in meinem Herzen.

Sie war meine Freundin gewesen und das sie jetzt meinen Tod wollte, war kaum fassbar für mich.

Aber ich wollte ihren Tod nicht.

Wenn wir schon nichts mehr miteinander zu tun hatten, konnten wir dann nicht einfach friedlich nebeneinander her leben?
 

Tyler trug mich fort, weg von diesem Ort und ich konnte wirklich nicht sagen, dass ich darauf bestand, allein gehen zu wollen.

Ich brauchte diese Unterstützung, diesen Halt.

Besonders jetzt.

Die Last war untragbar geworden und jetzt wo er da war, für mich da war und ich diese Last mit ihm teilen konnte, da wurde mir erst klar wie groß sie war.

„Du bist hier“, flüsterte ich und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.

„Für dich, Caroline und ich verspreche dir, dass ich nicht mehr gehen werde.

Ich bin hier für dich“, versprach er mir.

Ob er wohl wusste, wie viel leichter er mein Herz mit diesen Worten machte?
 

Mein Retter.

Ich hatte auch jemanden.

Jemand der allein für mich da war und der mir half.

Ich hatte Tyler zurück.

„Ich bin so glücklich“, verriet ich ihm und krallte mich mit meinen Händen in sein Hemd.

„Du musst mir alles erzählen, was geschehen ist“, flüsterte ich.

Seine Abwesenheit kam mir wie eine Ewigkeit vor, dabei handelte es sich nur um ein paar Wochen und doch…

Diese erschienen mit all den Ereignissen so lang.

So unendlich lang.

„Ich denke deine Geschichte ist viel interessanter.

Aber erst einmal sollten wir einen gemütlicheren Ort aufsuchen.“
 

Tyler trug mich, wenn auch unnötig, bis zu mir nach Hause.

Er setzte mich langsam aufs Bett ab und ich zog ihn mit zu mir nach unten, um seine Lippen nach so langer Zeit wieder zu spüren.

Himmlisch.

Und meine verdrängte Sehnsucht steigerte sich ins unermessliche, überflutete mich ganz und zeigte sich in erneuten Tränen.

Tyler ließ von mir ab und sah mir verwundert in die Augen.

Zu weinen war in so einem Augenblick wohl nicht so leicht verständlich.

„Ich hab dich vermisst, Tyler.

Es tat so weh ohne dich und es war kaum zu ertragen.“

Vorsichtig strich er mir über die Wange und fuhr sanft mit seinen Finger über meine Lippen, wischte danach meine Tränen fort.

„Und ich hab dich vermisst.

Du warst der einzige Gedanke, der mir die Schmerzen der Verwandlungen erträglich gemacht haben“, offenbarte er mir.

Er küsste meine Stirn und nahm dann meine Hand, um mich hochzuziehen, sodass ich saß und mich an ihn lehnen konnte.

Seine Arme hatten was Tröstendes und Schützendes zugleich.

„Reden wir“, schlug er vor und ich konnte nur mit ganzem Herzen zustimmen.



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