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Vom Regen in die Traufe...

von

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Mir ist schlecht.

Das ist das erste was ich merke, als ich mich langsam wieder aus den Tiefen meines Unterbewusstseins herauskämpfe. Mein Hals brennt wie die Hölle und mir tut alles weh. Und ich habe Durst.

Fuck, ich habe solchen Durst, ich könnte glatt einen ganzen See austrinken! Oder ein Meer! Oder-
 

„Du bist wach.“

Der schon wieder.

Mühsam versuche ich meine Augen zu öffnen und Itachi, der sich irgendwo links von mir, wenn das denn links ist und nicht oben, oder unten, oder hinter mir, oder- „Kannst du mich hören? Verstehst du mich?“ Klar versteh ich dich! Also wirklich!

Ich will ihm gerade sagen, dass er sich verpissen soll, als ich feststelle… dass ich mich nicht rühren kann.

Also gar nicht.

Ich kann nicht mal den Mund aufmachen. Oder einen Finger bewegen. Verfickte Scheiße, was geht denn jetzt!?
 

Ich kann… ich kann… Nein! Nein, das geht doch nicht! Ich… ich schlafe noch! Ganz bestimmt!

Das ist ein Traum! Ein verfickter Traum, und nichts anderes!

Ich werde panisch. Aber so richtig. Ich drehe innerlich am Rad, aber von außen sieht man nichts, weil ich mich nicht bewegen kann.

Ich kann mich nicht bewegen! Ich. Kann. Mich. Nicht. Bewegen!

Oh Gott! Ich bin tot. Oder besser mein Körper ist tot! Ich bin gestorben aber ich bin trotzdem noch da. Was soll das? Das ist gemein!

Muss ich jetzt live dabei sein, wie mein Körper verfault, oder-

Moment! Nein! Ich bin nicht tot!
 

Ich atme!
 

Verdammt! Ich atme! Gott, ich war noch niemals so erleichtert, wie jetzt gerade! Ich kann verdammt noch mal atmen! Ich könnte heulen vor Erleichterung! Kann ich aber nicht. Ich kann gar nichts. Außer atmen. Fuck!
 

„Deidara, wenn du wach bist und mich hören kannst, gib mir ein Zeichen“, verlangt Itachi jetzt neben mir und ich muss mich wohl damit abfinden, dass es sich bei ihm nicht um eine Erscheinung in meinem Kopf, sondern um das Original handelt. Und wie stellt er sich das vor? Soll ich für ihn tanzen? Ich kann mich nicht bewegen! So ein Idiot. Sieht er das nicht?
 

„Ist es möglich, dass du gelähmt bist?“

Ehm… okay, vielleicht ist er trotzdem nicht so blöd wie ich dachte. „Ich kann an deinem Chakra erkennen, dass du wach bist. Ich werde jetzt dein rechtes Auge anheben und dich mit dem Mangekyou in eine Illusion saugen. Wehr dich nicht, du hast ohnehin keine Chance.“
 

Geht´s noch? Was soll das? Ich werd mich doch nicht- Hey!
 

„Hallo“, sagt er dann einfach und ich falle fast auf die Knie als ich merke, dass ich plötzlich aufrecht stehe. Warum- Ach ja, eine Illusion. Das ist aber nett, dass er mich nicht weiter herumliegen lässt, toll!
 

„Hey…“, protze ich schlecht gelaunt und verschränke gleich mal die Arme vor der Brust. Ich meine, wenn ich mich schon bewegen kann…
 

„Sasori hat dich vergiftet“, klärt er mich unnötigerweise auf, sieht mich mit diesem leeren Blick an, den ich so an ihm hasse und bewegt sich nicht. Darauf sage ich nicht einmal was. Was auch? „Er konnte leider entkommen, bevor ich ihn um das Gegengift… bitten konnte. Ich habe dich zurück in das Haus gebracht. Du liegst in deinem Bett und hast jetzt drei Tage lang geschlafen. Wie fühlst du dich?“
 

Ich habe keine Lust mit ihm zu reden. Echt nicht. Er gibt sich so arrogant und überlegen, und diese gönnerhafte Art hab ich so über! Soll er sich einfach verpissen. Ich brauche seine Hilfe nicht! „Du hilfst niemandem, wenn du dich jetzt so stur stellst. Ich versuche mich so gut es geht um dich zu kümmern, aber ich bin kein Medizinninja. Wenn du Schmerzen hast, musst du mir sagen wo, damit ich etwas unternehmen kann. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, bis ich ein Gegenmittel gefunden habe, also-“
 

„Verzieh dich aus meinem Kopf! Ich brauche nichts von dir! Ich will dich nicht sehen! Du warst doch ohnehin froh, dass ich gegangen bin, also tu nicht so, als würde es dich kümmern, was aus mir wird. Geh einfach, mach die Tür zu und komm nicht wieder. In ein paar Tagen hat sich das Problem dann eh von selbst erledigt!“
 

Es ist allein mein Stolz der aus mir spricht. Ich will keine Hilfe von ihm, aber gleichzeitig schmerzt mein ganzer Körper. Ich habe so schrecklichen Durst, dass sogar die Illusion von mir in meinem Kopf schwankt, weil sie dehydriert ist.
 

Seufzend schüttelt Itachi den Kopf.
 

„Ich komme morgen wieder. So macht das keinen Sinn, fürchte ich“, sagt er, und plötzlich ist er weg. Alles ist weg.
 

Um mich herum ist alles schwarz, aber dafür kann ich meinen Körper wieder fühlen. Oder eben nicht fühlen.

Fuck, das ist so scheiße!
 

„Ich werde dir jetzt etwas zu trinken geben.“
 

Hab ich ihm nicht eben gesagt, dass er sich verpissen soll?

Ich versuche nach der Hand zu schlagen, die sich warm und fest unter meinen Nacken schiebt, meinen Kopf abstützt und dann etwas tiefer wandert, aber natürlich bleibt es bei dem Gedanken daran. Das ist echt ziemlich unbefriedigend! Itachi hebt meinen Oberkörper etwas an, bis ich halb aufrecht sitze.

Ich fühle ihn ziemlich nahe an mir und ich kann ihn riechen.

Also, wenn ich seinen Geruch mit dem vergleiche, was da so bei dieser Bewegung von meinem Körper aufsteigt… dass er mich noch nicht vollgekotzt hat ist ein Wunder, denn stinken ist nicht mehr wirklich das Wort, das meinen Zustand auch nur ansatzweise treffend beschreibt. Was ich eigentlich sagen will… Itachi riecht gut. Und ich nicht. Hm.
 

Mein Unterkiefer klappt nach unten und ich spüre, wie mir etwas an die Lippen gesetzt wird.
 

„Dein Schluckreflex funktioniert, aber ich wollte trotzdem lieber warten, bis du wach bist, bevor ich dir etwas zu trinken gebe. Allerdings hätte ich es heute so oder so machen müssen. Dein Körper ist an seinem Limit und ich will kein Risiko eingehen. Achtung, ich kippe jetzt die Tasse“, sagt er und dann spüre ich, wie etwas Nasses, nicht allzu kaltes langsam in meinen Hals läuft. Erst denke ich, es ist Wasser, aber dann merke ich, dass es Brühe ist. Kalte Brühe schmeckt scheiße. Nur, damit ich das mal erwähnt habe.

„Ich dachte, da ich nicht weiß, wie viel du anfangs schaffst, gebe ich dir lieber etwas Nahrhafteres, als einfach nur Wasser.“
 

Aha… toll. Hast du gut gemacht. Ich bin stolz auf dich. Und jetzt hör auf, das tut weh. Also das Schlucken.
 

Aber er hört nicht auf.

Und ich kann nichts sagen. Oh Mann…
 

Sechsmal muss ich noch schlucken, bis er endlich die Tasse absetzt und mich wieder hinlegt.

Ich bin fix und fertig. Das war so anstrengend, als wäre ich zwanzig Kilometer gerannt. Ich will schlafen. Einfach nur schlafen und diesen scheiß Traum verdrängen. Ich meine… das kann doch nicht echt sein, oder? Das passiert doch gerade nicht wirklich?
 

„Ich komme in ein paar Stunden wieder und sehe nach dir. Wirklich sehen werden wir uns aber erst morgen. Gute Nacht“, sagt Itachi, dann spüre ich, wie sich das Bett bewegt, als er aufsteht, höre seine Schritte auf dem Weg zur Tür und dann fällt selbige hinter ihm ins Schloss und ich bin allein.
 

Und… das kotzt mich jetzt noch viel mehr an.

Fuck!
 


 

Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergangen ist. Ich habe zwischenzeitlich denke ich mal ziemlich lange geschlafen, über viele Dinge nachgedacht und… naja noch mehr nachgedacht. Mehr kann ich ja nicht machen.

Insgeheim hatte ich ja gehofft, dass die Lähmung einfach von selbst verschwindet und das Gift seine Wirkung verliert, aber da habe ich die Rechnung ohne Sasori gemacht. Wenn er jemanden vergiftet, dann macht er es richtig.

Dass er mich nicht töten wollte ist mir jetzt klar, immerhin ist er gekommen, um mich zu Akatsuki zurück zu bringen. Ich nehme an, dass er mir dort dann das Gegenmittel verabreichen wollte und er sich einfach den Stress mit mir auf dem Weg dorthin sparen wollte, ganz davon abgesehen, dass er mich ärgern wollte damit, dass ich zwar wach bin, mich aber nicht bewegen kann.

Er ist echt so ein Arschloch! Und das hätte mein Partner werden sollen? Meine Fresse, da ist mir Itachi echt noch lieber als… Krankenpfleger. Bah!
 

Apropos krank. Mein Rücken tut weh vom Rumliegen. Eigentlich tut mir allgemein alles weh, aber mein Rücken ist am schlimmsten. Wenn er kommt, muss ich ihm sagen, dass er mich drehen soll. Wie ne Wurst auf dem Grill. Ich bin eine Grillwurst. Und wenn ich hier noch länger vor mich hingammle, bin ich durch und bereit gegessen zu werden, denn Leben ist das so echt keins!
 

„Guten Morgen.“
 

Ah, da ist ja auch schon meine Krankenschwester.

Ich verdränge mit Gewalt das Bild von Itachi aus meinem Kopf, in dem er in einer kurzen, ledernen Schwesternrobe und weißen Strümpfen durch den Raum stöckelt, ein nettes kleines Häubchen auf dem Kopf und konzentriere mich auf meine rechte Hand. Wenn ich mich ganz arg anstrenge, vielleicht kann ich ihm dann ja den Mittelfinger zeigen?

Klappt nicht. Blöd.
 

„Entspann dich, ich komme jetzt zu dir. Ich hoffe, du hast heute bessere Laune als gestern…“
 

Ich frage mich, ob er auch meine Gedanken sehen kann? Also meine eigenen. Nicht nur das, was er mir erlaubt zu sehen.

Ich spüre, wie er mein rechtes Lid nach oben zieht und schon steht er wieder vor mir.
 

In einem weißen Schwestern-Outfit. Wie geil ist das denn!
 

Ich nutze die Gelegenheit und biege mich erst mal vor Lachen und zwar so sehr, dass mir die Tränen übers Gesicht laufen.

Gott, was für ein genialer Anblick!
 

„Freut mich, dass du deinen Spaß hast“, brummt Itachi, sieht pikiert an sich herunter, zupft kurz an dem blütenweißen Strumpfband, bevor er die Augen verdreht und den Kopf schüttelt.

In der nächsten Sekunde steht er wieder mit seinen üblichen, langweiligen blauen Klamotten vor mir.
 

„Naww, wie gemein! Gönn mir doch auch mal ein bisschen Freude, ich kann doch nichts anderes, als hier dumm rumliegen!“, würge ich keuchend hervor, denn irgendwie hab ich es ernsthaft geschafft, dass meine Illusion keine Luft mehr bekommt. Sterben kann ich so aber nicht, oder? Oder?
 

„Wie geht es dir heute? Hast du Schmerzen?“, übergeht er meine Aussage einfach. Gut, ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass er sich groß auf eine Diskussion mit mir einlässt, aber dass er so gar nicht reagiert…

Na, wenn er schon fragt…
 

„Ja, mein Rücken tut weh. Ich kann nicht die ganze Zeit auf dem Rücken liegen“, sage ich, als ich mich einigermaßen wieder beruhigt habe. „Und ich habe Hunger. Und Durst. Und ich muss aufs Klo“, füge ich noch grinsend an und bin gespannt, was er darauf jetzt erwidert. Es stimmt nicht, aber-
 

„Letzteres ist kein Problem, ich habe dir einen Katheter gelegt.“ Er hat… er hat nicht wirklich… Ich werde ihn töten, sobald ich mich wieder bewegen kann, das schwöre ich! „Feste Nahrung kann ich dir wenn dann nur hier anbieten, aber sie wird dir nicht helfen körperlich fitter zu werden. Du wirst dich höchstens mental besser fühlen. Mehr als Brühe kann ich deinem Körper leider nicht zuführen, so lange du in diesem Zustand bist“, redet der Arsch einfach weiter, doch ich kann ihm gar nicht richtig zuhören.
 

Der Scheißkerl hat mir einen Katheter gelegt! Hallo?
 

„Du hast mir nicht ernsthaft… ich meine… du hast nicht…“, ich kann´s nicht mal aussprechen! Ich komme da nicht drüber weg! Der Arsch weiß eh, wovon ich rede.
 

„Natürlich, das war unumgänglich. Oder wolltest du in deinen eigenen Exkrementen liegen?“, fragt er mich und ehrlich, darauf muss ich nicht antworten, aber trotzdem! Natürlich will ich das nicht, aber darum muss er noch lange nicht… okay muss er, aber fuck! Das ist erniedrigend und entwürdigend und das ist fast zweimal das gleiche aber es fühlt sich auch doppelt scheiße an das zu wissen! Spüren tu ich´s nämlich netterweise nicht. Wie schön.
 

„Auf jeden Fall muss ich gedreht werden. Ich will mich nicht wundliegen, nur weil du unfähig bist!“ Dankbarkeit gehört nicht gerade zu meinen Stärken, wie man sieht. Aber ich bin hier auch das Opfer, ich darf undankbar sein!
 

„Ich werde es tun, sobald die Unterredung beendet ist. Brauchst du sonst irgendetwas?“
 

Kann der sich nicht wenigstens über meine Beleidigungen ärgern? So mach das keinen Spaß. Er ist so… ich weiß nicht… desinteressiert? Eigentlich nicht, er kümmert sich ja, aber… ungerührt! Das ist es! Und es nervt mich!
 

„Ja klar, ich hätte gerne ein Buch, mir ist langweilig“, ätze ich, verlagere mein Gewicht auf mein anderes Bein und dann fällt mir ein, dass ich ja ein bisschen herumlaufen könnte. Das rumliegen kotzt mich an! Wenn ich mich hier schon frei bewegen kann, sollte ich das ausnutzen! Aber wo soll ich hingehen? Hier ist ja nichts. Und einfach dumm ihm Kreis gehen ist dämlich.
 

Als hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen, schießen plötzlich schwarze Häuser aus dem Boden. Itachi baut eine Stadt für mich. Ist er nicht ein netter Kerl? Ja, nicht? Aber was zu Hölle, hat der Wichser in meinen Gedanken verloren?! „Hör auf damit!“, schreie ich ihn unvermittelt an, und alle Bewegung um mich herum stoppt. Jetzt ist alles voller halber Häuser und Bäume. Das sieht ja mal merkwürdig aus.
 

„Was ist?“, fragt Itachi, sieht mich verwirrt an. Der rafft das nicht, oder? Aber gut, der Sinn dieses Jutsus ist ja genau das. Gedankenmanipulation, also warum Rücksicht nehmen? Aber nicht mit mir!
 

„Hör auf in meine Gedanken zu sehen! Mag ja sein, dass du sie lesen kannst, aber ich will das nicht!“, keife ich ihn an, habe die Hände zu Fäusten geballt und bin kurz davor auf ihn loszugehen, so wütend bin ich.
 

„Tus“, sagt er einfach und glotzt mich an. Hä? Was will er denn jetzt? „Schlag mich, wenn es dir dann besser geht?“ Der Wichser macht es schon wieder! Wie gerne würde ich- „Tu dir keinen Zwang an, hier!“
 

Plötzlich liegt ein großer Haufen weißer Ton vor mir. Was…?

Okay, wenn er´s so haben will? Das lass ich mir doch nicht zweimal sagen! Aber den Scheißkerl mach ich ohne meine Kunst fertig!
 

Mit einem Satz springe ich über den Haufen, renne auf Itachi zu und lasse meine Faust in sein Gesicht donnern.

Naja fast.

Natürlich weicht der Mistkerl aus. Hätte mich auch gewundert, hätte er sich einfach so von mir schlagen lassen, sogar hier, aber egal!

Wütend knurrend stürze ich mich auf ihn und dann beginnen wir richtig zu kämpfen.

Das dumme ist, dass ich merke, wie er sich zurückhält. Er ist im Taijutsu wesentlich besser als ich, könnte mich wahrscheinlich innerhalb von Sekunden fertig machen, aber er tut es nicht. Er lässt es zwar nicht zu, dass ich ihn wirklich treffe, aber er greift mich nicht mit voller Kraft an und ich weiß, dass er mir so die Möglichkeit geben will, mich einfach nur richtig auszutoben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aibera
2013-11-17T15:32:05+00:00 17.11.2013 16:32
=) Wie cool, dass Itachi mit seinem Genjutsu Deidara hilft - mehr oder weniger ♥ Die Idee gefällt mir sehr gut ^^ Und das Kapitel ist natürlich sehr gut, ich hoffe nur, dass Deidei bald wieder Herr über seinen Körper ist!
lg
Aibera


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