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Was übrig bleibt, ist Chaos

von

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Wie eins zum anderen führt

1: Wie eins zum anderen führt
 

Sie begannen mit einem Schlagabtausch, nachdem sie sich aufgewärmt hatten und sich in Position stellten. Dort, wo der eine die Faust des einen fing und einen Tritt in den Magen kassierte, schlug dieser mit der freien Hand nach vorne und streifte die Wange des Anderen, nur um sich danach endlich zusammen zu krümmen, sich für einen Moment den Magen hielt und danach einen Schritt zurück sprang, wie es sein Gegenüber auch tat.

Der Tritt hatte es in sich gehabt, aber das bedeutete noch lange nicht, dass es ihm das Grinsen von seinen Lippen wischte. Das waren immer noch die schönsten Momente in seinem Leben, selbst nach all den Jahren, in denen ein anderer vielleicht das Interesse an diesen Dingen schon lange verloren hätte. Es ging nicht um Leben oder Tod, es war einzig und allein ein Zeitvertreib, ein Hobby, das sich in so vielen Jahren manifestiert hatte und nicht mehr weichen wollte. Es war ein Spiel um Kraft und Dominanz, um Sieg und Niederlage, ein Kräftemessen und ein sich fit halten.
 

Er machte eine provokante Geste mit seiner Hand, die er vor sich ausgestreckt hatte. Sein Gegenüber grinste nun ebenfalls und noch während er seine Augen gefährlich aufblitzen sehen konnte, verschwand er auch schon, um genau neben ihm wieder aufzutauchen und er hatte gerade noch genug Zeit seinen Kopf so zu drehen, damit er die herannahende Faust sehen und ihr ausweichen konnte. Schnell sprang er zurück, nur um mit derselben Geschwindigkeit wieder auf ihn zuzurasen, seine Faust nun ebenfalls zum zerreißen gespannt und ebenfalls versuchte einen Treffer zu landen. Wieder wurde sie festgehalten, doch dieses Mal ließ er sich nicht aufs Kreuz legen, fing die seines Gegenstückes ebenso ab, nur damit sich ihre Finger ineinander verhaken konnten. Seine erste Faust zog er zurück, holte mit seinem Bein aus und rammte Kakarott endlich einen Fuß in die Rippen, die diesen dazu veranlasste, die Luft zischend zwischen seinen Zähnen auszupusten.
 

Sein Griff festigte sich und er wiederholte den Schritt mit dem anderen Bein, zielte dieses Mal jedoch auf den Kopf des Jüngeren, den dieser in einer blitzschnellen Bewegung aus der Schusslinie ziehen konnte, seinerseits nun die freie Faust erneut in sein Gesicht rammte. Die kurze Benommenheit schüttelte er mit einem weiteren Grinsen ab, war ja nicht so, dass es ihm unendlich schmerzte.

Schnell ließen sie sich los und er ließ sich ganz auf die Hände fallen, um den Schwung zu nutzen und Kakarott beide Füße in den Magen zu rammen. Dieser wurde nach hinten gestoßen und landete einige Meter von ihm entfernt auf dem gekachelten Boden, doch bevor er Zeit hatte die Luft zurück in seine Lungen zu ziehen, sah er ihn auch schon erneut auf ihn zukommen. Ein Ki-Blast traf auf seine Brust und für einen Moment wunderte er sich nur, woher dieser gekommen war, als er auch schon dem Fuß auswich, der genau auf seine Schläfe gerichtet war. Eine Drehung später stand er wieder auf seinen Beinen, fixierte die herannahende Faust und sprang rechtzeitig zur Seite, bevor er ihn treffen konnte.

Er musste zugeben, dass der Prinz in letzter Zeit stärker geworden war, dass er einen großen Schritt auf ihn zugemacht hatte und nicht mehr zwei Schritte hinter ihm hing. Es ließ ihn Lächeln, welches sich sofort in einen ernsten Ausdruck verwandelte, als er die Energie spürte, die dieser sammelte. Ja, er war stärker geworden und manchmal fehlte wirklich nicht mehr viel und er würde selbst elend auf dem Boden landen.
 

„War das schon alles?“, wurde ihm entgegen geschmettert.

„Steh nicht so doof in der Gegend rum, beweg dich!“ Wie immer, wenn sie miteinander kämpften nahm seine Stimme diesen herrischen Ton an. Es war, als wenn man ihn ausgewechselt hätte, als ob nichts von dieser anderen Person übrig war, die er geworden war. Die eingestellte Schwerkraft zerrte an ihm und manchmal fragte er sich, wie sie es schafften, den GR in einem Stück zu belassen. Aber das war jetzt nebensächlich, stattdessen konzentrierte er sich wieder auf sein Gegenüber, welcher dort stand und grinsend seine Arme zu seinen Seiten ausbreitete. Er konnte die Energie bereits sehen, aber bevor er etwas sagen konnte, war es schon zu spät.

Der Final Flash raste mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu und er war einfach zu nah um noch groß darüber nachzudenken, powerte sich nur Sekundenbruchteile, bevor es ihn treffen würde, zum SSJ. Seine Arme schützend über sein Gesicht gelegt konnte er nicht anders als sich treffen zu lassen und zu hoffen, dass es nicht zu schlimm für ihn ausgehen würde. Er konnte spüren, dass er nach hinten gedrückt wurde, irgendwann mit dem Rücken zur Wand stand und plötzliche Stille einkehrte, nachdem sich die Energie in Luft aufgelöst hatte. Erst dann nahm er die Arme wieder nach unten.
 

“Das war unfair, Vegeta!“ Seine eigenen Augenbrauen zogen sich zusammen, wieso nur musste er immer so übertreiben? Wenn er nicht schnell genug gewesen wäre, hätte er mal wieder ne magische Bohne gebraucht. Manchmal fragte er sich wirklich, wieso Vegeta das tat, doch eben jener verschränkte nur die Arme vor der Brust und grinste ihn an.

„Im Kampf ist alles erlaubt, hör auf zu jammern.“ Um seine Aussage noch zu unterstreichen, powerte er sich ebenfalls auf und verschwand für den Bruchteil einer Sekunde, nur um genau vor ihm wieder aufzutauchen und die Faust in seinen ungeschützten Magen zu rammen.

“Konzentrier dich lieber, wir sind nicht zum spielen hier!“, zischte er ihm noch zu, setzte mit seiner anderen Faust nach und wiederholte das Ganze. Dann sprang er zurück, nur um mit einem weiteren Grinsen seinen Fuß fliegen zu lassen, welchen er dieses Mal jedoch abfangen konnte. Er hielt ihn fest, holte Schwung und schleuderte ihn von sich, so dass dieser gegen die Wand prallte. Doch bevor er an ihr hinunter rutschen konnte, fing er sich und raste erneut auf ihn zu. Ein weiterer Schlagabtausch folgte, bei welchem Beide Treffer landen konnten, nur um sich letzten Endes mit einem Sprung voneinander zu trennen, sich einige Sekunden stumm anzusehen und wieder aufeinander losgingen.
 

Es war wie ein eingeübter Tanz. Eine Faust hier, ein Knie dort und wieder eine Faust, nur um sich zu trennen und von vorne anzufangen. Er fing sich eine Kopfnuss, nachdem er es geschafft hatte beide Hände des Prinzen zu schnappen und ließ ihn daraufhin wieder los, um sich die schmerzende Stirn zu reiben.

“Das tat weh.“, jammerte er auch gleich los, nur um ein entnervtes Schnauben zu ernten.

„Konzentrier dich, hab ich gesagt.“, kam von oben und er bekam nicht mehr die Gelegenheit dorthin zu sehen, als ihn auch schon ein Ellenbogen im Nacken traf und ihn vornüber kippen ließ. Aber das würde ihn noch lange nicht aufhalten, rollte sich zur Seite um dem Fuß auszuweichen, der auf seinen Kopf gerichtet war. Wieso nur nahm Vegeta das immer alles so ernst? Innerlich seufzte er, es wurde Zeit ihn mal wieder auf den Teppich zu bringen und dem Spiel ein Ende zu setzen, bevor er noch Höhenflüge bekam. Noch hatte er nur so gute Chancen, weil er wirklich unkonzentriert war, aber wenn er ernst machte, nützte Vegeta es auch nichts mehr, dass er stärker geworden war. Jetzt war es an ihm zu grinsen, der einzige Schwachpunkt, mit dem er den Prinzen immer wieder bekam.
 

„Du willst es nicht anders.“, flüsterte er eher zu sich selbst, als zu irgendjemand anderem und powerte sich auf die nächste Stufe auf. Nur einen Wimpernschlag später bekam Vegeta seine Faust ins Gesicht und strauchelte nach hinten, bevor er sich aber fangen konnte, setzte er nach, drehte sich halb und rammte ihm seinen Fuß in die Seite. Ein Keuchen übertönte das Knacken der Rippen, von denen er sich sicher sein konnte, dass sie zumindest angebrochen waren. Doch auch jetzt bekam Vegeta nicht die Chance sich zu fangen, hielt sich noch die Seite als ihn ein Knie am Kopf erwischte und erneut an die Wand des GR krachen ließ. Er stöhnte schmerzhaft auf, während er an ihr nach unten rutschte und versuchte ruhig zu atmen, was in einem Kampf nicht wirklich möglich war.

Also ignorierte er die Schmerzen, sprang wieder auf die Beine und powerte ebenfalls auf, nur um mitten im Geschehen eine Faust an sein Kinn zu bekommen, dass ihn leicht nach oben drückte. Bruchteile später lag er auf dem Boden und versuchte den Schmerz in seinem Nacken zu kontrollieren, an dem Kakarott ihn erwischt hatte. Zischend stand er auf und zog die Augenbrauen tief ins Gesicht, das Grinsen für den Moment verschwunden und sich völlig bewusst darüber, dass sich die Karten neu gemischt hatten. Gott, wie er es hasste immer wieder auf die Schnauze zu fliegen, nachdem er gehofft hatte ihm näher zu kommen.
 

„Was ist, ist dir die Luft ausgegangen?“ Jetzt war es an Kakarott Sprüche zu klopfen, und auch wenn er es nicht gerne tat, er wusste, dass er ihn damit endlos auf die Palme treiben konnte. Ein wütender Vegeta wurde zwar stärker als ohnehin schon, dafür aber griff er unüberlegter an und darauf hatte er es abgesehen. Dieser Kampf würde schneller zu Ende sein, als er geplant hatte, zumal es nicht einmal eine solch ernste Angelegenheit werden sollte. Aber er hatte es wissen müssen, alles was Vegeta tat, tat er mit Herzblut.

„Leck mich!“, wurde ihm auch gleich entgegen geschleudert und wich kurz darauf einer weiteren Faust aus, die ihn zwar noch an der Wange streifte, aber sonst keinen Schaden anrichtete. Er nutzte die Gelegenheit, griff nach seinem Gegenpart und rammte ihm wiederholt sein Knie in den Magen, nur um ihn aufkeuchen zu hören. Beim letzten Mal ließ er ihn los, so dass er fallen würde, nur beschleunigte er das, indem er ihm erneut seine zusammengefalteten Hände in den Nacken rammte. Mit einem dumpfen Geräusch kam der Körper auf dem Boden auf, rollte sich zur Seite und spuckte das Blut aus, das sich in seinem Mund sammelte.
 

Zum Aufstehen kam er dennoch nicht, ein scharfer Schmerz in seinem Rücken, welcher nur ein weiterer Tritt sein konnte, beförderte ihn auf die andere Seite des GR, an welcher er erst einmal liegen blieb und versuchte sich zu sammeln. Plötzlich hatte sich das Blatt gewendet und er verfluchte sich dafür, nicht stärker zu sein. Immer wieder war es sein Arsch, in den getreten wurde und es gab nichts, was er hätte dagegen unternehmen können. Es tat weh, tief in seinem Inneren, aber er war auch niemand, der deswegen aufgeben würde.

Schnell rappelte er sich wieder auf, schwer atmend, nur um geschockt zu starren und eines zu hören. „Ha!“ Die letzte Silbe der Attacke, die sich durch den GR fraß und unaufhörlich auf ihn zukam. Aber er konnte sich nicht bewegen, konnte sich nicht dazu bringen auszuweichen, als er sah, was Kakarott damit anrichtete.

Die Energie fraß sich durch die mittlere Konsole, nahm den Generator auseinander und traf nur wenig später frontal auf ihn. Den Schmerz nahm er erst gar nicht wahr, alles, was er zwischen der leuchtenden Energie sah, waren die Funken, die die Kontrollen schlugen, bevor alles ein weiteres Mal in einem Knall unterging. Er wurde an die Wand gepresst, hörte nicht mehr den erschrockenen Ausruf Kakarotts, der geistesgegenwärtig, wenigstens einmal die Beine in die Hand nahm und mittels seiner Teleportation verschwand, nur um ihn zurück zu lassen.

Warum tat er das, er war doch sonst nicht so, musste immer jeden retten und jetzt ließ er ihn hier alleine? Gut, es war nicht das erste Mal, dass der GR mit ihm in die Luft flog, aber es war nie eine schöne Erfahrung gewesen. Zudem war er nie vorher frontal von einer so starken Attacke getroffen worden, die seinen Zustand auf normal zurückfallen ließ und endlich den Schmerzen ihren Platz ließ. Es brannte höllisch, wahrscheinlich hatte sie sich in seine Haut gefressen, ließ seinen Geist schwimmen. Warum war er auch so dumm, sah lieber einer tickenden Zeitbombe zu, anstatt wenigstens zu versuchen, sie ein wenig abzuwehren? Warum war er so paralysiert gewesen?

Er rutschte in eine sitzende Position, die Wand im Rücken und keuchte das wenige an Luft wieder aus. Eine Schmerzwelle durchfuhr ihn und er hätte den Kopf über sich selbst geschüttelt, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre. Es war nun wirklich nicht überraschend, dass Kakarott damit um die Ecke kam, allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass er ihm nicht einmal die Zeit zum Aufstehen ließ.

Dass nach dem Kame-hame-ha eine weitere Schockwelle seinen Körper traf und sein Bewusstsein in tiefe Schwärze zog, bekam er nicht mehr mit.



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