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Smallville-Expanded - 03

Vacation
von

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Edelsteine

Cassidy Sterling, die an diesem Wochenende Nachmittagsdienst im Krankenhaus von Edge-City hatte, war froh, endlich Zuhause zu sein, als sie sich, gegen 22:45 Uhr, an den Küchentisch setzte. Ihr Mann Jerome besuchte seinen Bruder in Granville, und würde erst am nächsten Morgen wieder da sein. Aber bald würde Alicia wieder da sein. Es war ausgemacht, dass Christian sie heute Abend, bis um 23:00 Uhr, hier absetzen würde, und auf den Jungen, das wusste Cassidy inzwischen, war in dieser Hinsicht Verlass.

Wie zur Bestätigung erklang draußen kurz darauf das Geräusch seines Motorrades. Es dauerte jedoch noch eine Weile, nachdem der Motor verstummt war, bis sie die Schritte ihrer Stieftochter auf der Veranda vernahm und sie lächelte amüsiert, da sie sich sehr gut vorstellen konnte, was in der Zwischenzeit geschehen war. Schließlich war sie gebürtige New Yorkerin, und auch einmal jung gewesen.

Als Alicia schließlich herein kam und sie glücklich anstrahlte, da tat Cassidy Sterling ahnungslos und meinte scheinbar unbeteiligt: „Der Ausflug nach Metropolis scheint dir ja sehr gefallen zu habe, Kleines.“

„Und du kannst dir natürlich gar nicht vorstellen, woran das liegt“, erwiderte Alicia ironisch, bevor sie ihrer Mom um den Hals fiel und leise sagte: „Danke, dass du und Dad mir erlauben wollt, mit Chris in den Ferien nach Europa zu fliegen.“

„Dir ist hoffentlich klar, dass damit die Bedingung verknüpft ist, nicht schlechter zu werden, in der Schule“, mahnte Cassidy Sterling, gespielt ernst. „Sonst müssten wir uns das noch einmal genau überlegen.“

Alicia blickte ihre Mutter treuherzig an und versicherte schnell: „Ich werde die Schule nicht vernachlässigen. Ich glaube, in dem Fall wäre Christian der Erste der mir etwas erzählen würde. Wusstest du, dass er außer Englisch und Deutsch außerdem noch Spanisch und Französisch beherrscht? Und momentan lernt er gerade Japanisch.“

„Wow – ein Streber“, spöttelte ihre Mutter gutmütig. „Zu meiner Zeit waren die blass, dürr und pickelig.“

„Ja, und heutzutage spielen die Football, retten Mädchen, und beherrschen Kampfsport“, hieb Alicia in dieselbe Kerbe. „Da soll noch einer behaupten, die Menschheit würde sich nicht weiterentwickeln.“

Sie lachten amüsiert und Alicia zog sich einen Stuhl heran. Nachdem sie Platz genommen hatte meinte sie: „In Metropolis habe ich Oliver Queen kennengelernt. Chris und er kennen sich von Früher.“

„Toll, meine Tochter lernt einen Milliardär nach dem anderen kennen“, bemerkte Cassidy Sterling trocken. „Hoffentlich schnappst du demnächst nicht über.“

„Bestimmt nicht“, lachte Alicia. „Er hat Christian und mich eingeladen, uns nach den Ferien den Firmensitz von QUEEN-INDUSTRIES anzusehen.“

„Und da wirst du natürlich die Gelegenheit nutzen, dir schon einmal die Laboreinrichtung genau anzusehen, nehme ich an.“

Alicia nickte begeistert. „Schaden kann es ganz bestimmt nicht. Ich hoffe, ich bekomme ein Stipendium, als Chemikerin, an einem der Colleges.“

Cassidy nickte nachdenklich. Sie hatte bereits, gemeinsam mit ihrem Mann, hin und her überlegt, wie sie Alicia dieses Studium aus eigener Tasche finanzieren könnten. Ein Stipendium würde die optimale Lösung des finanziellen Problems sein, denn ohne einen neuen Kredit war dies sonst kaum möglich.

„Oliver Queen gefiel übrigens die Kette, die mir Christian zum Geburtstag geschenkt hat, Mom.“

Cassidy Sterlings Gedanken kehrten in die Wirklichkeit zurück und sie warf einen Blick auf die silbern glänzende Kette, und den ebenfalls silbern glänzenden Anhänger, mit den weißen und blauen Steinen darin. Sie betrachtete das Glitzern der Steine und fragte ihre Tochter dann mit seltsamer Betonung: „Hat Christian dir gesagt, was das für Steine sind?“

Alicia lachte. „Samantha hat ihn während meiner Fete gefragt, und Chris hat ganz trocken gemeint, es wären Diamanten und Saphire. Manchmal ist er wirklich ein Spaßvogel.“

Cassidy Sterling nickte nur und fragte dann: „Darf ich die Kette einmal haben?“

Das Mädchen nickte. Schnell nahm sie die Kette ab und reichte sie ihrer Mutter. „Hast du etwa eine Ahnung was für Steine das sind?“

„Vielleicht“, antwortete ihre Mom ausweichend und betrachtete das Feuer der Steine nun aus der Nähe. Schließlich stand sie auf, nahm eines der Wassergläser von der Spüle und bewegte einen der Steine langsam über die glatte Glasoberfläche.

Ein kreischendes Geräusch entstand, und erschrocken fragte Alicia: „Mom, was machst du denn da?“

Cassidy Sterling ihrerseits blickte interessiert auf das Wasserglas und drehte es so, dass ihre Tochter die zwei Riefen, welche die Steine auf der Glasoberfläche hinterlassen hatten erkennen konnte. Dann blickte sie ihre Tochter ernst an und sagte: „Dein Freund ist tatsächlich ein besonderer Spaßvogel, aber nicht so, wie du denkst. Ich würde sagen, Christian hat Samantha die Wahrheit gesagt, als sie ihn nach den Steinen fragte.“ Sie wog die Kette in ihrer Hand. „Und ich denke, diese Kette ist auch nicht aus Silber, sondern aus Weißgold gefertigt.“

„Aber Mom, das ist doch...“

„Bei einem Milliardärssohn solltest du vielleicht weniger leichtfertig an das Wort: Unmöglich denken“, kam Cassidy Sterling ihrer Tochter zuvor. „Du wirst Christian morgen hierher bestellen, denn dein Vater und ich haben ein paar ernste Worte mit ihm zu reden. Außerdem wirst du ihm bei dieser Gelegenheit die Kette zurückgeben und ihm sagen, dass du sie nicht annehmen wirst.“

„Aber Mom...“

„Ich will kein Aber von dir hören, Alicia. Chris wird lernen müssen, dass man andere Menschen nicht kaufen kann.“ Cassidy gab Alicia die Kette zurück und erhob sich von ihrem Stuhl. „Alles Weitere besprechen wir morgen, jetzt möchte ich nur noch in mein Bett.“

Sprachlos blickte Alicia ihrer Mutter hinterher. Ihr Blick fiel auf die Kette und unaufhaltsam füllten sich ihre Augen mit Tränen. Was hatte sich Christian nur gedacht, bei diesem wirklich schlechten Scherz?

 
 

* * *

 

Christian war bester Laune, als er am nächsten Morgen, zusammen mit Jason und Mary Falken am Frühstückstisch saß. Mit einem wissenden Schmunzeln meinte seine Tante: „Euer gestriger Ausflug nach Metropolis scheint ja ein voller Erfolg gewesen zu sein.“ Ihr Blick verklärte sich etwas, als sie dann das Thema wechselte und fragte: „Hast du schon eine endgültige Entscheidung getroffen, ob du weiterhin in Amerika bleiben möchtest?“

Die Miene des Jungen wurde etwas ernster. „Ja, und ich denke, dass sie Vater wenig gefallen wird. Ich fühle mich hin und her gerissen, wisst ihr. Einerseits fehlt er mir sehr. Andererseits gefällt es mir hier sehr und ich möchte nicht weg. Ich habe mich entschlossen hier zu bleiben – zumindest, bis zum Ende des nächsten Schuljahres. Aber ich möchte Vater das nicht am Telefon sagen, sondern lieber persönlich, wenn ich ihn zusammen mit Alicia besuche, das bin ich ihm schuldig.“

„Ich glaube er wird es verstehen“, sagte Jason Falken überzeugt. „Und ich bin sicher, dass er dir keine Steine in den Weg legen wird, das ist nicht seine Art.“

„Ich weiß, Onkel Jason. Vielleicht fällt es mir gerade deshalb so schwer. Ich liebe ihn und ich möchte nicht, dass er enttäuscht von mir ist.“

Mary Falken legte ihre Hand auf den Unterarm des Jungen. „Das wird er bestimmt nicht sein, Chris. Ich glaube eher, dass er stolz auf dich sein wird, weil du deinen eigenen Weg gehst. Auch wenn dieser Stolz sicherlich mit Wehmut verbunden sein wird, denn er liebt dich gewiss genauso sehr.“

Christian blickte von ihr zu Jason. „Danke, dass ihr so toll für mich da seid. Ich...“

Der Junge wurde vom Klingelton seines Handys unterbrochen.

„Da scheint noch jemand Sehnsucht nach dir zu haben“, meinte Mary Falken, anzüglich grinsend, während Christian sein Handy aus der Hosentasche zog. Sie beobachtete, wie sich Christians zunächst fröhliche Miene immer mehr anspannte und ernst wurde. Als er schließlich das Gespräch unterbrach fragte sie besorgt: „Ist etwas passiert?“

Christian blickte sie abwesend an und meinte: „Ich bin mir nicht sicher. Es war Alicia und sie klang ziemlich aufgeregt. Ihre Eltern wollen mit mir reden – offenbar geht es um die Kette, die ich Alicia zum Geburtstag geschenkt habe.“

„Und du hast ihr natürlich gesagt, was so besonders an dieser Kette ist“, forschte Jason Falken vorsichtig nach.

„Nun ja, vielleicht nicht so richtig. Als ich Alicia die Kette angelegt habe, da fragte mich ihre Freundin Samantha, was für Steine in dem Anhänger sind. Ich habe es ihr ganz offen gesagt, aber sie hielt es wohl für einen Scherz.“

Jason Falken seufzte entsagungsvoll. „Ich habe dir erklärt, wie sich Jerome und Cassidy Sterling haben, wenn es um finanzielle Dinge geht. Wenn du Alicia nicht gesagt hast, was es mit der Kette auf sich hat, dann müssen sie doch zwangsläufig annehmen, du hättest sie extra für Alicia gekauft. Und dass das dann so aussieht, als würdest du dich in ihr Herz kaufen wollen ist dir gar nicht in den Sinn gekommen?“

Betroffen blickte Christian seinen Onkel an. „Aber das wollte ich doch gar nicht.“

„Ja, das wissen wir“, beschwichtigte Mary ihn schnell. „Aber woher sollen das Alicia und ihre Eltern wissen?“

Christian schwieg. Ihm wurde bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte. Schnell fasste er sich wieder und stand von seinem Stuhl auf. „Ich werde es ihnen erklären, und mich dafür entschuldigen, dass ich Alicia nichts weiter über die Kette erzählt habe.“

„Vielleicht solltest du den Brief deines Vaters mitnehmen“, riet ihm Mary Falken. „Ich denke, du solltest ihn Alicia vorlesen.“

Ein erstes zaghaftes Lächeln überflog das Gesicht des Jungen. „Gute Idee, Tante Mary. Danke.“

Schnell rannte er hinauf in sein Zimmer, steckte den Brief ein, den ihm sein Vater, zusammen mit der Kette geschickt hatte, und stürmte dann aus dem Haus.

Etwas nachdenklich blickte Mary ihm hinterher und Jason meinte beruhigend: „Jerome und Cassidy werden ihm schon nicht den Kopf abreißen.“

 
 

* * *

 

„Im Moment hätte ich nicht übel Lust dazu, dir den Kopf abzureißen!“, wetterte Jerome Sterling und blickte über den Küchentisch hinweg zu Christian, kaum dass dieser Platz genommen hatte, nachdem Alicias Vater ihn nachdrücklich darum gebeten. Jerome und Cassidy Sterling hatten ihn bislang nicht zu Wort kommen lassen, sondern sie bestanden darauf, dass er ihnen zuhörte. Also saß Christian am Tisch und blickte in die teils zornigen, teils enttäuschten Mienen der beiden. Neben ihnen saß Alicia und blickte grüblerisch auf die Tischplatte. Ihre Augen waren deutlich gerötet.

Währenddessen hob Jerome Sterling erneut an: Hör zu, Chris: Ich schreibe meiner Tochter nicht vor, mit wem sie sich treffen darf, und mit wem nicht, aber ich werde zu verhindern wissen, dass sie sich von dir kaufen lässt! Diese Zeiten sind, seit dem Ende des Sezessionskrieges, Gott sei Dank, vorbei!“

Christians Gesicht rötete sich und Cassidy gab ihrem Mann mit einem unwilligen Blick zu verstehen, dass er einen Schritt zu weit gegangen war, mit seiner letzten Bemerkung.

Statt seiner ergriff sie nun das Wort und sagte: „Alicia hat dir etwas zu sagen.“

Zum ersten Mal an diesem Morgen blickte ihm Alicia in die Augen und mit trauriger Stimme sagte sie: „Ich kann diese Kette nicht annehmen Chris.“ Damit drückte sie ihm die Kette, die er ihr geschenkt hatte, in die Hand.

Langsam erhob sich der Junge und kramte den Brief seines Vaters hervor.

„Was soll das werden?“, fragte Jerome Sterling noch immer aufgebracht. „Wenn Sie meiner Tochter ein Gedicht vortragen wollen, dann haben Sie wenigstens soviel Anstand die Worte auswendig zu lernen!“

Ein helles Feuer lag plötzlich in den Augen des Jungen, dessen Geduld nun seine Grenzen erreicht hatte. Sich mühsam beherrschend sagte er: „Ich bin nicht gekommen, um Gedichte zu rezitieren. Dies ist ein Brief meines Vaters, den er...“

„Bitte verlasse jetzt mein Haus“, unterbrach ihn Jerome Sterling eisig. „Ich denke, es wurde alles gesagt.“

„Nein, das wurde es nicht“, erwiderte Christian mit vibrierender Stimme und ließ den Brief seines Vaters auf die Tischplatte fallen. „Dieser Brief erklärt alle Missverständnisse in dieser Angelegenheit. Er ist auf Deutsch geschrieben. Falls Sie Schwierigkeiten beim Übersetzen haben – Sie wissen ja wo Jemand wohnt, der es kann.“

Damit wandte er sich grußlos ab und marschierte in Richtung der Haustür.

Jerome griff nach dem Brief und wollte ihn bereits zerreißen, doch Cassidy hielt ihn davon an. Schnell rief sie hinter Christian her: „Was steht in dem Brief, Chris?“

Christian, der gerade den Türknauf ergriffen hatte war für einen Moment unschlüssig, ob er einfach gehen, oder auf die Frage antworten sollte. Dann ließ er den Griff los und wandte sich langsam um. „Wenn Sie erlauben, dann lese ich ihn Ihnen vor.“

Es kostete Jerome Sterling sichtlich Überwindung, den Brief wieder auf die Tischplatte zu legen während Christian langsam an den Tisch zurückkehrte.

Der Junge nahm den Brief, atmete tief durch, und begann ihn vorzulesen:

 

Lieber Christian

Ich schicke dir die Lieblingskette deiner Mutter, mit der Bitte, sie dem Mädchen zu schenken, für dass dein Herz schlägt. Der Gedanke, sie hier in einer Kommode verstauben zu lassen ist mir ebenso unerträglich, wie der Gedanke, sie zu verkaufen. Andererseits hängen mit dieser Kette für mich so viele persönliche Erinnerungen zusammen, dass ich sie gleichfalls nicht in meiner Nähe haben mag.

Der Gedanke, dass sie wieder einer jungen Frau gehören soll, die mit einem jungen Mann aus unserer Familie zusammen ist, hat hingegen etwas Tröstliches. Die Vorstellung, dass mit ihr demnächst wieder positive Erinnerungen zusammenhängen werden, hat mich bewogen, sie herzugeben. Ich bin ganz sicher, dass wäre auch im Sinne deiner Mutter.

Gib deiner Alicia bitte von mir einen Kuss auf die Wange, wenn du sie ihr schenkst und sage ihr, dass ich mich darauf freue, sie irgendwann persönlich kennenzulernen und dabei mit dieser Kette um den Hals zu sehen.

Die rote Rose, die du Alicia dazu überreichst, wirst du wohl selbst organisieren können. Ich hoffe, Alicia wird dein Geschenk gefallen.

Dein Vater

 

Als Christian geendet hatte, und den Brief zusammenfaltete, herrschte Totenstille im Haus der Sterlings und der Junge nutzte die Gelegenheit um Alicias Eltern zu erklären: „Als ich Samantha auf Alicias Geburtstagsfeier sagte, welche Steine in der Kette sind, da war ich beinahe froh, dass sie es für einen Scherz hielt. Denn ich befürchtete, dass Sie beide genauso reagieren, wie Sie es jetzt eben getan haben. Später dachte ich, es würde niemand mehr eine Frage zu der Kette stellen und die Angelegenheit sei erledigt. Dass ich damit einen großen Fehler begangen habe, sehe ich nun ein. Ich hatte nicht bedacht, dass man darin so viel mehr sehen könnte, als ein Geschenk, das von Herzen kommt. Meinem Vater ist es bestimmt nicht leichtgefallen, sich davon zu trennen, und ich rechne ihm hoch an, dass er es tat.“

Er legte die Kette vor Alicia auf den Tisch und sagte etwas leiser: „Diese Kette ist ein Geschenk, und ich werde sie nicht zurücknehmen, da ich damit niemanden kaufen, oder in meinem Sinne beeinflussen, wollte.“

Damit wandte sich der Junge ab und begab sich erneut zur Haustür.

„Chris, bitte warte noch einen Moment“, bat Cassidy Sterling ihn inständig, doch diesmal wandte sich Christian nur halb um und erklärte unwillig: „Nein, Ma´am. Ich muss erst einmal den Vorwurf verdauen, einen Menschen kaufen zu wollen, und mit einem Sklavenhalter verglichen worden zu sein. Morgen vielleicht...“

Damit verließ er das Haus.

Drinnen hielt es Alicia nicht länger in der Küche aus. Schnell nahm sie die Kette an sich und rannte dann schluchzend die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf.

Cassidy Sterling blickte ihr mitfühlend nach. Als Jerome ihr folgen wollte, hielt ihn seine Frau am Arm zurück und fauchte heiser: „Oh nein, so billig kommst du mir jetzt nicht davon. Was sollte denn diese blöde Bemerkung über die Zeit der Sklavenhaltung? Das wäre selbst dann nicht akzeptabel gewesen, wenn Christian diese Kette wirklich extra für Alicia gekauft hätte. Und dann noch diese Bemerkung, von wegen Gedichte auswendig lernen...!“

Jerome Sterling sank etwas im Stuhl zusammen und blickte verlegen auf die Tischplatte. Als er wieder aufsah, sagte er: „Tut mir leid, mein Schatz. Ich habe mich wohl eben ziemlich daneben benommen.“

„Das wäre noch geschmeichelt. Und ich könnte mich selbst in den Hintern treten, weil ich nicht zuerst mit Christian gesprochen habe. Immerhin habe ich das Ganze losgetreten.“

Besänftigend sagte Jerome: „Es ist nicht deine Schuld.“

„Stimmt, es ist deine!“, konterte seine Frau giftig. „Ich hoffe, du weißt wenigstens, wie du das wieder geradebiegen wirst.“

„Aber du hast ihn doch gehört, er...“

„Morgen!“, schnitt ihm Cassidy das Wort ab. „Und zwar als Allererstes!“

Jerome Sterling nickte wortlos.

„Und ich werde jetzt Alicia trösten, und ein langes Gespräch unter Frauen mit ihr führen“, erklärte Cassidy etwas besänftigter.

Jerome, der den Wink verstand, meinte geknickt: „Schon kapiert, ich mache mich für den Rest des Tages rar. Ich wollte ohnehin noch einige Stellen am Zaun ausbessern.“



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