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Tränen die nicht Enden

von

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Verlorene Trauer

Leide dumpfe Schritte, ängstlich und vorsichtig gesetzt, hallen durch den Nebel. Man kann kaum die Hand vor Augen sehen. Doch die Schritte finden ihren Weg instinktiv. Wie oft sind sie diesen Weg schon gegangen? Hunderte Male? Tausende Male? Sie wissen es nicht.

Jeder würde denken es sei reine Routine. Jedoch ist es immer ein neuer Schritt. Keiner gleicht seinem Vorgänger.

Jedesmal steigt die gewohnte Angst auf. Die Angst vor dem was bald in das Blickfeld treten wird.

Was macht er bloß hier? Immer und immer wieder?

Ihn treibt der Wunsch, dort in der dichten Nebelwand, wenigstens nur einmal, ein einziges Mal nicht das bekannte Bild vorzufinden. Es nicht ansehen zu müssen. Es nicht als die kalte Wahrheit anerkennen zu müssen.

Er weiß genau, was dort ist. Und doch, die Hoffnung, welche schon so lange in Form von Tränen und ewigen verzweifelten Bitten, an den Himmel zum Ausdruck kommen, bleibt.

Wie ein kleines Kind, das sich fürchtend, die Hände fest auf die Ohren preßt und die Augenlider gewaltsam schließt um nichts mehr von seiner Umwelt zu bemerken.

Tief im Inneren wird die Hoffnung immer wieder kommen. Und dort brennt dann, immer wenn er hier her kommt, die Erkenntnis. Die Wahrheit. Man möchte sie nicht hören. Ignorieren. Mit all seiner Kraft.

Eine unaufhörliche Qual. Ein Leid bis in die Ewigkeit.

Er denkt, oder dachte es würde immer so bleiben. Dieses unbeschreibliche Gefühl. So einsam. Jeden Abend, die selben Tränen, welche immer aufs neue im abgedunkelten Zimmer, den Kopfpolster befeuchten.

Einsam ist er noch immer. Aber die Tränen haben aufgehört. Nach so langer Zeit, gibt es einfach keine Tränen mehr, die hätten geweint werden können. Er fühlt sich ausgelaugt und schlapp. Ausgequetscht bis in die letzte Faser seines Körpers.

Die kalten Füße kommen zum stehen. Schwerer Atem ist zu hören, der so warm ist, das er in Form kleiner Wolken sich dem Nabel anschließt.

Auch die blauen Augen spiegeln das wieder, was der Körper fühlt. Pure Leere. Sie wirken traurig. Kein Lachen dringt schon seit langer Zeit nicht mehr zu ihnen durch. Niemand, sieht es ihm an, wie schlimm es wirklich um ihn steht. Wie sehr seine Brust schmerzt bei jedem Atemzug, den er alleine macht.

Obwohl wirklich alleine ist er ja nicht. Freunde; Familie. Alle sind da um ihm beizustehen. Doch er braucht sie nicht. Keinen einzigen von ihnen. Wenn er mit ihnen lacht erkennt keiner wie er sich fühlt. Niemand sieht es. Nicht mal in den leeren Augen erkennt man es.

Langsam und trostlos schließen sie sich abermals um die Gedanken in Vergangenem zu verlieren.

Wenn er an die schöne Zeit denkt, kann er lächeln. Leider schließt sich dem Lächeln auch der Schmerz an, das nie wieder zu erleben. Normalerweise wären jetzt die Tränen wiedergekommen. Aber da sind sie nicht. Wo sind sie? Kann er denn nicht mehr trauern? Liebt er die verlorene Person denn nicht mehr? Ist er ihr nicht die Trauer schuldig?

Ja. Eine kleine kurze Antwort, die durch die leeren Wege fliegt.

Er würde so gern für diese Person weinen. Noch dazu hilft jede glasige Träne ihm selbst die Einsamkeit aus sich zu waschen. Aber vor allem weint er für sie.

Um seine Trauer wieder zu geben. Er war noch nie sehr gut darin wenn es darum ging seine Gefühle Preis zu geben. Wörter wie, : Du fehlst mir. Ich habe dich vermisst. Ich brauche dich. , kamen immer nur allzuschwer über seine Lippen. Immer dachte er damit Schwäche zu zeigen. Wenn man Gefühle zeigt, kann man verletzt werden. Dachte er.

Vorsichtig beugt er sich zu dem Grabstein, vor seinen Füßen. Sacht legt er die Hand darauf und fährt die eingravierten Buchstaben nach. Ein Name. Ein Datum. Ein Kreuz. Ein Engel.

"Es tut mir leid."

Er kann nicht mehr weinen. Es geht einfach nicht mehr. Wie in Zeitlupe bewegt sich seine Hand zu seinen Lippen bevor sie abermals die kalten Buchstaben unter den Fingerspitzen fühlt. Danach erhebt er sich. Der Abschied fällt ihm jedesmal schwer. Doch er wird wieder kommen. Nur diesmal wird etwas anders sein. Dann werden seine Augen nicht mehr gerötet sein. Seine Wangen nicht mehr tränennaß. Er wird wieder leben können.

Aber eins schwört er dem Grab im Geheimen. Seine Trauer, wird er niemals verlieren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  NaschKatzi
2016-02-09T23:30:34+00:00 10.02.2016 00:30
Hiiiiiiiii ;3
Awwwwwwwwwwwwwwwwwww Q.Q
Warum ist das so verdammt traurig?! Ich weine gleich Q.Q
Hach, so was ist echt emotional und...*schnief*
Was für ein emotionales Kapitel!

Liebe Grüße
Kätzchen |ΦωΦ|


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