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Lindseys Tagenbuch Asien

McDonald vs. Lindsey
von

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Japan X 1 - 7

Tag X+1

Ich bin ja so ein Trottel. Ich habe mein Reisetagebuch zu seinen Unterlagen gelegt und jetzt ist es weg. Warum höre ich auch nie zu, wenn er mir etwas sagt, jetzt, wo es zu spät ist fällt es mir wieder ein. Er hat gesagt, dass er die Vertragsunterlagen für Europa vorläufig nicht braucht und schon mal nach Irland, nach Galway zurück schickt. Natürlich ist mein Tagebuch jetzt mit auf dem Weg nach Irland. Doch ich habe mich so daran gewöhnt jeden Tag zumindest kurz aufzuschreiben, was passiert ist, dass ich ihn gebeten habe mir eines aus feinem Papier zu kaufen. Natürlich habe ich nicht gesagt, dass ich das andere mit seine Unterlagen nach Irland habe schicken lassen, sondern ich habe ihn einfach nur gebeten mir eines zu kaufen weil sie so schön sind und ich es haben möchte, er konnte es mir nicht abschlagen.
 

Tag X+2

Ich weiß nicht einmal mehr bei welchem Tag ich war also einfach ab gestern weiter - X+2.

Mir war nicht klar, dass ein Land so fremd sein kann. Japan ist mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe.

Fremde Gerüche und Geräusche umgaben mich bei unserer Ankunft in der japanischen Hafenstadt Honshu. Ein Stadt so fremd, so aufregend, so anders so faszinierend. Die Menschen hier sind kleiner als in England, ihre Haut ist von der Farbe echten Goldes im Abendlicht. Sie scheinen immer nur zu lächeln und sehr höflich zu einander zu sein. Ich habe keine betrunkenen Seeleute gesehen, die sich in den Straßen prügeln und im Hafen keinen Aufseher, der Sklaven antreibt. Gibt es Sklaven in Japan? Ich werde Liam fragen.
 

Tag X+3

Mein Herr hatte mir zur Beginn der Schiffsreise gesagt, dass ich ab dem Zeitpunkt wo wir uns mit Händlern aus Kyoto treffen nicht neben ihn knien soll geschweigenden ihn mit Herr anzusprechen darf, jetzt weiß ich warum, es gibt keine Sklaven in Japan, zumindest nicht so wie wir es kennen. Ich habe ihn gestern, als wir wieder alleine auf dem Schiff waren gefragt, und Liam hat es mir erklärt: es gab früher mal Sklaven, aber die waren hauptsächlich ehemalige Kriegsgefangene oder Tempelsklaven. Keiner wurde in die Sklaverei geboren Jetzt ist in Japan eigentlich kein Mensch mehr das Eigentum eines anderen Menschen.

Wobei ich mich frage, was das 'eigentlich' in dem Zusammenhang heißen soll.

Jetzt verstehe ich auch, warum er mir während des Aufenthalts in Japan, erlaubt wieder normale Kleidung wie früher zu tragen die mich nicht als Sklaven zu erkenne gibt. Wobei 'erlaubt ist' so auch nicht ganz richtig ist - mein Herr ordnet an, was ich tragen darf und werde - und hier ist es Kleidung, die seiner ebenbürtig ist.

Allerdings hat er mir nicht erlaubt Unterwäsche zu tragen, aber Schuhe. Ich liebe Japan.

Als verdecktes Erkennungszeichen trage ich unter dem Hemd ein schmales Halsband das vom Kragen des Hemdes und der Krawatte verdeckt wird und das keinen Ring hat.

Ich sagte ihm, dass ich es faszinierend finde, dass ein System ohne Sklaven funktionieren kann. Doch er meinte nur dass es auch hier soziale Unterschiede gibt und es vielen der Ärmsten nicht besser als den Sklaven in England gehe.
 

Tag X+4

Jetzt sind wir schon fast eine Woche hier und bisher haben wir meiner Meinung nach noch nichts erreicht, Immer nur lächeln, immer nur höflich, doch nie ein klarer Geschäftsabschluss. Ich frage mich langsam, was Liam hier will, hier passiert doch gar nichts. Zumindest nichts was greifbare Ergebnisse liefert, aber vielleicht ändert sich das ja heute Abend.

Wir treffen uns mit Nobu San. Er ist einer der wenigen großen Geschäftsmänner der Kyoto Textilwerke und ein zuverlässiger und langjähriger Geschäftspartner von Liam. Unter anderen handelt er auch mit Kimonos die mit reinem Goldfänden genäht werden. Liam ist ziemlich aufgeregt und hat mich jetzt schon wieder daran erinnert, dass ich mich höflich und zuvorkommend zu verhalten habe. Er hat mir für heute sogar das schmale Halsband verboten. Er will, dass ich mich verhalte wie sein Anwalt. Er hat mich gefragt, ob ich das hinkriege und habe ihm zugesichert, dass ich es kann.
 

X+5

Das Treffen gestern Abend war der Reinfall schlechthin. Wir wurden in ein Teehaus eingeladen. Als die Zeit war sich auf den Weg zu machen traf ein Bote ein, er sollte uns begleiten und führen. Der Bote verbeugte sich mehrfach und lächelte als mit uns sprach. Ich verstand kein Wort, aber Lima lächelte und verbeugte sich ebenfalls. Dann sagte er Arigatou und wir folgten ihm. Mir war nicht bewusst, dass es kein Teehaus im normalen Sinne war. Als wir ankamen verabschiedete sich der Bote und Liam lächelte wieder mit einem Arigatou zurück. Wir wurden von zwei weiß geschminkten Frauen empfangen und hereingeführt. Mit einem weiteren Lächeln wurden wir gebeten auf den Tatami Matten Platz zu nehmen.

Ich wollte mich schon setzen, sah aber im letzten Moment noch, dass Liam auf die Knie ging. Also ging ich neben ihm auf die Knie. Als Nobu San hereintrat erhoben wir uns und Liam begrüßte unseren Gastgeber mit einem Konbanwa. Nach einigen weiteren Verbeugungen und natürlich mit einem Lächeln gingen wir wieder auf die Knie und dann verstand ich nichts mehr.

Die Nacht danach war...
 

X6

Bevor ich von der Nacht schreibe will ich erst schildern, wie es dazu kam.
 

Eine der Damen begann Tee zuzubereiten und Liam unterhielt sich mit Nobu San, auf Japanisch. Nach kurzer Zeit wurde es mir sogar langweilig der geheimnisvollen Frau zuzusehen. Ich war schon in Gedanken bei der kommenden Nacht als ich bemerkte, dass das Gespräch verstummt war. Anscheinend war ich etwas gefragt worden, doch ich wusste nicht was. Liam lächelte und sagt:

'Nein, das ist nicht sein Problem.'

Dann erhob er sich ein wenig und die Dame reichte ihm eine niedrige Bank, auf der er mit einem gestreckten Knie sitzen konnte. Er hatte Recht für mich als geübten Sklaven war es weniger das Problem so lange zu knien, aber Liam hatte seit seinem Unfall Probleme mit seinem Knie. Er konnte zwar auf die Knie zu gehen, aber nicht schmerzfrei knien, zumindest nicht für längere Zeit.

Ich hatte Probleme damit dem Gespräch zu folgen, denn es interessierte mich einfach nicht und ich verstand weniger als die Hälfte.
 

X7

Und wieder eine solche Nacht, doch weiter, wie es dazu kam.
 

Nach dem Liam nun besser sitzen konnte wurde das Gespräch weiter geführt immer noch auf Japanisch. Wo und wann hat Liam nur Japanisch gelernt? Ich bat die Herren mich zu entschuldigen und ging vor die Tür ich wusste das Liam mich am Abend dafür bestrafen würde aber ich konnte nicht anders ich vermisste mein Halsband mit dem Ring an dem ich spielen konnte und wusste auch nicht wie ich mich jetzt verhalten sollte. Als mein Herr mich fragte ob ich es schaffe mich wieder wie ein Anwalt zu verhalten war ich wirklich der Meinung, dass mir das ganz leicht fallen würde, schließlich bin ich gerade erst etwas mehr als ein Jahr sein Sklave und war vorher ein freier Mann. Doch ich kann es nicht mehr. Ich hatte das Gefühl, dass die beiden mir nachsahen und über mich redeten und meine Befürchtungen für den Rest der Nacht wurden schlimmer, doch meine Gedanken kreisten und ich kam zu keinem Ergebnis. Wie sollte ich mich bloß verhalten ohne dass ich meinem Herrn Schande mache. Entweder machte ich ihm Schande als sein Sklave, oder aber ich brachte Schande über ihn, in dem ich mich in Gegenwart seiner Handelspartner korrekt verhielt. Das beschäftigte mein Denken so, dass ich gar nicht merkte, dass mir eine der Frauen folgte, bis sie mich im perfekten englisch ansprach.

"Du bist kein freier Mann."



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