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Verlangen und Liebe 3

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und damit endet eine lange Geschichte.
Holt schon mal eure Taschentücher heraus, denn es wird traurig.
Ich hoffe, ihr hattet dennoch Spaß an der Geschichte und verabschiede mich vorerst.
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

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Abschied

„Ach, wegen dem Wein?“ fragte der junge Mann vor ihm, immer noch höhnisch lächelnd. „Ich habe einen Freund, der in der Medizin arbeitet und mir noch einen Gefallen geschuldet hat. Also habe ich mich erkundigt, gegen welche Gifte es kein Gegenmittel gibt. Das, was in Eurem Wein war, ist das Gift einer äußerst seltenen Spinne. War gar nicht so einfach, sie aufzutreiben und noch schwerer, an das Gift zu kommen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.“ „Du...hast mich...vergiftet?“ „Das war meine Rache an Euch, König.“ erwiderte der Küchenjunge und seine Züge verzerrten sich vor Zorn. „Ihr habt mir meinen Lebenszweck genommen. Da ist es nur recht, dass ich dasselbe tue.“ „Damit...wirst du niemals...durchkommen...“ „Das habe ich auch nicht vor. Es ist noch etwas Gift übrig. Damit werde ich mein eigenes Leben beenden.“ Ohne ein weiteres Wort drehte der junge Mann sich um und war kurz darauf in der Menge verschwunden.

Immer noch hatte Sara das Gefühl, etwas würde ihm die Luft abschnüren. Verzweifelt versuchte er zu atmen und das Weinglas fiel zu Boden, wo es in tausend Scherben zerbrach. „Geht es Euch nicht gut?“ hörte er eine Stimme neben sich. Einer der anderen Gäste war auf ihn aufmerksam geworden und musterte ihn halb besorgt, halb belustigt. „Habt Ihr zu viel getrunken?“ „Nein...mein Hals...“ keuchte der König von Shimaron mühsam und sank zu Boden. „Hoheit?“ sagte der Gast, nun alarmiert. Er drehte den Kopf und hob die Stimme. „Ruft einen Heiler und den König! Schnell!“ Wenige Minuten vergingen, dann stürzten Yuuri, Wolfram und die Heilerin heran. „Sara! Was hast du?“ fragte der Dämonenkönig besorgt und ging neben ihm in die Hocke. „Yuuri...“ „Was ist passiert?“ kam es jetzt von der Heilerin, die nun ebenfalls neben ihm saß. „Der Küchenjunge...der eure Torte vernichtet hat...hat meinen Wein vergiftet...“ „Was?“ kam es von der Heilerin und Yuuri gleichzeitig.

„Er sagte...dass seine Freundin...sich wegen mir...von ihm getrennt hat...“ „Was für ein Gift hat er benutzt?“ wollte die Heilerin wissen. „Eines...für das es kein Gegenmittel...gibt...von einer...seltenen Spinne...“ Sara musste husten und der Luftmangel wurde langsam unerträglich. „Mehr weiß ich nicht...“ „Wo ist der Küchenjunge jetzt?“ „Er hat sich...wahrscheinlich bereits selbst vergiftet...Es ist zu spät...“ Wieder musste der junge König husten. „Ich...ich will nicht...sterben...“ „Sag so etwas nicht.“ warf Yuuri ein. „Du wirst nicht sterben.“ Sara lachte kurz, wurde von einem neuen Hustenkrampf geschüttelt und das Lachen wurde zu einem schmerzerfülltem Keuchen. „Ich fürchte, daran..wirst du nichts ändern...können...“ Der König von Shimaron konnte sich nicht mehr aufrecht halten und legte sich mit dem Rücken auf das weiche Gras. Behutsam hob er die Hand und schlang seine Finger um die von Yuuri. „Es...tut mir leid...alles… Ich war...ein furchtbarer Freund...“ Er löste sich wieder vom Dämonenkönig und blickte nun zu Wolfram hoch.

„Wolfram...“ Der Blondschopf kniete sich nun auch neben Sara und musterte ihn mit seinen tiefgrünen Augen. „Gib gut...auf Yuuri Acht...Er ist so...furchtbar...naiv...“ Wieder hustete der junge König und seine Brust schien von glühenden Dolchen zerschnitten zu werden. Die Heilerin sah ihn schockiert an, dann verdüsterte sich ihr Blick, sie zog ein Seidentuch aus ihrer Tasche und tupfte ihm damit über das Kinn. Auch Wolframs Blick wurde dunkler, während Yuuri mit den Tränen zu kämpfen schien. „Sara...“ „Ist schon gut...“ unterbrach dieser ihn. „Das ist wohl... meine Strafe...Ich habe dich...immer nur...betrogen und hintergangen...Und nach jener Nacht...habe ich dich…

gehasst...Ich war...wirklich...kein guter Freund...“ „Ich war doch auch nicht besser.“ antwortete der Dämonenkönig mit zitternder Stimme. „Wenn ich mich anders verhalten hätte, wäre es doch gar nicht so weit gekommen.“

Er brach ab und nun weinte er tatsächlich. „Ich wollte doch nur, dass wir Freunde sind...“ „Wir sind...Freunde...“ sagte der König von Shimaron schwach. Inzwischen spürte er eine einlullende Dunkelheit, die ihn immer mehr zu umfangen schien. „Das, was ich...zu dir gesagt...habe...Ich war wütend und...verletzt...“ „Nein.“ wehrte Yuuri ab. „Du hast nur gesagt, wie du dich gefühlt hast. Ich hätte es vorher merken müssen.“ Wieder wanderten Saras goldene Augen zu Wolfram. „Kannst du...mir...verzeihen…?“ „Ja.“ Kurz lächelte der Blondschopf. „Weißt du...Wenn wir uns unter anderen Umständen begegnet wären, hätten wir sicher auch Freunde werden können.“ „Ja...das wäre schön...gewesen...“ Nun huschte auch ein Lächeln über das Gesicht des jungen Königs. „Sagt Berias...das er es...war, dem ich am...meisten vertraut habe...und dass...ich möchte, das er nach...meinem Tod...das Reich regiert...“ „Das werden wir.“ versprach Yuuri schluchzend.

„Danke...Und nun macht mir...die...Sicht frei...Ich möchte...einen...letzten Blick...auf...den Nachthimmel...werfen…“ Sie taten, worum er sie gebeten hatte und Sara betrachtete den dunklen, von Sternen übersäten Himmel. Eine Sekunde später ertönte ein Knall und ein hellgrüner Lichtschein erhellte den Himmel. „Verdammt.“ kam es von der Heilerin. „Welcher Dummkopf hat denn gerade jetzt das Feuerwerk gezündet?“ Doch Sara musste wieder lächeln. „Wunder...schön...“ Sofort richteten die drei wieder ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Die anderen Gäste, die um den König von Shimaron standen, leise flüsterten und betroffen zu ihm hinuntersahen, hatte dieser inzwischen völlig vergessen. Er war so müde… „Yuuri?“ „Ja?“ „Danke...dass du...immer...an mich...geglaubt...hast...“ Der Dämonenkönig sagte nichts, sondern lehnte sein Gesicht an Wolframs Schulter und sein Körper bebte heftig. Sara sah noch immer zu Himmel. Die Gesichter der anderen begannen vor seinen Augen zu verschwimmen. Und langsam, ganz langsam sank er in die Dunkelheit und schied aus dieser Welt, um eines mit den Sternen zu werden.
 

Ende



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