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Balance Defenders

von

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Verseucht


 

Verseucht

„Leiden sind Lehren.“

(Äsop, griechischer Dichter, 600 v.Chr.)
 

„Wir haben sie getötet…“, kam es bald stockend aus Viviens Mund. Sie kauerte auf dem Boden, stützte sich auf ihre Unterarme.

„Wir haben sie getötet.“

Langsam richtete sie sich wieder halb auf und drehte sich zu den anderen.

„Wir haben sie getötet!!!“, schrie sie. „Warum!?“

Im nächsten Moment schlang Justin seine Arme um sie und drückte sie so fest er nur konnte an sich, hielt sie ganz fest, spürte selbst die Tränen kommen, wusste nicht, ob er Vivien um ihretwillen oder um seinetwillen umklammerte.

„Nein! Nein!“, schluchzte Vivien in seinen Armen und krallte sich dann Hilfe suchend an ihn. Ihr tränenersticktes Schluchzen schnürte einem die Kehle zu.

„Warum hat sie das getan?“, stieß Ariane aufgelöst aus. „Warum hat sie sich vor die Schatthen gestellt?“

Serena Stimme war nur noch ein Flüstern. „Sie dachte, wir würden ihr nichts tun.“ Das Leid der Erkenntnis zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.

Vitali stieß einen lauten Fluch aus, sprang auf die Beine und stampfte mit dem Fuß auf. Erneut fluchte er und sah aus, als wolle er seine ganze Frustration an etwas auslassen. Der Bereich um seine Augen nahm eine purpurne Farbe an. Er begann zu zitten.

„Es ist nicht unsere Schuld!“, rief er mit bebender Stimme. Sein Gesicht verzog sich in Pein. „Sie hat uns gedroht.“, japste er. „Sie …“ Er konnte sein Schluchzen nicht länger zurückhalten. „Es ist ihre Schuld...“ Er versteckte sein Gesicht in seiner Armbeuge, wollte die anderen seine Tränen nicht sehen lassen.

Ariane schnappte nach Luft. „Vielleicht…“ Sie schluckte. „Vielleicht hat sie sich ja nur teleportiert. In unser Versteck...“ Sie rang nach Atem und klang alles andere als überzeugend.

Ausgerechnet Serena erhob sich und lief in die Richtung ihres Geheimverstecks. Ihre Gewissensbisse beflügelten sie. Die Frage ‚Willst du lieber gleich zurückgehen und Eternity töten?‘, die Vitali ihr nur Tage zuvor gestellt hatte, hallte in ihrem Kopf und zog ihr Herz zu einem schmerzhaften Klumpen zusammen.

Einen Moment zögerten die anderen, dann standen auch sie auf und folgten.

Immer schneller gingen sie bis sie schließlich anfingen zu rennen wie nur wenige Tage zuvor nach der Attacke im Supermarkt.

Wunschbilder von Ewigkeit, die sie freudig begrüßen würde, wenn sie eintraten, vielleicht auch schimpfen würde – ganz gleich! – erwachten in ihnen, machten sich in ihren Köpfen breit. Verzweifelte Wunschgedanken.

Dann standen sie vor dem Holzhäuschen, schnaufend, ängstlich, und wagten zunächst nicht, die Tür zu öffnen, baten inständig darum, dass Ewigkeit tatsächlich noch lebte.

Vitali öffnete die Tür und da stand vor ihnen das verstaubte Innere, das schon Justin bei seinem ersten Versuch gesehen hatte. Vivien ging vor zu ihm, schloss die Tür wieder und wollte anschließend hindurch schreiten, aber das Ergebnis blieb das Gleiche.

Das Holzhäuschen blieb ein Holzhäuschen. Und in diesem Moment war es nicht länger zu leugnen – Ewigkeit war tot.

Den fünfen wurde schwummrig, sie konnten sich nicht mehr auf den Beinen halten.

Momente herrschte Schweigen. Eine betäubende Schwere legte sich über sie.

„Wenn wir ihr vertraut hätten…“, stieß Vivien aus.

„Wovon redest du?“, fuhr Vitali sie an. „Sie hat sich vor die Schatthen gestellt! Sie hat uns gedroht! Sie …“ Wieder verzog sich sein Gesicht zu Verzweiflung und er wandte sich ab.

„Sie hat Schmerzen gehabt!“, rief Vivien. „Jedes Mal wenn ein Schatthen gestorben ist, hatte sie schreckliche Schmerzen.“ Ihre Augen wanderten über den Boden wie auf der Flucht vor ihren Erinnerungen.

Vitali sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

Auch die anderen waren von dieser Eröffnung einen Moment überfordert.

„Was soll das heißen!“, forderte Vitali schließlich zu wissen.

Ariane fiel es schwer, die Worte auszusprechen: „War sie … Gehörte sie zu ihnen?“

Vivien schüttelte unwillig den Kopf. „Versucht eure Wappen zu rufen!“

„Was soll das bringen?“, wandte Serena bitter ein.

„Bitte.“, flehte Vivien.

Zunächst widerwillig folgten die anderen ihrem Aufruf und konzentrierten sich wie Eternity sie gelehrt hatte, suchten nach dem Zugang zu ihrem Inneren und – scheiterten.

Sie starteten einen neuen Versuch, schließlich war es natürlich, dass sie in dieser Situation nicht so einfach ihre Gedanken loslassen konnten. Doch auch dieses Mal gelang es ihnen nicht.

„Es geht nicht mehr.“, sagte Vivien, als wäre sie von Anfang an davn ausgegangen gewesen.

Die anderen sahen sie fragend an.

Vitali erhob die Stimme. „Soll das heißen, diese Kräfte kamen von ihr?“

Vivien schüttelte den Kopf. „Ich konnte sie eben im Kampf schon nicht rufen, bevor…“

„Was hat das zu bedeuten?“, fragte Justin.

„Seit dem Angriff im Supermarkt ist alles anders.“, sagte Vivien. „Irgendwas ist da passiert.“

Vitali schimpfte: „Wir sind angegriffen worden. Das ist passiert.“

„Du meinst, die Schatthen haben damals irgendetwas gemacht?“, erkundigte sich Ariane.

Nachdenklich hielt Vivien inne. „Eternity wollte nicht, dass wir diese Kräfte einsetzen.“

„Ja, weil es nicht ihre Kräfte waren!“, rief Vitali. „Sie wollte uns kontrollieren! Wahrscheinlich können wir deshalb die Wappen nicht mehr rufen, weil das alles von ihr kam.“

Justin widersprach. „Die Wappen sind auch im Schatthenreich erschienen.“

„Ja und? Sie ist uns doch vorher schon erschienen! Sie hat doch dieses Gefühl in uns ausgelöst!“, konterte Vitali.

Sein Kommentar stimmte Justin nachdenklich.

Ariane sah die anderen an. „Der Ort, an dem wir unsere Kräfte bekommen haben, hat Ewigkeit auch nicht hereingelassen.“

„Genau!“, pflichtete Vitali ihr bei.

Serena blickte gedankenversunken zu Boden.

„Wir hätten ihr zuhören sollen!“, beharrte Vivien. „Vielleicht hätte das alles Sinn ergeben!“

„Dann hätte sie uns doch nur wieder irgendeine Lüge aufgetischt!“, beschwerte sich Vitali.

„Aber die Texte aus der Ausgrabungsstelle. Denkst du, die hat sie alle gefälscht?“, fragte Ariane unsicher.

„Der Schatthenmeister kann lauter Menschen kontrollieren und dazu noch das gesamte Mobiliar des Supermarktes reparieren.“, entgegnete Vitali. „Dem trau ich auch zu, ne ganze Ausgrabungsstelle zu fälschen!“

Serenas Blick schnellte zu Vitali. „Du hast Recht.“

Davon völlig irritiert, starrte er sie an.

„Der Schatthenmeister kann Texte fälschen und Menschen kontrollieren!“, bestätigte Serena, doch ließ sie es so klingen, als wäre das eine neue Erkenntnis.

Serena setzte fort. „Das Rätsel haben wir nicht in der Ausgrabungsstelle gefunden.“

Ariane wandte sich irritiert an sie: „Ihr denkt wirklich, die ganze Ausgrabungsstätte war fingiert?“

„Wieso hätte der Schatthenmeister dann Schatthen dort platziert?“, fragte Justin.

Vivien widersprach. „Justin hat von der Ausgrabungsstelle geträumt. Diese Prophezeiung ist kein Fake!“

„Das ist es doch gerade!“, rief Serena. „Nicht die Ausgrabungsstätte ist der Fehler! Das Rätsel ist es!“

Die anderen starrten sie an, allein Vivien schien direkt zu begreifen.

„Wir hätten nicht an Eternity zweifeln sollen, sondern an diesem Rätsel!“, erkannte sie.

Serena blickte derweil wie hypnotisiert auf ihre Hände hinab.

„Hä? Das ergibt überhaupt keinen Sinn!“, beanstandete Vitali.

„Natürlich!“, beharrte Vivien. „Dass dieser Ort Ewigkeit nicht reingelassen hat, hätte uns stutzig machen sollen. Deshalb wollte Ewigkeit nicht, dass wir diese Kräfte einsetzen!“

„Bist du jetzt total bekloppt!“, schrie Vitali. „Diese Kräfte haben uns das Leben gerettet! Ohne sie hätten wir den Angriff im Supermarkt niemals überlebt!“

Ein Wispern aus Serenas Richtung: „Es hat sich angefühlt wie damals.“

„Hä?“, stieß Vitali aus.

„Im Schatthenreich. Damals hat es sich auch so angefühlt.“ Tränen bildeten sich in Serenas Augen.

„Wovon laberst du?!“, verlangte Vitali zu wissen.

Serena legte ihre Arme um sich, als würde sie von einer jähen Kälte gepackt.

Die anderen starrten sie an.

Justin versuchte es mit sachter Stimme: „Serena?“

Serena zog die Schultern nach oben und schüttelte den Kopf, als müsse sie sich gegen etwas wehren.

Vivien trat zu ihr und berührte sie am Arm. Ängstlich blickte Serena sie an.

„Es ist vorbei.“, sagte Vivien.

„Alter, was?“, schimpfte Vitali.

Vivien drehte sich mit bedeutungsvoller Miene zu ihm. „Die Kräfte, die Serena damals eingesetzt hat. Die, mit denen sie uns angegriffen hat. Sie fühlten sich auch so an. So wie diese neuen Kräfte. Nach Wut und Verzweiflung.“

Justins Stirn legte sich in Denkfalten. „Eternity hat gesagt, dass wir jedes Gefühl in eine Welle verwandeln können.“

„Aber diese Kräfte sind nicht … Da sind keine Gefühle!“, dementierte Vitali.

Vivien fragte ihn: „Wann hast du dich das letzte Mal gefreut?“

„Alter, soll ich happy sein, dass die Schatthen uns angreifen, oder was?“, gab Vitali zurück.

„Sie hat Recht.“, sagte Ariane. „Ich wollte das nicht glauben und war wütend, als Vivien gesagt hat, dass etwas mit uns nicht stimmt. Aber… seit dem Angriff fühle ich mich anders.“

„Das ist doch wohl normal!“, beanstandete Vitali.

Ariane sah ihn entschieden an: „Und dass wir uns miteinander streiten und Vivien Serena ohrfeigt, ist auch normal?“

Vitali wollte das bestätigen, brach dann jedoch ab. „Wieso sollte man uns Kräfte geben? Das ergibt keinen Sinn.“

„Du hast doch selbst gerade behauptet, unsere anderen Kräfte wären von Ewigkeit gekommen.“, rief Ariane ihm ins Gedächtnis.

„Ja, weil die nutzlos waren!“, begründete Vitali.

Justin ergriff das Wort. „Sie haben die Schatthen aufgelöst. Damals in den Unendlichen Ebenen und auch in dem Heuschuppen. Sie waren alles andere als nutzlos.“

„Das ergibt trotzdem keinen Sinn! Wollt ihr behaupten, der Schatthenmeister hat uns unsere Kräfte gegeben?“, verlangte Vital zu erfahren.

Ariane fiel etwas ein: „Die Schatthen im Supermarkt. Sie schienen auf etwas zu warten.“

„Hä?“, machte Vitali.

„Sie sind erst hervorgekommen, als du die Regale zum Umstürzen gebracht hast.“, setzte Ariane fort.

„Ja, das war ziemlich cool, nicht wahr?“, prahlte Vitali.

„Aber wieso sollten sie auf uns losgehen, wenn sie gesehen haben, welche Kräfte du hast?“, gab Ariane zu bedenken.

Vitali zog die Augenbrauen zusammen. „Willst du bei den Schatthen jetzt nach tieferen Beweggründen suchen?“

„Nein, aber bei ihrem Meister.“, entgegnete Ariane. „Wenn der Schatthenmeister dieses ganze Rätsel erfunden hat, damit wir diese Kräfte bekommen, dann würde das auch die plötzlichen Angriffe der Schatthen in kurzem Abstand erklären. Wir sollten einen Anlass bekommen, diese Kräfte einzusetzen!“

„Dann hätte er wohl kaum so ein blödes Rätsel gemacht!“, widersprach Vitali. „Wenn er unbedingt gewollt hätte, dass wir diese Kräfte kriegen, hätte er doch einfach geschrieben: Geht dort dann und dann hin!“

Ariane erklärte: „Justin hat diesen Text in Herrn Donners Mülleimer gefunden. Glaubst du wirklich, wir wären nicht misstrauisch geworden, wenn da drauf gestanden hätte: Geht nachts in den Park, damit ihr eure Kräfte bekommt? Dadurch dass es ein Rätsel war, haben wir keinen Moment daran gezweifelt, dass es sich um einen echten Text handelt. Wir wären nie auf die Idee gekommen, dass es irgendwer erfunden hat.“

„Und warum lag der Text im Mülleimer? Dann hätte er doch auch mitten auf dem Tisch liegen können.“, beschwerte sich Vitali.

„Aus dem gleichen Grund. Damit wir keinen Verdacht schöpfen.“, antwortete Ariane.

Vitali schürzte skeptisch die Lippen. „Warum hat Ewigkeit denn dann nichts gemerkt, als wir ihr den Text gezeigt haben? Sie hätte doch gleich spüren müssen, dass der Text vom Schatthenmeister kommt.“

„Der Schatthenmeister ist ein Mensch. Vielleicht sind seine Schwingungen einfach nicht so stark wie die eines Schatthens.“, spekulierte Ariane.

„Und wieso hat sie geheult?“, wollte Vitali wissen.

An dieser Stelle musste Ariane passen.

Justin ergriff das Wort. „Fakt ist: Ewigkeit hatte uns von Anfang an gesagt, dass wir die Schatthen nicht töten sollen. Aber unsere neuen Kräfte…“ Die Todeslaute der Schatthen hallten durch seine Gedanken.

„Mal angenommen, das stimmt und der Schatthenmeister hat uns diese Kräfte gegeben und deshalb haben wir jetzt miese Laune. Was bringt ihm das?“, fragte Vitali. „Glaubt der, wenn wir böse werden, kommen wir automatisch zu ihm?“

„Es ist wohl eher so: Wenn wir diese Kräfte noch oft einsetzen, verlieren wir die Kontrolle und er kann uns kontrollieren.“, vermutete Serena.

Vivien stimmte zu: „Nicht wir beherrschen diese Kräfte. Sie beherrschen uns.“ Sie sah zu Boden: „Diese Kräfte pochen noch immer in unseren Adern und sie warten nur darauf, dass sie wieder von uns Besitz ergreifen können. Deshalb können wir unsere anderen Kräfte auch nicht rufen. Wir sind verseucht.“

Der Gedanke war erdrückend. Da war etwas in ihnen, das gegen sie arbeitete, etwas, das jederzeit wieder hervorbrechen konnte.

Und Ewigkeit hatte sie für immer verlassen.

„Wir können die Wappen nicht rufen! Wie zum Henker sollen wir uns gegen die Schatthen wehren, wenn wir nicht unsere neuen Kräfte einsetzen? Erklärt mir das mal.“, verlangte Vitali.

„Wir werden einfach wieder unsere wahren Kräfte erwecken!“, verkündete Vivien, als gäbe es nichts Leichteres auf der Welt. „Wir haben es einmal geschafft, also werden wir es wieder schaffen! Negative Energien hin oder her!“

„Und wie?“, wollte Vitali wissen.

„Wir setzen uns jetzt einfach alle hin und nehmen uns an den Händen.“, schlug Vivien vor. „Dann passiert doch immer was.“

Vitalis Gesicht zeugte von Skepsis, dennoch ließ er sich auf den Boden sinken.

Auch die anderen setzten sich in einen Kreis zusammen. Sie reichten einander die Hände.

„Lasst es uns diesem miesen Schatthenmeister zeigen!“, rief Vivien. „So leicht kann er die Gleichgewichtsbeschützer nicht verderben. Meine Gefühle gehören immer noch mir!“

Mit diesen Worten schloss sie demonstrativ die Augen.

Die anderen taten es ihr gleich. Auch wenn sie nicht wussten, was das bewirken sollte. Andererseits hatte Vivien mit der Aussage, dass immer etwas geschah, wenn sie sich an den Händen hielten, nicht ganz Unrecht. Daher beließen sie es dabei und geduldeten sich.

Zahllose Gedanken drangen auf sie ein und rissen sie mit sich. Zu viele Überlegungen und Gefühle. Sie versuchten sich ins Gedächtnis zu rufen, was Eternity sie gelehrt hatte, auch wenn die Erinnerung, ihnen einen erneuten Stich versetzte. Mühsam beherrscht konzentrierten sie sich auf ihren Körper.

Es brauchte Momente, ehe es ihnen gelang.

Sie fühlten die Wärme der Hände voneinander, spürten den Boden, auf dem sie saßen, hörten den Klang der Umgebung, verstreutes Vogelgezwitscher, die leichte Brise, die in den Blättern der Pflanzen spielte.

Immer wieder mischten sich Gedanken hinein, Gefühle, die schmerzhafte Körperempfindungen hervorriefen und sie an das gemahnten, was gerade geschehen war. Schuld und Leid.

Die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, tat weh. Sie wollten aufgeben. Aber was brachte es? Sie mussten es weiter versuchen.

Sie konzentrierten sich auf ihre Atmung, atmeten tief ein und aus. Die unterschiedlich kräftigen Geräusche, die sie dabei erzeugten, übertönten die Umgebung. Alles andere rückte in immer weitere Ferne.

Doch auch wenn die Wappen gerne wieder an die Oberfläche getreten wären, das Gefühlschaos in den Beschützern war noch zu groß. Die Wappen lagen begraben unter einer Lawine von Zorn, Schuldgefühlen, Trauer und Verzweiflung. Daher konnten sie ihren Besitzern nur eine Hilfestellung geben, nicht mehr:

Ohne dass es einer von ihnen bemerkte, begann Serenas Körper etwas freizusetzen, das sich durch Vivien von einem zum anderen fortsetzte und sie miteinander verband, bis es ihnen so vorkam, als wären sie nicht mehr fünf einzelne Personen, sondern ein Ganzes.

Ihre Herzen schlugen im Gleichklang. Kein Gedanke störte mehr. Da war nur noch die Verbindung zueinander. Und all ihre Meinungsverschiedenheiten, ihre Unterschiedlichkeit waren für einen Moment vergessen. Sie bildeten eine Einheit.

Plötzlich beschlich die Beschützer die seltsame Ahnung, dass sich etwas um sie herum entscheidend verändert hatte.

War es überhaupt noch Gras, auf dem sie saßen?

Und alle Geräusche waren nun vollkommen verstummt. Konnte das wirklich an ihrer starken Konzentration liegen?

Vitali, der Ungeduldigste unter ihnen, hielt es nicht lange aus und öffnete ein Auge.

„Leute!“

Die Beschützer schreckten auf und kamen wieder auf die Beine.

Vivien lachte vergnügt auf.

„Ich hab doch gesagt, es wird was passieren!“


 


 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Nächste Woche "Gefühlschaos": die fünf müssen sich ihrem Inneren stellen. ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  CMH
2022-07-03T20:45:16+00:00 03.07.2022 22:45
Schon etwas hoffnungsvoller. Sie müssen dringend back to the roots.🔙💚
Antwort von:  Regina_Regenbogen
09.07.2022 22:10
😎👍
Von:  totalwarANGEL
2021-01-22T22:08:25+00:00 22.01.2021 23:08
Sie halten Händchen und irgend etwas passiert. XD
Also entweder ist Ewigkeit wieder da oder Erik ist plötzlich aufgetaucht. Er ist ja der letzte noch nicht korrumpierte Beschützer. (Zumindest sieht es im Moment so aus. Man weiß ja noch nichts genaues zur Identität des anderen Erik) Ich vermute sehr stark, dass Eriks "Abstinenz" irgend wie in diese Richtung einen Sinn bekommen wird.
Ich bin ja kein Mann der großen Worte, aber gefallen hat es mir trotzdem. ;)
Es war mal wieder zu schnell vorbei.
Antwort von:  Regina_Regenbogen
22.01.2021 23:27
Ist das nicht normal beim Händchenhalten? XD
Die Beziehung von Erik und seiner Secret-Seite wird im Laufe der Zeit nicht weniger komplex, sag ich mal. ;D Aber das wird sich noch eine Weile hinziehen. Also wenn du da auf baldige Enthüllungen hoffst, muss ich dich leider noch ein Weilchen vertrösten. Erik/Secret, Ewigkeit und Grauen-Eminenz sind so die Geheimnisse der 1. Staffel (erste 4 Bände). Wobei Erik / Secret da noch am meisten Entwicklung durchläuft und man das im 3. Band schon durchschaut. Im 4. Band wird es halt noch klarer und gelöst.
Ich danke dir und so wenige Worte waren es doch gar nicht. ;) Ich hab mich jedenfalls wieder sehr gefreut.
Von:  RukaHimenoshi
2021-01-22T20:51:39+00:00 22.01.2021 21:51
Yäy, das Meditations-Training zahlt sich aus! :D
Mensch, was für ein offenes Ende. Aber schön, dass zumindest etwas (Gutes) passiert ist. XD

Und oh Boy, war das etwa der Interpretationsfehler?!? /(°o°)\ Wenn dem so ist, Mannoman, gut eingefädelt! Dass der ganze Text in gewissem Sinne ein Fake ist und nicht zu den sonstigen Rätseln gehört... An sowas Grundlegendes hab ich gar nicht erst gedacht. XD Aber es stimmt schon, da war viel zu viel Info mit der man was anfangen kann drinnen. Rätsel, die sich lösen lassen, sollte man immer nochmal extrem kritisch unter die Augen nehmen, so will es das Gesetz. :'D
Verdammt, das heißt aber auch, dass sich Nathan nicht gerade in das beste Licht rückt. Immerhin hatte er ihnen einen entscheidenden Hinweis zur Lösung des Rätsels gegeben. ◉_◉
Antwort von:  Regina_Regenbogen
22.01.2021 22:46
Dafür mehr Freude auf nächste Woche. XD Dieses Kapitel war sehr kurz, aber das nächste Kapitel ist einfach so eine Einheit, die ich nicht auseinanderreißen konnte.

\(@^0^@)/ Das freut mich. Es war ja eigentlich sehr unmotiviert, dass sie einfach mal so diesen Zettel finden, um damit ihre Kräfte zu erwecken. Daher freut es mich umso mehr, dass es dennoch nicht allzu offensichtlich war. :D

Jetzt, wo du das ansprichst, fällt mir auf, dass Nathan im 2. Band ziemlich stiefmütterlich behandelt wird. Er hat nicht wirklich Screentime, der Arme. :'D
Dafür kriegt Grauen-Eminenz ein klein wenig mehr Raum.
Der zweite Band ist aber vor allen Dingen der Weiterentwicklung der fünf, besonders in ihren Beziehungen zu einander und zu Erik <3, gewidmet.
Antwort von:  RukaHimenoshi
23.01.2021 11:56
Ich war schon am Überlegen, ob ich mich beschweren sollte, dass es so schnell vorbei war. XD

Da man diese Verbindung zu Nathan hat, der ja auch die Steintafeln besitzt, war das für mich gar nicht mal so unwahrscheinlich. Es hätte ja wirklich sein können, dass das einfach Notizen von irgendeiner anderen Tafel waren. Und als Eternity so traurig war als sie den Zettel berührt hatte, hatte ich einfach nur darauf geschlossen, dass es von Nathan stammt und der ja irgendwie in das ganze involviert ist. Daher ja, nicht groß hinterfragt. ^^" Nur wie auch festgestellt wurde "Warum war der im Mülleimer?!" XD

It's something! Über Grauen-Eminenz freue ich mich auch sehr, der kam mir viel zu wenig vor bisher. \(^-^)/ Und natürlich auch, dass Erik die Gelegenheit bekommt, sich noch beliebter zu machen. (´▽`ʃ♡ƪ)
Antwort von:  Regina_Regenbogen
23.01.2021 12:33
Ehehehe... ^^; Ja, manche Kapitel sind etwas kürzer, oft wenn sie inhaltlich einen Übergang darstellen.

Yay! Genauso war es auch gedacht. :D
Wenn er nicht im Mülleimer gewesen wäre, hätte ihn Justin wohl kaum mitgenommen. Und so ohne Smartphone kann man ja nichts abfotografieren. XD Hat Grauen-Eminenz schon gut durchdacht: Diese Kinder sind ja so schrecklich anständig, die wären ja noch zu blöd, um nen Zettel zu stehlen! XD
Wirklich glänzen tut Grauen-Eminenz leider erst im dritten Band. Aber das muss sich ja alles erst entwickeln. ○( ^皿^)っ Man fängt klein an.
Also Erik bekommt im zweiten Band auf jeden Fall schon deutlich mehr Raum als vorher! <3
Antwort von:  RukaHimenoshi
23.01.2021 12:45
Stimmt, das ist ein richtig cooles Detail, dass Justin ihn in dem Moment auch wirklich mitnehmen MUSS. °o°
Hahahaha, Grauen-Eminenz' Einschätzung ist sowas von treffend und dadurch umso witziger. :'''D Er glänzt jetzt schon, alleine durch seine Existenz. <3 :'D
Antwort von:  RukaHimenoshi
24.01.2021 10:54
Und ich wollte noch anmerken, dass ich mich sehr über die Umarmung von Justin und Vivien am Anfang gefreut habe.(p≧w≦q) Trotz der bedrückenden Umstände... T-T
Antwort von:  Regina_Regenbogen
24.01.2021 22:18
Das freut mich. :D


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