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Final Fate

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mau ^^

Vielleicht sagt der Titel dieser Geschichte dem ein oder anderen noch etwas, vielleicht auch nicht. Vor einigen Jahren wurde die Ursprungsversion dieser Geschichte von marenzi hier veröffentlich, ist aber nun nicht mehr so ohne weiteres zu erreichen.
Da ich seit einiger Zeit alleine an einem zweiten Teil arbeite, der nun ganze 10 Jahre nach diesem ersten Teil und Gemeinschaftsprojekt entsteht, habe ich die Gelegneheit beim Schopf gepackt und unterziehe 'Final Fate' grade einer Generalüberholung. Rechtschreibung, Grammatik, Layout, Logikschwächen, einfach alles was dazu gehört. Ich werde versuchen an vielen Stellen dem Original treu zu bleiben, weswegen marenzi auch noch als Co-Autorin vermerkt ist, sie aber mit dieser Überarbeitung nichts mehr zu tun hat.
Allerdings möchte ich dieser Überarbeitung auch die Dichte und Qualität des zweiten Teils geben, sei es nun meine ausgearbeitete Saiyajinkultur (siehe Glossar, welches natürlich mit der Zeit erweitert wird), bessere Einblicke in die Nebencharaktere und ihre Hintergründe oder alleine das Verhalten der Protagonisten. Ich möchte nun einfach das Potenzial, was schon immer in der Grundidee von 'Final Fate' gesteckt hat voll ausschöpfen. Da geht nämlich um einiges mehr, als in der Originalversion geschrieben wurde.
Auf alle Fälle würde ich mich freuen, wenn ihr mit mir auf diese Reise gehen würdet, mich mit eurer Meinung, Lob, Kritik, Anmerkungen, was auch immer ihr los werden wollt unterstützen würdet und freue mich einfach darauf, dieses Herzprojekt von mir nun angehen zu können ... eure Hatchepsut. Komplett anzeigen

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Das Geburtstagsgeschenk

Vegeta saß auf seinem Thron, ein Bein über dem anderen und er hatte seinen Kopf gelangweilt auf seiner Hand abgestützt. Er hörte gerade dem wievielten Abgesandten zu?, der ihm seine Glückwünsche und die unabdingbare Loyalität seines Volkes versicherte. Er wusste es nicht mehr und es interessierte ihn auch nicht. Fakt war nur, der König der Saiyajins hatte heute seinen vierundzwanzigsten Geburtstag.
 

Mit einem desinteressierten Gesichtsausdruck winkte er den Abgesandten durch und besah sich den Nächsten. Sein Haus- und Hofmarschall lass den nächsten Namen vor, Rasse und mit was für Gaben dieser kommen würde. Ein Gähnen unterdrückend sah Vegeta aus dem bunten, hohen Fenster zu seiner Rechten.
 

Wie schön wäre es jetzt gewesen, da draußen zu sein und zu trainieren oder sogar eine Mission zu leiten. Alles wäre dem König in diesem Moment lieber gewesen, als dieses starre Hofzeremoniell und diese verdammt enge, silberne Galarüstung, die man auch wirklich zu nichts anderem gebrauchen konnte, als sie auf dem Thron zu tragen.
 

Seine schwarzen Augen wanderten zu dem angekündigten Gesandten und er hatte gar nicht hingehört, was dieser ihm schenken würde. Wahrscheinlich etwas aus Gold und Edelsteinen, den so wie dieser Minotaure behängt war schien dies das einzige zu sein, was diese Rasse besaß. Umso erstaunter war der König dann, als er der Abgesandte das Wort an ihn richtete.
 

„Eure Majestät“, sprach er tief und unterwürfig. „Vor einiger Zeit hat mein Volk einen Vorstoß in die nördliche Galaxie unternommen, um ihr Territorium zu erweitern. Wir fanden in einem abgelegenen Sonnensystem einen wunderschönen Planeten, den wir euch zum  Geschenk machen wollen.“ Ein kurzes Raunen ging durch die Reihen des anwesenden Kriegsadels und der Abgesandte fuhr fort:
 

„Aber nicht nur den Planeten, sondern auch die Rasse, welche diesen Himmelskörper sein Eigen nannte, soll Euch gehören. Sie werden vortreffliche Sklaven abgeben, weil gleich an Statur und Aussehen. Bis auf das Zeichen eines jeden Saiyajins und die Stärke ähnelt diese Rasse der Euren, Majestät. Sie nennen sich Menschen. Wir haben uns die Freiheit genommen einige gleich mitzubringen.“
 

Vegeta nickte zum Zeichen das er verstanden hatte. Immerhin mal ein Geschenk, dass man wirklich gebrauchen konnte und diese Menschen würde er sich sicher irgendwann noch mal ansehen, aber nicht jetzt. Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster.
 

„Da ist noch etwas, eure Majestät.“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem Blick, der deutlich machte, dass für ihn die Sache eigentlich erledigt war, drehte er den Kopf zurück. „Dann sag schon und nerv nicht!“, befahl er kalt.
 

Der Abgesandte rang seine Hände und verbeugte sich unterwürfig. „Unter den Menschen lebten auch einige ... nicht menschliche Exemplare. Wir fanden unter anderem auf diesem Planeten einen überlebenden Namekianer, der zusammen mit einer Handvoll weniger Krieger erbitterten Widerstand geleistet hat.“
 

„Ein Namekianer?“ Vegeta hob den Kopf von seiner Hand. Langsam kehrte doch so etwas wie Interesse in die Züge des Königs ein. „So ist es.“ „Aber hast du nicht eben gesagt, dass diese Rasse nicht besonders stark wäre? Nun sagst du, sie haben Widerstand geleistet.“ Vegetas Augen wurden schmal und seine Leibgarde, welche in der Nähe seines Thrones stand, spannte sich an, bereit auf jeden Wink ihres Königs sofort zu reagieren. „Nun, das ist sie auch nicht. Ihre Kraft liegt gen null.“ „Was verschwendest du hier dann meine Zeit?!“, donnerte der junge König und der Minotaure ließ sich auf die Knie fallen. „Vergebt mir … aber … aber so schwach diese Rasse auch ist ... einige von ihnen hatten sich wohl in der Kunst des Kämpfens geschult und waren … überragend.“
 

Vegeta schnaubte abfällig. „Was ihr als überragend eben versteht. War das jetzt endlich alles?“ Der Abgesandte schüttelte sein gehörntes Haupt. „N...nun, nein, eure Majestät. Es gab einen unter ihnen, der heraus stach … ihr Anführer.“ Man konnte Vegeta ansehen, dass er die Geduld verlor und seiner Leibgarde, oder Freiceadan, wie sie traditionell hießen, einen Wink gab. „Bitte … M...Majestät, wir haben ihn mitgebracht … er … er soll Euch gehören und bitte … er ist … ist … seht selbst.“ Der Abgesandte wedelte in seiner unterwürfigen Haltung mit den Hände und ein weiterer Minotaure, der am Eingang des Thronsaals gestanden hatte, verschwand eilig. Kurze Zeit später öffneten sich die beiden großen Eingangstore.
 

Als erstes hörte man nur einige vage Geräusche, doch dann betraten zwei Saiyajinkrieger rückwärts die Halle und führten an zwei goldenen Ketten eine weitere Gestalt in den Saal. Vegeta hob den Kopf und sah nun doch gespannt diesem weiteren Geschenk entgegen. Jemand der Widerstand leistete, auch im Angesicht einer Übermacht, war immer einen zweiten Blick wert. Als die Soldaten näher kamen erkannte er in der gefesselten Gestalt einen durchtrainierten, jungen Kämpfer mit schwarzen Haaren, der aufs äußerste herausgeputzt war.
 

Durch seine Haare zog sich ein filigranes Diadem aus Gold, was auf seiner Stirn mit einem bis zwischen die Augenbrauen fallenden Rubin geschmückt war. Die Ränder der Ohrmuscheln zierte ein breites, sich um den Rand windendes, golden-ziselierter Metallreif, um den Hals lag, ebenfalls aus Gold, wie alles was nicht aus Stoff war, eine breites Halsband, an dem die Ketten befestigt waren, welche die Wache hielten. Darunter eine fast unscheinbarer dünner Reif, in den ein blau schwarzer Stein eingelassen war.
 

Vegetas Augen verengten sich. Dieser Stein, wenn er das war, was er vermutete, dann würde heute zumindest ein behörnter Kopf rollen, egal ob er nun Geburtstag hatte oder nicht. Diese Steine hatte er jedem der Völker, welches er unterwarf, oder welches sich seinem Reich anschloss, bei Todesstrafe untersagt, denn mit ihnen ließ sich jede noch so große Kraft im Zaum halten. Mit einer kleinen, technologischen Vorrichtung versehen, die mit der DNA des Trägers codiert war, konnte man verhindern das dieser sich das Schmuckstück selbst abnahm. Ein absoluter Alptraum für jeden Saiyajin. Nur ihnen selbst, seinem Volk, war es erlaubt aus diesem Stein Ketten oder andere Gegenstände herzustellen, um ihre Sklaven oder auch ungehorsame Saiyajins zu bändigen.
 

Der Radau den es machte, den Kerl vor seinen Thron zu schleifen, ließ Vegeta aus dieser Überlegung aufschauen und er maß den Rest der Gestalt. Sein Oberkörper war mit einer ärmellosen, kurz unterhalb der Brust aufhörenden Weste aus weißem Stoff bekleidet, zwei filigrane Ketten spannten sich über gebräunte, straffe Haut und hielten das Kleidungsstück zusammen. An den Oberarmen glänzten breite goldenen Reife, während die Arme hinter dem Rücken zusammengebunden waren. Ein enger, weißer Gürtel spannte sich um die Hüften und die Hose bestand aus mehreren Lagen weißem, leicht durchsichtigen Stoff, der sich weit um die Beine bauschte und in zwei goldenen Reifen um die Fußgelenke endete.
 

Vegeta runzelte die Stirn ob dieses Übermaßes an Glitzerei und ließ seine Augen wieder an der Gestalt hinauf gleiten, welche mittlerweile unweit vor der Empore stand auf der sich sein Thron befand. Seltsam ... war er so in die Betrachtung dieses Menschen vertieft gewesen, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie die Soldaten ihn näher führten? Offensichtlich schon … er musste achtsamer sein. So etwas durfte ihm nicht passieren!
 

Und noch während er das dachte, trafen seine Augen das Gesicht des Sklaven und dessen schwarzen Blick. Keine Spur von Angst, keine Spur von Unterwürfigkeit. Einfach nur ein sturer und trotziger Blick zurück. Das gefiel ihm und der kurze Anflug eines Lächelns huschte über sein sonst sehr ernstes Gesicht. Er wand sich an den Abgesandten, der ein Stück zur Seite getreten war.
 

„Das also ist ein Mensch?“ „Nein, eure Majestät. Wenn ich untertänigst darum bitten dürfte … seht selbst.“ Der Minotaure ging einige Schritte zurück und machte dem König der Saiyajins Platz, der sich mit einem Seufzen erhob. Neugierig war er ja jetzt schon geworden, warum soviel Aufhebens um einen simplen Sklaven gemacht wurde.
 

Die im Saal Anwesenden verbeugten sich, als sich der König erhob ... bis auf eben jenes Objekt, dessen Vegetas Aufmerksamkeit galt und erst ein Schlag in die Kniekehlen brachten den Sklaven dazu auf die Knie zu gehen. Vegeta jedoch, ließ er dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Das sprach schon mal für ihn und der König revidierte seine Einschätzung. Dieser Junge war kein Kämpfer, er war ein Vollblutkrieger.
 

Mit gelassenen Schritten und wehendem roten Mantel stieg Vegeta die Empore herab und an dem Abgesandten und den Soldaten vorbei. Der Kopf des Gefangenen folgte ihm und nun sah er auch, dass die Unterarme des Kriegers jeweils mit einer breiten goldenen Schelle umschlossen waren, die mit einer eingliedrigen Kette die Hände gefangen hielt. Und dann wurde plötzlich alles andere unwichtig und Vegeta verharrte mit weit geöffneten Augen, stocksteif wo er stand.
 

Unter den gefesselten Händen und zwischen den, am Boden knienden Unterschenkeln, bewegte sich nervös ein brauner Schwanz. „Ein Saiyajin?!“, entfuhr es Vegeta und er drehte sich zu dem Abgesandten um. „Das ist ein Saiyajin!“ Der Abgesandte nickt. „Wir haben ihn auf der Erde gefunden. Er wusste nicht das er ein Saiyajin ist, glaubte er sei einer der Bewohner dieses Planeten, ein Mensch.“
 

Vegeta wand seinen Kopf, warf einen kurzen Blick auf den Gefesselten und drehte sich wieder dem Minotauern zu. „Deswegen auch die Kette um seinen Hals.“ Der Abgesandte begann zu schwitzen. „Ja … ja Majestät.“ Er verneigte sich mehrfach. „Wir wussten uns nicht anders zu helfen. Aufgrund seiner Stärke mussten wir auf diesen Stein zurückgreifen, sonst hätten wir ihn niemals besiegen können.“ Vegeta schnaubte und sein Blick wanderte von der Kette, dem Gesicht des Jungen und dem Abgesandten hin und her. In seinem Kopf arbeitete es.
 

Ein Saiyajin … ein Saiyajin, der nichts von seiner Herkunft wusste? Das musste bedeuten er war ein Schwächling, der als Kind auf einen anderen Planeten geschickt worden war. Was wiederum hieß, es war noch zu Zeiten seines Vaters geschehen. Warum zur Hölle war der Saiyajin dann nie in den Dateien als 'nicht zurückgekehrt' aufgetaucht? Als er den Platz seines Vaters eingenommen hatte, hatte er doch dafür gesorgt, dass alle Babykrieger zurück geholt worden waren. Warum war dieser übersehen worden?!
 

Tief Luft holend und sich der Blicke des Kriegsadels bewusst, straffte Vegeta seine Statur. „Nun gut. Wie heißt er?“ Der Minotaure, der scheinbar die ganze Zeit die Luft angehalten hatte und bei dem zunehmend finsteren Blick des Königs immer mehr und mehr begonnen hatte zu zittern, atmete auf. „Das wissen wir nicht, Majestät.“ Vegetas Mundwinkel zuckte und er drehte sich zu seinem Geschenk um, welches ihn die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte. „Wie heißt du?“
 

Son Goku zog die Brauen finster zusammen und senkte seinen Blick nicht einen Moment. Er wusste nicht, wer dieser Kerl war, noch wo er hier war. Doch dieser abgebrochene Meter konnte noch so gebieterisch tun ... beugen, würde er sich sicher nicht! Sollte er doch mit seinem Hintern reden, wenn ihm dies Freude bereitete. „Wie heißt du?“ Fick dich!
 

Vegeta wartete einige Augenblicke, doch der trotzig, sture Blick machte ihm sehr schnell klar, dass er auf seine Frage keine Antwort erwarten konnte. Den bockig blitzenden Augen hielt er problemlos stand und nach einer weiteren Musterung des Gesichtes vor ihm, revidierte er das Alter des Jungen noch einmal um einige Jahre nach unten. Hatte er zu Anfang noch angenommen der Krieger wäre so alt wie er, würde er jetzt schätzen, dass jener um die vier bis sechs Jahre jünger war. Also fast noch ein Kind.
 

Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen wendete er sich von ihm ab und gab seiner Leibgarde, mit einer herrischen Geste den Wink, ihn fortzubringen. Dann drehte er sich zu dem Abgesandten um. „Ich akzeptiere die Geschenke und sehe mal darüber hinweg, dass ihr euch ohne meine Erlaubnis auf eine Expedition, in die nördliche Galaxie gemacht habt.“
 

Der Minotauer schluckte, wurde bleich, sah sofort zu Boden und verneigte sich. „Wie großzügig von eurer Majestät.“ „Sollte das aber noch einmal geschehen, dann werde ich mit eurem Volk machen, was ihr mit seinem angeblichen Volk gemacht habt, es in die Sklaverei zwingen. Haben wir uns da verstanden?“ Der Abgesandte wurde noch eine Spur bleicher, viel auf die Knie und seine Hörner berührten den Boden vor Vegetas Füßen. „Ja, eure Majestät.“ „Bestens.“
 

Vegeta stieg auf seinen Thron, ließ den Umhang flattern und setzte sich mit einer würdevollen Haltung wieder hin. Seine schwarzen Augen ruhten auf dem Minotauren, der sich bibbernd erhob und mit Verbeugungen zurück trat, ohne ihm dabei den Rücken zuzukehren. „Ach … eine Sache noch.“, durchschnitt Vegetas Stimme die Stille und der Abgesandte verharrte auf der Stelle. „Ich verstehe die Not, die euch dazu gezwungen hat, den Stein zu benutzen um den Saiyajin unter eure Kontrolle zu bekommen. Dennoch habt ihr dabei gegen eines meiner Gesetzte verstoßen.“ Die Augen des Königs gingen zu seiner Leibgarde. „Schlagt ihm den Kopf ab und schickt diesen mit einer Warnung an seine Befehlshaber zurück.“
 

Der Minotaure heulte auf, wandte sich zur Tür, versuchte zu fliehen, wurde unter dem Gelächter der Anwesenden sehr schnell eingefangen und unter Flehen und Winseln aus dem Thronsaal geschleift. Schnell kehrte wieder Ruhe ein und Vegetas Haus- und Hofmarschall kündigte die nächsten Gäste an.
 

Aber irgendwie lief der Rest des Abends komplett an Vegeta vorbei. Ohne das er es wirklich zugeben wollte, wanderten seine Gedanken wieder zu dem abtrünnigen Jungen. Wie konnte es sein, das dieser bei einer fremden Rase aufgewachsen war? Und wie konnte es sein, dass das in ihren Dateien keinem aufgefallen war? Außerdem, warum erinnerte sich der Kerl nicht an sein Volk? Das war doch alles in den Raumkapseln gespeichert und jedem Baby wurde ein Code eingeimpft, der es früher oder später wieder zu seinem Volk zurückkehren ließ. Eigenartig ...
 


 

Wo zur Hölle wurde er nun schon wieder hingebracht?, fragte sich Son Goku grimmig, als sie einen erneuten Marathon durch dieses Schloss machten. Wenn er nicht irgendwann von einem der Krieger dieses Volkes getötet wurde, dann würde er sicherlich an den Metern sterben, die man hier laufen musste um von A nach B zu kommen, dachte er sarkastisch und machte sich einen Spaß daraus, es den Wachen extra schwer zu machen, ihn zum Vorwärtsgehen zu bewegen, auch wenn das Schläge und Stöße nach sich zog.
 

Ihr Marsch endete an einer großen Doppelflügeltür, welche sie nur in weitere Zimmerfluchten brachte, vor der zwei Wachen standen und die sich automatisch öffnete. Die Gänge dahinter waren riesig und schienen luxuriöser zu sein, als der Rest des Schlosses. Hier und da konnte er in ein Zimmer spähen, wenn die Türen dazu geöffnet waren und bei manchen erkannte er sogar deren Zweck. Ein Arbeitszimmer, etwas was aussah wie ein Schwimmbad, ein Zimmer mit lauter unterschiedlicher Pflanzen … es erinnerte Goku an die Capsul Corporation, nur größer.
 

Die Wachen hielten schließlich vor einer dieser großen Pforten, die prunkvoll mit Gold verziert war. Als die Tür zur Seite glitt, fiel Gokus Blick auf einen gigantischen Raum, mit einem ebenso gigantischen Himmelbett. Eine Wand bestand komplett aus bis zum Boden reichende Fenster, durch die man einen erleuchteten Garten sehen konnte. Drei, nicht ganz so große Türen gingen von diesem Raum ab. Teppiche lagen auf dem Boden, ein edler Tisch mit Stühlen stand im Raum, an den Wänden hingen Bilder, ein gigantischer Spiegel und ein paar kleinere Kommoden standen verteilt herum. Sie waren hier wohl im Schlafgemach des Königs.
 

Allerdings befand sich in einer Ecke eine kleine Empore, welche aussah, als wäre sie nachträglich hierhin gestellt worden. Auf ihr stapelten sich allerlei Dinge, die Son Goku nicht zuordnen konnte. Truhe und Kisten, aber auch reich verzierte offene Schatullen mit Schriftrollen darin. Was aber das Augenmerk auf dieser Empore auf sich zog, dass war der große, goldene Käfig darauf. Da er leer war, machte Goku gedanklich schon Vermutungen, was für ein Haustier sich der König darin wohl hielt. Umso erstaunter war er, als die Wachen die Türe aufschlossen und ihn hineinstießen.
 

Ein unterschwelliges Grollen entrang sich seiner Kehle. Das wurde ja immer besser! War er ein Kanarienvogel oder was?! Für das Knurren erntete er allerdings einen Stoß in den Rücken. „Schnauze! Oder haben wir dir erlaubt zu sprechen, Sklave?“ Er dachte nicht daran, sich den Mund verbieten zu lassen! „Was zur Hölle soll das?!“ Ein Schlag traf seinen Bauch, der ihm alle Luft aus den Lungen trieb und ihn zusammensacken ließ. Hilflos musste er es über sich ergehen lassen, dass sie ihm die Handfesseln lösten, diese dann aber über seinem Kopf wieder befestigten. Seine ganze Gestalt wurde in die Länge gestreckt und er konnte gerade so stehen. Auch seine Füße wurden am Boden fest gemacht und die Kette um seinen Hals wurde am Rand des Käfigs eingehakt.
 

Von seinen Wächtern mit einem anzüglichen Blick bedacht, ruckte und zerrte er an den Ketten, erntetet dafür ein Lachen und war schließlich alleine. Wunderbar! Großartig! Verfluchte Scheiße nochmal! Wie hatte das passieren können? Wie hatte er hier landen können? Wo war 'hier' überhaupt? Und warum hatten die alle, genau wie er einen Schwanz? Ein weiterer Versuch sich aus dieser entwürdigenden Lage zu befreien scheiterte kläglich und als ein stechender Schmerz sein Rückgrat hinunter lief, ließ er es. Sein Magen knurrte vernehmlich und da er sich unbeobachtet fühlte, ließ er seine Haltung fallen. Er war einfach nur fertig.
 

Wie lange hatte die Reise hierher gedauert? Tage? Wochen? Oder waren es gar Monate gewesen? Son Goku konnte es nicht sagen. Alles was er sagen konnte war, dass er gehörige Probleme hatte. Die Minotauren, die es geschafft hatten ihm in einem unaufmerksamen Moment diese blöde Kette um den Hals zu schlingen und ihn gefangen zu nehmen, hatten ihn in einen dunklen, kleinen Raum gesperrt, der sich in einem ihrer kleineren Raumschiffe befand und in welchem er sich kaum ausstrecken konnte.
 

Hin und wieder bekam er durch eine winzige Luke einen Brei in sein Verlies geschoben, der weder schmeckte noch satt machte und über seine Notdurft wollte er nun gar nicht nachdenken. Nach undefinierbarer Zeit hatten sie ihn schließlich geholt, in ein Bad gesteckt und dann damit begonnen ihn so aufzudonnern, wie er nun aussah. Allein bei der Erinnerung an die ganzen Hände, die ihn dabei betatscht hatten, hätte der junge Mann kotzen können. Es war widerlich gewesen. Auch hatte er sich gefragt, was das alles gesollt hatte. Er war kein Weihnachtsbaum!
 

Als sie sich dann diesem Planeten näherten. wurde es ihm klar. Hier schien irgendeine Art von Fest abgehalten zu werden und zwar in jeder Stadt, die sie überflogen hatten. Alles war prunkvoll geschmückt und überall sah er Leute, die aussahen wie Menschen, die feierten und Wesen, die vollkommen anders aussahen, die es nicht taten und die Menschen auf diesem Planeten bedienten. Erst als sie unweit einer gigantischen Stadt gelandet waren, war ihm endlich aufgefallen, dass diese 'Menschen' genau wie er einen Schwanz hatten.
 

Man hatte ihn in ein komisches Gefährt befördert und auf dem Weg zu diesem Palast war er aus dem Staunen nicht mehr heraus gekommen. Für wenige Zeit hatte er einfach alles vergessen, was zurück lag und war regelrecht erschlagen worden von den ganzen Eindrücken, die auf ihn einprasselten. Dabei war die Umgebung durch die er kam immer nobler und schöner geworden. Sie waren durch fünf sehr lange Tunnel gefahren und er hatte seine Wachen und die Minotauren darüber reden hören, dass dies die Schutzwälle, der Hauptstadt auf diesem Planeten Vegeta seien. Einen Schutzwall für jeden Bezirk, die sich kreisrund um den Palast schlossen.
 

Erst der Kriegsadel, dann die Elite, die Mittelschicht, die Unterklasse und außerhalb des äußersten Ringes lebten die Sklaven. Dabei nahm der Palastbezirk fast ein viertel der gesamten Größe der Hauptstadt ein. Er war wie eine kleine Stadt in der Stadt mit Landeplätzen, Hangars, Trainingsflächen, Versorgungsgebäuden, Aufenthaltskomplexen, den Regierungssitzen, Wohngebäuden für alle Angestellten und natürlich dem Schloss des Königs selbst. Zu jenem führte sie auch ihre Fahrt, wie Son Goku einige Zeit später herausfand.
 

Der Cocktail des Gefühlmixes, der über dem Jungen zusammenschlug, als sie das Schloss erreichten, war toxisch. Er wusste einfach nicht mehr, was er fühlen und denken sollte, was er tun sollte und die Blicke mit denen er begafft wurde, taten ihr übriges, um ihn endgültig in einen Schockzustand zu versetzen. Er hatte einfach das Gefühl, komplett überfordert zu sein, also igelte er sich in einen Schildkrötenpanzer ein und setzte sein bockigstes Gesicht auf. Niemand sollte seine Unsicherheit bemerken.
 

Sie reihten sich in eine lange Schlange von Wartenden ein und es dauerte Ewigkeiten, bis sich das große Tor, vor dem sie warteten, schließlich öffnete. Für Sekunden fiel ihm die Kinnlade herunter, ehe er sich wieder unter Kontrolle hatte und von seinen Wächtern wie ein Hund in diesen Festsaal gezerrt wurde. Seine Instinkte sagten ihm, dass alle Anwesenden enorm stark waren, auch wenn er ihre genau Stärke nicht spüren konnte, da auch dies von dem blöden Stein verhindert wurde, wusste er es aus seiner Erfahrung heraus.
 

Dann war sein Blick auf die Hauptperson im Raum gefallen, bei dessen Status es einfach keinen Irrtum geben konnte. Das war der König. Er war klein, kleiner als er selbst, doch machte dieses Leck an Größe seine ungeheure Ausstrahlung von Autorität wett. Es hatte Goku nicht gepasst, dass er hier angegafft wurde wie auf einem Viehbeschau. Und die Tatsache, dass er sich in diesen seltsamen Klamotten wie auf dem Silbertablett fühlte, machte es auch nicht unbedingt besser.
 

Als der König von seiner Empore herab gestiegen war, da wohl irgendetwas an ihm sein Interesse geweckt hatte, wurde er nervös. Super, hatte er gedacht und gedanklich mit den Augen gerollt. Das wurde ja immer besser … war er ein vom aussterben bedrohtes Tier, oder was?! Aber gleichzeitig zu diesem Gedanken hatten alle seinen Instinkte schrillen Alarm geläutet, als sich dieser Mann ihm genähert hatte. Er war gefährlich, das konnte er spüren. Selbst auf die Entfernung war schon von vorne herein klar gewesen, dass dieser Mann ein erbarmungsloser Krieger war. Aber … er würde sich nicht einschüchtern lassen! Von Nichts und Niemandem!
 

Keinen Moment hatte er ihn aus den Augen gelassen und dem Gesprochenen gelauscht. Zwar hatte er sich darauf nicht gut konzentrieren können, weil dieser König einfach viel zu viel seiner Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hatte, aber trotzdem … in einer ruhigen Minute konnte er sich das nochmal ins Gedächtnis rufen. Und dann hatte der Kerl das Wort an ihn gerichtet. „Wie heißt du?“ Fick dich!, war ihm durch den Kopf geschossen und er hatte nichts gesagt.
 

Und jetzt? Jetzt hing er hier. Hatte immer noch keine Ahnung, was genau er hier sollte, wie es weiter gehen würde und was mit seinen Freunden und der Erde passiert war. Sein Magen war ein schwarzes Loch, sein Körper schmerzte und er fühlte sich einfach nur hilflos und allein, umgeben von etwas, was ihm durchweg nur feindlich gesonnen war und er verfügte über keine Möglichkeit an dieser Situation etwas zu ändern. Und während seine Gedanken wild von einer Sache zur Nächsten hüpften, merkte Son Goku nicht, wie er in einen unruhigen und erschöpften Schlaf fiel.
 


 

Das Fest zu seinen Ehren schien kein Ende nehmen zu wollen und immer wieder wurde dem König zugeprostet und neue Speisen wurden gebracht. Der gesamte Hofstaat war auf den Beinen bis spät in die Nacht und kein einziger Saiyajin machte in dieser Nacht auf Vegeta ein Auge zu, den der Geburtstag des Königs, war ein Tag, der überall wo es Saiyajins gab, gefeiert wurde.
 

Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich bereits in den großen, verzierten Fenstern, als Vegeta müde zu seinem Zimmer flog. Zum laufen, und das gestand er sich ein, war er jetzt einfach zu faul. Die Feinceadan salutiert, als er vor ihnen landete und die Tür zu seinen Zimmern durchschritt. Dahinter gab es keine Leibwachen mehr, einzig und alleine einen Leibwächter, den er eher aus Protokollgründen in seiner Nähe beherbergen musste, denn das er ihn brauchte, war es erlaubt in den Fluren des Königs zu nächtigen.
 

Ansonsten waren die gesamten Diener des Schlosses aus der Mittelschicht, außer jene, die mit dem König direkt verkehrten, bene kamen sogar aus der Elite. Alles was unter der Mittelschicht war, durfte sich dem Palast nicht mal nähern. Sie waren es nicht Wert auch nur einen Fuß in dessen Nähe zu setzen. Die Palastgardisten bestanden aus der Elite seines Volkes und seine Leibgarde aus dem Kriegsadel. Der Kriegsadel waren die angesehendsten und stärksten Familien der Saiyajins. Sie stellten alle Minister und jeden Berater des Königshauses. Allerdings mussten jene, die diese Posten belegten, den Interessen ihrer Familien abschwören und einen Eid auf die Königsfamilie leisten. Außerdem buhlte der Cogadh Uaisle um die Aufmerksamkeit des Königs, denn traditionell wurde eine Tochter aus dem Kriegsadel Königin. Und da Vegeta nun in dem Alter war, sich diese endlich auszusuchen, hatten die Intrigen und Machtspielchen zugenommen. Diese ganze Arschkriecherei war nicht mehr zum aushalten! Mein König hier, eure Majestät da, Tochter hier, Tochter dort ... blabla …
 

Als ob einer dieser Kriecher auch nur die Idee eines Anfluges von dem Gedanken bekommen könnte, ihm einmal in seinem Leben zu sagen, was er von ihm hielt! Nicht das ihn das dann nicht seinen Kopf oder Schweif gekostet hätte, ganz wie Vegeta dann drauf sein würde. Aber einmal die Eier haben, dem König die Stirn zu bieten und damit beweisen, dass diese Familie seiner Aufmerksamkeit wert war. Nein, die Töchter, selbst die Kampferprobtesten, kicherten und lachten, kokettierten, wie die dämlichsten Kleinkinder. Zweitverschwendung das von irgendeinem zu erwarten, diese Würmer waren alle gleich!
 

Mit einem Knurren zog er sich die Rüstung aus, als er sein Schlafgemach erreichte und ließ sie einfach auf dem Boden liegen. Ein Diener würde sie aufräumen noch bevor er erwachte, polieren und im angrenzenden Ankleidezimmer auf ihrem Ständer platzieren. Er schlüpfte in eine bequeme, enge, reich verzierte Hose, die bereit lag und streckte sich ausgiebig, gähnte herzhaft und drehte sich zu seinem Bett um. Dabei fielen seine Augen auf die Ecke in der seine Geschenke arrangiert waren und ihm fiel plötzlich wieder ein, warum ihn das Fest ab einem gewissen Punkt nicht mehr so sehr interessiert hatte.
 

Auf einer kleinen Erhöhung stand ein goldener Käfig und in jenem der junge Saiyajin mit dem sturen Blick. Diesen konnte der König aber nicht betrachten, da der Kerl offensichtlich schlief. Amüsant, dachte Vegeta, dass sie ihn wirklich in seinem Schlafzimmer platziert hatten. Langsamen Schrittes ging er zu seinem Bett, legte sich darauf und betrachtete weiter sein Vögelchen im Käfig.
 

Er war wirklich jung und trotz der Tatsache das er nicht die Ausbildung eines Saiyajins durchlaufen hatte, durchtrainiert. Da hatten sie schon andere Babyheimkehrer gehabt, die sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters erst einmal in die Grundausbildung stecken mussten. Das schien bei diesem hier nicht nötig zu sein. Vegeta gefielen die Proportionen. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Ober er ihn wecken sollte? Hatte er da jetzt noch Lust drauf? Irgendwie schon, zumindest diesen störrischen Blick würde er gerne nochmal sehen. So etwas bekam er sonst nur von anderen Rassen zu Gesicht, kurz bevor er sie vernichtete, oder versklavte. Aber ein Saiyajin, mit seinen tiefschwarzen Augen, hatte ihn so noch nie angesehen. Breit grinsend schickte er einen kleinen Energiestoß in den Käfig, der durch das Metall direkt in den Körper des Bengels geleitet wurde.
 

Son Gokus Kopf schoss hoch. Die Zähen zusammenbeißend, verkniff er sich einen lauten Schrei, konnte das Stöhnen aber nicht unterdrücken und benommen sackte sein Körper in die Ketten zurück. Er war wirklich eingeschlafen! Gedanklich trat er sich in den Arsch. Das durfte ihm nicht nochmal passieren. So unvorsichtig durfte er einfach nicht werden! Als er seinen Kopf hob um sich umzusehen, registrierte er, dass er nicht mehr alleine war und erstarrte, als er den König auf dem Bett erblickte.
 

Mit einem Schlag war er hellwach. Seine schwarzen Augen lagen auf der kleinen Gestalt die da in aller Seelenruhe auf ihrem Bett saß. Auch wenn er sich mehr als unwohl unter diesem Blick fühlte, zuckte er mit keiner Wimper und erwiderte den Blick starr. Ihm war ob der dünnen Kleidung arschkalt und deswegen nahm er auch deutlich die Wärme war, die ihm bei diesem musternden Blick in die Wangen schoss. Was war er denn? Ein Papagei? Sein Schweif begann nervös hinter seinem Rücken auf und ab zu schlagen, bevor er sich um seine Hüften schlang und dort schließlich verweilte.
 

Ein Grinsen stahl sich auf Vegetas Züge, als er sah wie der Kleine seinen Schweif, wohl aus reinem Instinkt, um die Stelle schlang, wo auch alle anderen Saiyajins ihn trugen. Sich herzhaft streckend legte sich Vegeta auf seinen Bauch, stützte seine Ellenbogen auf und sein Kinn auf die verschränken Hände, während seinen Schweif leicht durch die Luft zu pendeln begann. Jetzt, wo er nicht mehr den Blicken seiner Untertanen ausgesetzt war, konnte er sich gehen lassen. Der Sklave … zählte nicht.
 

Ein weiteres mal ließ er seine Augen über dessen Gestalt gleiten. Narben hatte er auch keine Nennenswerten, ein hübsches Gesicht, auch wenn es im Moment etwas verkniffen und müde wirkte. Aufrecht angekettet war aber auch eine scheiß Position zum Schlafen. Na, vielleicht konnte man da ja was tricksen.
 

„Name.“, sagte er schließlich einfach.



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