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Final Fate

von

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Die Spielregeln

Son Goku dachte nicht einmal daran dem König zu antworten. Sollte er sich seinen Namen doch sonst wohin stecken. Er blieb einfach nur regungslos stehen ... was blieb ihm auch anderes übrig?, und starrte den König unverwandt an. Doch je länger eben jener zu ihm zurück starrte, desto nervöser wurde Goku. Seltsam, dachte er, er war noch nie nervös gewesen, nicht so. Jedenfalls nicht bevor er auf diesen Planeten gebracht worden war. Wo auch immer der sich befinden befand … doch dieser Ort hatte etwas, dass die kleinen Härchen seines Körpers aufrichtete. Und das trug nicht dazu bei seine Situation zu verbessern.
 

„Naaameee.“, wiederhole Vegeta nun deutlich eindringlicher und bemerkte, wie der Kleine langsam aber sicher immer nervöser unter seinem Blick wurde. Das war ... amüssant ... und das wiederum war etwas, was Vegeta nur selten dachte und noch seltener empfand. Doch in diesem Moment war es einfach so.
 

Son Goku biss die Zähne zusammen und verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Dieser ganze Mist hier war aber auch unbequem verdammt nochmal! „Aaarschloooch“, gab er in dem gleichen, gedehnten und gelangweilten Tonfall zurück, wie ihn der König zuvor benutzt hatte. Er würde einen Teufel tun und ihm seinen Namen sagen.
 

Der König schmunzelte, sah gelangweilt auf seine Fingernägel und bewegte seine Beine, dann setzte er im Plauderton an: „Weißt du, ich glaube du hast da gewisse Grundprinzipien noch nicht ganz verstanden.“ Er rollte sich auf den Rücken, streckte seinen Arm gen des Betthimmels und besah sich seine Finger. „Du gehörst mir und dein kleines, kaum begonnenes Leben liegt in meiner Hand.“ Wieder rollte er sich auf den Bauch und sah, seinen Kopf auf einen Arm gestützt zu Goku. „Wenn ich du wäre, würde ich mir überlegen was ich sage. Sonst könnte das ungewollte Konsequenzen haben.“ Mit diesen Worten formte er kleine Energiebälle, die er, wie zuvor, in das Metall des Käfigs leitete.
 

Son Gokus Kiefer schlugen aufeinander als die Energie in seinen Körper eindrang und der Schmerz einsetzte. Doch er gab sich nicht die Blöße auch nur einen einzigen Laut über seine Lippen zu lassen. Das würde der Gartenzwerg nicht schaffen! Stattdessen richtete er sich noch ein wenig weiter auf und reckte stolz das Kinn. „Glaubst du, so ein abgebrochener Meter wie du, macht mir Angst?“ Dies war wohl der erste vollständige Satz, den er gesprochen hatte, seit seiner Gefangennahme.
 

Für einige Momente war es still in dem großen Raum, dann fing Vegeta schallend an zu lachen. Das war so herrlich erfrischend! Der Bengel schien wirklich keine Ahnung zu haben, in was für einer Lage er sich befand, wem er sich gegenüber sah und was Vegeta mit anderen getan hatte, die sich ihm gegenüber auch nur ansatzweise so geäußert hatten. Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen sah er den Kleinen wieder an. „Du hast ja keine Ahnung Bengelchen, du hast ja keine Ahnung.“ Wen er wollte, konnte er mit einem Schnippen ganze Planeten auslöschen, aber das würde er dem Kerlchen nicht gleich unter die Nase reiben. „Gut, machen wir es einfacher. Dein Namen dagegen, dass ich die Ketten löse und du dich hinlegen kannst zum Schlafen.“
 

Auch wenn Goku versuchte, seinen Körper und dessen Reaktionen unter Kontrolle zu halten, so war er doch nicht fähig gewesen, seine Augenbrauen daran zu hindern, bei diesem Angebot fragend in die Höhe zu schießen. Machte der König dieses Volkes ihm wirklich ein ANGEBOT? Der innere Kampf begann. Sein Stolz weigerte sich beharrlich zuzusagen. Bestechen lassen, das war doch einfach lächerlich! Doch der Verstand in ihm sagte, dass er das Angebot annehmen sollte. Immerhin war er hundemüde und seine Schultergelenke brannten höllisch unter der Überdehnung. Er konnte wirklich eine Portion Schlaf gebrauchen. Was also sollte er tun? Es wurde wieder Still im Zimmer. Für lange, lange Zeit.
 

„...Son Goku...“
 

Vegeta, der schon nicht mehr mit einer Antwort gerechnet hatte, zog eine Augenbraue in die Höhe. „Son Goku?“ Er ließ den Namen ein paar mal über seine Zunge rollen, bis er sich an den Wortlaut gewöhnt hatte. „Ungewöhnlicher Name, kein saiyajinischer Name.“ Er legte den Kopf schräg und beobachtete Son Goku weiter. „Du bist ziemlich müde, oder?“, fragte er in einem Tonfall, der jeden verstehen ließ, dass er die Antwort darauf genau kannte und sie einfach nur stellte, um seinem Gegenüber eine Blöße zu entlocken, oder ihm zu zeigen, dass er ihn durchschaut hatte.
 

Gokus Hände ballten sich zu Fäusten bei dieser Frage. Er wandte den Blick ab, starrte stattdessen zornig auf den Boden, seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen gepresst, damit sie nicht vor Schmach zitterten. Er war ein Idiot! Zornig auf sich selber, dass er sich solch eine Blöße gegeben hatte. Und was hätte er von dem anderen auch erwarten sollen, als diese Schwäche sofort aufzudecken und auszunutzen? Die kleinen Steine überall an seinem Körper klimperten bei seinen Bewegungen.
 

Vegeta wusste, dass er den ersten Keil in die Verteidigung des anderen getrieben hatte und er würde gerne und mit viel Vergnügen und Können, diesen Keil so weit hinein treiben, bis diese Verteidigung zersplittern würde. Es fragte sich nur, wie viel Widerstand ihm der Bengel leisten konnte. Noch war er unwissend und das konnte der Grund sein für seine Art sich zu verhalten. Vegeta fragte sich, würde sich das Verhalten von Son Goku ändern, wenn ihm klar wurde wer er selbst war und was er war? Und somit auch, wer er, Vegeta, war?
 

Als er sah, wie zornig der Junge seine Hände ballte und wie beschämt er auf den den Boden starrte, wusste Vegeta zumindest, dass er die Blöße, den Fehler erkannt hatte. Das sprach für die Instinkte dieses Son Gokus. Die ganzen kleinen Steinchen auf seiner Haut ließen bei jeder Regung des festgebundenen Körpers ein Klimpern vernehmen. Diese Pose musste wirklich unbequem sein. Vegeta setzte sich auf und unterschlug die Beine. „Wie lange hast du jetzt nicht mehr geschlafen?“
 

Das Knirschen von Gokus Zähne war deutlich zu hören. „Du hast gesagt, du würdest mir die hier“, dabei zerrte er an den Ketten, die seine Hände schmerzhaft, über seinem Kopf hielten. „Abnehmen.“ „Ich weiß.“, kam es desinteressiert von Vegeta. „Aber ich sagte, ich würde sie lösen, nicht abnehmen.“ „Das ist doch das selbe!“, blaffte der junge Krieger in bockigem Ton und sein beleidigter Blick heftete sich auf Vegeta, während sein Schweif durch die Luft schlug. Dessen Mundwinkel begannen ob der bockigen und beleidigten Reaktion zu zucken. „Nicht ganz … aber darüber hinaus, habe ich auch nicht gesagt, wann ich sie löse.“ Pause. „Wie lange hast du also nicht mehr geschlafen?“
 

Verdammt! Der Körper des jungen Kriegers bewegte sich ungestüm, als er den Kopf zur Seite drehte, um diesem herablassenden und belustigten Blick auszuweichen. Seine schwarzen Opale funkelten vor Zorn. Diesmal auf sich selbst. Er hatte ihn reingelegt, dieser miese Hund! Durch die abrupte Bewegung knackte es in seinen überspannten Schultergelenken und dann, zum Leidwesen seines eh schon stark angeschlagenen Stolzes, knurrte sein Magen so laut, das Son Goku sicher war, man würde es im ganzen Schloss hören. Obwohl er versuchte es zu vermeiden, nahm die beschämte Röte in seinem Gesicht noch mehr zu.
 

Vegeta blinzelte. Vielleicht hätte er besser fragen sollen, wie lange der Bengel nichts mehr zum Essen bekommen hatte. Sollte er vielleicht …? Ach, warum denn nicht? Immerhin hatte er heute Geburtstag und am Morgen konnte er sich dafür immer noch zurechtweisen. Mit einer eleganten Bewegung streckte er sich nach einer Reihe von Knöpfen, welche neben seinem Bett angebracht waren und drückte einen davon. Es dauerte keine Minute, da stand ein Saiyajin in der Tür, der nicht nach einem Krieger aussah und verneigte sich tief. Der König orderte etwas zu Essen und mit einer weiteren Verbeugung verschwand der Diener wieder.
 

Son Goku presste weiter die Zähne zusammen. Dieser Drecksack! Er hatte genau gehört wie sein Magen geknurrt hatte und bestellte daraufhin etwas zu Essen? War das eine Art der Folter auf diesem Planeten? Scheiße verdammt! Bei dem Gedanken, dass sich der Raum bald mit dem Duft von etwas Essbaren füllen würde, knurrte sein Magen erneut und zog sich schmerzhaft zusammen. Goku musste schlucken, denn der Speichel sammelte sich in seinem Mund. „Auf die Frage, wie lange du schon nicht geschlafen hast willst du mir also nicht antworten? Aber vielleicht auf die Frage, wie lange du schon nichts mehr zu Essen hattest?“
 

Gokus schwarze Augen huschten zum König und sofort wieder weg, als er sah, dass dieser näher an den Käfig trat. Doch der König hatte es trotzdem gesehen. „Also?“ „Zwei Tage … drei Tage …? Woher soll ich das wissen verdammt! Ich hatten in dem schwarzen Loch nicht wirklich ne Uhr, als sie mich herbrachten, weißt du?!“, brach es aus ihm heraus und sofort biss er sich in die Unterlippe. Er durfte nicht den Fehler begehen etwas zu verraten, oder ihm zu zeigen, wie sehr das alles an seinen Nerven zerrte.
 

„Ist eigentlich nicht wirklich lange ...“, sinnierte der König in belanglosem Tonfall. „Den Jungen bringt man das schon früh bei, solche Durststrecke mit Disziplin zu überstehen. Aber das hast du halt nie gelernt.“ Die herablassende Entwürdigung in diesen Worten schmerzte. Warum, wusste Goku nicht. Aber er hatte auch keine Lust alles von diesem Kerl klaglos zu schlucken. Trotzig hob er den Kopf und blickte in kalte, amüsierte Augen. „Siehst du, war doch gar nicht schwer mir zu antworten, oder?“ Das passende Kommentar lag dem Jungen schon auf der Zunge, als der König mit einer simplen Handbewegung den Verschluss der Kette löste, welche seine Arme am oberen Rand des Käfigs befestigte.
 

Laut rasselte die Kette durch die Halterung und von dem gestreckten Halt befreit und ohne das er es verhindern konnte, sackte Son Goku zusammen. Seine Schultergelenke brannten wie Feuer, die überdehnten Muskeln protestierten gegen diese plötzliche Positionsänderung und er konnte sich einen Laut der Erleichterung nicht verkneifen, als er da, zusammengekauert in der Mitte des Käfigs saß. Zwar waren seine Handgelenke immer noch durch die kurze Kette und die Schellen gefesselt, aber zumindest war er diese unbequeme Position los.
 

„Hätte ich dich vorher warnen sollen, dass das passieren würde? Deine Gelenke und deine Muskulatur dürfte eingeschlafen und überdehnt sein. Die plötzliche Belastung hat sie überfordert und sie dürften meines Wissens nach jetzt höllisch brennen.“ Ruckartig hob Goku seinen Kopf und sah sich unversehens direkt Vegetas Gesicht gegenüber, denn der König war vor dem Käfig in die Hocke gegangen und hatte sich mit seinem Unterarm lässig an den Gittern abgestützt. So schnell er konnte, zog sich Goku soweit von der Mitte des Käfigs zurück, wie die kurzen Fußfesseln, welche noch am Boden befestigt waren, es zuließen.
 

Verdammt, es war unglaublich WIE Recht dieser Kerl damit hatte. Seine Schultern brannten und krampften, als würde ihm jemand glühende Eisen zwischen die Gelenke drücken. Doch trotz des Schmerzes verbot er sich jedwede weitere Reaktion, die dies offenbaren würde. Stattdessen zog er seine Hände in seinem Schoß, froh, sie nach den langen Stunden endlich wieder unten haben zu können und den Blutkreislauf in Schwung zu bringen.
 

Sich den musternden Blicken des Königs ausgesetzt wusste Son Goku einfach nicht mehr was er tun oder sagen sollte, also tat er gar nichts und hatte fest vor, dies einfach durchzuziehen. Doch dann gingen die großen Türen auf und eine Reihe von Dienern brachte alle nur erdenklichen Speisen herein. Dinge, welche Goku noch die gesehen hatte, von denen aber in wallenden Schwaden ein so leckerer Duft ausging, dass sein Magen gar nicht mehr aus dem Knurren heraus kam. Sich dessen schämend zog er seine Arme nur noch stärker um seine Körpermitte zusammen.
 

„Hierhin.“, erklang die Stimme des Königs und mit einem mal war Goku eingerahmt von diesen Düften, denn die Diener platzierten die Speisen direkt vor den Stäben des Käfigs. Er senkte den Kopf und schloss die Augen … das war schlimmer als alles, was er sich jemals hätte ausmalen können. Wenn er nach den Speisen griff, würde ihm dieser Kerl mit Sicherheit wieder Energie in den Körper jagen, oder etwas noch viel schlimmeres mit ihm anstellen … wobei schlimmer als das, was er grade durchmachte, konnte es eigentlich gar nicht geben.
 

Die Diener verschwanden und Goku spürte, dass er wieder mit dem König alleine war, fühlte die Blicke auf seiner Gestalt und abermals meldete sich sein Magen überlaut. „Willst du nichts essen?“, hörte er die einladend klingende Stimme. Er wollte … er DURFTE sich nicht auf dieses Spiel einlassen … aber … er hatte Hunger. Langsam hob er seinen Kopf und sah durch die schwarzen Strähnen, wie der König hinter den Speisen stand und sich selbst von einem der Teller ein Stück Fleisch nahm. Bis zu diesem Moment war es Son Goku nicht klar gewesen, dass man hören konnte, wie Zähne etwas essbares abbissen. Doch als der König genau dies tat, lernte er es. Er schluckte und ohne das er es wollte, oder steuern konnte, rückte er ein Stück näher an das Essen heran.
 

Ob er es wagen sollte? Sein Magen knurrte und er presste die Lippen zusammen. Die Frage war wohl eher, ob er es sich leisten konnte, es nicht zu tun. Er war am VERHUNGERN. Und selbst wenn der König ihn nun mit Energieblitzen quälen würde, dass konnte er aushalten, wenn er dafür nur etwas zu Essen in den Käfig und seine Finger bekam! So schnell es seine Verfassung zuließ, schoss er nach vorne und packte sich etwas von einer der Platten, um sich mit seiner Beute gleich wieder so weit wie möglich zurückzuziehen. Keine Blitze, keine Schmerzen. Irritiert sah er zum König, der ihn amüsiert beobachtete.
 

Verdammt! Er hatte sich soeben wohl zum Affen gemacht … aber, seine Augen fielen auf die Keule in seinen Fingern, welche warm war und herrlich roch … das war es wohl wert gewesen. So ausgehungert wie er war, spielten für ihn Tischmanieren keine Rolle und so begann er, so schnell wie er konnte das Essen zu verschlingen. Die nächsten Beutezüge, welche er an die Käfigstäbe unternahm, waren ebenso schnelle Vorstöße, wie der Erste, doch als er merkte, das dem nichts folgte und das Essen wohl wirklich für ihn war, blieb er sitzen und leerte alles, was er in die Finger bekam. Mehrere Krüge mit verschiedenen Getränken standen auch dabei und so kam es, dass er in der nächsten Zeit auf nichts mehr achtete, als darauf, was er zwischen die Beißer bekam.
 

Vegeta beobachtete das alles, als würde er einem kleinen Tierchen zusehen, das gerade die Krumen, die er hatte fallen lassen, aufpickte. Er konnte sich gut vorstellen, dass die Minotauren diesen Saiyajin nicht wirklich seiner Natur gemäß gefüttert hatten und Hunger konnte etwas so bestialisches sein … nicht das er den schon jemals gehabt hätte. Als Son Goku fertig damit war die Platten zu leeren und sich die Finger ableckte ging er wieder in die Hocke und brachte sich mit seinem Geburtstagsgeschenk auf Augenhöhe. „Na? Besser, oder?“ Die schwarzen Augen begannen sich auf ihn zu richten und der Mund des Jungen öffnete sich. „Ja, da...“, er brach ab. Hatte er doch im letzten Moment gemerkt, was er da grade sagen wollte und vor allem WEM. Schnell brachte er wieder Distanz zwischen sich und den König.
 

„Sag mal, ist dir eigentlich nicht kalt? Könnte mir vorstellen, dass es dir mit dem Fummel am Körper etwas zu kalt sein könnte bei diesem Mondzyklus. Immerhin stehen wir kurz vor dem Riannog Pàrtaith, dem Sternenfest.“ Der König legte den Kopf leicht schief, als würde er Gokus Reaktion genau mustern wollen, aber dieses mal verfiel der Jüngere nicht wieder ins Plaudern. Schlimm genug, dass der Kerl ihn vorhin mit den Ketten so bloßgestellt hatte. Ein weiteres mal würde er das garantiert nicht zulassen. Ohne noch etwas auf die Frage zu erwidern, zog er die Beine an seinen Körper, schloss die Augen und ließ seinen Kopf auf die Knie sinken.
 

Vegeta hob eine Braue. Etwas mehr Entgegenkommen nach diesem königlichen Mahl, hatte er schon erwartet. Aber da sah man es mal wieder … Freundlichkeit brachte einen kein Stück weiter. Geschmeidig stand er auf und ging zu seinem Bett zurück, vergrub sich dort in den warmen Decken und schloss die Augen. Der Tag und vor allem die Nacht waren lang genug gewesen, auch ohne das er sich mit einem störrischen Sklaven herum schlagen musste. Früher oder später, spätestens aber der nächste Hunger würde dazu führen, dass er das tun würde, was Vegeta von ihm wollte. Er grinste kurz bevor er einschlief. Saiyajins waren doch alle gleich ... und irgendwie war das langweilig ... keinerlei Herausforderung, keinerlei Abwechslung ... dann schlief er ein.
 

Der Kerl ... König hatte Recht, es WAR verdammt kalt, doch ließ Son Goku dies nicht verlauten. Sicherlich würde er daraus wieder eine Schlinge gedreht bekommen. So ließ er einfach seine Augen geschlossen und gab sich der Müdigkeit hin, hoffte das sie stark genug war um die Kälte zu vertreiben und ihm etwas Ruhe zu schenken, damit er nicht ständig an seine Freunde dachte. Er wusste nicht, was mit ihnen geschehen war, er wusste nicht was mit den Menschen geschehen war, oder mit der Erde. Gar nichts wusste er, noch nicht einmal, wo genau er eigentlich war. Die physische und psychische Erschöpfung ließ ihn nicht im Stich. Obwohl er jämmerlich fror, obwohl seine Gedanken ihm keine Ruhe ließen, zog sie ihn in ihre Tiefen und gab ihn erst spät am nächsten Tag wieder frei.
 


 

Blinzelnd und im ersten Moment vollkommen Orientierungslos, erwachte Son Goku. Sein Körper fühlte sich bitterlich kalt an und steif. Er rieb sich über die Augen, gähnte und streckte sich, wobei seine Muskeln protestierend schmerzten. Die Steine und Ketten an seinem Körper klimperten als er sich aufsetzte und sich über die Augen rieb. Sein Blick fiel auf den goldenen Käfig und ernüchternd stellte er fest, dass dies alles kein Traum gewesen war. Seine Augen suchten sofort nach dem Gartenzwerg und als er diesen nicht fand, suchte er die Platten vom gestrigen Abend. Doch auch die waren verschwunden. Sein Magen knurrte.
 

Wenige Momente später, hörte er hinter einer der drei kleineren Türen Wasser rauschen. Vielleicht ein Bad oder so etwas?, schoss es ihm durch den Kopf. Gleich darauf schüttelte er ihn. Was ging es ihn an, ob da ein Bad war oder nicht? Sekunden kam ihm die Erinnerungen an das schwarze Loch bei den Minotauren in den Sinn, in welchem er gefangen gewesen war und er schauderte. Vielleicht war es gar nicht so schlecht zu wissen wo das Bad war … es sei denn natürlich, der König wollte seinen Schlafraum mit einem ganz gewissen Aroma parfümiert wissen. Kurz huschte die Überlegung durch seinen Kopf, ob er es nicht einfach tun sollte, doch die Vernunft hielt ihn davon ab. Er war nicht in der Lage sich zu wehren und in dieser Position jemanden zu reizen, der deutlich am längeren Hebel saß, war nicht die intelligenteste Option.
 

Vegeta unterdessen ließ sich ausgiebig Zeit mit seiner Morgentoilette. Er hatte deutlich länger geschlafen als er das sonst tat und seine Diener hatten ihn auch schlafen lassen, während sie in der Zeit die restlichen Speisen abgeräumt, seine Rüstung im angrenzenden Kleiderzimmer verstaut und einige seiner Geschenke weggeräumt hatten; wie sie das eben jeden Morgen taten. Sein interessantestes Geburtstagsgeschenk hatte noch geschlafen als er erwacht war und so war Vegeta einfach unter die großzügige Dusche getreten und genoss erst das kalte und dann das warme Wasser.
 

Sich nun die Haare trocken rubbelnd bereitete er sich auf den Tag vor, machte sich Gedanken über die Dinge, die anstanden und was es alles zu tun gab, welche Regierungsangelegenheiten ihn heute erwarten würde und welche Entscheidungen es zu fällen gab. Vor allen Dingen musste er eine deutliche Nachricht an die Minotauren verfassen lassen und eine Truppe von Saiyajins auf deren Planeten schicken als Strafkommando. So etwas, wie da passiert war, durfte sich auf gar keinen Fall wiederholen. Ungehorsam zog deutliche Konsequenzen nach sich.
 

Das Handtuch auf den Boden fallen lassend, stapfte er, nackt wie er war, durch sein Schlafzimmer und in den angrenzenden Kleiderraum. Dort zog er sich seine königsblaue Uniform an und schlüpfte in die normale königliche Rüstung, mit Bein- und Schulterpolstern und seinem Familienwappen, dann noch die Stiefel. Der Mantel und die Handschuhe klemmte er sich unter den Arm für später; dann musste er dieses Zimmer nicht noch einmal aufsuchen.
 

Als er das Ankleidezimmer verließ, fiel sein Blick auf Son Goku. Den hätte er ja nun fast vergessen. Sollte er ihn einfach mitnehmen? Zumindest bis zu seinem Essensraum? Nein, das wäre zu viel der Ehre gewesen. Er wusste ja noch nicht mal aus welcher Klasse dieser Saiyajin kam und nur weil man ihn ihm geschenkt hatte und er das irgendwie interessant fand, dass der Bengel sich so an gar nichts erinnern konnte, konnte er ihn nicht die ganze Zeit mit sich herum schleifen. Immerhin war seine Gesellschaft eine Ehre.
 

Son Goku verhielt sich ebenso still wie der König, ließ ihn aber keinen Moment aus den Augen, während er sich so klein wie möglich machte um Wärme zu sparen. Er sagte keinen Ton und maß diesen … Saiyajin wie sie wohl hießen, aus schmalen Augen. „Weißt du ...“, kam es dann plötzlich ziemlich kalt von dem Objekt seiner Aufmerksamkeit. „Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn man mich so penetrant beobachtet. Also lass das!“ Sein Blick glitt über die zitternde Gestalt des Jungen … er hatte es ihm ja gesagt. „Kalt?“
 

Kein Ton trat über Gokus Lippen, als er dem Blick des Königs weiterhin begegnete. Sein Schweif peitschte wütend hinter ihm auf und wedelte durch die Luft, ehe er sich neben seinen Beinen zusammenrollte. Statt zu Antworten, legte er lediglich den Kopf schief und verengte seine Augen, betrachtete den König einfach weiter.
 

„Das beeindruckt mich keineswegs Kleiner. Deine lächerlichen Drohgebärden sind bei mir völlig fehl am Platz.“ Vegeta seufzte und wenn es möglich war, so flammte der Blick Gokus noch weiter auf. So etwas wie Hass mischte sich unter den Ausdruck von Verachtung, denn die Gedanken an seine Freunde und seine Heimat hatten ihn, kaum das er wach war, wieder heimgesucht. Der Schweif von ihm peitschte abermals wütend und ungezähmt durch die Luft als er seine Stimme erhob. „Was ist mit meinen Freunden geschehen?“
 

Vegeta hob seine Braue und maß Goku mit einem Blick, der sein Desinteresse mehr als deutlich machte. „Woher soll ich das wissen? Tod sehr wahrscheinlich, oder versklavt. Was die Minotauren eben mit ihnen gemacht haben. Nicht mein Problem und auch nicht deines. Du solltest dir lieber Gedanken über dein eigenes Schicksal machen.“ Langsam ging er auf den Käfig zu, lehnte seinen Unterarm an die Gitter und stützte sich dagegen, auf den zusammengekauerten Saiyajin herab blickend. „Deinen Augen entnehme ich, dass du mir wenig mehr als Verachtung entgegen bringst. Vielleicht solltest du erst mal lernen, dass es schlecht sein kann, wenn man solche Gefühle zu offen zeigt und das vor allem jenen, die sie betreffen.“
 

Leise aufknurrend und instinktiv seine Muskeln anspannend schnaubte Son Goku verächtlich. Als wenn er sich von dem etwas sagen lassen würde! „Fick dich!“, schoss es aus seinem Mund, bevor er weiter darüber nachdenken konnte. Die Mine des Königs gefror. Er ging in die Knie, griff nach der Kette, welche die Hände fesselte und riss an ihr. Goku wurde von dem Ruck an die Gitter befördert und fand sich bäuchlings liegend zu den Füßen des Königs wieder. Dieser griff in seine Haare und zerrte den Kopf unsanft in die Höhe, so das sie sich ansehen konnten.
 

„Hüte deine Zunge Bürschchen, sonst könnte sich mein Wohlgefallen sehr schnell in etwas anderes verwandeln und wie sich das auswirkt willst du nicht wissen. Wobei, vielleicht sollte ich dir einfach mal eine Kostprobe geben ...“ Vegeta legte den Kopf schief. „Ich war wohl gestern zu nett. Das wird nicht wieder passieren und du solltest das auch nicht als gegeben hinnehmen. Entschuldige dich und ich lass vielleicht noch mal mit mir reden.“ Abermals knurrend durchbohrte der Jüngere den König mit seinem Blicken. „Wow ... ich bin beeindruckt. Bist du immer so ein Arschloch, oder nur ausnahmsweise mal?“, höhnte Goku, diesem Kerl einfach keine weitere Blöße von sich zeigen wollend.
 

Vegeta verzog keine Mine. Er richtete sich einfach nur auf, die Kette drohend in den Händen und starrte auf Son Goku nieder. Gut, wie der Bengel es wollte, er hatte ihn gewarnt. Die Kette fester umfassend riss er mit einer einzigen Bewegung so stark daran, dass die Kettenglieder um Gokus Beine rissen, der junge Saiyajin auf die Beine gezerrt wurde und brutal gegen die Gitterstäbe des Käfigs krachte. Ihn dicht bei der Halsschelle greifend, hielt Vegeta ihn mühelos fest und öffnete die Käfigtür. Er harkte die lange Kette von den Händen aus und an der Halsschelle ein und zerrte den jungen Krieger daran aus dem Käfig. Jener stolperte fiel hin und wurde wieder auf die Beine gezogen.
 

Ehe Son Goku wusste, was mit ihm geschah, verließ der König mit ihm sein Schlafzimmer und es ging ein ganzes Stück schweigend durch die reich verzierten Gänge, ehe sie einen Raum betraten, in dem eine große Tafel stand, die über und über mit köstlichem Essen beladen war. Die Diener verneigten sich sofort, als ihr König eintrat, ignorierten dessen Geschenk völlig und warteten auf Befehle. „Schafft mir irgendeinen Tràill her. Sofort!“ Augenblicklich verschwand einer der Diener, sich fragend was sein Herr mit einem Sklaven wollte, während sich Vegeta in einen ausladenden und gepolsterten Stuhl setzte.
 

Sein Geburtstagsgeschenk zerrte er zu sich heran, stellte seinen Fuß auf die Kette und verkürzte sie mit einem Ziehen so sehr, dass Goku sich auf die Knie fallen lassen musste, um nicht zu ersticken. Doch das reichte Vegeta noch nicht. Er zog noch weiter an der Kette, so das der Bengel dich vor seinen Füßen kauerte und sein Kopf unweit von seinem Stiefel entfernt war. Durch die knappe Bekleidung konnte der König überdeutlich sehen wie die Muskeln arbeiteten und wie sich Goku heftig gegen diese Behandlung sträubte. Doch die Kette mit dem Stein verhinderte das er sich seiner saiyajinischen Kraft bedienen konnte. Interessant wäre es ja zu erfahren, wie stark er war, sinnierte Vegeta, doch der Duft seines Frühstücks, lenkte ihn von diesem Gedanken ab. Also widmete er sich lieber erst mal dem.
 

Son Goku bebte vor Zorn. Jeder Muskel in seinem Leib war angespannt und zitterte. Er war nun wirklich nicht stolz, aber diese demütigende Behandlung, einfach alles, was er bisher über sich hatte ergehen lassen müssen, setzten ihm mehr und mehr zu. Sein Kopf war vor Scham rot angelaufen und er schloss seine Augen um nicht weiter auf den Stiefelabsatz dieses Mistkerls starren zu müssen. Aber auch um die plötzlich in seine Augen schießenden Tränen der Wut zu unterdrücken. Nein! Diese Blöße würde er sich nicht geben. Niemals!
 

Er hörte wie der König aß und konnte nicht verhindern, dass ihm der herrliche Duft in die Nase zog und sein Magen anfing zu knurren. Allerdings machte er sich diesmal nicht die Illusion das er etwas zu Essen bekommen würde. Ganz sicher nicht. Zu seiner Überraschung merkte er plötzlich, wie der Zug an der Kette nachließ und er sich etwas aufrichten konnte. Irritiert hob er den Kopf und begegnete den kalten, zu ihm herabblickenden Augen, ehe der König sich wieder auf sein Essen konzentrierte. Plötzlich viel ein großes Stück Fleisch vom Tisch, welches er reflexartig auffing und sofort wieder zum König hoch sah. Dieser aß weiter, ohne etwas davon bemerkt zu haben.
 

Das Essen in seiner Hand anstarrend, ratterte es in Gokus Kopf. Er glaubte nicht, dass diesem Kerl entgangen wäre, wenn etwas runter gefallen wäre, aber er konnte auch nicht glauben, dass er es für ihn hatte fallen lassen. Alles in dem jungen Krieger sträubte sich dagegen, das nun zu essen. Wie ein Hund zu den Füßen seines Herrchens gefüttert zu werden. Aber wenn er nichts aß, dann konnte er auch noch bei Kräften bleiben und war für das, was auch immer kommen würde, noch schlechter aufgestellt als eh schon. Tief Luft holend und die Augen schließend hob er das Fleisch an seine Lippen und biss ab, kaute und schluckte. Es lag tonnenschwer in seinem Magen.
 

Vegeta beobachtete dies aus den Augenwinkeln. Sehr gut, der Bengel konnte also rational denken, obwohl er wütend war und ließ sich nicht zu sehr von seinen Gefühlen beeinflussen … auch wenn das noch ausbaufähig war. Aber das war schon mal eine sehr erfreuliche Tatsache, so mancher Elitekrieger war dazu nicht in der Lage, geschweige denn, die jungen Soldaten aus dem Kriegsadel, die er der Reihe nach immer erst einmal in den Boden stampfen musste, um ihnen klar zu machen: Sie waren nicht die Krone der Schöpfung. Die war nämlich er. Das dieser Bengel sich zwar immer mal hinreisen ließ, war Aufgrund seiner Situation nicht ungewöhnlich. Aber er wusste zumindest, wie weit er gehen konnte, bevor er sich selbst zu stark gefährdete. Zur Belohnung ließ Vegeta einen ganzen Teller, angefüllt mit allem möglichen auf den Boden fallen. Er war ja kein Unsaiyajin.
 

Son Goku zuckte zusammen, als der Teller vor ihm aufschlug und überrascht schoss sein Kopf nach oben, doch der König aß in aller Ruhe weiter, so als wäre überhaupt nichts passiert. Vielleicht, dachte Goku, ist er ja doch nicht so ein Arschloch, wie ich dachte und widmete sich seinem Frühstück. Allerdings sollte sich diese Ansicht über Vegeta binnen der nächsten Momente wieder deutlich ändern.
 

Kaum das er fertig war mit seinem Teller, ging eine Tür auf und zwei Freiceadan brachten einen zitternden und bibbernden Mann herein, wobei Goku das bei diesem Wesen nicht wirklich abschätzen konnte. So eine Lebensform hatte er noch nie gesehen. Das Wesen kauerte am Boden und war sichtlich überfordert mit der Situation, auch wenn man aus seinem Blick die Intelligenz heraus lesen konnte, die es brauchte, um zu verstehen was passierte. Neugierig lehnte sich Goku zur Seite, um am Tisch vorbei weiter auf das Wesen schauen zu können.
 

„Ach, sehr gut, er ist dir also aufgefallen.“, wurde er von Vegeta angesprochen, ohne das dieser zu ihm herunter sah. „Das dort, ist ein … keine Ahnung, einer aus den Völkern, die ich meinem Reich einverleibt habe, genau wie deinen Planeten. Und auch wie diese Menschen, haben sie sich uns nicht freiwillig angeschlossen sondern sich gewehrt. Das Individuum da, welches du siehst, hat mir nichts getan. Ich sehe es zum ersten mal“, nun sah er doch zu Goku hinab. „Und du auch, richtig?“
 

Etwas in der Tonlage und dem Verhalten des Königs warnte Goku davor nun eine Dummheit zu begehen und er antwortete zögerlich: „Ja?“ „Gut, dann sie es dir noch einmal genau an.“ Goku tat wie ihm geheißen und betrachtetet das Wesen, dessen Brust einen Wimpernschlag später von einem Energiestrahl durchschlagen wurde. Tot sank es zu Boden. Voller Unglauben starrte der junge Krieger auf die Leiche, ehe der Schock einsetzte und sein Körper zu zittern begann. Zorn überwältigte ihn und er schoss zum König herum, riss an der Kette und wollte sich auf ihn stürzen, doch ein simpler Griff in seinen Nacken, ließ ihn kein Stück vom Fleck kommen. „Du Mörder!“, spieh er aus und funkelte den König wütend an.
 

„Nein. Ich bin dein König.“, erwiderte Vegeta gelassen. „Ich tue, was ich tun muss um mein Volk zu beschützen, denn das Wohl der Saiyajins ist das einzige was für mich von Interesse ist.“ Dabei drückte er Son Goku mit seinem eigenen Schweif das Kinn nach oben, um ihm klar zu machen, dass sie sehr wohl zur selben Rasse gehörten. „Und das bedeutet auch, dass ich aufmüpfige Untertanen zur Vernunft bringe und seien es solche Jungen wie du.“ Sie starrten sich in die Augen und zu seiner Überraschung erlebte Vegeta dieses interessante Gefühl erneut. Dieses Gefühl so voller Unverständnis und Widerstand aus saiyajinischen, schwarzen Augen angestarrt zu werden. Aber er ließ sich nichts anmerken und zog den Jungen noch ein Stück weiter zu sich hoch. Seine Mundwinkel hoben sich.
 

„Aber das worauf ich hinaus will ist eigentlich das Folgende: Ich habe grade das Leben dieses Tràill, den ich noch nie zuvor gesehen habe, der mir nie etwas getan hat, ausgelöscht, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne das es mich kümmern würde. Versuch dir vorzustellen, zu was ich noch in der Lage bin und dann versuch dir vorzustellen, was passiert, wenn du mich weiterhin reizt Son Goku.“



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