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Final Fate

von

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Das Wiedersehen

Kakarott schmeckte gut. Das war das Erste was Vegeta durch den Kopf ging, als er sein Vorhaben realisierte. Weiche Lippen und ein Mund, der sich vor Überraschung öffnete, was er natürlich sofort ausnutzte. Seine Zunge drang tief in die Mundhöhle des Jüngeren vor, kostetet ihn, schmeckte ihn und die ganze Zeit beobachtete er die Empfindungen in den weit aufgerissenen, schwarzen Augen. Erst Überraschung, dann Unverständnis, Nichtbegreifen, Unglauben, Irritation … diese wechselte nun zu Wut, Zorn, Empörung. Kakarott versuchte seinen Kopf zurückzuziehen, doch da war die Wand hinter ihm und Vegeta ging die Distanz mit. Er versuchte den Kopf wegzudrehen, doch Vegeta presste sich noch dichter an ihn, parkte sein Knie zwischen seinen Beinen, was Ekel in den Augen und eine noch stärkere Röte auf den Wangen hervorrief.
 

Endlich begann die Starre von seinem Geburtstagsgeschenk abzufallen, er wand sich zwischen der Wand und seinem König, begehrte so stark gegen den Griff Vegetas auf, dass der Ältere Schmerz in Gokus Augen aufflackern sah und dann, kam der Schmerz auch zu Vegeta. Kakarott tat das einzige, was er tun konnte, er biss zu. Feste. So feste, dass sich Vegetas Blut in beiden Mündern verteilte und der kupferne Geschmack eine interessante zusätzliche Note einbrachte. Doch genug war genug. Kakarott hatte ihn herausgefordert sich seine Antworten auf andere Art und Weise zu holen und dies hatte er soeben getan. Die Antwort war eindeutig: die Fortpflanzung bei den Menschen funktionierte wie bei den Saiyajins. Es hätte Vegeta auch gewundert, wenn es bei der anatomischen Gleichheit ihrer Körper anders gewesen wäre.
 

Sich über die Bisswunde leckend, trat er einen Schritt vom Körper seines Geburtstagsgeschenkes zurück, ließ ihn los, bemerkte das heftige heben und senken dessen Brustkorbs und hob arrogant seinen Kopf. „Hat dich der Kuss so atemlos gemacht, Kakarott?“ Die Antwort des Jüngeren erfolgte so schnell, dass Vegeta sie wirklich nicht wahrgenommen hatte. Ein dezenter Schmerz breitetet sich in seiner Wange aus, als diese den Schlag seines Haustieres abfing. „Du Schwein!“, keuchte Goku. „Lass gefälligst deine Griffel bei dir! Du bist ja genauso krank wie dein Leibwächter!“ Augenblicklich verdüsterte sich Vegetas Blick und er parierte den nächsten, überhasteten und aus Zorn geborenen Angriff Kakarotts.
 

In der nächsten Sekunde fand sich Son Goku, abermals gepackt, diesmal jedoch mit dem Gesicht zur Wand, und einen Arm auf den Rücken verdreht, in Vegetas Griff wieder. „Das war nun schon das zweite Mal, dass du mich an diesem Tag angegriffen hast. Begehst du diesen Fehler ein drittes Mal, hat das Konsequenzen, schwere Konsequenzen und diesmal nicht nur für dich. Du vergisst scheinbar immer wieder, dass diese ganzen Leben hier, die du so sehr zu schätzt scheinst, einzig und allein in meiner Hand liegen.“ Vegeta spürte, wie der Körper unter seinem Griff erzitterte, während ihn die Augen des Jungen über dessen Schulter hinweg anstarrten. „Vergiss dich am heutigen Tag noch einmal und du darfst bei ihrer Exekution zusehen. Verstanden?“ Goku schwieg. Vegeta erhöhte den Druck auf seinen Arm. „Verstanden?!“
 

Die Augen, welche ihn anstarrten, schlossen sich und den inneren Kampf des Kleinen konnte man regelrecht spüren. Vegeta war sich nicht sicher, wie Kakarott nun reagieren würde. Die Vermutung lag Nahe, dass der Stolz überwiegen würde und er diese Schmach nicht hinnehmen mochte … zumindest wäre dies bei jedem freien Saiyajin der Fall gewesen. Allerdings war er der König und in seiner Gegenwart musste jeder Saiyajin hinnehmen was er gedachte zu tun. Kakarott sah in ihm jedoch keine Respektsperson und auch keinen König, seine Handlung würde einzig und allein von seinem Wollen bestimmt werden … und das, was Goku schon einmal gelungen war, gelang ihm wieder. Er überraschte König Vegeta den IV., indem er die Anspannung aus seinen Muskeln verschwinden ließ und tief durchatmete. „Ich habe verstanden.“, sagte er ruhig und öffnete seine Augen. „Aber ich will dein Versprechen, dass ihnen wirklich nichts passiert.“
 

Vegetas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Du stellst Bedingungen?“ „Nein … ich … will einfach nur dein Wort. Du hast es selbst angeboten.“ Es klang hilflos und doch bestimmt, wie der Kleine das fertig brachte, war dem König ein Rätsel. Sie starrten sich an. Eine Sekunde, zwei ... Vegetas Mundwinkel zuckte, dann ließ er Kakarott los und trat zurück. Goku löste sich langsam von der Wand, bewegte die Schulter und den verdrehten Arm, um die überspannten Muskeln zu lockern. Er sah ihn nicht an. Kakarott hat sich gut unter Kontrolle, dachte Vegeta. So manch anderer, höher gestellter Saiyajin, hätte vor Zorn und Wut nicht klar gedacht und die falsche Entscheidung getroffen. Er ist fähig seine Emotionen logisch abzuwägen und seine eigenen Belange hinten anzustellen. Außerdem … Vegeta kam der Moment im Trainingskomplex in den Sinn, als Kakarott Veran der Lüge bezichtigte und Nappa damit in Schutz genommen hatte, einen Gegner, der ihm kurz vorher übel mitgespielt hatte. Aber trotzdem war es ihm wichtig gewesen, ihn vor den falschen Beschuldigungen freizusprechen.
 

Den Kopf schüttelnd vertrieb Vegeta diesen Gedanken. Der Bengel steckte voller Widersprüche und je mehr er über ihn erfuhr, um so mehr schienen es zu werden. Aber darüber konnte er sich den Kopf zerbrechen, wenn der Kleine wieder in seinem Käfig hockte und sie nicht inmitten einer Mine standen. Vielleicht würden auch die nächsten Begegnungen mehr Licht in den Charakter seines Haustieres bringen. „Kommt mit.“, befahl er barsch, drehte sich dem Gang zu und wollte sich in Bewegung setzen. Er wurde von einer Hand zurück gehalten, welche blitzschnell nach seinem Handgelenk griff. Er blieb stehen. Drehte seinen Kopf. Seine Augen wanderten nach unten. Auf Kakarotts Hand, die seinen Unterarm fest hielt. Wieder nach oben. Ihr Blick kreuzten sich. Gokus Hand blieb wo sie war. „Deine“, der Jüngere räusperte sich und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Es fiel ihm schwer dem stechenden Blick Vegetas standzuhalten, aber er HIELT stand. „Deine Antwort?“
 

War das wirklich sein Ernst?, fragte sich Vegeta in Gedanken, während er Kakarott in Grund und Boden starrte. Er griff einfach so nach ihm? Packte ihn an? Hielt ihn fest? Wagte es schon wieder ihn so ungebührlich zu behandeln … und das, weswegen er das tat war, weil er wirklich eine Zusage von ihm haben wollte? Eine Zusage von ihm, Vegeta, König der Saiyajins an sein Geburtstagsgeschenk? Seinen Untertanen? Sein Haustier?! Umso überraschter war er ob der Festigkeit des Griffes und der Entschlossenheit in den jungen, schwarzen Augen. Bei aller Kraft, jeden anderen hätte er schon längst pulverisiert gehabt … aber Kakarott schien wirklich einfach … keinerlei Ahnung zu haben, zu was er im Stande war. Oder aber … Vegeta verengte seine Augen zu Schlitzen, starrte den Jüngeren noch finsterer an … Kakarott war sich dessen im Klaren, hielt aber auf sein eigenes Wohlbefinden weniger, als auf das dieser Menschen.
 

Vegeta drehte sich zur Gänze zu ihm um und entriss ihm aus der Bewegung heraus sein Handgelenk. Goku hob sofort seine Arme um einem möglichen Angriff des Königs zu begegnen … wenn auch nur symbolisch. Doch Vegeta ging nicht auf ihn los, er musterte ihn einfach nur weiter und schien auf etwas ganz bestimmtes zu warten, oder es zu suchen. „Du willst also, dass ich dir verspreche, dass diesen Menschen nichts geschieht?“ Kakarott nickte kaum merklich, doch er nickte. Binnen eines Wimpernschlages war Vegeta bei ihm, stand vor ihm. Dicht. Sah zu ihm hoch. „Und was“, sagte er leise und in einer Tonlage, die Goku in kalten Schweiß ausbrechen ließ. „Bekomme ich dafür von dir?“
 

Son Goku schossen sofort die Erinnerungen an Veran und dessen Fragen durch den Kopf … und der Kuss Vegetas, dessen Frage … wie sich … wie sich die Menschen … er bekam den Satz nicht mal in Gedanken zu Ende, verdammt! Sein Herz begann schneller zu schlagen, seine Wangen rot zu werden, seine Hände zitterten … aber das, das … konnte er nicht meinen! „I...ich...“, stotterte Goku aus der Fassung gebracht und wich, ohne es zu merken, einen Schritt zurück. Vegeta ließ ihn nicht, packte nun seinerseits Kakarotts Arm und hielt ihn fest. „Also?“ Sie starrten sich an. Son Gokus Gesicht so absolut fassungslos und Vegetas ausdruckslos bis auf die stechenden Augen und den dezenten, wissenden Zug um den Mund.
 

Abermals fand sich der Jüngere mit dem Rücken zur Wand wieder, dieses mal jedoch hatte es den Anschein, als wollte er in das Gestein hineinkriechen, sich darin verstecken, von ihm verschluckt werden. „Da es dir die Sprache verschlagen hat Kakarott, mach ich es dir einfach.“ Vegetas Tonlage war pure Autorität. „So lange du gehorchst, wird ihnen nichts passieren. Solltest du aber gegen meine Anweisungen handeln …“ Der Satz blieb einen Moment drohend in der Luft hängen. „... erinnerst du dich mit Sicherheit an den Traìll in meinem Speiseraum.“ Das eben noch so unsicher wirkende Gesicht Kakarotts verschloss sich und der irritierte Ausdruck in seinen Augen verwandelte sich in Wut. Seine Fäuste ballten sich, seine Muskeln spannten sich an, Vegeta wandte sich unbeeindruckt ab. „Komm jetzt, Kakarott. Ich will mir noch diesen Namekianer ansehen, denn sie auf deinem Planeten gefunden haben. Immerhin könnte er das letzte, lebende Exemplar seines Volkes sein.“ Damit ließ er den Jüngeren einfach an der Wand stehen und marschierte mit wehendem Mantel den Gang zurück. Schon nach wenigen Momenten hörte er die überhasteten Schritte, die brav hinter ihm her stolperten. Kurz zuckte sein Mundwinkel, dann war seine Mine wieder wie der schwarze Stein um sie herum.
 

Schweigend gingen sie den Gang zurück. Die Sklaven wichen respektvoll aus und Vegetas Schritte wurden schneller, sein Mantel wehte hinter ihm her. Mit den Gedanken war der König bei seinen eigenen Handlungen, die er als … ungewöhnlich empfand. Diese Spielereien mit Kakarott mussten aufhören, sofort. Das Geplänkel im Gang, das daraus resultierende Anstarren, die Zeit, welche sie damit verbracht hatten … er hatte wirklich wichtigeres zu tun, als mit diesem Unterklassesaiyajin seine Zeit zu verschwenden, auch wenn er anders war. Zum Glück hatte er genau dafür alles schon in die Wege geleitet und wenn sie zurück wären, wäre er nicht mehr sein Problem. Vorher würde er sich nun noch die restlichen Informationen holen, die er brauchte und dann war das Thema Kakarott für ihn Geschichte. Sie erreichten den Eingang des Stollens und er setzte eine noch verschlossenere Mine auf, als eh schon, nickt den Minenvorstehern zu und trat in die Leere des Zylinders um sich langsam in die Tiefe sinken zulassen. Seine Leibgardisten packten Goku und folgten.
 

Es ging eine ganze Weile in die Tiefe. Immer wieder fanden sich diese unterschiedlich großen Stolleneingängen in den Wänden. Son Goku zählte mindestens zwanzig davon, aber er war sich sicher, dass er den ein oder anderen auch übersehen hatte. Ständig flogen Saiyajins an ihnen vorbei, kreuz und quer in alle Richtungen. Es ging zu wie in einem Bienenstock, während unter ihnen das schwarze Rund kein Ende nahm. Seine Augen huschten nach links und rechts, zu den steinernen Gesichtern seiner Träger, dann wieder zu dem rot flatterten Mantel, der unweit vor und unter ihm wehte. Er war ein Idiot gewesen, ein riesengroßer Idiot! Und er musste Vegeta echt dankbar sein! Dankbar, dass er ihm mit der Erwähnung des armen Geschöpfes, welches der so kaltblütig umgebracht hatte, wieder in Erinnerung gerufen hatte, zu was er fähig war. Vielleicht lag es an dieser Isolation im Käfig, vielleicht daran, dass Vegeta einfach nur normal mit ihm umgegangen war … wenn man es denn normal nennen konnte, vielleicht aber auch nur an diesem … gefährlichen Charisma, das er ausstrahlte … verflucht! Woran es im Endeffekt genau lag, konnte Goku nicht sagen, aber es hatte wirklich Momente gegeben, da war er sich nicht mehr sicher gewesen, ob Vegeta der war für den er ihn hielt. Jetzt war er es wieder! Der König der Saiyajins war ein tyrannisches Arschloch, dass er aus dem Weg räumen musste. Ein Mörder, ein Monster! Ende! Und es war seine Aufgabe, die Welt, nein das Universum, von ihm zu befreien.
 

Sie landeten und überrascht sah sich Son Goku um. Er hatte gar nicht mitbekommen, wie sie sich dem Boden genähert hatten. Sie standen auf einem engmaschigen Gitter, welches die gesamte Fläche des Zylinders überspannte, genau wie am oberen Teil der Mine. Durch das Gitter konnte er Bewegungen sehen, Personen die unter ihnen arbeiteten. Sie hatten hier wohl wirklich das Ende des Schachts erreicht. In der Mitte des Gitters gab es ein rundes Loch, welches verschließbar war, aber zur Zeit offen stand. Gefahr das die Gefangenen darunter nach oben kamen bestand nicht, denn das Loch und somit auch das Bodengitter auf dem sie standen, befanden sich zehn Meter über deren Köpfen.
 

Während sich Vegeta den beiden Saiyajins aus der Mine zuwandte und mit ihnen Worte wechselte, starrte Son Goku unbeirrt durch das Gitter nach unten. Dann stutzte er. War das … war das nicht …? Ohne auf die Leibgardisten zu achten, welche nach ihm griffen stürzte er zum Geländer und lehnte sich weit darüber, während sich seine Hände in das Metall gruben. „Pi..Piccolo! PICCOLOO!“, brüllte er aus vollem Hals und lehnte sich noch weiter vor. Der junge Krieger konnte seinen Augen nicht trauen, obwohl Vegeta es ihm doch gesagt hatte, er hatte es ihm nicht wirklich geglaubt. Doch dort unten, zwischen all den anderen, schimmerte grüne Haut und das Gesicht, welches bei diesem Schrei aufschaute, kannte er nur zu gut. Es war Piccolo ... tatsächlich. Also waren sie wirklich noch am Leben, denn kaum war der Schrei verklungen, hörte er seinen Namen, gesprochen aus bekannten Kehlen und Gesichter kamen in sein Blickfeld … bekannte Gesichter. Da war Krillin der zu ihm hoch sah, Yamchu, Tenshinhan … oh Gott, die lebten! Sie lebten wirklich alle noch!
 

Und kaum hatte er das gedacht, wollte er sich auch schon über die Brüstung schwingen, als er im letzten Moment realisierte, dass Dank seines unterdrückten Ki's ein Sprung aus dieser Höhe ihm das Genick brechen würde. Also kam er zur Besinnung und starrte stattdessen wie gebannt hinab. Vegeta, der dieses Schauspiel still, aber aufmerksam verfolgt hatte, verkniff sich ein genervtes Seufzen. Das hätte ihm jetzt gerade noch gefehlt, dass er diesem Bengel hätte hinterher springen müssen, um ihn vor seinem Tod zu bewahren. Aber für einen Moment hatte es wirklich so ausgesehen, als hätte er alles um sich herum vergessen und wäre drauf und dran über das Geländer zu setzen. Während Kakarott nun begann wie der letzte Idiot nach unten zu rufen und ebenso nervende Antworten nach oben geschrien wurden, maß Vegeta durch den Gitterboden die Gesichter, welche sich dem Jungen zugewandt hatten.
 

Sie sahen nicht besonders aus. Abgesehen von dem Namekianer und dem Kerl mit dem dritten Auge, ähnelten sie allen Menschen die er bisher gesehen hatte. Allerdings zeichnete sie die Kette mit dem Kraftzehrerstein als starke Gefangene aus, deren Kraft es zu bändigen galt, wie alle, die hier am Boden dieser und aller anderen Minen schufteten. „...gut?“, kam es zum wiederholten Male von Kakarott. „Ja Goku, alles bestens … den Umständen entsprechend.“, rief ein kleiner Kahlköpfiger zurück und Vegeta beschloss, dass er keine Lust mehr auf diese immens laute und nervende Konversation hatte. Die irritierten Blicke der beiden Minensaiyajins ignorierend, seine Freiceadan hätten sich niemals zu solch einer zur Schaustellung ihrer Gefühle hinreisen lassen und schon gar nicht über ihren Rìgh, schritt er huldvoll neben Kakarott und sah ebenfalls hinunter. Die gerade noch ansatzweise, fröhlichen Minen unter ihm wurden steinern und jedes Wort verstummte.
 

„Das also, sind deine Freunde Kakarott?“ Vegeta sah, wie sich die Hände des Jungen fester um das Geländer legten. „Ja.“, kam die schlichte und gepresst wirkende Antwort. „Sie sehen nicht besonders aus, von dem Namekianer einmal abgesehen.“ Kakarott sparte sich jedes Kommentar und Vegeta taxierte weiterhin die Vier, welche zu ihnen hoch sahen und nun ihn musterten. „Wissen sie das du einer von uns bist?“ Diesmal wendete Kakarott seinen Kopf und sah ihn an, während er so tat, als würde er das nicht bemerken und weiterhin in die Tiefe starrte. „Sie werden die Schweife wohl kaum übersehen haben, als man sie hier einsperrte!“, schoss Goku patzig zurück. „Und dumm sind sie auch nicht!“ Bei dem Angriffslustigen Tonfall Kakarotts machten die Leibgardisten zwei Schritte auf sie zu, wurden aber von Vegetas gehobener Hand aufgehalten, der sein Geburtstagsgeschenk mit finsterem Blick ansah. Dabei hatte er es ihm doch noch gesagt und ihn gewarnt …
 

Tief einatmend ließ Vegeta seine Hand wieder sinken und starrte nach unten. Kakarott brauchte wohl wirklich noch einmal eine deutliche Lektion in dieser Sache und wie es schien, waren sie dafür in Gesellschaft der richtigen Personen. Zumindest der Namekianer schien dem Ruf seines Volkes gerecht zu werden, der hatte ihn nämlich die ganze Zeit nicht einen Moment aus den Augen gelassen. Also gut, dann würde er jetzt also etwas tun, was er bisher noch nie getan hatte. „Da ich mal davon ausgehe, dass du dort hinunter willst, will ich mal nicht so sein.“ Mit einem huldvollen Abstoßen erhob er sich in die Luft, packte den überraschten Kakarott am Kragen, hob ihn hoch und manövrierte sie über die Brüstung. Dann sank er ab und ließ seine Last einige Meter über dem Gesteinsboden auf jenen hinab plumpsen. Er selbst landete standesgemäß, mit bedrohlichem Blick und verschränkten Armen neben dem am Boden sitzenden Kakarott.
 

Ohne auf die rüde Art des Königs zu reagieren rappelte sich Son Goku auf und eilte so schnell ihn seine Beine trugen zu seinen Freunden. Sein erster Impuls war gewesen Krillin und Yamchu um den Hals zu fallen, doch dann sah er ihren müden Zustand, die Wunden, die Kette um ihren Hals, welche auch an seinem baumelte … seine Schritte wurden langsamer, die ausgestreckten Hände sanken an seine Seite, sein Blick senkte sich zu Boden … er blieb stehen. Was … was würden sie von ihm halten? Jetzt, da sie wissen mussten, dass er keiner von ihnen war … schlimmer, das er zu jenen gehörte, die ihnen das angetan hatten, die sie angegriffen hatten, die sie von ihrer Heimat entführt hatten … er hatte Angst … mit einem mal … panische Angst vor dem, was er in ihren Augen sehen würde.
 

„Goku?“ Krillin trat in sein gesenktes Blickfeld und sah ihn fragend an. „Hey Goku … alles okay?“ Und das fragten sie ihn?! Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Es … es tut mir leid!“, presste er hervor. „Krillin, es tut mir so leid.“ Es war seine Schuld. Er war nichts stark genug gewesen. Er hatte sich übertölpeln lassen … ER hatte nichts tun können um all das hier zu verhindern. Eine Hand senkte sich auf seine Schulter. Er sah auf. Es war Tenshinhan der ihm zunickte. Eine zweite Hand auf der anderen Schulter. Er drehte seinen Kopf. Yamchu. Auch er lächelte ihn an. Keine Vorwürfe, keine Enttäuschung, keine Schuldzuweisung. Da waren einfach nur die Gesichter seiner Freunde, seiner Freunde die ihm immer Kraft gegeben hatten und die immer zu ihm gehalten hatten. Ein Schluchzen bahnte sich seinen Weg in seiner Kehle nach oben, aber er unterdrückte es, zwang es zurück, behielt es für sich und erwiderte das Lächeln, als er seinem ältesten Freund um den Hals fiel.
 

Über dessen Schulter konnte er Piccolo sehen. Erst die Minotauren hatten ihr Kriegsbeil begraben, hatte sie dazu gebracht zusammenzuarbeiten, sich zu verbünden, gemeinsam gegen den neuen Feind vorzugehen. Piccolos Blick lag jedoch nicht auf ihm. Er sah auf etwas, oder besser, jemanden hinter ihm. Und Piccolo hatte Recht, es gab wichtigeres als die Frage ob seine Freunde ihm Vorwürfe machten oder nicht … sehr viel wichtigeres. Er drehte sich um. Vegeta stand unbewegt da, wie er gelandet war, körperlich kleiner als er, kleiner als Piccolo, Tenshinhan und auch Yamchu, kleiner auch als die meisten der anderen Sklaven, welche hier unten standen und ihre Arbeit eingestellt hatten. Doch keiner schien auch nur auf die Idee zu kommen, ihn angreifen zu wollen und das, was Son Goku schon bei ihrer ersten Begegnung im Thronsaal gespürt hatte, kroch erneut unter seine Haut und er musste alles aufbieten, um sich von dieser Autorität, von dieser selbstsicheren Überlegenheit nicht einschüchtern zu lassen.
 

„Das also“, erklang die kräftige Stimme des Königs. „Sind die, die du deinem eigenen Volk vorziehst, Kakarott?“ Seine Augen wanderten über Krillin, Yamchu, Tenshinhan und blieb schließlich bei Piccolo hängen. „Selbst einen Namekianer, einen anderen, wie nanntest du es … Außerirdischen?, ziehst du uns vor?“ Da war keine Herablassung in Vegetas Stimme, keine Wertung, er sagte es neutral … wieder einmal etwas, was Son Goku überraschte. „Hey, Goku … es stimmt also?“ Krillin sah fragend zu ihm hoch und er senkte erneut den Kopf. „Es ist wohl kaum zu übersehen.“, gestand er mit belegter Stimme und löste seinen Schweif von seiner Hüfte. Als er zu Vegeta blickte tat dieser ihm tatsächlich den Gefallen, oder eher, er verdeutlichte und räumte unmissverständlich alle Zweifel aus, als er auch den Seinen löste und neben sich in der Luft pendeln ließ. „Verstehe.“, gab Krillin als Antwort und musterte das Gesicht seines besten Freundes. Das war sicher nicht leicht gewesen für Goku, für sie alle war es nicht leicht gewesen. Aber für ihn musste es besonders schlimm gewesen sein.
 

„Ich will euer Wiedersehen jetzt nicht stören“, erklang die kühle und klare Stimme Piccolos. „Aber ich bin mir sicher, dass Son Goku und dieser“, er maß Vegeta mit verengten Augen. „Saiyajin nicht hier sind, um euer Wiedersehen zu besprechen.“ „Der Namekianer wird seinem Ruf wirklich gerecht. Ihr Grünlinge scheint wirklich was im Kopf zu haben.“ „Namekianer?“ Son Goku beobachtetet wie sich eine von Vegetas Braue hob. Der König löste die Verschränkung seiner Arme und kam gemessenen Schrittes auf sie zu. „Du weißt nicht was du bist?“ Piccolo ließ sich nichts anmerken, auch nicht, als Vegeta direkt vor ihm stand und zu ihm hoch sah. „Du weißt es wirklich nicht.“, beantwortete sich der König seine Frage selbst. Wieder bewegte sich Piccolos Mine kein Stück. „Nun gut, dann werde ich der sein, der dir die traurige Nachricht überbringt, dass du wohl der Letzte Namekianer in diesem Universum bist.“ „Weil ihr seinen Planeten auch angegriffen habt?“, platze Yamchu dazwischen und Vegetas Blick wanderte langsam zu dem Erdling. „Weil“, betonte Vegeta ruhig und deutlich. „Planeten nun einmal sterben können. Namek ging es schon seit einiger Zeit nicht besonders gut, aber das Eintreffen einiger feindlich gesinnter Truppen gaben ihm dann den Rest und er kolabierte. Und nein“, Vegetas Augen wanderten zu Goku. „Wir waren es nicht. Es mag für euer begrenztes Verständnis schwer zu verstehen sein, aber wir sind nicht die Einzigen und auch nicht die Schlimmsten in diesem Universum.“
 

Sie starrten sich an. Selbst der größte Laie hätte in diesem Moment gespürt, wie sich die Luft zwischen den Erdlingen und Vegeta auflud. Die anderen Sklaven hier unten waren alles andere als Laien und wichen vor dem sich anbahnenden Gewitter noch weiter zurück, während sich die Freiceadan anschickten durch das Loch zu springen, um ihrem König beizustehen. Piccolo war es, der mit wenigen Worten die Situation entschärfte. „Ich glaube dir.“ Krillin, Yamchu, Tenshinhan und auch Son Goku starrten ungläubig zu ihm, während Vegetas Mundwinkel zuckte. „Das ist nun allerdings überraschend.“, gab er zu. „Du hast keinen Grund zu lügen.“ Vegetas Augen wanderten von Piccolo zu Goku. „Wenn du das Kakarott auch begreiflich machen könntest, wäre ich dir tatsächlich sehr verbunden.“ „Und würde mir das etwas bringen?“ „Nein.“ Nun waren es Piccolo und Vegeta die sich anstarrten und zwischen denen sich die Luft auflud. „Allerdings“, wand Vegeta ein. „Würde es für Kakarott die Situation erheblich einfacher machen.“
 

„Hey Mann“, blaffte Yamchu. „Warum nennst du ihn eigentlich immer Kakarott?“ „Weil das sein Name ist.“ „Sein Name ist Son Goku!“ „Diese Diskussion werde ich nicht nochmal führen.“ Yamchu ballte seine Fäuste, als er so abgespeist wurde. „Du! Was erlaubst du dir eigentlich? Wer bist du überhaupt?! Und was hast du mit Son Goku zu schaffen?“ Langsam drehten sich Vegetas Kopf zu dem jungen Kämpfer mit der großen Klappe. „Deine Sinne sollten dir trotz des Steines aus dieser Entfernung verraten was ich bin. Wenn sie das nicht tun, dann kann ich nur davon ausgehen, dass du der Trottel in dieser Gruppierung bist.“ Yamchus ganzer Körper spannte sich an, doch ehe die Situation eskalieren konnte, stellte sich Goku zwischen die beiden. Da sich auch Krillin und Tenshinhan anspannten, um ihren Freunden zur Not beistehen zu können, senkte Goku den Kopf vor seinem König. „Bitte Vegeta. Er weiß es nicht. Sie wissen es alle nicht.“
 

Nun war er es, dem die Aufmerksamkeit seiner Freunde galt. „Was?“, wollte Krillin wissen. „Son Goku, was wissen wir nicht?“ Tenshinhan. Und von Yamchu wurde er an der Schulter herumgedreht. „Seit wann bist du so unterwürfig?! Zusammen können wir bestimmt ...“ „NEIN!“ Goku packte seinen Freund mit panischem Gesichtsausdruck an den Schultern und sah ihn eindringlich an. Yamchu verstummte. Einen solchen Blick hatte er bei Goku noch nie gesehen. „Nein, können wir nicht. Nicht mal zusammen. Nicht hier und nicht so.“ „Son Goku“, sprach Tenshinhan ruhig. „Wer ist er?“
 

Der Saiyajin von der Erde drehte seinen Kopf, sah über seine Schulter zurück zu Vegeta, der weiterhin ruhig da stand. Doch das täuschte Goku nicht. Er glaubte mittlerweile zu wissen, warum sie hier waren und auch, zumindest ein wenig, wie Vegeta tickte. Das hier, das alles, es war einzig und allein für ihn bestimmt. Vegeta hatte ihm damit etwas klar machen wollen. Nein, nicht nur etwas, sondern einige Dinge und er hatte sie nun begriffen. Es gab nichts, was Vegeta nicht tun konnte. Ein Wort, eine Geste und seine Freunde würden sterben, er würde sterben, sie alle würden sterben. Um zu bekommen, was er, Goku, wollte, gab es nur einen Weg und den hatte Vegeta ihm schon aufgezeigt. Er musste einer von ihnen werden. Das würde Zeit brauchen und vielleicht würde er auch … dazu gezwungen werden … Dinge … zu … tun … nein, nein er wollte sich das nicht einmal vorstellen, als er an den verzerrten Gesichtsausdruck des Sklaven im Esszimmer des Königs dachte. Nein … nein … NEIN! „Er“, presste Goku verspätet hervor und mit einem Blick, der durch Vegeta hindurchzugehen schien. „Ist der König.“
 

Kaum merklich hoben sich Vegetas Mundwinkel. Kakarott hatte es also endlich verstanden. Nicht nur verstanden, er hatte es auch begriffen. Alles, mit allen Konsequenzen. Das mochte zwar nicht sein Hauptanliegen für diesen Ausfluges gewesen sein, aber es war doch ein Teil davon. „Da das nun geklärt wäre“, sagte er, wobei die genaue Bedeutung der Worte nur Kakarott verstand. „Lass ich dir ein wenig Zeit mit deinen … Freunden.“ Ohne auf eine Reaktion zu warten, erhob er sich in die Luft und flog durch das Loch. Seine Leibgardisten und die beiden Kerle aus der Mine schlossen sich ihm sofort an.
 

Son Goku sackte in die Knie, während ihn seine Freunde umringten, deren besorgte Fragen nicht zu ihm durchdrangen. Erst als er links und rechts zwei schwere Hände auf seinen Schultern fühlte, hob er den Kopf und blickte in Piccolos schwarze Augen. „Erzähl uns, was passiert ist.“ Und das tat Goku. Zwar nicht alles und nicht bis ins kleinste Detail, aber alles was er wusste und was wichtig war. Die Sklaven um sie herum hörten zu, gingen aber weiterhin ihrer Arbeit nach. Zu tief saß die Angst, dass sie bestraft werden würden, wenn sie sich um das kümmerten, was sie nichts anging.
 

Als der junge Saiyajin geendet hatte, sahen sich alle mit langen Gesichtern an. Bisher waren sie davon ausgegangen, dass sie einer Gruppe in die Hände gefallen waren, irgendwelchen Außerirdischen, wobei das alleine schon schwer für sie zu begreifen gewesen war, die sie weiter verkauft hatten, um dann in dieser Mine zu landen. Das sie es hier mit einem ganzen Volk, oder eher Imperium zu tun hatten, wo jeder einzelne mindestens die Stärke von Son Goku hatte, ließ ihre Zukunftsaussichten nicht rosiger werden. „Und“, Krillin schluckte und fand als erster seine Sprache wieder. „Dieser kleine Kerl, war wirklich … der König?“ „Ja.“ „Wenn der aber so ein hohes Tier ist, was wollte er dann hier?“, fragte Yamchu mit grimmiger Mine. „Sich die Menschen anschauen.“ Goku erhob sich. „Er wollte wissen, ob wir ihnen … ob sie uns wirklich so ähnlich sind.“ „Oh man.“ Krillin rieb sich über das Gesicht und dann über seine Glatze. „So tief saßen wir noch nie in der Scheiße.“ Schweigen.
 

„Wo ist eigentlich Chaozu?“ Zum ersten Mal viel Goku auf, das der kleine, schwebende Krieger fehlte. Das hatte er bisher gar nicht realisiert und er machte sich sofort Vorwürfe deswegen. „Er ist auch hier, irgendwo weiter oben bei den Aufsehern. Als wir hier ankamen brachten sie ihn hoch und uns nach unten.“ Goku hob den Kopf und sah den Schacht nach oben. Das konnte eigentlich nur bedeuten, dass er bei den Hütten über dem Gitter ganz oben war. Hundert Gedanken schossen in diesem Moment in seinen Kopf, wie er vielleicht Chaozu da rausbekommen könnte, was er tun könnte um wenigstens ihn hier rauszuholen. Rausholen … und was dann? Dann saßen sie immer noch auf einem fremden Planeten fest, hatten keine Rückfahrgelegenheit und waren umringt von Kriegern, von denen er nicht wusste wie stark sie waren und wie stark er in Relation dazu war.
 

„Son Goku.“ Er drehte den Kopf und sah zu Piccolo der ihn streng und eindringlich ansah. „Was war wirklich der Grund, warum dieser König mit dir hierher gekommen ist?“ Der Angesprochene presste die Lippen zusammen. War ja klar, dass er Piccolo nichts vormachen konnte. Sie kämpften noch nicht lange zusammen, aber in der kurzen Zeit, in der sie das getan hatten, war es schon oft passiert, dass der … Namekianer die unbequemsten Dinge, die Niemand ansprechen wollte, in Worte fasste und auf den Tisch brachte. Er war, auch wenn das nun eigentlich ein völliger Widerspruch war, schonungslos ehrlich. „Ich glaube“, begann Goku zögernd. „Er wollte mir damit etwas zeigen.“ „Und was?“ Die beiden ehemaligen Feinde sahen sich lange schweigend an, dann seufzte Goku und gab seinen Widerstand auf. „Das ich keine Chance habe wieder nach Hause zu kommen, dass ich euch nicht befreien kann und das meine Weigerung das zu akzeptieren, im schlimmsten Fall euch treffen wird.“
 

„Moment“, mischte sich Tenshinhan ein. „Das hört sich fast so an, als wärst du ihm wichtig?“ Goku zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er ist … ich kann den Kerl einfach nicht einschätzen, okay?!“, platze es aus dem jungen Krieger frustriert heraus. „Ich wusste bisher bei jedem meiner Gegner instinktiv, warum er so handelt, was er macht, aus welchen Gründen. Ich wusste es bei dir Tenshinhan, beim Oberteufel, bei den RedRibbons, ich wusste es immer. Aber Vegeta … keine Ahnung. Ich denke immer ich habe ihn durchschaut und weiß was er will und dann macht er etwas, was nicht ins Bild passt. Ich durchschau ihn einfach nicht!“ „Und was will er von dir?“, wieder Piccolo, der Son Gokus Ausbruch vollkommen gleichgültig hingenommen hatte. „Er hat etwas erzählt von 'meinen Platz unter meinem Volk einnehmen, ihm die Treue schwören', so nen Mist halt.“
 

„Vielleicht“, warf Krillin ein. „Weil du so stark bist? Du weißt schon ...“ „Nein, nein das ist es nicht.“ Goku griff sich an den Kraftzehrerstein. „Er weiß davon nichts. Und ich glaube, im Vergleich mit ihm, bin ich der Schwächere.“ Wieder trat Stille zwischen sie und abermals war es Piccolo der sie brach. „Du wirst es nicht hören wollen, aber wenn er dich in seinen Reihen haben will, dann solltest du vielleicht genau darauf hinarbeiten.“ Alle sahen den Namekianer an, doch dessen Blick galt nur dem Saiyajin. „Und das weißt du selbst.“ Goku presste die Lippen zusammen, erwiderte Piccolos Blick finster. Wieder einmal hatte ihn der Sohn des Oberteufels gnadenlos durchschaut. Yamchu kam ihm zu Hilfe. „Red nicht so einen Mist Piccolo! Goku ist ganz anders wie diese Kerle. Er könnte nie einer von ihnen werden!“ „Aber vielleicht“, warf Tenshinhan ein. „Könnte er es ihnen vorspielen. Zumindest so lange, bis er weiß, wie wir hier rauskommen können.“ Krillin sah zwischen allen hin und her und dann zu seinem besten Freund. Er machte sich unverkennbar Sorgen. Nicht nur um sie alle, sondern eben auch um Son Goku. Bisher hatten sie nur von dem Offensichtlichen gesprochen, davon wie es Goku ging, mit all dem Konfrontiert zu werden … das hatte bisher keiner gesagt.
 

„Ob du es willst oder nicht Son Goku“, da war wieder Piccolos eindringliche Stimme. „Du musst seinen Wünschen entsprechen, bis du ihn durchschaut hast. Bist du weißt, was seine Schwachstellen sind und dann, wenn es soweit ist, musst du sie gnadenlos ausnutzen! Zermalmen!“ „Jetzt mal langsam“, mischte sich der kleinste Krieger unter ihnen ein. „Wir alle kennen Son Goku sehr viel länger als du, Piccolo. Und ich kann dir sagen, dass er so etwas nicht macht. Goku nutzt keine Schwächen hinterhältig aus oder übertölpelt die Leute einfach. Das ist er nicht!“ Piccolos Augen nahmen Krillin ins Visier. „Dann sollte er diese Einstellung schnellsten ablegen, denn sonst, werden wir alle hier sterben.“ Er sah zu Goku zurück. „Und das weiß unser irdischer Saiyajinfreund hier auch, richtig?“ Sie alle blickten zu ihm, fragend, in Piccolos Fall fordernd und in Krillins Blick lag Sorge. Und sie alle warteten darauf, dass er ihnen die Antwort lieferte, die jeder von ihnen hören wollte.
 

In diesem Moment wurde Son Goku etwas klar, eine Erkenntnis die ihn schwerer traf, als alles, was er in den letzten Wochen hatte durchmachen müssen. Ihm kamen Vegetas Worte in den Sinn, die Worte mit denen der König der Saiyajins ihm sagte, dass für ihn nur sein Volk zählte, dass er für sie die Verantwortung trug und das es seine Aufgabe war, sie zu beschützen. Und er, Goku, war für die Menschen verantwortlich, für ihn zählte ihr Überleben und das Überleben seiner Freunde und dafür, stellte er in diesem Moment fest, würde er weiter gehen, als er das jemals für möglich gehalten hatte. Sie waren sich gleich, er und Vegeta … auf unterschiedlichen Seiten der Kampflinie, aber gleich.
 

„Ja“, beantwortete er Piccolos Frage verspätet und monoton, während er an seinen Freunden vorbei ins Nichts starrte. Er hatte es irgendwie die ganze Zeit schon gewusst. Er hatte es gesehen, jedes mal, wenn sie sich in die Augen geblickt hatten. Vielleicht war Vegeta deswegen auch so hinterher, dass er sich ihnen anschloss, zu seinem Volk zurückkehrte und vielleicht ... interpretierte er da jetzt auch viel zu viel hinein. Er durfte nicht überheblich werden, nicht unvorsichtig … und irgendwie herausfinden, wo Vegeta seine Schwachstellen hatte, da hatte Piccolo recht … und wenn er dafür tun musste, was sein König von ihm wollte, dann … würde er auch das tun. Immerhin stand hier das Leben SEINES Volkes auf dem Spiel. SEINES, und das waren die Menschen!



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