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Die Farbe Blau

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey, meine Lieben.

Bitten entschuldigt die kleine Verspätung.
Das Wetter war heute sehr angenehm und ich hab leider die Zeit etwas aus den Augen verloren.

Ich hoffe, ihr könnt trotzdem das Kapitel genießen.
Eure Reika Komplett anzeigen

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" Königliche Ankündigung "

Beide waren erschöpft, atmeten schwer, waren aber über alle Maßen glücklich.

Egal was vorher war und was noch auf sie zu kam.

Dieser Moment, diese Nacht gehörte nur ihnen.

Gemächlich legte der Krieger seine Arme um seine schöne Frau und streichelte sie an Rücken.
 

Sie sprachen kein Wort.

Genossen nur die Wärme des anderen und das Glücksgefühl, welches beide teilten.

Gine suchte mit einer Hand nach der Decke und zog sie teilweise über sich und Bardock.

Ihre Schweife waren immer noch verbunden und lösten sich selbst auch dann nicht als beide bereits im Land der Träume sanken.
 

Zwei Tage vor Bardock´s Abreise erhielten alle Saiyajins auf ihren Scouter eine Nachricht aus dem königlichen Palast.

In der Nachricht befahl man, dass aus jedem Haushalt mindestens eine erwachsene Person sich in den Palast am Nachmittag einfinden musste.

Bei solchen Nachrichten handelte es sich meistens um Ankündigungen über neue Gesetzte oder Ernennungen von neuen Elitesoldaten.
 

Bardock hatte ein ungutes Gefühl, da er befürchtete, dass es irgendetwas mit Freezer zu tun hatte. Er machte sich angespannt und knurrig auf den Weg.

Ungeduldig warteten seine Gefährtin und auch sein Sohn auf seine Rückkehr.
 

Die Besprechung des Königs dauerte mehrere Stunden.

Erst am späten Abend kehrte der Hausherr zurück.

Wutentbrannt stieß er die Haustür auf.

„ Dieser verfluchte KÖNIG! Der hat sie noch nicht mehr alle! Ist dieses Idiot von allen guten Geistern verlassen?!“ brüllte Bardock durchs Haus.
 

Aufgrund seines Brüllens und dem Knall durch die aufgeschlagene Tür begann Bulma laut mit weinen.

Gine hatte mühe die Kleine und ihren Mann zu beruhigen.

„ Jetzt beruhige dich doch mal! Du verschreckst Bulma total! ... Was ist los, Bardock? Worüber regst du dich denn so auf?“ sprach sie zu ihrem Gefährten.
 

Wütend zog Bardock seinen Brustpanzer und die Stiefel aus und warf sie quer in den Raum.

Achtete aber noch darauf niemanden damit zu treffen.

Anschließen ging er zu den Hängeschränken der Küche, holte eine Flasche Alkohol heraus, nahm einen ordentlichen Schluck und ließ sich dann auf seinen Platz am Tisch nieder.
 

Der Krieger dachte an seinen Fund vor zwei Jahren, der sein Leben veränderte, zurück.

Damals sollte er einen Bericht über seine damalige Mission beim König abgeben.

Dieser war jedoch nicht in seinem Arbeitszimmer und der Krieger legte seinen Bericht zu den anderen zahllosen Unterlagen auf dem Schreibtisch.

Ein aufgeschlagenes Buch hatte dann dort seine Aufmerksamkeit erweckt.

Die Seiten waren handgeschrieben und es wirkte eher wie eine Art Notizbuch.
 

Mehrere Stellen auf den Seiten waren besonders hervorgehoben.

Es ging dabei um Theorien und Idee wie der König die Kampfkraft seines Volkes anheben könnte und auch wie er hinter Lord Freezer´s Rücken nach Verbündeten suchen könnte.

Denn das große Zeil des Königs war die absolute Freiheit der Saiyajins.
 

König Vegeta III wollte also einen Krieg gegen Freezer führen.

Der Imperator war aber über alle Maßen stark.

Um gegen einer solchen Bedrohung bestehen zu können, beschloss Bardock damals sein Training und das Training seines Teams zu erhärten.

Ihnen aber von seiner Entdeckung nichts zu erzählen.

Zu groß war die Gefahr, dass einer von ihnen sich verplapperte und sie alle in Gefahr brachte.
 

Bardock´s Schnüffelei blieb seit jeher unentdeckt und er hoffte bis vor Kurzem, dass die Pläne des Königs nur Gedankenspielereien waren.

Doch als der König am gestrigen Tag ihn persönlich aufsuchte, um nach seiner Meinung bezüglich eines Gesetzentwurfes zu fragen und mit der Verkündung genau diesem Gesetztes, wurde der Krieger in seinen Befürchtungen bestätigt.

Dabei hatte der Herrscher angeblich ausgerechnet ihn auf gesucht, da er beim einfachen Volk als Unterklasse-Krieger berührt und beliebt war.
 

Der König hat begonnen nun einer seiner vielen Pläne in die Tat umzusetzen.

Also würde er auch irgendwann den Krieg gegen Freezer führen.

Die Frage war also nicht mehr ob er es tut, sondern wann.

Bardock musste wieder sein Training aufnehmen und noch härter trainieren, um für den Härtefall gewappnet zu sein.
 

„ Ich fass´ es einfach nicht. Hat er doch tatsächlich diesen Irrsinn in die Tat umgesetzt. Dabei hat er mich persönlich vorher noch nach meiner Meinung gefragt. Aber dieser Einfaltspinsel von einem König macht einfach sein eigenes Ding. Wozu fragt er mich überhaupt, wenn ihm sowieso alles egal ist?!“ meckerte der Krieger weiter.
 

Noch immer hatte Gine keine Ahnung, wovon ihr Mann sprach.

„ Jetzt rede doch endlich mal Klartext. Ich weiß gar nicht um was es geht!“ forderte sie ihn auf.

Jedoch schien der Angesprochen sie gar nicht zu hören und zeterte einfach weiter.
 

Der Hausherrin wurde es langsam zu bunt mit ihrem Mann.

Kurzerhand drückte sie Bulma in Radditz´Arme, der das Baby nur widerwillig entgegennahm.

Danach ging sie zur Küchenzeile und holte eine große Pfanne aus einem unteren Schrank.
 

Ihr Blick war eisig und kleine Zornesadern hatten sich an ihrer Stirn gebildet.

Radditz kannte diesen Blick und war sich sicher, dass sein alter Herr ordentlich eins übergebraten bekommen würde.

Der kleine Saiyajin versuchte noch seinen Vater zu warnen, doch da war es schon zu spät.
 

Mit viel Schwung schlug Gine auf Bardock´s Kopf ein.

Die Pfanne hatte eine tiefe Delle bekommen und war nun zum Kochen unbrauchbar.

Aber das war ihr gerade herzlich egal.

Am Hinterkopf des Kriegers thronte nun eine riesige Beule.
 

Wütend drehte er sich um und wollte sich bereits lautstark beschweren.

Der Anblick seiner wütende Frau ließ ihn jedoch verstummen.

An sich fand er es niedlich, wenn sie wütend war.

Doch wenn sich ihre Wut gegen ihn richtete, fand er es eher unheimlich.

Nach Freezer war sie die zweite Person in seiner Liste vor der er sich wirklich fürchtete.
 

„ So, mein Freundchen. Letzte Chance. Entweder du beruhigst dich jetzt und erzählst mir alles oder ich verpass dir noch eine und du kannst heute Nacht draußen bei den Tieren im Wald schlafen.“ drohte sie ihm mit eisiger Stimme an.
 

Prompt wurde er ruhig.

Fast schon zu ruhig.

Seine Frau legte die Pfanne auf der Küchenzeile ab, nahm Bulma wieder in ihre Obhut und setzte sich an den Tisch.

Radditz gesellte sich aus Neugier dazu.

Bardock wich Gine´s Blick aus.
 

Sein Körper wurde angespannter.

Die junge Mutter erkannte sofort, dass es sich um etwas handeln musste, was ihm nicht leicht fiel es auszusprechen.
 

Egal was der König beschlossen hatte, es würde wahrscheinlich Einfluss auf die Familie und auf das ganze Volk haben.

Anstatt weiter auf ihren Mann einzureden und ihm noch mehr Druck zu machen, ließ sie ihm nun Zeit, um seine Gedanken zu sammeln.
 

Nach dem der Krieger zwei weitere Schlucke Alkohol zu sich geführt hatte und sich nachdenklich am Kopf kratzte, richtete er seine Blick auf die Tischplatte und begann zögerlich zu erklären.

„ Haach. … Es ist so … also … unser werter König Vegeta will unser Volk stärken. Dafür will er die Schwachen unter uns aussortieren und wegschickt.“

„ Wer will die Schwachen wegschicken? Wohin sollen sie geschickt werden und wer gilt als schwach?“ überhäufte Gine aufgeregt ihren Mann.
 

„ Erwachsene und Kinder, die das Tatakai bestanden haben sollen bleiben, denn ihnen wurde bereits ein bestimmter Platz in unserem Volk zu gewiesen. Es geht eher um die Kinder, die unter zehn Jahre alt sind. Der König verlangt, dass die Kinder mit ihrem ersten Lebensjahr eine Kampfkraft von mindestens hundert haben müssen. Ab dem ersten Lebensjahr soll sich die Kampfkraft jedes Jahr wenigstens um hundert erhöhen.
 

Das heißt ein Kind mit zehn Jahren muss eine Mindestkampfkraft von tausend vorweisen können. … In Radditz´Fall benötigt er eine Mindestkampfkraft von fünfhundert, da er erst fünf Jahre alt ist. Ich habe seine Kampfkraft erst neulich gemessen und er liegt zum Glück über den Wert. Aber auch so wäre er vor einer Verbannung sicher. Der König will nämlich erst Mal nur Kinder unter fünf Jahren prüfen und wegschicken. Und je nachdem wie viele es werde, werden später die Kinder zwischen fünf und zehn Jahren geprüft. Dann aber hauptsächlich im einfachen Volk und in den Familien der Unterklasse-Kriegern.“
 

„ Verstehe. … Aber diese Werte sind doch für ein so kleines Kind kaum zu erreichen. Selbst ich habe gerade mal eine Kampfkraft von 1020 und ich bin 22 Jahre alt. Wie soll ein Kind mit zehn Jahren es schaffen so eine Leistung zu erbringen? Das ist doch Wahnsinn!“ sagte Gine verängstigt und drückte Bulma unbewusst an sich näher heran.
 

„ Wo will der König die schwachen Kinder denn hinschicken?“

„ Auf Planeten mit schwacher Bevölkerung. Sie sollen dort alles Leben auslösen, damit wir den Planeten an den Meistbietenden verkaufen können.“

„ Und dann? Was geschieht mit denen, die diese Aufgabe erfüllt haben?“
 

„ Gar nichts. Man wird eine Weile warten bis man den Planeten verkauft.“

„ Aber was ist dann mit den Kindern? Ich verstehe nicht was genau aus ihnen dann werden soll. Werden sie abgeholt und zum nächsten Planeten geschickt?“

„ Nein. Sie werden nicht abgeholt. Deswegen das lange Warten.“
 

Erschrocken weiteten sich Gine´s Augen.

Zitternd hielt sie sich die Hand vor dem Mund, um vor Radditz nicht das auszusprechen, was sie gerade erkannte.

Der König wollte doch tatsächlich schwache Kinder auf fremde Planeten zum Sterben schicken.

Denn Kinder hatten keinerlei Kontrolle über ihren Oozaru.

Sollten sie sich verwandeln, würden sie alles zerstören.
 

Kein Lebewesen würde einen außer Kontrolle geratenen Oozaru überleben.

Wenn Saiyajins sich von ihrer Oozaru-Form zurückverwandelten, benötigten sie viel Nahrung, da diese Form viel Energie verbraucht.

Sollte jedoch alles zerstört sein und sich niemand um das Kind kümmern, dann würde es schon nach kurzer Zeit verhungern und sterben.
 

Ihr Sohn hingegen verstand die Situation nicht so ganz.

„ Ähm … Mama? Was wird denn aus den Kindern? … Wenn sie nicht nach Hause dürften und sie niemand von diesem Planeten abholte, was passiert denn dann mit ihnen? Müssen sie dann für immer auf diesem Planeten alleine wohnen?“

„ Nun … also … Ja, sie wären dort ganz alleine. …“ antworte die Mutter zögerlich.
 

„ Die Kinder werden dort sterben, weil sie alleine sind und keine Nahrung mehr finden können.“ verkündete Bardock die schonungslose Wahrheit.

Gine hatte gehofft, dass ihr Sohn von dieser Erkenntnis verschont blieb.

Doch Bardock machte ihr damit einen Strich durch die Rechnung.
 

„ Sie werden sterben? Dann schickt unser König Kinder aus unserem Volk zum Sterben weg, weil sie schwach sind?“ fragte Radditz wissbegierig nach.

„ So ist es.“ antwortete sein Vater knapp.

Der Junge überlegte eine Weile.

„ Was ist mit dem Ding? Wird es auch weggeschickt?“ wollte er wissen.
 

Fragend sahen sich die Eltern an.

Sie hatten bisher die Kampfkraft von Bulma nicht gemessen.

Sollte ihre Kampfkraft annähernd an hundert sein, dann wäre sie sicher.

Hastig drückte der Krieger auf einen Knopf an seinem Scouter.
 

Als er den ermittelten Wert las, erblasste er und senkte den Kopf.

„ Was ist los, Bardock? Wie hoch ist der Wert?!“ rief Gine ihm panisch zu.

„ Sieh selbst.“ war das einzige was er dazu noch sagen konnte und schob seinen Scouter über den Tisch.

Die Mutter legte ihn sich an und scannte Bulma´s Kampfkraft.
 

Auch sie erschrak und wurde blass.

„ Nur zwölf?“ flüsterte sie aus schwachen Atem.

Da Radditz noch nicht zählen konnte, wusste er nicht, ob das nun wenig war oder nicht.

„ Mama? … Ist zwölf weniger oder mehr als hundert?“
 

„ Es ist weniger. … Viel weniger. … Was … was machen wir denn jetzt, Bardock? Man wird uns Bulma wegnehmen und sie … und sie ...“ mehr konnte Gine nicht mehr sagen, da sie in Tränen ausbrach.

Das kleine Mädchen war zwar erst einige Wochen in dieser Familie, aber Gine hatte bereits ihr Herz an Bulma verloren.

Sie nun mit der Gewissheit, dass Bulma in der Ferne sterben wird, wegzugeben, würde ihr Herz zerreißen.
 

„ Ich weiß es nicht. … Aber herum heulen bringt uns auch nicht weiter.“ gab der Krieger ratlos von sich.

Das Baby jetzt zu verstecken und es heimlich groß zu ziehen, würde nichts bringen.

Bulma war bereits im Palast gemeldet und sollte man herausfinden, dass seine Familie das Kind vor dem König verheimlichte, dann würde es als Hochverrat an die Krone gedeutet werden.

Dies würde den Tod für die gesamte Familie bedeuten.
 

Nun wurde auch Radditz der Ernst der Lage bewusst.

Bulma würde irgendwo alleine im All auf einem fremden Platen sterben.

An sich müsste ihn der Gedanke gefallen, da er dann endlich seine Eltern wieder alleine für sich hätte.

Jedoch hatte sich vor einigen Tagen etwas ereignet, von denen seine Eltern nichts wussten.
 

Der Junge hatte nämlich versucht sich dem Baby zu entledigen.

Er nahm es in einem unbeobachteten Moment aus dem Babybett und brachte es in den Wald.

Auf dem Weg dorthin lachte Bulma ihn unaufhörlich an.
 

Als er sie ablegte und wenige Schritte wegging, lachte sie immer noch.

Er ging zurück und besah sich ihr lachendes Gesicht genauer.

Nun erkannt auch Radditz wie seine Mutter zuvor das Lächeln seiner Tante in ihrem.

Der Junge erinnerte sich an Bardock´s Worte, die er an Toma richtete.
 

> „ … Bulma ist ein Teil von Matelia. Willst du das Einzige, was uns Matelia, deine Partnerin, hinterlassen hat, endgültig verlieren?“<

Dem kleinen Saiyajin wurde schwer ums Herz als er an sein eigenes Vorhaben dachte.

Daraufhin nahm er das Baby wieder auf die Arme und brachte es zurück in ihr Bettchen. Seine Eltern hatten zu seinem Glück nichts davon mitbekommen.
 

Doch nun wo es unausweichlich feststand, dass Bulma sterben müsste, empfand er es als nicht richtig. Aber wenn selbst sein Vater nicht mehr wusste, wie man diese Katastrophe abwenden könnte, dann würde es wohl niemand wissen. Bedrückt senkte er den Kopf.
 

Plötzlich klopfte es an der Haustür.

„ Erwartest du noch Besuch?“ fragte Gine ihren Gefährten.

„ Nein. Eigentlich nicht. Ich haben den anderen gesagt, dass sie heute nicht mehr auftauchen sollen. Die Situation ist ja eh schon beschissen genug, da brauche ich deren blöde Kommentare nicht auch noch.“ antworte er und ging zur Tür.
 

Der Hausherr öffnete die Tür einen Spalt und erkannte eine kleinere, schlanke Person, die einen langen Umhang mit Kapuze trug.

„ Dürfte ich eintreten?“ fragte eine sanfte Frauenstimme.

Die Stimme war dem Krieger nicht fremd, aber er wusste auf die Schnelle nicht, woher er diese kannte.
 

Als die mysteriöse Person ihre Kapuze herunterzog, erstarrte Bardock zu einer Salzsäule.

„ Wer ist denn da, Bardock?“ rief ihm seine Frau zu.

Sie hatte Bulma schnell in ihr Bettchen gebracht und wunderte sich über die Starre ihres Mannes. Langsam ging auch sie zur Tür.

Aber auch ihr blieb der Atem stocken als sie die Person vor sich erkannte.
 

„ Eure Majestät, Königin Furutsumi!“ rief Gine erschrocken aus.

Rasch verneigte sich die Saiyajin vor ihrer Königin.

„ Nein, bitte nicht. Das ist nun wirklich nicht nötig. Ich bin nicht als Königin hierher gekommen, sondern als eine Mittrauerende von Matelia´s Familie. Seht mich einfach als eine alte Freundin von ihr an.“
 

Die Hausherrin stockte in ihrem Tun und sah verwirrt ihren Mann an.

Dieser schien aber auch nichts über eine Freundschaft zwischen der Königin und Matelia zu wissen.

Immer noch war er von diesem Besuch erstarrt.
 

Bardock war sich nicht sicher, ob es nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, dass ausgerechnet die Königin an so einem Tag bei ihm auftauchte.

„Dürfte ich eintreten?“ fragte die Herrscherin erneut freundlich.
 

An sich müsste sie nicht fragen.

Als königliches Mitglied standen ihr alle Türen offen.

Wenn sie Eintritt verlangten, musste man ihn ihr gewähren.

Egal aus welchen Gründen sie diesen wollte.

Nach kurzem Zögern und einem missbilligen Knurren trat der Krieger beiseite und ließ die Königin eintreten.

„Danke.“ bedankte sie sich mit einem freudigen Lächeln.
 

Jetzt wo sie in voller Beleuchtung des Hauses stand und Bardock ihr aus Höflichkeit den Umhang abnahm, konnte man nun ihre Gestalt bewundern.

Sie hatte lange glatte Haare, eine schlanke Figur, einen wohlgeformten Busen und im Licht hatten ihre dunklen Augen einen leicht bläulichen Schimmer.

Ihr Kopf wurde durch einen goldenen Kopfreif mit einem Edelstein verziert, der sie als Königin auswies. Sie strahlte Anmut, Stolz und Schönheit aus.

Es gab kaum eine andere Saiyajin, die schöner war als sie.
 

Ihre Bekleidung bestand neben dem einfachen Umhang aus weißen Stiefeln, die an den Waden offen waren und nur bis zu den Knien gingen, einen weißen ärmellosen Body, einem weißen Brustpanzer mit goldenen Schulterriemen, sowie weiße Handrückenschoner, einem goldenen Halsband und einem Scouter mit grünem Glas.

Ein violettes Tuch bedeckte einiges an nackter Haut, damit es für eine Königin nicht zu freizügig wirkte.
 

„ Na, nu? Wen haben wir denn da?“ fragte Gine als sie eine weitere kleine Person auf dem Arm der Königin entdeckte.

Man sah nur die Rückseite und die auffällige Frisur des Kindes.

Wie bei dem Kindsvater standen auch ihm die Haare wie bei einer Flamme zu berge.

Der Schweif des Kindes hatte sich um den Unterarm der Königin gewickelt.
 

„ Das ist mein geliebter Sohn, Vegeta. … Ich musste ihn mitnehmen, denn wenn er erst mal unruhig wird, kann nur ich ihn beruhigen. Hätte ich ihn nicht mitgenommen, dann wüsste man sofort, dass ich nicht da bin. … Aus diesem Grund muss ich euch alle bitten dieses Treffen geheim zu halten.“ bat die Herrscherin.
 

„ Natürlich werden wir nichts sagen. … Es ist uns sogar eine große Ehre den Prinzen und zukünftigen König unseres Volkes kennen zu lernen.“ flötete die kleinere Saiyajin fröhlich.

„ Kann auch euer Sohn schweigen?“ merkte die Königin an und sah zu den verwunderten Jungen. „ Natürlich. Oder Radditz?“ versicherte Gine.
 

Furutsumi ging auf die Knie, um mit Radditz auf gleicher Augenhöhe zu sein.

„ Du bist also Radditz. Matelia hat mir sehr viel von dir erzählt. Für dein Alter bist wirklich schon ziemlich groß. Du wirst bestimmt später mal ein großer, starker, gutaussehender Krieger.“ sprach die fremde Frau Radditz an.
 

Skeptisch besah er sich die fremde, scheinbar freundlich wirkende Person vor ihn.

Wer war diese Person?

Warum benahmen sich seine Eltern gegenüber dieser Person so seltsam?

Und woher kannte sie seine Tante?
 

„ Matelia hat mir damals öfter von ihrem Neffen Radditz erzählt. Manchmal kam sie regelrecht ins schwärmen, da wurde selbst ich schon fast eifersüchtig. Sie erzählt von einem neugierigen, netten, loyalen Jungen, der zu dem für sein Alter schon recht stark ist und eine großartige Zukunft als Krieger vor sich hat. Wie sein Vater eben. Bist du nun dieser Radditz?“ fuhr Furutsumi fort.
 

Noch immer schwieg der Junge.

Man sah ihm an, dass er mit dieser Person nicht reden würde, solange er nicht wusste wer sie war.

Sie mag zwar vertrauenswürdig erscheinen, aber dennoch war sie eine Fremde für ihn.

Es bereite ihn auch Unbehagen, dass sie seinen Namen kannte, er aber ihren nicht und sie von ihm sprach als würde sie ihn schon lange kennen.
 

„ Hör mal, Radditz. Diese nette Dame hier ist unsere große Königin Furutsumi und der kleine Mann auf ihrem Arm ist Prinz Vegeta. Er wird später unser und somit auch dein König sein.“ erklärt ihm seine Mutter die Umstände.
 

> Die Königin? Und die kennt meine Tante?< dachte sich Radditz und sein Gesichtsausdruck zeigte deutlich seine Bewunderung.

Mitglieder der Königsfamilie waren bei ihm Zuhause und die Königin persönlich kannte seinen Namen.

Nur verstand er noch nicht, wie sie seine Tante kennen konnte.
 

„ Du kennst also meine Tante?“ erhob er nun das Wort.

Dass ihr Sohn die Königin einfach so duzte, war für Gine eine völlige Katastrophe.

Hinter dem Rücken der Königin entglitt Gine´s Gesicht , während Bardock sich fassungslos mit einer Hand auf die Stirn schlug.

Verwundert sah der kleine Saiyajin zu seinen Eltern.
 

Die Herrscherin folgte dem Blick und konnte sich schon denken, weshalb sich ihre Gastgeber so seltsam verhielten. Radditz war noch ein kleines Kind und man hatte ihm noch nicht beigebracht wie die höfliche Anrede in Gegenwart der Königsfamilie war.
 

„ Eure Majestät. Es tut mir aufrichtig Leid. Mein Sohn … Er ist noch so klein … Wir hatten -“ mit erhobener Hand unterbrach die Königin Gine in ihrer Entschuldigung.

Stille legte sich in den Raum.

Plötzlich erklang unter vorgehaltener Hand ein Lachen von Furutsumi.
 

Diese unschuldig gestellte Frage des Jungen und die darauf folgende Reaktion seiner Eltern belustigten die Königin sehr.

Für sie war es aber eine willkommene Abwechslung zu den sonst so steifen Konversationen im Palast.
 

Daher beschloss sie auf dem Niveau weiter mit dem Jungen zu kommunizieren.

„ Deine Tante und ich waren schon sehr lange freundet.“

„ Ach ja? Und wieso hat sie nie von dir erzählt? Oder warum hast du sie nie hier besucht?“
 

„ Da ich die Königin unseres schönen Planeten bin, habe ich immer viel zu tun und kann nur sehr selten den Palast verlassen. Außerdem haben deine Tante und ich uns vor langer Zeit dolle gestritten und nicht mehr miteinander geredet. Irgendwann hatte jeder sein eigenes Leben und wir hatten uns aus den Augen verloren.“ erklärte sie ruhig.
 

Radditz sah zu seinen Eltern.

Auch mit ihnen hatte er sich vor kurzem gestritten und Tage lang nicht geredet.

Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie es geendet hätte, wenn er dieses Schweigen nicht unterbrochen hätte.

Vielleicht hätte er nie wieder mit ihnen gesprochen und sie hätten sich von ihm abgewandt.
 

„ Aber deine Tante war sehr mutig und hat mit mir über den Streit geredet. Das war ungefähr vor acht Jahren. Seitdem haben wir nach und nach unsere Freundschaft wieder aufgebaut. Auf unserer ersten langjährigen Mission war sie mir eine große Hilfe. Ohne sie wäre ich nicht mehr am Leben. Durch die Erlebnisse sind wir sogar noch enger zusammengerückt.
 

Sie war mir fast wie eine Schwester. Dennoch war sie auch meine größte Rivalin. Matelia war eine tolle Freundin, aber das muss ich dir ja nicht sagen. Sicherlich war sie auch eine tolle Tante, nicht wahr?“

Begeistert von der Erzählung der Königin nickte Radditz aufgeregt und lächelte.
 

„ Das dachte ich mir. … Als ich jedoch von ihrem Tod erfuhr, traf mich das sehr. Ich wollte viel früher hier sein, aber ich konnte nicht. Meine Pflichten hatten mich an den Palast gebunden. Zudem Erlaubt mir der König nicht den Palast zu verlassen. Aus diesem Grund muss mein Erscheinen hier geheim bleiben. Kannst du dieses Geheimnis also für dich behalten, Radditz?“ bat sie den kleinen Saiyajin.
 

Dieser nickte wieder aufgeregt. Ein Geheimnis zwischen der Königin und seiner Familie.

Das klang abenteuerlich.

„ Kleiner-Finger-Schwur?“ fragte Furutsumi mit einem Zwinkern und hielt ihren kleinen Finger hin. Radditz kannte diesen Schwur von seiner Tante und willigte begeistert ein.
 

Die Königin erlangte bei Radditz immer mehr Sympathiepunkte.

Nicht nur, dass sie ein Geheimnis vor den großen mächtigen König teilten, sondern auch beide den geheimen Finger-Schwur kannten, welchen bisher nur Radditz und Matelia nutzen, weckte das Vertrauen in dem Jungen.
 

Erleichtert atmete die Herrscherin auf und wuschelte dankbar mit einem Lächeln auf den Lippen über den Kopf des Jungen.

Der kleine Saiyajin errötete und strich seine verwuschelten Haare wieder glatt.

Zu Mindestens soweit wie es seine von Natur aus wuscheligen Haare zu ließen.
 

Augenblicklich ertönte von dem Prinzen ein leises Quengeln.

Der werte Prinz schien langsam aufzuwachen.

Das Licht im Raum blendete ihn.

Ein Grund mehr noch etwas lauter seinen Unmut kund zu tun.

Wiegend ging seine Mutter zu dem Esstisch und setzte sich auf einen Stuhl.

Die Anwesenden taten es ihr gleich und beobachteten den kleinen Vegeta wie er langsam erwachte.
 

Nachdem er sich an das Licht gewöhnt hatte, sah er sich um.

Er erkannte, dass dies nicht sein Zuhause war und die Leute um ihn herum Fremde waren.

Dennoch blieb er ruhig auf den Schoss seine Mutter sitzen.

Sein ernster Blick erinnerte Bardock sehr an den König.

Der kleine Klops war seinem Vater jetzt schon zum Verwechseln ähnlich.

Der Krieger hoffte nur, dass sich dies nicht in seinem Charakter auch noch wieder spiegelt.
 

Der Schweif von Klein-Vegeta war immer noch um den Unterarm seiner Mutter gewickelt.

„ Na, mein kleiner Schatz? Hast du schön geschlafen? Möchtest du dich hier etwas umsehen?“ fragte seine Mutter ihn.

Dieser schüttelte beharrlich den Kopf.
 

„ Wenn es dem Prinzen genehm wäre, könnte er und mein Sohn zusammen spielen. Radditz besitzt einiges an Spielzeug.“ schlug Gine vor.

„ Das ist eine hervorragende Idee.“ willigte Furutsumi begeistert ein.

„ So, Vegeta. Du wirst jetzt mit dem Jungen spielen und artig sein. Sein Name ist Radditz.“
 

„Wunderbar. Radditz, geh in dein Zimmer und hol doch die große Spielzeugkiste. Sei aber leise.“ forderte Gine ihren Sohn auf.

Der Junge lief freudig in sein Zimmer und holte die geforderte Kiste.
 

Dabei versuchte er so leise wie möglich zu sein, was ihm teilweise gelang.

Ab und zu stieß er mit der Kiste an den Wänden und Türrahmen an.

Als der kleine Saiyajin sicher im Wohn-Esszimmer mit der Kiste ankam, setzte er diese in deine Ecke mit viel Platz ab.
 

Die Königin setzte währenddessen Vegeta vorsichtig auf dem Boden ab.

Der Prinz streckte erst einen Fuß nach dem Boden aus, so als würde er mit dem Fuß die Wassertemperatur eines See prüfen wollen.

Langsam setzte er einen Fuß nach dem anderen ab und löste seinen Schweif vom Unterarm seiner Mutter.

Grimmig sah er in Radditz´Richtung.
 

Mit einem fremden Jungen zu spielen widerstrebte ihn, aber die Königin gab ihn einen ermutigten Schubs.

Dann endlich setzte sich der Prinz in Bewegung und gesellte sich zu Radditz, der bereits einige Spielzeuge aus seiner Kiste kramte.
 

„ Okey. Was wollen wir spielen? Wollen wir vielleicht damit spielen?“ fragte der ältere Junge und zeigte Vegeta ein handgroßes Stofftier.

Vegeta schüttelt den Kopf.
 

„Oh. Okey. … Wie wäre es damit?“

Sein nächster Versuch war ein kleiner Ball.

Aber auch dieser wurde abgelehnt.

Anschließend zeigte ihm Radditz mehrere bunte und verschieden geformte Holzklötzer.

Jedoch genügten auch diese nicht den Ansprüchen des Prinzen.
 

Während die Kinder ausloteten mit welchen Spielzeug sie spielen wollten, erklärte Bardock der Königin der Umstand zu Matelia´s Tod.

„ Verstehe. Sie hat es für ihre Tochter getan.“ reagierte sie erstaunlich geklärt.
 

„ Dass sie ihr Herz an dieses Kind verlor, war mir schon recht früh aufgefallen. Aber das ihre Zuneigung bereits so weit ging, hatte ich nicht erwartet. Dennoch kann ich sie verstehen. Ein Mutter, die ihr Herz ihrem Kind widmet, würde auch ihr Leben für dieses Kind geben. Da machen selbst wir Saiyajins keine Ausnahme.“ begann die Königin zu erzählen.
 

„ Das stimmt. … Mir geht es oftmals auch so. … Wenn ich mir vorstelle, ich wäre damals an Matelia´s Stelle mit Radditz gewesen, ich hätte alles versucht, um ihn zu retten. Auch wenn es mein Leben gekostet hätte.“ äußerte sich Gine dazu.
 

„ Allerdings wäre keine Saiyajin dazu in der Lage, was Matelia geschafft hat. Ich habe zwar auch einige Techniken von unserem damaligen Meister gelernt, aber ich war längst nicht so fähig wie sie. Sie war wirklich ein Genie. In der Zukunft möchte ich daher einige freiwillige Saiyajins dazu ausbilden, ebenso heilende Techniken zu erlernen und diese weiter zu entwickeln. Vielleicht werden ausgerechnet wir Saiyajins irgendwann in der Lage sein, nicht nur Leben zu nehmen, sondern es auch durch Heilung zu schützen und zu geben.“ erklärte Furutsumi.
 

„ Das wäre wirklich wunderbar. Matelia hätte sich darüber sicherlich gefreut.“ sagte Gine.

Den Erwachsen wurde bewusste, dass sie diese Freude von ihrer Freundin nicht mehr erleben werden und es entstand eine bedrückende Stille zwischen ihnen, von dem die Kinder zum Glück nichts mitbekamen.
 

„ Ihr sagtet, Ihr würdet Matelia schon lange kennen. Dürfte ich fragen woher?“ nahm Gine vorsichtig das Gespräch wieder auf.

„ Bitte. Die Förmlichkeit ist nicht nötig. Wir sind hier nicht im Palast und ich bin nur als Privatperson hier. Somit bin ich wie jede andere bürgerliche Person.“

Verunsichert sahen sich Bardock und Gine an.

So plötzlich die Königin beim Namen zu nennen, war unbehaglich.
 

„ Aber um deine Frage zu beantworten, ja ich kenne Matelia schon recht lange. Wir sind quasi zusammen aufgewachsen. Der damalige König Vegeta II. ließ aufgrund einer Tradition für seine beiden Söhne mehrere Kinder aus dem Adelsstand in den Palast einziehen. Sie sollten Spielgefährten und später Gefährten für den künftigen Hofstaat werden.“

„ Moment Mal. Söhne? König Vegeta II. hatte nur einen Sohn und das ist unser heutige König.“ unterbrach Bardock sie.
 

„ Nun das ist nicht ganz richtig. König Vegeta II. hatte zwei Söhne. Jedoch starb der älteste Sohn noch vor seinem zehnten Lebensjahr. Über die genauen Umstände darf ich nicht sprechen, aber es sei so viel gesagt, dass es dem König nicht besonders kümmerte. Der ältere Sohn soll sich als Thronfolger unbrauchbar entpuppt haben. Seine Kampfkraft unterlag weit dem Durchschnitt. Damals war Matelia die engste Spielgefährtin dieses Prinzen. Als er dann starb, wurde Matelia dem anderen Sohn zu geteilt. Es war angedacht, dass sie an der Seite von Vegeta III. thronen sollte.“
 

„ Entschuldigt die nochmalige Störung, aber sagtet ihr nicht, dass nur Kinder des Adelsstand Spielgefährten der Prinzen waren?“ hinterfragte Bardock erneut.

„ So ist es.“ antwortete sie knapp.

„ Aber das würde ja bedeuten, dass Matelia eine Adlige war.“ stellte Gine fest.

„ Genau das würde es bedeuten. Wusstet ihr das etwa nicht?“

„ Ganz offensichtlich nicht.“ gab Bardock knurrig von sich und verschränkte die Arme vor seiner Brust.
 

„ Naja, es wäre wohl auch besser noch zu erwähnen, dass Matelia nur bis zu ihrem achten Lebensjahr eine Adlige war. Wie ich bereits erwähnt habe, wurde Matelia dem heutigen König zu gewiesen. Dagegen hatte sie sich aufgelehnt. Auch der damalige Prinz war nicht sonderlich begeistert von ihr. Sie stritten sich am laufenden Bahn. Das lag wahrscheinlich an dem Altersunterschied. Immerhin lagen fünf Jahre zwischen ihnen. Im höheren Alter mag das zwar nicht mehr viel ausmachen, aber bei Kindern können fünf Jahre Unterschied viel sein. … Tja, und da sich Matelia weigerte mit dem Prinzen zu spielen, verbannten ihre Eltern ihr einziges Kind aus der Familie und dem Adelsstand.“ beendete die Herrscherin ihre Erklärung.
 

„ Das meinte Matelia damals also.“ gab der Hausherr von sich.

„ Was meinst du damit, Bardock?“ fragte Gine.

„ Matelia meinte mal zu mir, dass wir ein ähnliches Schicksal teilen würden. Damals hatte ich es nicht verstanden, aber auch nicht weiter hinterfragt. Doch jetzt wo ich diese Geschichte kenne, musste sie wohl das gemeint haben.“ erklärte er.

„ Dann wurdest du auch von deiner Familie verbannt?“ erkundigte sich die Königin.
 

„ Ja, aber aus völlig anderen Gründen. Meinen Eltern war ich zu anstrengend. Dabei waren sie aufgrund der vielen Missionen kaum Zuhause. Ich war also eh die meiste Zeit mit mir alleine. Da machte die Verbannung keinen großen Unterschied.“ antwortete er unberührt.

„ Das tut mir Leid dies zu hören. Es muss ein hartes Los für dich gewesen sein. Auch wenn es für dich keinen so großen Unterschied gemacht hat.“ bekundete die Herrscherin.
 

„ Muss es nicht, eure Majestät. Die Entscheidung meiner Eltern hat mich nur gestärkt. Was mich nicht umbringt, macht mich um einiges stärker. Ich weine den Alten auch keine einzige Träne nach. Ich habe eine Familie und die ist hier in diesem Haus.“

Gine musste bei Bardock´s Worten sanft lächeln.

Selten äußerte er so positiv gegenüber einer fremden Person über seine Familie.

Es war wie Honig für ihre Seele diese Worte von ihm zu hören.
 

Plötzlich wurde das Gespräch der Erwachsen von einem lauten Schreien aus der oberen Etage gestört. Auch die Kinder hörten mit ihrem Spiel auf.

Sofort sprang Gine von ihrem Platz auf und ging nach oben.

Baby- Bulma hatte nicht einmal zwei Stunden geschlafen.
 

So schnell würde sie auch nicht mehr alleine in ihrem Zimmer einschlafen.

Gine sah sich also gezwungen die kleine Bulma mit in die untere Etage mitzunehmen.

Langsam schritt die Mutter die Treppen herunter und setzte sich an den Tisch.

Dabei hatte sie noch eine Rassel und einen Schnuller aus weichen, dehnbaren Stoff.
 

„ Oooh. Wen haben wir denn da? Ist sie Matelia´s Tochter?“ fragte Furutsumi.

Bardock bejahte ihre Frage mit einem Nicken.

Von der freudigen Stimme seiner Mutter neugierig geworden, ließ Vegeta sein Spielzeug fallen und ging zu ihr.

Er zog an ihrer Kleidung bis sie ihn bemerkte.
 

„ Bist du etwa auch neugierig, mein Schatz? Möchtest du sie sehen?“

Eifrig nickte der Prinz mit dem Kopf.

Daraufhin nahm die Königin ihren Sohn wieder auf den Schoß. Fast schon automatisch wickelte sich sein Schweif wieder um ihren Unterarm.
 

Langsam drehte Vegeta sich zu dem Baby um.

Seine Augen wurden interessiert größer.

„ Siehst du, Vegeta? Das ist ein Baby. So klein warst du auch mal.“ sagte sie mit sanfter Stimme zu ihm.

> Naja. So wirklich viel mehr scheint der werte Prinz nicht gewachsen zu sein. Radditz war in seinem Alter um einiges größer.< dachte sich Bardock stolz und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
 

Überraschend begann der kleine Vegeta sich von seiner Mutter zu lösen und krabbelte hastig über den Tisch zu Gine.

Verwundert sah die Königin ihrem Sohn hinterher.

Bisher hatte er noch nie sonderliches Interesse an einem anderen Saiyajin gezeigt.

Egal welchen Alters.
 

Stets blieb er unberührt und zeigte keinerlei Gefühle nach Außen.

Wie bei seinem Vater blieb sein Gesicht ernst und gefühllos.

Eine recht unschöne Eigenschaft, wie die Königin selber fand.
 

Furutsumi musste Vegeta immer wieder mit einem Schubser dazu motivieren mit anderen Kindern zu spielen beziehungsweise mit ihnen zu kommunizieren.

Das er also bei diesen fremden Leuten sich so plötzlich in Bewegung setzt, war für sie neu.

Dennoch freute sie sich darüber.
 

Der kleine Prinz setzte sich vor Gine hin und betrachtete das Baby, welches von Gine sanft gewogen und gestreichelt wurde.

Bulma hingegen ließ ihren Blick schlaftrunken zwischen Gine und Vegeta wandern bis sie ruhig einschlief.
 

„ Ihr Name ist Bulma.“ sprach die Hausherrin den Prinzen an.

Der Angesprochene reagierte jedoch nicht darauf.

Stattdessen hob er seinen linken Arm und öffnete seine Finger zu einer flachen Hand.
 

Die Herrscherin befürchtete, dass ihr Sohn das Baby hauen wollte.

Dies hatte er leider in der Vergangenheit des öfteren getan.

Einen lauten Befehl wollte sie nicht an ihm richten, um Bulma nicht wieder zu wecken.

Aber sie selber war in ihrer Reaktion zu langsam, um ihn noch aufhalten zu können.
 

Noch bevor sie seine Hand erreichen konnte, schwang diese auf das Baby herab.

Furutsumi schloss die Augen und erwartete einen lauten Schrei von Bulma und die empörte Aufruhr der Zieheltern.

Doch es blieb ruhig.

Kein Schrei.

Keine Empörung.
 

Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und sah wie Vegeta vorsichtig den Kopf des Baby´s streichelten.

Der schlafenden Bulma gefiel dieses Streicheln und sie lächelte selig dabei.

Augenblicklich bauschte sich der Schweif von Vegeta auf und er krabbelte panisch in die Arme seiner Mutter.
 

Dort vergrub er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten und klammerte sich fest an ihre Kleidung.

Die junge Mutter fragte sich was plötzlich mit ihm los sein.

Hatte er sich etwas erschrocken? Vor Bulma? Das war kaum zu glauben.

Der Prinz war für sein Alter schon recht mutig und fürchtete sich kaum vor etwas.
 

Aber was sollte dann seine Reaktion bedeuten?

Beruhigend streichelte die Königen über den Rücken ihres kleinen Prinzen, sah dabei auf ihn herab und bemerkte wie sein Schweif zwar nicht mehr aufgebauscht war, dafür aber hastig wedelte.
 

- Das hastige Wedeln des Schweifs bedeute unter den Saiyajins, dass dieser sich über alle Maßen freute. Mit dem Alter lernen die Saiyajins aber ihren Schweif besser zu kontrollieren und das offensichtliche Zeichen der Freude blieb unentdeckt. Das Aufbauschen hingegen hatte viele Bedeutungen. Es konnte bedeuten, dass derjenige sich sehr ärgerte, sich vor etwas extrem erschrak, er schreckliche Schmerzen erlitt, ihm etwas zu wider war oder ihn etwas erregte. Aber auch diese Zeichen waren mit etwas Training schnell unter Kontrolle zu bringen.-
 

Eine solche Kontrolle konnte jedoch niemand von dem zweijährigen Vegeta nicht erwarten.

Also bedeutete es, dass er sich lediglich zu sehr über das Lächeln von Bulma freute und deswegen so reagierte?

Auf mysteriöser Weise löste dieses kleine Leben irgendetwas in ihrem Sohn aus.

Dabei waren sie doch beide noch recht jung.
 

Vielleicht war es nur ein zufälliges Ereignis.

Man musste nämlich auch dazu sagen, dass Vegeta bisher auch nie ein anderes Baby gesehen hatte.

Die Kinder in seiner Umgebung waren alle meist älter oder gleich alt.

Womöglich interpretierte die Königin zu viel in das Verhalten ihres Sohnes hinein.
 

Somit richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Bulma und beobachtete sie beim Schlafen.

Das entspannte Gesicht der jüngsten Saiyajin ähnelte sehr dem Gesicht ihrer Freundin.

Sie erinnerte sich an die vielen Abenteuer, die sie mit Matelia durchlebt hatte und erzählt von einigen. Die Stimme der Königin klang sanft und ihre Blick wirkte fern ab von dieser Zeit.
 

Dabei achtete sie darauf, dass die Geschichten kinderfreundlich waren und keine geheimen Details weitergetragen wurden.

Von der Erzählung der Königin angezogen, setzte sich nun auch Radditz mit an der Tisch und lauschte aufmerksam der königlichen Stimme.
 

Für eine kurzen Moment konnte er die Tatsache verdrängen, dass seine geliebte Tante nicht mehr war. Die Erzählungen waren für ihn so lebendig als würde er sie gerade in diesem Moment mit Matelia durchleben.

Alle Anwesenden lachten viel über die Missgeschicke der damaligen Crewmitgliedern und den Fauxpas, die auch ab und zu Matelia passierten.

Vegeta war hingegen durch die sanfte Stimme seiner Mutter wieder eingeschlafen.
 

„ Es war ein außerordentlich schöner Abend bei euch. Aber mein kleiner Prinz und ich sollten langsam wieder in den Palast zurückkehren, bevor der Palastherr noch Verdacht schöpft. Ich hoffe, ich finde noch ein Mal die Gelegenheit eines weiteren Besuches bei euch.“ sagte die Königin und stand auf.
 

Dabei wurde der kleine Vegeta wach.

Etwas schlaftrunken sah er sich um und erkannte, dass er immer noch im Haus der fremden Leute war.

Seine Mutter machte aber gerade Anstalten zu gehen.

Bardock half seiner Königin den Umhang umzuhängen.

Gine und Radditz näherten sich zum Abschied Furutsumi.
 

Doch bevor die Herrscherin ihren Umhang schützend über Vegeta schließen konnte, streckte dieser beide Hände nach Bulma aus.

Diese schlief noch immer seelenruhig in Gine´s Armen.

„ Was hast du, Vegeta? Möchtest du Bulma auf wiedersehen sagen?“ richtete seine Mutter die Frage verwundert an ihn.
 

Hastig beantwortete der kleine Saiyajin ihre Frage mit einem Kopfnicken.

Gine trat an beide noch etwas näher heran.

Wieder streichelte Vegeta vorsichtig den Kopf von Bulma.

Doch dieses Mal lächelte sie nicht.

Trotzdem schien der kleine Prinz von ihr fasziniert zu sein.
 

„ Wie mir scheint, hast du gefallen an ihr gefunden. Wenn wir das nächste Mal hier zu Besuch sind, wird Bulma sicherlich größer sein und kannst bestimmt mit ihr spielen. Das wäre doch schön, oder Vegeta?“ äußerte sich Furutsumi freudig, woraufhin ihr Sohn wieder hastig den Kopf nickte.
 

Bedrückt sahen sich Bardock und Gine an.

„ Es wir kein nächstes Mal geben.“ erklang Bardock´s tiefe Stimme.

„ Weshalb nicht?“ hinterfragte die Königin.
 

„ Bulma ist zu schwach für unsere Rasse und laut dem neuen Gesetz, wird man sie wegschicken. Wir wissen nicht, wie wir das noch verhindern können. Immerhin ist es das Gesetz des König´s und jeglicher Widerstand dagegen wird hart bestraft. Wir können es nicht riskieren auch Radditz in Gefahr zu bringen. Dennoch wünschten wir, wir könnten irgendetwas dagegen tun.“ erklärte Gine dem Tränen nahe.
 

Erschrocken betrachtete Furutsumi die junge Mutter vor sich, die verzweifelt das Baby an sich drückte und jegliche Tränen zu unterdrücken versuchte.

Dass das Kind ihrer verstorbenen Freundin auch von dem Gesetz betroffen war, verärgerte die Königin noch mehr als dieses Gesetz es so schon tat.
 

So wie Gine sich jetzt fühlte, so fühlten sich sicherlich viele Mütter in ihrem Reich.

Diese mögen zwar nicht die Möglichkeiten haben etwas zu ändern, aber sie als Herrscherin hatte diese Möglichkeit.

Sie wollte eh ihren Mann dazu bewegen dieses Gesetz zu ändern oder gar ganz wieder abzuschaffen.

Der neue Faktor Bulma hatte sie in diesem Moment nur noch mehr in ihrem Tatendrang bestärkt.
 

„ Mir ist dieses Gesetz eh ein Dorn im Auge. Ich frage mich, was sich mein Mann dabei gedacht, hat so etwas in die Welt zu setzten. Als Königin ist es meine Pflicht das Sprachrohr meines Volkes zu sein. Ich werde mit ihm neu darüber verhandeln und ich werde keine Ruhe geben bis ich diesen Irrsinn abgewendet habe.“ verkündete sie mit ernster Stimme.
 

Bardock und Gine konnten gar nicht so richtig glauben, was sie gerade hörten.

Die ehrenwerte Königin wollte sich tatsächlich für sie und alle anderen leidenden Familien einsetzen.

Selten hatte eine Königin ein solches Engagement für ihr Volk gezeigt.

Es gab für Bulma also doch noch Hoffnung.
 

Mit unbeugsamer Entschlossenheit verabschiedete sich Furutsumi endgültig von der Familie Bardock. Als sie in der Dunkelheit der Nacht verschwunden war, stand die Familie Bardock noch etwas im Türrahmen und betrachte den Nachthimmel.
 

„ Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich befürchte, dass heute Nacht ein mächtiger Sturm über den Palast hereinziehen wird.“ kam es von Bardock.

„ Hoffen wir mal, dass dieser Sturm zu unseren Gunsten aufziehen wird.“ antwortete ihn Gine.

Anschließend ging die kleine Familie wieder ins Haus und dann ins Bett.

Der Tag war wieder mal kräftezehrend und schon bald musste Bardock zu seiner Mission aufbrechen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wippi
2022-05-28T10:13:26+00:00 28.05.2022 12:13
Sehr schöne Darstellung der Königin 😉 und klein Vegeta natürlich
Interessant fand ich das sofortige Interesse von vegeta

Das Mathilia eigendlich eine Adlige ist finde ich auch sehr interessant

Bin auf morgen gespannt 😉
LG
Antwort von:  ReikaMinamori
28.05.2022 14:09
Schön dass dir meine Darstellung der Königin gefällt.
Ich hoffe, dass es so bleibt 🙈

Ich fand die Idee mit matelia selber interessant und wollte sie noch etwas länger im Gespräch halten😁
Außerdem dachte ich mir, damit auch ein paar Strukturen der sayajinischen obrigen Gesellschaft erklären zu können.



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