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Die Farbe Blau

von

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" Entscheide dich! "

„ Mir ist dieses Gesetz eh ein Dorn im Auge. Ich frage mich, was sich mein Mann dabei gedacht, hat so etwas in die Welt zu setzten. Als Königin ist es meine Pflicht das Sprachrohr meines Volkes zu sein. Ich werde mit ihm neu darüber verhandeln und ich werde keine Ruhe geben bis ich diesen Irrsinn abgewendet habe.“ verkündete sie mit ernster Stimme.
 

Bardock und Gine konnten gar nicht so richtig glauben, was sie gerade hörten.

Die ehrenwerte Königin wollte sich tatsächlich für sie und alle anderen leidenden Familien einsetzen. Selten hatte eine Königin ein solches Engagement für ihr Volk gezeigt.

Es gab für Bulma also doch noch Hoffnung.
 

Mit unbeugsamer Entschlossenheit verabschiedete sich Furutsumi endgültig von der Familie Bardock. Als sie in der Dunkelheit der Nacht verschwunden war, stand die Familie Bardock noch etwas im Türrahmen und betrachte den Nachthimmel.
 

„ Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich befürchte, dass heute Nacht ein mächtiger Sturm über den Palast hereinziehen wird.“ kam es von Bardock.

„ Hoffen wir mal, dass dieser Sturm zu unseren Gunsten aufziehen wird.“ antwortete ihm Gine.

Anschließend ging die kleine Familie wieder ins Haus und dann ins Bett.

Der Tag war wieder mal kräftezehrend und schon bald musste Bardock zu seiner Mission aufbrechen.
 

Auf dem Heimweg stapfte die Königin wütend durch die weniger beleuchteten Straßen und ärgerte sich über ihren Mann.

> Vegeta! Was denkst du dir nur bei solchen einem Gesetz?! Das grenzt schon fast an Verrat an unserem Volk! Du als unser König sollst unser Volk schützen, aber doch nicht schädigen! … Mach dir keine Sorgen, Matelia. Ich werde es nicht zu lassen, dass deine Tochter einem solchen Schicksal unterliegt. Für dich und für alle anderen leidenden Familien werde ich dem Unfug ein Ende setzten!< schwor sie sich innerlich.
 

Im Palast angekommen, legte sie ihren Sohn in seine Wiege und ging anschließend zum Westflügel des Palastes.

Dort befand sich der Thronsaal, das Arbeitszimmer des Königs und ein kleineres Arbeitszimmer für die Königin.

Durch die Gänge musste sie nun nicht mehr heimlich schleichen.

Sie war die Königin und hatte das Recht sich überall im Palast zu bewegen.

Den Umhang versteckte sie jedoch hinter einem langen Vorhang.
 

Am Arbeitszimmer ihres Mannes angekommen, atmete sie noch ein Mal durch und klopft entschlossen gegen die große Tür.

„ Herein!“ brüllte eine laute, harte, tiefe Stimme von innen.

Daraufhin öffnete sie die Tür, trat ein, verschloss diese wieder und schritt zum Arbeitsplatz ihres Mannes voran.

Ihre Voranschreiten wirkte fast so als würde sie in den Krieg gegen einen mächtigen Gegner ziehen.
 

Dem war ja auch so.

König Vegeta III war ein durchtriebener und dominanter Herrscher.

Selbst bei seiner Königin demonstrierte er immer wieder seine Macht und versuchte sie damit klein zu halten.

Dennoch war auch sie nicht ohnmächtig ihm gegenüber.

Es gab auch bei ihm einige Knöpfe, die nur sie bei ihm drücken konnte, um ihren Willen zu bekommen, auch wenn sie an sich kräftetechnisch schwach war.
 

Durch die hohe Decke und den für einen einzelnen Schreibtisch viel zu großen Raum schallte das Schließen der Tür und die Schritte der Königin.

Wie zu erwarten hing der König noch spät in der Nacht über Dokumente, Berichte, Anträge und eigenen Aufzeichnungen.

„ Mein König. Ich bin hier und störe euch zu solch einer Stunde nur ungern, aber mein Anliegen ist von dringlicher Wichtigkeit. Daher hört mich an, mein König.“ eröffnete Furutsumi das Gespräch.
 

Ihr Mann sah jedoch von seiner Arbeit nicht auf und gab auch sonst keine Reaktion.

Ob er sie bemerkt hat?

Ob er überhaupt weiß, dass seine Frau mit ihm sprach und nicht irgendeine Bedienstete?

Sein Charakter war recht unberechenbar.
 

Selbst nach so langer Zeit und einem gemeinsamen Sohn fiel es der Königin schwer eine genaue Aussage über seine Person zu treffen.

Ignorierte er sie absichtlich, um sie zu ärgern?

Wollte er seine Ruhe und sagte deswegen nichts?

Oder war er einfach nur zu sehr in seiner Arbeit vertieft?

Sie wusste es nicht.
 

Der König konnte durchtrieben sein und er provozierte oftmals nur aus Spaß, weil er wusste, dass niemand auf diesem Planeten ihn etwas anhaben konnte.

Eine Eigenschaft, die ihr auch bei ihrem Sohn trotz seines jungen Alters bereits aufgefallen war.

Generell hatte Prinz Vegeta nicht nur das Aussehen seines Vater geerbt.
 

Furutsumi hoffte inständig, dass ihr Sohn auch Eigenschaften von ihr erhalten hat.

Mitgefühl, Zuneigung, Barmherzigkeit und Freundlichkeit.

Diese Eigenschaften könnte, zusätzlich zu den üblichen Eigenschaften eines Saiyajins, einen perfekten König aus ihn machen.

Davon war sie seit seiner Geburt fest überzeugt.
 

Noch in Gedanken versunken setzte die Königin, ohne Aufforderung des Königs, sich auf einen der zwei gepolsterten Stühle vor seinem Schreibtisch und bedachte ihn eines kühlen Blickes.

Dennoch sah er einfach nicht von seinem Dokumenten auf oder sprach auch nur ein Wort mit ihr.

Nur das Kratzen seines Stiftes schallte durch den Raum und wurde gefühlt von Sekunde zu Sekunde lauter.
 

„ Wollt Ihr denn gar nicht wissen, um welches Anliegen es sich handelt, mein König?“ hakte sie nach.

In ihrer Stimme schwang ungewollte ihre innere Wut über seine Ignoranz mit.

„ Wenn ausgerechnet du mich zu so später Stunde in meinem Arbeitszimmer aufsuchst, muss es wohl etwas wichtiges sein. Ich würde dir auch raten, dass es wirklich wichtig ist, denn du weißt wie sehr ich es verabscheue bei meiner Arbeit gestört zu werden, … Furutsumi.“ antwortete König Vegeta ihr nun endlich.
 

Aber immer noch zeigte er keine Intension von seinen Schriftstücken abzulassen und seiner Königin in die Augen zu schauen.

Eisern rang sie nach Beherrschung.

Sein Verhalten war arrogant, anmaßend und abschätzig, dennoch stand bei diesem Gespräch viel auf dem Spiel.

Wenn sie sich nun von ihren Gefühlen leiten ließ, würde es ihm nur in die Hände spielen und sie könnte ihr Versprechen nie einlösen.
 

„ Nun, ich würde dir sehr gerne von meinem Anliegen berichten, aber du scheinst nicht mal die Höflichkeit zu besitzen von deinen Schriftstücken abzulassen. Vegeta!“ forderte sie seine Aufmerksamkeit bei ihm barsch ein.
 

In ihrer Forderung klang ihre Stimme unberührt kühl, doch ihr Wechsel von der höflichen Anrede zu einer Persönlichen machte Vegeta III deutlich, dass seine Gemahlin sehr über sein Verhalten erbost war.
 

Mit einer wütenden saiyajinischen Königin über ein wichtiges Thema zu diskutieren, konnte unter Umständen anstrengend werden und ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Zeit kosten als es ihm Freude beim Provozieren brachte.
 

Also kam er ihrer Aufforderung nach.

Er legte den Stift beiseite, lehnte sich an die Stuhllehne nach hinten und verschränkte seine Hände ineinander, während er seine Ellenbogen auf den Armlehnen abstütze.
 

Seine Haltung hatte etwas herablassendes und sein selbstgefälliges Grinsen setzte dem Ganzen die Krone auf.

Furutsumi glaubte sich in einer Prüfung ihrer Geduld zu befinden.

„ Nun gut. Du hast ab jetzt meine vollkommene Aufmerksamkeit, meine Königin.“
 

Ihre Mimik schien eingefroren zu sein.

Kein Muskelzucken.

Keine Entspannung.

Nichts als Kälte strahlte ihre Erscheinung aus.
 

Einzige Ausnahme waren ihre Augen.

In diesen spiegelte sich ein loderndes Feuer wieder.

Ein Feuer, welches alles verbrennen könnte, wenn man zu leichtsinnig damit spielte.

Dem König war klar, dass er Vorsicht walten lassen musste, wenn er seine Frau noch in der Nacht neben sich haben wollte.
 

„ Es freut mich, dass Ihr Euch dazu entschlossen habt mir Eure Aufmerksamkeit zu schenken. Dennoch glaube ich, dass Ihr bereits wisst, weshalb ich zu Euch gekommen bin, mein König.“

„ Ach? Ist dem so? … Nun, ich habe eine Vermutung. Dennoch wäre es einfacher, wenn Ihr mich aufklärt, meine Königin.“
 

Während Furutsumi mit ernster Stimme zu ihm sprach, schien er sich einen Spaß aus dem Gespräch zu machen.

Diese übertriebene Höflichkeit war an sich nicht seine Art mit ihr zu reden.

Selbst bei Staatsangelegenheiten duzte er sie.
 

Die Königin sah aber darüber hinweg und sprach unberührt weiter.

„ Es geht um Euer Gesetz, welches Ihr heute verkündet habt. Den Gegenwind aus unserem Volk habt Ihr bereits erfahren. Dennoch muss auch ich Euch eindringlich davon abraten dieses irrsinnige Gesetz umsetzen zu wollen.“
 

„ Irrsinnig? Wollte Ihr mir etwa damit sagen, dass ich dem Wahnsinn nahe bin?!“

„ Nein, aber mir scheint, dass Ihr die Tragweite dieses Gesetztes nicht bedacht habt. Was auch immer Ihr damit bezwecken wollt, auf lange Sicht werdet Ihr den Untergang unseres Volkes beziehungsweise unserer Rasse einläuten.“

„ Den Untergang unseres Volkes? Meint Ihr nicht, dass Ihr ein wenig übertreibt?“
 

„ Nein, durch aus übertreibe ich nicht. Euch sollte bekannt sein, dass viele schwache Kinder in den Unterklassen und im einfachen Volk geboren werden. Die oberen Klassen, wie die Mittelklasse und die Eliteklasse gebären hingegen zwar stärkere Nachkommen, dafür aber nur wenige. Die meisten Familie haben nur ein Nachkommen.
 

Wenn nun die zwar etwas schwächeren Krieger und Bürger wegfallen, werden wir Probleme bei der einfachen Versorgung unseres Volkes haben. Auch einfache scheinbar unwichtige Arbeiten müssen erledigt werden. Doch um diese Stellen neu zu besetzen, müssten wir kampffähige Krieger einsetzen. Das alleine macht keinen Sinne.
 

Selbst wenn die dann noch kämpfenden Krieger stärker sind, so muss dann ein einzelner Krieger für mindestens zwei Krieger der gleichen Klasse kämpfen und das ist kaum möglich.

Außerdem wird sich unser Volk von einem Geburteneinbruch nur schwer erholen. Es wird mehr als zwei Generationen benötigen, um so einen solchen Einbruch auszugleichen. Euer Volk kann so eine Bürde nicht tragen. Das solltet Ihr als König doch eigentlich sehen.“ appellierte die Königin an ihren Mann.
 

„ Die Fakten und auch die Tragweite meines Gesetzes sind mir durch aus bekannt.“ äußerte Vegeta knapp mit ruhiger Stimme.

„ Aber dann verstehe ich nicht, warum Ihr es trotzdem erzwingen wollt. Wieso?“

„ Ich tue das um unser Volk zu beschützen. Auch wenn unser Volk schrumpft, unsere Rasse wird an Stärke gewinnen und sich eines Tages davon erholen. Wir beide werden dies wahrscheinlich nicht mehr miterleben, aber die nachfolgende Generation wird davon profitieren.“
 

„ Die nachfolgende Generation? Ihr meint unseren Sohn?“

„ So ist es. Er ist seit seiner Geburt mit einer beachtlichen Kampfkraft ausgestattet. Aber um unsere Feinde zu besiegen, reicht das nicht aus. Er benötigt Kameraden, die ebenso stark und fähig sind wie er. Die schwachen Kinder irgendwelcher Low-Level-Kämpfer brauchen wir nicht. Nur aus starkem Blut kommt starker Nachwuchs.“ erklärte der König Stolz von seiner eigenen Idee.
 

„ Pah. Das ich nicht lachen. Hätte es dieses Gesetz schon zu unserer Kindheit gegeben, dann wäre ich nicht mehr hier und Ihr hätten Euren starken, perfekten Sohn nie bekommen. Ich als eine Low-Level-Kämpferin, habe Euch diesen starken Sohn geschenkt. Warum wollt Ihr also unbedingt auch die schwächeren Mädchen loswerden? Von den weiblichen Saiyajins werden je schon zu wenige geboren. Verschont doch wenigstens die Mädchen. Dann hat unser Volk noch eine reelle Chance sich schnell von einem Geburteneinbruch zu erholen.“
 

Auf diese letzte Aussage hin begann der König unheimlich freudig zu grinsen.

> Oh nein. Was habe ich gesagt? Habe ich mich zu sehr von meine Gefühlen leiten lassen? Aber ich war doch die ganze Zeit ruhig und habe nichts nach außen dringen lassen. Jedoch sagt mir sein Grinsen eindeutig, dass ich in eine seiner Fallen getappt bin. Nur womit? … Ich muss mich beruhigen. … Vielleicht kann ich mich noch aus der Sache herauswinden. … Jedoch muss ich erst Mal wissen, was er nun von mir fordert.< durchfluteten ihre Gedanken Furutsumi´s Kopf, während sie nach außen immer noch wie eine kühle Statue wirkte.
 

„ Dein wahres Anliegen ist es also die Mädchen unseres Volkes zu verschonen? Sehe ich das richtig, meine Königin?“ hinterfragte er mit listigem Blick.

„ Am liebsten hätte das Volk und ich eher, dass Ihr dieses wahnsinnige Gesetzt zurückzieht. Aber ich denke nicht, dass Ihr dies tun würdet.“

„ Ha! Mittler Weile kennst du mich schon recht gut. … Nein, ich werde dieses Gesetz nicht zurückziehen. Dennoch würde ich mich dazu herablassen dieses Gesetz an manchen Stellen abzuändern. Es kommt nur darauf an, was du bereit wärst mir als Gegenleistung anzubieten.“
 

„ Ihr … Ihr verlangt eine Gegenleistung? Und dann ausgerechnet nur von mir?“

„ So ist es.“

„ Aber alles was ich habe gehört auch Euch. Ich wüsste nicht welche Gegenleistung Ihr von mir einfordern wollt.“

„ Nun, das ist nicht ganz richtig. Es gibt etwas, dass sich Momentan größten Teils nur in deinem Besitz befindet.“ verkündet der König seine rätselhafte Gegenleistung.
 

Nun konnte die Königin ihre eiserne Maskerade nicht mehr aufrecht halten.

Angespannt und grüblerisch senke sie ihren Kopf und überlegte, was ihr Mann von ihr verlangen könnte.

Bei seinen siegessicheren Grinsen und seinen gierigen Augen musste es etwas sein, was auch für sie eine hohe Bedeutung hatte.
 

Dann plötzlich traf sie die Erkenntnis wie ein Donnerschlag.

Es gab tatsächlich etwas, was sie größten Teils nur in ihrem Besitz hatte.

„ Ve-Vegeta ...“ flüsterte sie mit gestocktem Atem.

Ihr Gesicht wurde bleich.
 

Das Grinsen des König´s wurde bei ihrer Reaktion zu einer hässlich Fratze.

Er hatte sie nun dort, wo er sie haben wollte.

Fassungslos sah sie zu ihm auf.

Ihr Körper zittere.

Ihre Stimme vibrierte.

„ Was … was willst du von ihm?“ fragte sie ihn besorgt und ließ unbewusst die höfliche Anrede wieder weg.
 

„ Ich will den Jungen ab seinen dritten Lebensjahr trainieren und ihn nach meiner Vorstellung erziehen. Du wirst dich ab seinen dritten Geburtstag vollkommen zurückziehen. Keine Märchenstunden, keine Umarmungen, keine tröstenden Worte oder andere gefühlsduseligen Sachen. Ich werde den Jungen zum stärksten Krieger der Saiyajins machen. Er wird die Hoffnung unseres Volkes und wird diese in der Zukunft in ein goldenes Zeitalter führen. Dafür werde ich sorgen. Jedoch bist du mir mit deinen Gefühlen im Weg. Du verweichlichst den Jungen nur. Er muss lernen selbst unter größten Qualen standhaft zu bleiben.“ verkündete Vegeta III seine Zukunftspläne mit seinen Sohn.
 

Er hielt anschließend absichtlich eine längere Pause ein, um seine Worte auf seine Frau wirken zu lassen.

Sie soll sich ruhig jedes einzelne Wort in ihrem Gedächtnis einprägen.

Umso gewaltiger wurde der Druck auf ihren Schultern, wenn er sie nun vor die Wahl stellte.
 

„ Es liegt ganz bei dir. Verzichte auf dein Recht als Mutter und ich werde das Gesetz zu Gunsten der Mädchen ändern oder entscheide dich für deinen Sohn und lass zu, dass alle schwachen Saiyajins, auch die weiblichen, von diesem Planeten verschwinden.“
 

Kalte Schweißperlen flossen über die Stirn der Königin herunter.

Erstarrt von dem Schock versuchte die Herrscherin eine Entscheidung zu treffen.

Doch wie sollte sie sich entscheiden?

Soll sie ihr bisher einziges Kind, welches sie ihr Herz geschenkt hat, in die Hände dieses Mannes geben?
 

Der König würde aus seinem Sohn eine herzlose Kampfmaschine machen.

Also eine exakte Kopie von sich selbst, nur stärker.

Sollte sie sich jedoch für ihren Sohn entscheiden, würde ihr Volk leiden und sie könnte ihr Versprechen gegenüber Matelia und dessen Familie nicht einlösen.
 

„ Ich … ich soll mich also zwischen meinem Volk und meinem einzigen Kind entscheiden?“ erklang ihre Stimme gequält.

„ Du scheinst die Miesere, in der du steckst, langsam zu verstehen. Aber warte, ich werde dir die Entscheidung erleichtern. Denn im Prinzip ist es egal für was du dich entscheidest. Alles was ich tue, geschieht zum Wohle unseres Volkes.“ gab König Vegeta gehässig von sich.
 

Seine sogenannte Hilfe war für Furutsumi nicht ein Mal im Ansatz hilfreich.

Dennoch musste sie nun eine Urteil fällen.

Das Volk oder ihr Sohn?

Sie versuchte den Sachverhalt logisch zu analysieren.

Wenn sie ihr Recht als Mutter aufgibt, hätte auch das Volk davon mehrere Vorteile.
 

Prinz Vegeta könnte zu einem Krieger werden, dessen Stärke alles bisher da gewesene in den Schatten stellt.

Seine Stärke würde potenzielle Feinde abschrecken.

Genauso seine grausame Art, wenn er diese von seinem Vater übernimmt.
 

Als König wäre er zwar nicht so wie es ihre Vorstellung entspricht, aber alle Könige vor Vegeta III waren ebenso wie er.

Manchmal sogar noch herzloser und das Volk der Saiyajins hatte sich unter dieser Führung prächtig entwickelt.

Dennoch hoffte sie, dass ihr Sohn keinen von ihnen, auch seinen Vater, nicht zum Vorbild nehmen wird.
 

Außerdem würden die Mädchen durch die Gesetzesänderung einen Sonderstatus erhalten und der Erhalt ihrer Rasse wäre damit gesichert.

Das Versprechen gegenüber Matelia und ihrer Familie wäre ebenso in diesem Zuge eingelöst.
 

Dass es sie innerlich zerreißen wird, wenn sie ihren Prinzen davon ziehen ließe, musste sie nun ignorieren.

Es ging nicht nur um sie, sondern um ihr Volk und dessen Zukunft.

Schwer atmete sie aus und suchte nach Fassung.

Vor diesem grausamen Mann, der ihr Gefährte und König war, wollte sie keine seelischen Schmerzen zeigen.
 

„ Na, schön. … Du hast gewonnen. Du bekommst unseren Sohn für dich alleine. Aber nicht vor seinem dritten Lebensjahr. Im Gegenzug änderst du das Gesetz so ab, dass wenigstens die Mädchen von der Aussortierung verschont bleiben. … Allerdings möchte ich noch einen weiteren Punkt in Bezug auf unseren Sohn einräumen. Ich will meinen Prinzen ein Mal die Woche unter vier Augen sprechen dürfen.“ sprach sie gefühllos und unbeteiligten Blick.
 

„ Alle zwei Wochen und Nappa wird dabei sein. Ich will nicht, dass du ihm Flöhe ins Ohr setzt oder ihm gegenüber gefühlsduselig wirst. Er soll ein starker, harter Krieger sein. Kein Weichei.“ verhandelte er mit ihr.

„ Du meinst wohl eher Vegeta soll ein gefühlloser und abgebrühter Krieger wie du werden.“ konterte sie ihm.
 

Eine angespannte Stille entstand zwischen ihnen.

Beide wussten, dass die Diskussion um den Prinzen noch Stunden gehen könnte.

Jeder wollte seine Ideale dem noch zweijährigen Thronerben aufzwingen.
 

„ Gib dich mit meinem Angebot zufrieden. Ich könnte dir nämlich auch den gänzlichen Kontakt verbieten. Doch mir liegt etwas an dir und daher bin ich gütig dir gegenüber und gewähre dir deinen Sohn alle zwei Wochen unter Nappa´s Aufsicht.“ wollte der König das Gespräch um Prinz Vegeta abkürzen.
 

Doch seine Gefährtin wollte nicht so leicht Klein beigeben.

„ Und ich könnte, wenn ich wollte meine Entscheidung zurückziehen und dafür sorgen, dass du deinen Sohn niemals in die Hände bekommst. Es gibt keine Zeugen für dieses Gespräch und keine schriftliche Vereinbarung. Somit steht es Aussage gegen Aussage.“
 

„ Nein, das würdest du nicht tun. Denn du hast bereits die Vorteile meines Vorhabens erkannt. Zudem liegt dir das Wohl deines Volkes zu sehr am Herzen, meine Gute. Aber genau deshalb habe ich dich gewählt und keine der anderen Trinen. Das gemeine Volk vergöttert ihre schöne, starke, barmherzige Königin. Durch deine guten Handlungen werden meine Missetaten verziehen.“
 

Leider konnte die Königin seiner Aussage nicht widersprechen.

Es stimmte einfach.

Das saiyajinische Volke liebte sie für ihre Barmherzigkeit und ihre einfache Umgänglichkeit.

Aber sie wurde auch für ihr strategisches Feingefühl im militärischen Bereich hochangesehen.

Viele Schlachten wurden durch sie gewonnen.

Sich für das Volk einzusetzen, es sogar vor dem eigenen König zu schützen, war ihre oberste Pflicht und ihr größtes Laster.
 

„ Also gut. Alle zwei Wochen mit Nappa.“ ergab sie sich nun doch.

„ Ich bin beeindruckt wie schnell du zu deiner Einsicht kommst. Andere Weiber hätten mit mir noch weiterdiskutiert, aber du weißt genau ab wann es sinnlos ist. Wobei es immer sinnlos ist mit mir zu diskutieren, denn ich bin der König und ich bekomme immer meinen Willen. Notfalls auch mit Gewalt. … Nun denn. Um uns beiden etwas Zeit zu sparen, habe ich den verbesserten Gesetzesentwurf bereits vorbereitet.“ verkündete Vegeta III und hielt einen Entwurf, bestehend aus mehreren Blättern, vor.
 

Mit großen Augen und zusammengezogenen Augenbrauen sah sie auf das Papierbündel und nahm es nur zögerlich entgegen.

„ Du … du hast bereits ein Entwurf angefertigt?“ hakte sie unsicher nach.

„ Wonach sieht es denn für dich aus? Natürlich habe ich einen weiteren Entwurf erstellt. Das tue ich immer. Ich bin etwas enttäuscht, dass du deswegen so überrascht bist. Ich bin ein Mann, der gerne mehrere Optionen in der Hinterhand behält. Jedenfalls habe ich den zweiten Entwurf heute bei der Versammlung verkündet.“ erklärte er.
 

„ Du hast den zweiten Entwurf verkündet? Aber das würde ja bedeuten …!“ kam es entrüstet aus Furutsumi´s Mund und ihr Gesicht erfüllte sich mit Zorn.

„ Aaaah. Meine Entscheidung dich zur Königin zumachen zahlt sich auch jetzt aus. Ich muss keinem Dummchen lange Erklärungen abgeben. Den Entwurf, den du in der Hand hältst ist der erste Entwurf. Als ich ihn nach der Fertigstellung so betrachtete, erkannt ich, dass in ihm noch so viel mehr Potential steckte als ich es selber anfänglich erahnen konnte. Also entwarf ich einen anderen Gesetzesentwurf.“
 

„ Aber wenn du bereits ein besseres Gesetz entworfen hast, wozu noch dieses zweite? Ich begreife das noch nicht so recht.“

„ Weil du, meine Königin, mir schon viel zu lange auf der Nase herumtanzt.“ antwortete er ihr mit einer bedrohlich tiefen Stimme.

Wie Donnergrollen schallte seine Stimme durch den Raum.
 

Ein Blitz des Schreckens schlug auf die Königin ein.

Sie verstand nicht ganz was all das vorherige Theater mit ihr zu tun hatte.

Sie soll ihm auf der Nase herumtanzen?

Womit?

Wann soll sich das ereignet haben?

Er hielt sie doch an der kurzen Leine.

„ Ich soll was?“
 

„ Du hast mich schon verstanden. Du und deine kleine Freundin Matelia. Ihr beide habt mich lang genug verarscht. Dass du damals bei deiner dreijährigen Mission einfach ohne meine Zustimmung abgehauen bist, konnte ich gerade so noch verzeihen, da ihr auf eurer Reise schon genug gestraft wurdet. Zudem habt ihr Klugheit und Stärke bewiesen. Aber nicht mal ein Jahr später habt ihr es erneut gewagt ohne meine Zustimmung den Planeten zu verlassen und dann noch mit meinem neugeborenen Sohn. Diese Dreistigkeit war mit nichts mehr zu überbieten! Du hast damals meine Zuneigung für dich ausgenutzt! Dem setze ich nun ein Ende! Es reicht mir mit dir! Mit sofortiger Wirkung wirst du diesen Planeten und diesen Palast nie wieder verlassen! Solltest du dich jedoch dagegen auflehnen, wirst du deinen Sohn nie wiedersehen!“
 

„ Du hast das alles nur inszeniert, um mich zu bestrafen? Du benutzt deinen Sohn und dein Volk, um mich gefügig zu machen?“

„ So ist es.“

„ Aber wieso jetzt? Warum hast du bis zu diesem Gespräch gewartet und mich und Matelia nicht viel eher bestraft? Das ergibt doch keinen Sinnen.“
 

„ Doch, es ergibt Sinn. Denn mit deiner Bestrafung habe ich gleich mehrere Ziele erreicht. Die Stärkung unseres Volkes, deine Bestrafung und das Recht mich alleinig um die Erziehung meines Sohnes zu kümmern. Aber damit du von dir aus dieses Gespräch einleitest, benötigte ich noch einen gewissen Anreiz für dich. Zum Glück ist dieses Kind in der letzten Vollmondnacht geboren. Um Matelia ist es zwar schade, aber Kollateralschäden kann man nun mal nicht immer vermeiden. Aber das hat mir sogar noch in die Karten gespielt. Du wurdest durch den Tod deiner Freundin noch weicher.“
 

Siegreich verzog der König sein Gesicht und wartete auf eine Reaktion von Furutsumi.

„ Du hast mich und alle um mir stehende Personen genau beobachtet.“ stellte die Königin flüsternd fest.

„ So ist es. Seit du damals von deiner dreijährigen Mission zurückgekehrt bist, standest du und Matelia unter dauerhafter Beobachtung.“

„ Dann hast du wohl auch dieses Scheusal von einem Mittelklasse-Krieger damals auf unsere zweite Mission geschleust.“ reagierte Furutsumi ungehalten.

„ Ich weiß nicht was du mit Scheusal meinst, aber ja ich habe zur Beobachtung und zum Schutz meines Sohnes einige Krieger eingeschleust.“
 

„ Du hast deinen Kriegern also nicht die Erlaubnis erteilt sich besonders um Matelia zu kümmern?“

„ Was meinst du mit besonders kümmern?“ fragte er ernst nach.

Er schien wirklich nichts darüber zu wissen.

Dennoch schmälerte es nicht ihren Zorn.
 

„ Man hat meiner Freundin unbeschreibliches angetan und wenn du das zu verantworten hast, dann ...“ drohte sie knurrig.

„ Mach dich nicht lächerlich. Ich bin ein Mann von Ehre. Einen solchen widerwärtigen Befehl hätte ich nie geäußert. So etwas verstößt gegen unseren Anstand und unsere Sitten.“
 

„ Wenn ich so manche Männer sehe, dann glaube ich, dass sie noch die Sitten aus der Höhlenzeit der Saiyajins bevorzugen. Statt mich zu beobachten, solltest du besser Ordnung in deinen Reihen schaffen.“ befahl sie ihm.
 

„ Mach dir darüber mal keinen Kopf. Für Ordnung werde ich sorgen. Du hingegen wirst Vegeta nie wieder zu dieser Familie bringen.“ lenkte König Vegeta das Thema zum eigentlichen Kernpunkt zurück.

Wieder sah die Königin ihren Herrscher verdutzt an.
 

„ Wie ich schon sagte, du stehst unter vollkommener Beobachtung. Ich weiß sehr wohl von deinem Besuch bei ihnen. Dein Versprechen diese Leute gemeinsam mit Vegeta wieder zu besuchen, kann ich natürlich nicht unterstützen. Dieses Pack ist kein Umgang für einen zukünftigen König. Es war das erste und letzte Mal für euch beide. Vegeta wird diesen Pöbel nie wiedersehen.“
 

„Was? Nein. Bitte lass unseren Sohn zu ihnen.“ flehte sie ihn an.

Der Umgang mit Matelia´s Familie könnte der letzte Funken Hoffnung sein, dass ihr Sohn vielleicht doch nicht so werden ließ wie sein Vater.

Doch wenn er diesen Umgang nun verbot und sie auch nicht frei mit ihrem Prinzen reden konnte, dann wäre es kaum noch vermeidbar, dass er wie sein Vater wird.
 

„ Ich bitte dich. Lass unseren Sohn zu ihnen. Es ist wichtig für seine Entwicklung.“

„ Ich sagte, NEIN!“ brüllte er und schlug mit der Faust auf die marmorierte Schreibtischplatte.

Durch diese zog sich ein langer Riss, der die Platte aber noch nicht brechen ließ.
 

„ Hör auf mir ständig zu widersprechen! Was ich sage ist Gesetz! Bekomm´ das endlich in deinen Kopf! Was soll ich noch alles tun, damit du das begreifst?! Soll ich dich in den Kerker sperren?! … Der Junge wird diese Familie niemals wiedersehen! Das ist mein letztes Wort!“
 

War es das?

War nun der letzte Funken Hoffnung für Furutsumi verglüht?

Musste sie nun dabei tatenlos zusehen wie ihr kleiner Prinz zu einer Kopie seines Vaters heranwächst? Kann sie es nicht irgendwie verhindern?

Doch!

Es gab noch etwas, was sie ihm anbieten konnte.

Damit würde sie ihr Herz endgültig verlieren, aber dafür hätte ihre Hoffnung eine Chance.
 

„ Wenn du Vegeta erlaubst auch normale Personen unseres Volkes zu treffen, dann verspreche ich dir, dass ich auch auf die zweiwöchentlich Zeit mit meinem Sohn verzichte.“ bot sie ihm gebrochen an.

„ Du würdest also den Jungen vollkommen in meine Obhut geben und dich gänzlich zurückziehen? Es würde bedeuten, dass du Vegeta ohne meine Anwesenheit und Zustimmung weder sehen noch reden darfst. Das ist dir hoffentlich bewusst.“
 

„ Es ist mir bewusst. Doch unser Sohn braucht den Umgang mit normalen Personen wie Matelia´s Familie. Nur so wird er sich zu der Person entwickeln, für er bestimmt ist.“ erklärte sie dem König.

Er schien ihre Worte nicht ganz zu begreifen, aber das Angebot war verlockend und egal was sie sich von den Treffen zwischen Vegeta und dem Pöbel erhoffte, er würde einen Weg finden, um seinem Sohn jegliche Weichheit auszutreiben.
 

„ Dann sei es so. Ich erlaube unserem Sohn den einfachen Pöbel zu sehen, aber er darf genauso wie du den Palast nicht ohne meine Zustimmung verlassen.“ ging er auf ihr Angebot ein.

Statt dagegen zu protestieren, schwieg die Herrscherin.
 

Wenn sich ihr Sohn tatsächlich wie sein Vater entwickeln sollte, so würde er sich in Zukunft von seinem Vater nicht einsperren lassen.

Er wird immer und immer wieder einen neuen Weg finden, um seinem Vater zu entkommen.
 

Denn auch der jetzige König war zu Kindheitstagen nicht anders.

Immer auf der Suche nach Abenteuer erkundeten sie den Planeten Vegeta-Sai und suchten ständig nach neuen Schlupflöchern, um den damaligen König zu entkommen.

Innerlich freute sie sich schon auf die Tage, an denen ihr Mann über seinen Sohn fluchen wird.
 

Dennoch lag der Trennungsschmerz schwer auf ihrem Herzen.

Nicht mal ein Jahr hatte sie noch Zeit mit dem kleinen Prinzen.

Mit seinem dritten Lebensjahr würde sich schlagartig alles für ihn ändern.

Um dem Schmerz nicht völlig zu erliegen, verschloss sie alle Gefühle und Emotionen.

Ihr Gesicht nahm teilnahmslose Züge an und in ihren Augen fand man nichts als absolute Leere.
 

„ Das ist mehr als ich je von dir erwartet habe. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“ fuhr König Vegeta das Gespräch fort.

„ Mir ist so eben klar geworden, dass selbst wenn du mir erlaubst meinen Sohn alle zwei Wochen zu sehen, du irgendwann einen Weg finden wirst, ihn mir auf perfide Art und Weise völlig wegzunehmen. Wahrscheinlich würdest du irgendwelchen Hass zwischen ihn und mir schüren. In solchen intriganten Spielchen bist du ein wahrer Meister. Aber ich lass mich nicht von dir zerstören.“ antwortet Furutsumi ihrem Mann und sah zu ihm auf.
 

Beinah hätte er sich vor ihr erschrocken.

Diese Gefühllosigkeit in ihrer Stimme, diese leeren Augen und die erkalteten Gesichtszüge von ihr waren etwas völlig neuartiges.

So etwas hatte er bei ihr noch nicht gesehen.
 

Um sich seinen Schrecken nicht anmerken zu lassen, verengte er nur minimal die Augen.

Dadurch wirkte er skeptisch und verärgert.

Innerlich war er aber doch etwas beunruhigt und sorgte sich sogar.

Hatte er es jetzt doch zu weit getrieben?

Hasste sie ihn jetzt?

Hatte sie in dem Moment ihrer Erkenntnis aufgegeben und ihr Schicksal einfach so akzeptiert?

Was ging gerade in dem Kopf seiner Gefährtin vor?

Steckte hinter dem Wunsch, dass sein Sohn diesen Pöbel treffen darf, mehr als er erahnte?
 

König Vegeta kannte seine Königin sehr gut.

Konnte sie immer gut einschätzen und ihre Reaktionen waren selten eine Überraschung für ihn.

Hatte er ihr Temperament auch oft genutzt, um seinen Willen zu erhalten.

Doch nun war es anders.
 

Er konnte sie einfach nicht lesen.

Sie war fast wie eine Fremde für ihn.

Hatte er sie nun endgültig von ihn fort getrieben?

Fragen über Fragen schwirrten in seinem Kopf.

Auf jede Antwort tauchten zwei weitere Fragen auf.

Es schien ein endloser Strudel zu werden.
 

Der Herrscher konnte nur hoffen, dass seine Frau sich irgendwann beruhigen würde und zu ihrem normalen Selbst zurückkehrt.

Er war sich aber sicher, dass er die nächste Zeit wohl ein recht einsames königliches Leben führen müsste.

Natürlich könnte er sich eine Mätresse oder mehrere Mätressen nehmen, doch würde es wahrscheinlich ihre Wut nur noch mehr anfeuern.
 

Mit diesem Gespräch hatte er sie schon genug gestraft und gequält.

Nun sollte er es auf sich erst mal beruhen lassen.

„ Das klingt sehr plausibel und du hast wahrscheinlich sogar recht. Irgendwann hätte ich dir Vegeta irgendwie völlig entrissen. Manchmal kennst du mich doch besser als ich mich selbst.“ gab König Vegeta gedankenverloren von sich.
 

„ Pff. … Du musst mich ja über alle Maße hassen, Vegeta.“ reagierte Furutsumi zynisch darauf.

„ Nein. Ich hasse dich nicht. Du bist meine Gefährtin und gehörst an meiner Seite. Doch auch du musst lernen wo deine Grenzen sind. Ich dulde keine Alleingänge. Auch nicht von dir. ... Außerdem geschieht alles zum Wohle unseres Volkes. Die Trennung von deinem Sohn wird nicht nur ihn abhärten, sondern auch dich. Es wird dich auf längerer Sicht weniger angreifbar machen und du wirst zu einer noch stärkeren Königin.“ erklärte er ruhig.
 

„ Pah hahaha. … Mach dich nicht lächerlich, Vegeta. Wir wissen beide, dass du mich nur aus verletztem Stolz bestrafst und ganz nebenbei es als Wohltat für dein Volk abtun kannst. Glückwunsch, du kannst bald aus unserem Sohn eine Kopie deiner Selbst machen. Gnadenlos, kaltherzig, misstrauisch und einsam.“ spottete die Königin.

„ Ich bin nicht einsam.“ knurrte der Herrscher und bemühte sich um ein regloses Gesicht.
 

„ Oh doch. Du musst einfach einsam sein, denn du siehst auch in mir nur einen Feind, den du besiegen und beherrschen musst. … Das ist so armselig, Vegeta.“ waren ihre letzten Worte bevor sie ging.

Ein Weiterführen dieses Gespräches würde nur weiteren Schmerz für beide mit sich bringen.

Das wusste das Königspaar genau.

Darum ließ Vegeta seine Königin auch wortlos ziehen, obwohl ihm so viele Hasstiraden auf der Zunge brannten.
 

Noch Minuten später starrte er knurrend auf die Tür, in der seine Gefährten, ohne sich noch mal zu ihm umzudrehen, verschwand.

Er hatte diesen Kampf gegen sie tatsächlich gewonnen.

Der Lohn, den er erhielt, war sogar noch höher als er sich erhofft hatte.

Ab dem dritten Lebensjahr konnte er vollkommen über den Prinzen verfügen.
 

Der stolze König malte sich bereits seine Zukunft und die des Prinzen aus.

Es war eine glorreiche Zukunft von Freiheit, Macht und Reichtum.

Dennoch waren die letzten Worte seiner Gefährten schneidend.

Sie verletzten seinen Stolz und führten ihm doch vor Auge, was er immer zu verdrängen versuchte.

Denn sie hatte recht.

Er war gnadenlos zu seinen Opfern, kaltherzig zu denen, die ihm eigentlich nahe standen, misstrauisch gegenüber jeden, der in seiner Nähe war … und einsam.
 

Er hatte den Kampf gegen Furutsumi gewonnen, aber ein Hochgefühl des Sieges kam nicht auf.

Was brachte es ihm als König jeden Kampf zu gewinnen, aber niemanden bei sich zu haben mit dem er den Sieg teilen konnte?

Er sank weiter in seinen thronähnlichen Stuhl ein.

Sein Arbeitszimmer fühlte sich immer größer werdend und kühler an.

Noch nie hatte ihn die Einsamkeit so sehr gepackt wie in diesem Moment.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Wippi
2022-05-30T10:13:14+00:00 30.05.2022 12:13
Ein Harter Emotionaler Kampf
Aber ich finde das verlieren war Taktisch sehr klug von der Königin

König Vegeta lll hast du echt gut beschrieben aber die Einsicht am Ende hat mich überrascht ich hätte gedacht das es ihn kalt lässt

Das mit dem überwachen hat mich nicht überrascht immerhin gild er überall als Kontrollfreak 😉

Ich bin gespannt ob sie sich noch mal näher kommen immerhin gibt es ja noch einen 2 Sohn 😉

Erfahren wir eigendlich wer Bulmas leiblicher Vater ist ??? Weil die Anspielung wurde ja in Bezug auf die Mission nochmal gemacht



Antwort von:  ReikaMinamori
30.05.2022 13:17
Danke schön☺️

Ich hatte erst total schiss, dass ich die Königin zu unterwürfig gemacht habe. Dabei hatte sie einfach keine andere Wahl. Sie ist trotzdem eine starke Person. Ich hoffe das kam auch so rüber.😅

Ob wir noch mehr von bulmas Vater erfahren, weiß ich selber noch nicht so richtig. Ich hatte nicht geplant, dass er eine tragende Rolle einnimmt. Ich hätte ihn höchstens kurz als Nebenrolle auftauchen lassen🤔 aber ich werde mir zu ihm auf jeden Fall noch etwas überlegen.🤔


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