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-Alices-, RaikaNoOujos & Hatchepsuts Adventskalender

von
Koautoren:  -Alice-  RaikaNoOujo

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2022 - Bras zweite Gutenachtgeschichte ~ Teil 2

Radditz bekam große Augen. "Da.. Das ist doch..."

"Der Ring des Königs!", vollendete Nappa seinen Satz.

Vegeta wusste sofort, was das bedeutete. Wenn der Ring des Königs hier war...an diesem kalten Körper... Sein Blick glitt zurück zu der tiefgefrorenen Leiche. Wer zur Hölle war das und wie war der Ring in seinen Besitz gekommen?
 

"Ob Kakarott in Gefahr ist?", fragte Nappa vorsichtig, nachdem er Vegetas angestrengtes Gesicht eingehender gemustert hatte. So nachdenklich und besorgt hatte er ihn lange nicht gesehen.

"Davon ist auszugehen...", knirschte der Saiyajinprinzenkrieger. "Wir müssen ihn finden!"

Radditz konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. "Aww, machst du dir etwa Sorgen?"

"Halt die Klappe, Radditz!", zischte Vegeta zurück, offensichtlich genervt.

"Ist doch wahr. Ich weiß doch, wie wichtig dir Kakarott ist, auch wenn du es nicht-"

Weiter kam Radditz nicht, denn in diesem Moment hatte Vegeta seine Faust blitzschnell in dessen Gesicht gerammt und ihn damit zum Schweigen gebracht.

Der Langhaarige jaulte wie ein verletzter Wolf und hielt sich seine getroffene und nun blutende Nase.
 

Schnell wechselte Vegeta das Thema und ging gar nicht mehr auf Radditz ein. "Wenn wir wissen wollen, wo sich Kakarott aufhält, müssen wir erst einmal herausfinden, wer dieser Kerl hier ist und warum er im Besitz des Ringes ist..."

"Hmm...". Nappa beugte sich über den toten Körper des eingefrorenen Saiyajin. "Der Rüstung zu urteilen, handelt es sich um einen Krieger niederen Rangs".

"Das hat nichts zu bedeuten... Kakarott hat sich auch mit Unterklassenkriegern abgegeben. Immerhin stammt er ja selbst aus dieser Klasse...", überlegte Vegeta laut. Wie sollten sie den König nur finden? Alles deutete darauf hin, dass ihm etwas zugestoßen war. König Kakarott würde seinen Ring niemals versehentlich irgendwo liegen lassen. Er musste gestohlen worden sein. Aber was war dann mit Kakarott passiert? Wo war er nur? Es gab einfach zu wenige Indizien! Das war das reinste Fiasko!
 

Radditz musterte Vegetas besorgte, beinahe verzweifelte Miene. Statt wieder einen dummen Spruch über seine Lippen kommen zu lassen, dachte auch er nach, als ihm plötzlich etwas auffiel... Am Bein der Leiche waren Einstichstellen zu sehen. Mehrere runde Stiche, als hätte ihm etwas mit einem kleinen, spitzen Horn verletzt...

"Seht!" Radditz deutete auf das Bein des Toten. "Sieht das nicht nach Spuren von Hornis Horn aus?"
 

Alle drei Saiyajin sahen sich nun das Bein des toten Rassenmitglieds an, ohne dabei allzu zimperlich mit ihm umzugehen.

"Das könnte wirklich von Horni stammen.", brummte Nappa.

"Und wenn Horni den hier angegriffen hat ...", stellte Radditz in den Raum.

"Dann wird er Kakarott nicht freundlich gegenübergetreten sein. Was erklären könnte, wie er an den Ring kam."

"Aber warum sollte ein Saiyajin Kakarott den Ring wegnehmen wollen?", fragte wieder Nappa.

"Da würden mir einige Gründe einfallen. Der Trottel war immer schon zu gutgläubig.", blaffte Vegeta mit mehr Leidenschaft in der Stimme zurück als er beabsichtigt hatte.

Es entstand eine kurze Pause, in der alle drei abermals vor sich hin grübelten, als Radditz wieder das Wort ergriff.

"Mal von Kakarott abgesehen ... Leute, das hier ist ein Saiyajin. Es gibt also noch mehr als uns hier draußen. Kakarott war da vielleicht was auf der Spur."

So ungern Vegeta Radditz auch Recht gab, diesmal könnte er es haben. Allerdings half das ganze Rätseln nichts. Wenn sie wissen wollten was los war, dann würden sie wohl zurück da runter müssen. Immerhin hatte der Saiyajin dort unten gelegen.
 

So machten sich die Drei auf die gleiche Art und Weise wieder unter Wasser auf, als schon zuvor. Sie suchten sich auch die gleiche Stelle aus, um in diese eigenartige Labyrinthstadt aus Eis unter Wasser einzudringen, als zuvor. Hinter sich versiegelten sie den Zugang mit einer Energiebarriere damit kein Wasser eindringen konnte.

Nun etwas ratlos in dem Rund stehend sahen sie sich um. Es war eine kleine Kugel, auf dem Boden lag etwas, was aussah wie ein Bademantel, oder eine Decke, ein Kissen und etwas wie ein Eimer war auch zu sehen, aber ansonsten war die kleine Kugel völlig leer. Alle drei beschlich das Gefühl, dass dies hier eine Zelle sein könnte. Doch wer schaffte es einen Saiyajin zu überwältigen? Diese Frage war in allen drei Augenpaaren zu sehen, als plötzlich eine Bewegung, ein Schatten, hinter einer der Eiswände auftauchte.

Die drei fuhren herum und konnten mit erstaunten Augen zusehen, wie sich die Eiswand einfach zurückzog, als würde sie eine unsichtbare Macht oder Energie kontrollieren. Sie schmolz nicht, sie wurde einfach kleiner und kleiner, bis sie einfach nicht mehr da war. Und dahinter … kam ein orangefarbener Tentakel zum Vorschein, der auf Nappa zuschoss wie eine Rakete.

Kaum einen Wimperschlag später hatte er sich um den Körper des massigen Saiyajin geschlungen und zog ihn mit einem Ruck in die Finsternis der Labyrinthstadt. Weg. Er war einfach weg.

Vegeta und Radditz schärften sofort all ihr Sinne, begaben sich in Abwehrstellung, Rücken an Rücken.

Dass es einfach nur totenstill um sie herum war und man nicht mal einen Schrei oder sonst etwas von Nappa wahrnehmen konnte, irritierte sie fast mehr als es der Tentakel getan hatte, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
 

"Verdammt, was zum Herrn der Unterwelt war das?", flüsterte Radditz dem Prinzen hinter sich zu, ohne seine Umgebung aus den Augen zu lassen.

"Ein Tiefseemonster, so wie es aussieht.", kam es ruhig von Vegeta.

"Tief...Tiefseemonster?", wiederholte der größere Saiyajin ungläubig.

"Jetzt mach dir nicht gleich in deine Unterwäsche, so ein Monster sollte für uns kein Problem darstellen. Die Frage ist nur..."

"Ja?"

"...warum Nappa noch nicht wieder da ist.", beendete Vegeta seinen Satz. Er konnte hören, wie Radditz laut schluckte. Kein Wunder, immerhin wusste auch er, dass Nappa der Stärkere nach Vegeta war und dass der sich so einfach hatte packen und wegzerren lassen, oder mit anderen Worten, dass er dieses Monster noch nicht zerlegt hatte, bedeutete nichts Gutes.

"Und jetzt?, wollte Radditz wissen, seine Fäuste fester ballend.

"Jetzt...folgen wir diesem Vieh."

"Was?!", kam es etwas zu laut und zu hoch von Radditz.

"Sei leise und komm!", befahl Vegeta, ließ eine Energiekugel vor sich erscheinen, die ihnen den Weg leuchten sollte.
 

Immer tiefer drangen sie in dieses Labyrinth von Eiswänden vor und je mehr Abzweigungen sie passierten, umso mehr fragten sie sich, woher dieser Tentakel nur gekommen war. Entweder dieses Vieh war wahnsinnig schnell, oder, und diese Variante gefiel Vegeta ganz und gar nicht, es war riesig. Und immer wieder hatte er das Gefühl, dass sich Schatten hinter den Eiswänden bewegten. Sie beobachteten und verfolgten. Konnte es sein, dass sich hier ein ganzes Unterwasservolk aufhielt?

Die Frage war nur...war dieses Tiefseemonster ihr Beschützer oder ebenfalls ihr Feind?
 

"Vegeta...hey, Vegeta.", flüsterte Radditz nach der nächsten Kurve und tippte dem Prinzen an die Schulter.

"Was denn?"

"Wieso sprengen wir diese verdammten Gänge nicht einfach in die Luft? Ich mein...ich hab das Gefühl, dass wir uns im Kreis bewegen."

Ja, das hatte sich Vegeta auch schon gedacht. So beeindruckend das hier auch war, aber weiter kamen sie so einfach nicht. Und einen Überblick, wo sie sich mittlerweile befanden, hatte er schon gar nicht mehr.
 

Zähneknirschend, da Radditz der Erste von ihnen gewesen war, der es laut ausgesprochen hatte, ließ Vegeta seine Energiekugel anwachsen, doch kurz bevor er sie abschießen konnte, tauchte die orangene Tentakel wieder vor ihnen auf. Vegeta hechtete zur Seite als sie auf ihn zugeschossen kam und so erwischte sie Radditz, der hinter dem Saiyajinprinzen gestanden und den Angriff zu spät bemerkt hatte.

Sie schlang sich genauso rasch um seinen Körper, wie sie es vorhin bei Nappa getan hatte und wieder zog sie sich, mitsamt dem gefangenen Saiyajin, sofort zurück. Diesmal reagierte Vegeta jedoch blitzschnell. Er sprang Radditz hinterher und bekam gerade noch dessen Stiefel zu fassen, um sich mitzerrren zu lassen und nicht auch noch seinen letzten Artgenossen zu verlieren.

Der orangefarbene Tentakel zerrte Vegeta und Radditz in eine dunkle, eisige Höhle und ließ sie urplötzlich los, wodurch sie ungebremst gegen eine Wand knallten.

"Ahh! Fu-!"
 

Vegeta hielt kurz inne und sah in die großen Augen seiner Tochter, die seiner Geschichte aufmerksam lauschte. Mit Schimpfwörtern sollte er sich zurückhalten, wenn er nicht den ungezügelten Zorn Bulmas auf sich ziehen wollte...
 

"Vermalledeit!", jaulte Radditz, dessen Kopf gegen die Wand gedonnert war.

Unter ihm war ein gedämpftes Knurren zu hören. Radditz war auf Vegeta gelandet und lag nun etwas unbequem auf diesem.

"Geh von mir runter!", zischte der Ältere, woraufhin Radditz sofort aufsprang und sich entschuldigte.

"Wo sind wir hier?", fragte er anschließend.

"Keine Ahnung...", murmelte Vegeta. "Es ist stockfinster, aber zumindest ist das Tentakelviech weg...".

Radditz zuckte mit den Schultern. "Dann mache ich mal wieder Licht an". Gesagt - getan. Er erschuf einen Ki-Ball, um sich zu orientieren.

Doch kaum erhellte das Licht die kleine Höhle, in der sie festsaßen, schoss aus dem einzigen, kreisrunden Eingang wieder ein langer, schleimiger Tentakel auf sie zu.
 

Zu Todesangst erschrocken, kreischte Radditz auf und ließ automatisch seinen Ki-Ball verschwinden. Es war wieder dunkel und der Tentakel verschwand.

"Es scheint auf Licht oder auf Energie zu reagieren...", schlussfolgerte Vegeta. "Wir müssen also einen Weg hier herausfinden, ohne Licht und Energie zu erzeugen".

Radditz tastete sich an der Wand entlang ein paar Schritte nach vorn. "Gut, dann müssen wir nur-". Seine Stimme brach ab, er torkelte umher und fiel schließlich in die Arme des Prinzen.

Etwas verdutzt fing dieser ihn auf. Doch schon im nächsten Moment breitete sich Zorn in ihm aus und er schubste ihn wieder von sich. "Was zur Hölle stimmt nicht mit dir?! Bist du betrunken, oder was?"

"W-was? Nein! Vegeta, ich bin über etwas gestolpert!" Radditz hockte sich zu Boden und ertastete dieses unförmige Gebilde, was er erst für einen Stein gehalten hatte. Dafür war es aber zu weich und...zu warm. Er fühlte weiter und erkannte, dass an diesem Gebilde Gliedmaßen zu sein schienen. "Vegeta, hier liegt jemand!"

Schnell hockte sich auf der Saiyajinprinzenkrieger zu dem Langhaarigen und fühlte blind den Körper vor sich ab... "Das ist Nappa!" Er rüttelte ihn. Doch es kam keine Reaktion. Schnell tastete er nach seinem Handgelenk und überprüfte den Puls. "Er lebt noch. Aber er scheint bewusstlos zu sein..."

"Verdammt! Was machen wir denn jetzt? Wir können ja nicht mal nachsehen, ob er Verletzungen hat oder Wunden oder stark blutet! Wie sollen wir Nappa hier heraus bekommen?"
 

Vegeta überlegte. Das war in der Tat die eine Frage, die es zu beantworten galt. Das sie nichts sehen konnten, war wirklich ein Problem. Er hätte es zwar niemals zugegeben, aber dem war so. Sie mussten erst das Tentakelvieh loswerden, aber um das zu tun, bräuchten sie Nappas Hilfe. Was also sollten sie nun tun? Vegeta überlegte angestrengt.
 

"Ich weiß es!", quietsche Bra, die es vor Spannung nicht mehr aushielt. "Horni kommt und rettet sie! Er hat doch eine Regenbogenmähne. Und die leuchtet im Dunkeln!"

Vegeta, an einem spannenden Punkt seiner Geschichte unterbrochen, sah seine Tochter irritiert an. "Seit wann leuchtet die denn?", fragte er skeptisch.

"Schon immer!", platzte Bra heraus. "In meinem Traum hab ich es gesehen. Ganz oft sogar. Seine Mähne hat geleuchtet, in allen Farben des Regenbogens!"

Das war ja ... absurd, dachte sich Vegeta. Doch da waren sie nun einmal mehr ... die großen, großen Augen seiner Tochter.

Zu allem Überfluss mischte sich nun auch Kakarott noch ein. "Ist doch nur eine lustige Geschichte Vegeta. Tu ihr doch den Gefallen."

"Duuuu....", im letzten Moment beherrschte er sich, würgte den Gedanken, dass das damals ganz und gar keine 'lustige Geschichte' gewesen war ab, und räusperte sich.

"Also, die beiden Saiyajin beschlossen erst einmal bei ihrem verwundeten Kameraden zu bleiben, als plötzlich..."
 

"Vegeta, schau mal! Ist das da hinten ein Licht?"

Der Saiyajin drehte seinen Kopf in alle Richtungen, bis er das schwache und bunt wirkende Leuchten sah. Es schien heller zu werden.

Schnell packten sie den Bewusstlosen und schleiften ihn ein Stück in das Rund, in dem sie sich befanden, weg von den sich kreuzenden Wegen. Näher und näher kam das Leuchten, wurde heller und kein Tentakel kam in Sicht. Dann, ganz leise drang das leise Geräusch von Hufen an ihr Ohr, doch sie blieben vorsichtig. Immerhin konnte ihnen hier sonst etwas begegnen. Und dann, als das Leuchten ganz nahe war, tauchte Hornis Kopf in einem der Gänge auf. Die Freude bei den beiden Kriegern war groß, doch als sie auf ihn zugingen sahen sie in welch bemitleidenswertem Zustand das ekns stolze Reittier war. Es war abgemagert, dreckig, das leuchten seiner Mähne matt. Sein Fell war mit unzähligen Eiskristallen bedeckt, die in den Spiegelungen des Lichtes seiner Mähne schimmerten. Das verwunderlichste aber war, dass sich dort, wo sein Herz war, das Abbild einer blauen, eisig wirkenden Rose befand.
 

... und zum Glück, dachte Vegeta, hab ich ihnen nicht gesagt, dass es eine wahre Geschichte sein sollte. Denn dann wäre diese nun lächerlich. Aber das wissen sie ja nicht.
 

"Horni?", fragte Radditz verwirrt und eilte auf das Einhorn zu. "Horni! Du bist es wirklich! Was ist passiert? Wo ist Kakarott?"

Horni jedoch ... blieb stumm. Aus seelenlosen Augen starrte er den langhaarigen Saiyajin an, der immer wieder nach seinem verschollenen Bruder fragte.

Vegeta hingegen erkannte sofort, dass etwas mit seinem einstigen Gefährten nicht stimmte. Diese blaue Rose auf dessen Brust kam ihm irgendwie bekannt vor, aber wo hatte er das nur schon einmal gesehen?
 

Wie auch immer, darüber würde er sich später noch den Kopf zerbrechen können. Bedächtig trat nun auch er an Horni heran und schubste Radditz unsanft zur Seite. Wenn er noch ein weiteres Mal den Namen Kakarott aus dessen Mund gehört hätte, wäre eine Achterbahnfahrt ein Zuckerschlecken gegen das gewesen, was er mit ihm angestellt hätte.
 

"Horni? Bist du da noch irgendwo drin?", fragte Vegeta mit ruhiger Stimme und blickte dem Reittier eindringlich in dessen nur noch matt leuchtende Augen.
 

Ein Schluchzen riss Vegeta ein weiteres Mal aus seiner Erzählung. Ein Blick zu seiner Tochter genügte, um zu wissen, dass Hornis Zustand sie ganz schön mitnahm. Zusammengerollt lag sie da, die großen Augen weit aufgerissen und mit Tränen gefüllt.

"Also...wenn ich mal weiter erzählen darf...", begann Goku plötzlich, erntete jedoch sofort einen bitterbösen Blick von Vegeta, doch zu spät.

"Jaa?", kam es schon schluchzend von Bra, die ihre großen Augen bereits auf ihren 'Onkel' Goku gerichtet hatte.

Bevor dieser allerdings zu erzählen begann, blickte er noch einmal zu seinem älteren Artgenossen, dessen Augen sich zu schmalen Schlitzen verengt hatten.

Ein kurzes Lächeln, das für Vegeta mehr als herausfordernd aussah, huschte über Gokus Lippen, bevor er sich wieder Bra widmete und sagte: "Nun, Vegetas Stimme zitterte natürlich vor Besorgnis, denn ihm war klar, dass sein Freund eine schwere Zeit hinter sich haben musste. Diese Sorge, die nur wenige Auserwählte jemals zu spüren bekamen, zauberte, durch das Band der Freundschaft hervorgerufen, wieder Leben in Hornis Augen."
 

"Papa, stimmt das?", fragte Bra sogleich und blickte nun voller Hoffnung auf ihren Vater. Der saß mit überschlagenen Beinen und verschränkten Armen da, und erwiderte erst einmal nichts. Er starrte Kakarott nur mit einem alles vernichtenden Blick an. So einen verfluchten Blödsinn konnte auch wirklich nur von diesem Spinner kommen.

"Ach, komm schon, Vegeta. Horni und den Geschichten-Vegeta verbindet doch ‘ne Menge, oder nicht? Was meinst du, Bra?"

"Jaaa, sie sind die aller, aller besten Freunde!"

Gleich platzte Vegeta der Kragen. Einzig die Anwesenheit seiner Tochter hielt ihn davon ab, Kakarott an den Hals zu springen oder ihm wüste Beschimpfungen an den Kopf zu werfen.

"Tja, wenn Kakarott so gut Bescheid weiß, dann soll er doch weiter erzählen."

"Kann ich schon machen. Soll ich die Geschichte zu Ende erzählen, Bra?", fragte Goku breit lächelnd, doch die Reaktion, die von Vegetas Tochter folgte, hatte er nicht erwartet. Sie warf ihrem Vater einen verstohlenen Blick zu, sah wieder zu Goku, wieder zu Vegeta, zurück zu Goku und schließlich blieben ihre Augen dann doch auf ihrem Vater hängen.

"Nein, Papa soll erzählen."
 

Was ... für ... eine ... Genugtuung! Vegeta begann zu grinsen, immer breiter, als hätte er gerade seinen Erzfeind in allem geschlagen, in was man sich nur schlagen konnte. Ha! Und entthronen würde er ihn auch noch! Wäre doch gelacht, wenn er das nicht noch hinbekäme. Irgendwie halt. Und wenn es mit Hornis Hilfe sein würde!
 

"Also schön. Ich erzähle weiter, unter einer Bedingung."

"Und die wäre?“, wollte Goku wissen, dessen Lächeln nunmehr gänzlich verschwunden war.

"Wenn sich Kakarott noch einmal einmischt, dann..."

"Nein, Papa!", rief Bra dazwischen und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. "Keine Bedingungen!"

"Aber ich...", begann Vegeta irritiert, hatte er doch nicht damit gerechnet, dass sich seine Tochter in den Disput zwischen ihm und Kakarott einmischte. Das...musste sie mal wieder von ihrer Mutter haben. Anders konnte er sich das nicht erklären.

"Nichts aber! Du erzählst weiter!", stellte das kleine Mädchen klar.

"Ich lass mich doch nicht von einer Vierjährigen erpressen...", murmelte Vegeta durch seine aufeinandergepressten Kiefer.

"Aber du willst Onkel Kakarott wegschicken...und das will ich nicht! Er soll die Geschichte schließlich auch hören. Immerhin kommt er ja auch darin vor...".

Vegeta weitete perplex seine Augen. Wieso konnte sie so gut argumentieren? Blöde Frage. Sie war seine Tochter und die Tochter von Bulma. Dass aus ihren Genen etwas entsteht, was wusste, andere für ihren Willen zu manipulieren und gut zu argumentieren war doch klar! Seine Tochter ließ ihm keine andere Wahl. Vegeta fühlte sich vor die Wand gestellt. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Wie ein Tier an einer Kette, zu den Füßen seines Meisters.
 

Goku konnte nicht anders, als breit zu grinsen. Am liebsten hätte er etwas dazu gesagt. Er biss sich krampfhaft auf die Zunge. Die Ewigkeit hätte nicht ausgereicht, um seine Freude über diesen Moment zum Ausdruck zu bringen. Noch nie hatte er erlebt, dass Vegeta so zurückhaltend und fast schon handzahm benehmen würde. Einerseits empfand er es äußerst amüsant, andererseits...war es irgendwie schön diese Seite von Vegeta zu sehen. Es war ihm offensichtlich wichtig, wie seine Tochter von ihm dachte. Das war schon irgendwie rührend. Auch wenn er sich niemals hätte vorstellen können, Vegeta jemals so zu sehen.
 

Von Vegeta waren unterdessen nur murrende, unzufriedene Laute zu hören. Ihm passte das natürlich gar nicht. Am liebsten wäre er Kakarott losgeworden. Oder ihn zumindest zum Schweigen gebracht... Besonders wenn er daran dachte, wie diese Geschichte im letzten Jahr geendet hatte... Oder noch schlimmer...was er danach geträumt hatte. Ein scheuer Seitenblick zu Goku folgte und ein kräftiges Schlucken kam direkt hinterher. Bevor sein Artgenosse es bemerkt hatte, vergrub Vegeta sein Gesicht in seinen Händen. Verfluchte Scheiße. Er musste das jetzt wirklich durchziehen. Und so wie er sich und seine Tochter kannte, würde diese Geschichte noch die ein oder andere unerwartete Wendung nehmen... Wo sollte das nur hinführen?

"Gut...", schnaufte er schließlich und hob seinen Blick, den er starr auf Bra legte, um sich von Kakarotts Präsenz nicht weiter ablenken zu lassen. "Also, wo war ich...?"



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