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Monster Rumble Resurrection

von

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Need to talk?


 

1
 

6. Mai – 0:17 Uhr
 

Nicht lange nach diesem feuchten, aber ganz und gar nicht fröhlichen Abenteuer, erreichen die drei ungleichen Helden die Bathöhle. Erleichtert werden sie von Alfred in Empfang genommen und über den Ausgang des Ganzen befragt, während er gewissenhaft seine berühmte Bestandsaufnahme über den Zustand eines jedes macht. Als auch das erledigt ist, zerrt die Müdigkeit sehr an ihnen, weshalb sie sich in ihre Schlafzimmer begeben. Mit einer gewissen Traurigkeit muss es der Butler jedoch hinnehmen, dass es ihre beiden vorrübergehenden Verbündeten vorziehen, diesmal getrennt zu schlafen. Selbstverständlich hatte Bruce Alfred alles von der zurzeit schwierigen Beziehung der Gauner erzählt, dennoch konnte es der Grauhaarige nicht so ganz glauben, wo er sich noch so lebhaft und erfreut an ihre letzte Begegnung unterm Weihnachtsbaum erinnert. Es bricht ihm das Herz, dass die Zwei sich so entfremdet zu haben scheinen, und daher hofft er umso mehr, dass sie diese womöglich neue Mission wieder zusammenbringen wird. Und sollten keine weiteren Monster mehr auftauchen, wird sich Alfred eben höchstpersönlich um die Angelegenheit kümmern!
 

Mehr als alles andere wünscht sich Edward ebenfalls, dass alles wieder so wird, wie es letztes Jahr so wundervoll begonnen hatte. Verloren liegt er mal wieder in diesem viel zu großen, viel zu leeren Bett, in einem Zimmer, das nahezu gewaltig zu sein scheint, und das ihm dennoch das Gefühl vermittelt, von den Wänden qualvoll erdrückt zu werden. Wie, nur wie soll er das womöglich erneut wochenlang aushalten, wenn tatsächlich eine neue Horde Monster Gotham heimsucht? Diese Frage wagt er nicht einmal zu beantworten. Er fürchtet sich schlichtweg vor der Antwort. Er hat es satt, immer nur nachzudenken und trotzdem nichts zu wissen. Er hat es auch satt, Angst zu haben wie ein Mann, der voller Zuversicht eine Höhle betritt und dann feststellen muss, dass er sich womöglich verirrt hat. Verirrt in der grausamen Dunkelheit all dieser unbeschreiblichen Gefühle, die ihn wie ein endloses Loch hinab in die Tiefe ziehen…
 

Ruckartig richtet er sich auf und starrt richtiggehend zornig auf die dunkle Wand gegenüber. Es reicht! Er kann hier nicht untätig rumsitzen, rumliegen schon mal gar nicht. An Schlaf ist schlichtweg nicht zu denken, egal wie müde sein Körper vielleicht auch zu glauben zu seien scheint. Ehe sein Kopf nicht ebenfalls zum Schlafen bereit ist, wird das so oder so nichts. Daher muss er jetzt versuchen, seine Beziehung zu retten, und dass kann er nicht, wenn er hier allein im Dunkeln hockt und hofft, dass sich das Ganze vielleicht von selbst regelt. Das er morgen aufsteht und Joker ihm so freudestrahlend wie eh und je entgegenkommt. Alles also nur ein böser Traum gewesen ist, aus dem er viel zu lange nicht erwachen konnte. Aber das ist es nicht, es ist kein Traum. Es ist die grausame Wirklichkeit, genauso wie das Monster, das sie vorhin zur Strecke gebracht haben. Daher sollte er sich nichts einbilden, das ihn eh nicht trösten kann. Er sollte handeln! Noch heute Nacht! Jetzt auf der Stelle, ohne irgendwelche Umschweife!
 

Fest entschlossen schwingt er nun also die Beine aus dem Bett und erhebt sich. Dann steht er einen Moment einfach nur so da und atmet tief durch. Entschlossenheit durchflutet zwar seinen Körper, lässt ihn vor Tatendrang richtiggehend kribbeln, doch da ist dennoch ein Fünkchen Angst. Joker ist im Moment schließlich nicht so gut auf ihn zu sprechen, was er noch immer sehr gut nachvollziehen kann, andererseits auch wieder nicht, wo alles doch nur ein dummer Irrtum war, den man so leicht einfach unter den Teppich kehren könnte und gut ist es. Der Grünhaarige kann äußerst unberechenbar sein, erst recht, wo er jetzt nicht mehr an einen Stuhl gefesselt ist. Wenn er nun also zu ihm geht, könnte das womöglich schmerzhaft werden. Allerdings ist es mindestens genauso schmerzhaft, hier ganz allein zu hocken und nicht zu wissen, was der nächste Tag bringt…
 

Eine echte Zwickmühle. Nachdenken wird ihm dabei aber wohl nicht helfen, was ihn sehr wurmt, ist Denken doch immerhin seine größte Stärke. Er muss also einfach gehen und es wenigstens versuchen, ganz gleich, was dabei passieren könnte. Vielleicht ist Joker ja auch zu einem Gespräch bereit? In Arkham hat es sich zumindest so angehört, als hätte er großes Interesse daran, der Beziehung noch eine Chance zu geben. Vielleicht sitzt der Clown auch gerade ebenso ratlos in seinem Bett und grübelt darüber nach, wie er womöglich den ersten Schritt machen könnte? Oder er wartet schlichtweg darauf, dass Edward es nicht mehr aushält und zu ihm kommt? Wäre höchstwahrscheinlich sogar schwer enttäuscht, wenn Nigma jetzt nicht die Initiative ergreift! Schließlich können sie nicht immer darauf warten, dass Batman sie beide an die Hand nimmt und neben ihnen steht, damit sie sich nicht gegenseitig an die Gurgel springen, wenn einer etwas Unpassendes sagt. Sie müssen das ganz allein hinbekommen!
 

Okay, das genügt dem Rätselmeister. Mit festen Schritten nähert er sich der Tür und tritt dann auf den Flur hinaus. Ganz schwach erhellen ein paar Lampen den schier endlosen Gang. Es ist totenstill im ganzen Anwesen. Richtiggehend unheimlich. Doch dergleichen Gedanken verdrängt er schnell wieder. Dafür setzt er sich nun wieder in Bewegung und geht den Flur hinunter. Dabei lässt er sich schon einmal durch den Kopf gehen, was er Joker sagen will, lässt sich aber auch genug Spielraum für mögliche Argumente oder Reaktionen, sollte sein Ex-Gefährte andere Pläne haben. Bei ihm muss man halt immer auf alles gefasst sein, erst recht auf Ungewöhnliches.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit steht er dann vor der Tür, hinter der der Grünhaarige nächtigt. Das sich ihre Zimmer so dermaßen weit voneinander entfernt befinden, stößt Nigma ziemlich sauer auf. Doch Alfred hat es sicher nur gut gemeint, als er sie aussuchte. Dachte, dass ihnen die räumliche Trennung sicher guttun könnte.
 

Eine Weile steht er dennoch einfach nur vor dem dunklen Holz in dem halbdunklen Flur, atmet tief durch und fragt sich, ob sein ehemaliger Liebhaber womöglich schon schläft. Andererseits kann er sich dergleichen auch nicht wirklich vorstellen, weshalb er dann doch all seinen Mut zusammennimmt und an die Tür klopft.
 


 

2
 

Eine Antwort erhält der Herr der Rätsel nicht, weshalb er sich wieder zu fragen beginnt, ob Joker womöglich doch schon schläft – der schieren Erschöpfung durch den Kampf mit dem Monster erlegen ist. Er könnte aber auch im Bad sein und das Klopfen daher einfach nicht gehört haben. Hoffnungsvoll entscheidet sich Nigma für die zweite Version und klopft daher nun etwas kräftiger an die Tür. Immer noch keine Reaktion. „Er schläft vermutlich doch schon. Wer könnte es ihm verübeln, nachdem er so mit Drogen vollgepumpt wurde, von dem Kampf mit dem Hakemann ganz zu schweigen…“, flüstert Edward in den leeren Flur hinein. Seufzend stößt er Luft aus und will sich schweren Herzens wieder in sein Zimmer begeben. Es wird sich sicher eine andere Gelegenheit finden, um ungestört mit dem Clown zu sprechen. Er will es sich auch nicht noch mehr mit ihm verscherzen, wenn er ihn jetzt weckt oder ihn anderweitig belästigt.
 

Als er sich umwendet, vernimmt er allerdings ein leises Geräusch hinter der Tür. Steht der Grünhaarige womöglich dahinter und lauscht? Wartet darauf, wie der Ältere wohl auf sein Schweigen reagieren wird? „Joker?“, fragt er daher mit neuer Hoffnung, allerdings auch vorsichtig. Daraufhin öffnet sich doch tatsächlich die Tür und das ungeschminkte Gesicht des Clowns blickt ihm ausdruckslos entgegen. Ed schluckt leicht. „Kann – ich vielleicht reinkommen? Können wir ein bisschen reden?“, fragt er scheu und sieht seinen verlorenen Partner flehend an.
 

Der Ausdruck im Gesicht seines Gegenübers verändert sich nicht, doch der Grünhaarige tritt einen Schritt von der Tür weg, als wolle er Ed tatsächlich hereinbitten. Erleichtert geht der Brünette darauf ein und nähert sich ihm. Doch Joker verfolgt, allem Anschein nach, einen anderen Plan. Als Nigma so unbedarft in seine Reichweite kommt, packt ihn der Jüngere regelrecht grob an der Vorderseite seines T-Shirts und zerrt ihn ruckartig ins Zimmer hinein, dass der Stoff an den Nähten ein wehklagendes Geräusch von sich gibt.
 

Erschrocken schnappt der Rätselmeister laut nach Luft. Hinter ihm gleitet die Tür wie von Geisterhand ins Schloss zurück und vermittelt ihm damit irgendwie ein sehr ungutes Gefühl von Auslieferung… „Wenn du nicht mit mir reden willst, kann ich das verstehen. Doch bitte sei mir nicht böse! Ich wollte dich nicht stören. Wenn du willst, kann ich auf der Stelle wieder…“, setzt Edward hilflos an. „Sei still!“, zischt der Verrückte, woraufhin sein Gegenüber augenblicklich den Mund wieder zu macht und betroffen den Blick zu Boden richtet.
 

In seinem festen Griff wird Ed weiter ins Zimmer hineingezogen und stolpert daher etwas unbeholfen hinter ihm her. Schließlich bleibt Joker stehen und sieht ihn wieder an. Doch nur eine Sekunde, dann zerrt er den Kleineren dichter zu sich heran und drückt harsch seine Lippen auf die des anderen! Überrascht reißt Nigma die Augen auf. Damit hat er nun wirklich nicht gerechnet. Auch nicht damit, dass Joker splitternackt ist! In seinem Körper entbrennt daraufhin augenblicklich eine fast schon ungeahnte Sehnsucht, sodass er den Kuss erwidert, ohne weiter darüber nachzudenken. Er ist einfach nur so unendlich glücklich, dergleichen wieder spüren zu dürfen.
 

Das Ganze dauert jedoch nicht lange, da trennt sich der Grünhaarige auch schon wieder von ihm. Nun überkommt den Älteren sichtliche Enttäuschung. Aber das muss nicht sein. Sicher erwartet Joker einfach nur von ihm, dass er jetzt die Initiative ergreift und weitermacht, warum sonst hätte er ihm auch im Adamskostüm die Tür öffnen sollen? Daher beugt sich Ed nun nach vorn, um den Kuss zu wiederholen. Allerdings dreht Joker schnell den Kopf zur Seite. Stattdessen ergreift er wieder Nigmas Hemd und schubst ihn dann auf das nahestehende Bett. Unsanft landet der Brünette mit dem Rücken in den zerwühlten Laken und blickt mit großen Augen zu seinem ehemaligen Gefährten hinauf.
 


 

3
 

Die tiefen Schokoladenseen dieser Augen fixieren ihn unverwandt. Schon einen Wimpernschlag später hockt der Clown auf seinem Schoß und drückt ihn bestimmend ins Laken hinein. Ed erlebt ein richtiggehendes Déjà-vu, wird der doch schlagartig daran erinnert, wie es war, mit dem Grünhaarigen letztes Jahr so unzählige Male Sex zu haben. Gleichzeitig ist es jetzt etwas ganz anderes, oder etwa nicht? Könnte das Ganze hier vielleicht so etwas wie Versöhnungssex werden? Oder will Joker ihn womöglich bestrafen? Nigma ist hin- und hergerissen von diesen Gedanken. Will sich nicht so ganz vorstellen, was nun als nächstes passieren wird…
 

„Joker…“, wimmert er daher leicht verloren und sieht hilflos zu ihm auf. Sein Gegenüber erwidert den Blick erschreckend kalt und ausdruckslos, weshalb Edward der Gedanke kommt, dass das hier vermutlich doch kein Versöhnungsakt werden wird – noch nicht zumindest. Trotz der Distanziertheit in seinen Augen beugt sich der Jüngere dennoch zu ihm herunter und vereint ihre Lippen erneut miteinander. Dem Brünetten schwirrt augenblicklich abermals der Kopf, er weiß gar nicht mehr, was er von alledem halten soll, von denken ganz zu schweigen. Verloren erwidert er daher den Kuss, um sich wenigstens ein bisschen einzubilden, dass das hier etwas Gutes werden könnte.
 

Die Vorstellung verschwindet jedoch schlagartig wieder, als sich der Grünhaarige nun aufrichtet, mit beiden Händen den dünnen Stoff von Nigmas T-Shirt ergreift und es dann, wie in einem billigen Film, in Fetzen reißt. Erschrocken weiten sich ein weiteres Mal die grünen Augen des Rätselmeisters und er schluckt überaus hart. „Joker…“, presst er erneut hervor, bekommt aber wieder keine Antwort. Nur diesen kalten, unberechenbaren Blick…
 

Oh, er fühlt sich so gar nicht wohl bei alledem. Doch, was soll er schon tun? Sich wehren, selbstverständlich, auch wenn er weiß, dass er dem anderen Mann kräftemäßig meilenweit unterlegen ist. Zudem befindet er sich in einer ziemlich unpraktischen Position für eine sinnvolle Gegenwehr. Wären doch wenigstens seine Beine frei… Dennoch sieht er es nicht ein, sich hier einfach alles gefallen zu lassen, nur weil dieser Irre mal wieder eine fixe Idee hat und sie in seiner trotzig-kindlichen Art auszuleben versucht. Ed muss ihm unter allen Umständen klar machen, dass er dergleichen jetzt so ganz und gar nicht will.
 

Theoretisch stimmt dieser Gedanke, doch sein Kopf ist nicht der Einzige, der hier ein Wörtchen mitreden möchte, wie er nun unzweifelhaft feststellen muss. Unvermittelt fangen nun nämlich seine vernachlässigten Lenden an zu kribbeln! Auch wenn Edward diese Vorstellung im Moment so gar nicht behagt, kann er es seinem Körper dennoch nicht verübeln. Immerhin ist es mehr als drei Monate her, seit sie das letzte Mal Sex miteinander hatten. Für gewöhnlich stört sich der Herr der Rätsel nicht daran, wochen- oder gar monatelang enthaltsam zu sein, doch seit er den Clown auf diese Weise kennengelernt hat, scheint sein Körper ganz andere Pläne zu haben – regelrecht danach zu lechzen, – als es Nigma normalerweise anstrebt.
 

Doch ist das jetzt wirklich richtig? Sein Körper brüllt geradezu JA! Im selben Moment erhebt sich die Erregung des Brünetten auch schon aus ihrem langen, so ungewollten Schlaf und presst sich verlangend gegen den Unterleib des anderen. Joker hebt daraufhin eine Augenbraue und mustert ihn weiterhin erstaunlich ausdruckslos. Dennoch wirkt es fast so, als wolle er sagen: Echt jetzt, Nigma? Das sind ja ganz neue Saiten.
 

Wohl wahr. Dem ist sich der Brünette ebenfalls bewusst. Trotzdem kann er nichts dagegen tun. Dem Körper ist es ja oftmals ziemlich egal, was man gerade denkt, und dass in den unpassendsten Momenten. Deswegen schiebt Edward nun auch schmollend die Unterlippe vor. „Sieh mich nicht so an, ich kann auch nichts dafür. Unser letztes Mal ist immerhin schon eine Weile her, wie du sehr gut weißt…“, kommt es versucht trotzig von ihm, woraufhin der Verrückte leicht zu grinsen beginnt, als wolle er sagen: Sieh an, wie du mich scheinbar doch vermisst hast. Das Grinsen schleicht sich sogar zu einem winzigen Stück in seine ernsten Augen, verfliegt aber sehr schnell wieder.
 

Nun erhebt sich der Clown von ihm, aber nur so lange, um dem Liegenden nahezu grob die Shorts vom Leib zu reißen, ohne ihm dabei die Möglichkeit zum Aufstehen oder dergleichen zu geben. Abermals zuckt der Ältere zusammen, doch längst nicht mehr so sehr wie zuvor. Mittlerweile ist er sich durchaus bewusst, worin das hier enden wird, und dass er nicht wirklich etwas dagegen tun kann – wenn es nach seinem Körper geht, auch nichts tun will. Also wird er sich mehr oder weniger seinem Schicksal ergeben und seinen ruhelosen Lenden etwas Befriedigung gönnen, sollte das Ganze nicht in irgendetwas Unschönes ausarten, und somit die Chance bestehen, es zu genießen.
 

Joker hält sich auch nicht weiter mit Vorbereitungen auf, sondern platziert sich wieder auf dem Schoß seines Ex-Gefährten. Ist die richtige Position gefunden, drückt er sich hoch, um die wartende Erregung des Rätselmeisters in sich aufzunehmen. Edward geht das zwar zu schnell, doch seine Einsprüche werden von dem Jüngeren systematisch ignoriert – von seinem eigenen glühenden Körper ganz zu schweigen. Zugegebenermaßen sind sie auch nur halbherzig vorgetragen, weshalb Ed wohl nicht mal auf sich selbst hören würde, dennoch will er die Worte ausgesprochen wissen, falls sein ehemaliger Partner ihm doch in irgendeiner Form Gehör schenken mag.
 

Als sich der warme, willige Körper des Prinzen auf ihm niederlässt, entkommt Nigma ein tiefes Stöhnen, das er nicht unterdrücken kann. Es macht ihm ein ums andere Mal deutlich, dass er Joker nicht nur psychisch, sondern auch physisch an seiner Seite wissen will, ihn auf jede nur erdenkliche Art und Weise vermisst. Gedanklich versucht er sich noch immer etwas dagegen zu wehren, und spricht es auch weiterhin aus, doch ein weit größerer Teil von ihm lässt sich einfach nur fallen und freut sich unendlich über die unerwartete und dennoch so vertraute Nähe des Grünhaarigen.
 

Rhythmisch beginnt dieser sich nun auf ihm zu bewegen. Ed kann dem nicht so viel entgegenbringen wie sonst immer, da Joker ihn vehement weiter ins Laken drückt, sodass ihm kaum Bewegungsfreiheit bleibt. So wirklich stören tut ihn das noch nicht, zu vernebelt ist sein Geist bereits und sinkt auch immer tiefer in dieses wundervolle Nirwana hinab. Kraftlos klammern sich seine tastenden Finger an den Unterarmen des Clowns fest, halten sie aber nur ganz leicht fest, sollte es dem Verrücken doch nicht passen und er sich loseisen wollen. So weit es geht, will Edward das hier genießen und seinen ehemaligen Gefährten daher so wenig wie möglich zu irgendwelchen unerwünschten Handlungen animieren.
 

Schon einen Augenblick später fragt er sich aber, ob er nicht schon unbewusst einen Fehler dahingehend gemacht hat. Denn nun beugt sich der Grünhaarige etwas zu ihm hinunter, ohne die Bewegungen seiner Hüften zu unterbinden. Seine kräftigen Hände drücken einen Moment auf Nigmas Brust, dann entfernen sie sich wieder davon, nur um sich jetzt um den Hals des Rätselmeisters zu legen. Erschrocken reißt Ed die Augen auf, schnappt nach Luft und presst erstickt Jokers Namen hervor. Das geht nun aber wirklich zu weit!
 

Hilflos krallt er sich jetzt mit aller Macht an den dünnen Unterarmen seines Peinigers fest, zerkratzt die blasse Haut, bis sie zu bluten beginnt, wobei Joker allerdings keine Miene verzieht. Stattdessen drückt er fester zu. Edward weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Tausend Gedanken durchfluten seinen vernebelten Geist, stimmen ihn auf die Panik ein, die er nun unzweifelhaft empfinden sollte. Doch auch jetzt ist sein Körper ganz anderer Meinung – seine Lust scheint sich praktisch ins Unermessliche zu steigern!
 

Obwohl die Hände um seinen Hals ihm immer weiter die Luft abdrücken und ihm das entsetzliche Angst macht, empfindet er dennoch zwei sehr gegensätzliche Gefühle. Einmal ist es diese richtiggehend erschreckende Erregung, die seinen ganzen Körper erbeben lässt wie nie zuvor. Zum anderen ist es unverständlicherweise Geborgenheit. Jenes Gefühl von Geborgenheit ist schwer zu erklären, und er versucht es daher auch gar nicht erst, hat im Moment auch keine gedanklichen Ressourcen dafür. Viel später wird er aber begreifen, woher es kommt. Er ist wieder mit dem Menschen zusammen, der für ihn sterben würde, ohne zu überlegen oder zu zögern. Das weiß Edward einfach, völlig egal, wie viel Kälte und Distanz auch noch zwischen ihnen herrschen mag. Eine Träne rinnt daraufhin seine Wange hinab, als er von seinem Höhepunkt regelrecht überwältigt wird. Dennoch kann er noch sehen, dass auch Jokers Wangen mit Tränen benetzt sind. Und noch mehr als dieses seltsame Gefühl von Geborgenheit macht ihm das klar, dass sie wieder zusammenfinden werden – irgendwann…
 


 

4
 

So endet es also. Joker entfernt sich wieder von ihm und setzt sich auf die Bettkante – sein Blick ist von Edward abgewandt. Fahrig streicht er sich über die noch leicht feuchten Wangen. Ganz langsam setzt sich Nigma ebenfalls aufrecht hin und wischt sich auch übers Gesicht. Unschlüssig betrachtet er seinen Partner und weiß nicht so recht, was er jetzt sagen oder tun soll. Die Situation ist einfach zu merkwürdig und undurchschaubar. Der Grünhaarige wirkt im Moment noch nicht so, als würde er sich jetzt gern neben ihn legen und vielleicht ein bisschen kuscheln, obwohl der Rätselmeister nun nichts lieber machen wollen würde.
 

„Joker, ich…“, setzt er an, auch wenn er gar nicht weiß, was er eigentlich sagen soll. Insgeheim hofft er, dass sein Gegenüber die richtigen Worte finden wird, damit sie sich unterhalten können, um einen guten Abschluss für all das heute zu finden. Joker unterbricht ihn allerdings. „Geh!“ Verwirrt blinzelt der Brünette. „Was?“ „Ich hab gesagt, du sollst gehen!“ Nun wendet er ihm auch den Blick zu, und er ist wieder genauso kalt und distanziert wie vorher. „Aber wir…“, versucht Ed es noch einmal, jedoch mit keinem besseren Ergebnis. „Du sollst verschwinden! Oder dachtest du etwa, mit so einer kleinen Nummer wäre alles vergeben und vergessen?“, knurrt der Jüngere.
 

„Nein, natürlich nicht. Ich dachte nur…“ „Du denkst zu viel, und genau das war schon immer dein Problem.“ „Ich weiß, aber können wir nicht bitte darüber reden?“ „Hier gibt es nichts zu reden. Du verschwindest jetzt und dann sehen wir weiter.“ Das Ganze nagt an Ed, doch er sieht es nicht ein, immer derjenige zu sein, der nachgeben muss, nur weil er vielleicht der körperlich Unterlegene ist. Er wird für diese Beziehung kämpfen, auch wenn es dadurch im Augenblick vielleicht nicht gerade besser wird.
 

„Verdammt, Joker! Jetzt hör mir doch mal zu! Wir…“, versucht er es ein letztes Mal mit all dem Mut, den er finden kann. Ruckartig erhebt sich der Angesprochene jedoch und wendet sich zur Tür um. „Schön, wenn du nicht gehen willst, ist mir das auch egal.“ „Joker? Was tust du?“ „Das, was du ja scheinbar nicht willst. Ich gehe! Und wag es ja nicht, mir zu folgen! Das hier ist kein billiger Nachmittagsschnulzenfilm!“ Mit offenem Mund kann Nigma jetzt mit ansehen, wie sein ehemaliger Gefährte zum Ausgang geht, ihn öffnet und dann im Flur verschwindet. Mit einer beunruhigenden Endgültigkeit schlägt die Tür hinter ihm wieder ins Schloss zurück. Der Riddler bleibt allein mit einer Art unbegreiflicher Fassungslosigkeit zurück.
 


 

5
 

Na, das hat ja ganz wunderbar funktioniert… Was soll Edward denn jetzt machen? Alles in ihm brennt darauf, Joker zu folgen, doch sein Verstand sagt ihm, dass das eine sehr schmerzhafte Idee sein könnte und es dadurch sicher nur noch schlimmer wird. Schließlich ist das hier das wahre Leben und keine billige Seifenoper im Fernsehen, wie es der Grünhaarige schon so schön betont hatte.
 

Ein ersticktes Schluchzen presst sich seine Kehle hinauf und er lässt es gewähren, ist ja immerhin keiner mehr da, der ihn deswegen aufziehen könnte. Einen Moment ergibt er sich daher seinen Gefühlen und versucht eine Lösung zu finden. Zwar war der Sex auf einer Ebene erschreckend, was das rote Band gereizter Haut an seinem Hals beweist, dennoch war es auf primitive Weise wundervoll und überaus befriedigend. Doch das kann einfach noch nicht alles gewesen sein. Aber es zeigt ihm immerhin, dass Joker weiterhin Gefühle für ihn hat und daran arbeiten will – wenn auch auf merkwürdige Weise. Allerdings scheint er zumindest im Moment nicht zu einem weiteren Gespräch bereit zu sein, und dass muss Nigma wohl oder übel akzeptieren.
 

Warum muss das alles nur so schwer sein? Dergleichen Gefühle sind doch einfach nur zum Kotzen und bereiten einem nichts als Herzschmerz. Aber seien wir doch mal ehrlich. Ist ein Teil von ihm nicht schon seit längerem – wenn nicht gar unbewusst schon immer – in Jokers simple, gewalttätige Natur verliebt gewesen? Von seinem ganzen Rest mal zu schweigen? Hat ein Teil von ihm Joker nicht schon immer bewundert? Einen Mann, der nicht ständig über alles nachdenkt? Einen Mann, der nie so aussieht, als wäre er töricht oder schwach? Einen Mann, der niemals Angst vor irgendwelchen Dämonen hat – seien es echte oder nur die in seinem verschrobenen Geist? Einen Mann, der auf alle schwierigen Fragen des Lebens immer eine einfache Antwort zu haben scheint, die sogar Sinn ergeben könnte? Einen Mann, der sich nicht vor der Dunkelheit fürchtet – weder die der Nacht noch die in seinem tiefsten Inneren –, weil er in der Dunkelheit genauso zu Hause ist wie Batman?
 

Die Antwort auf all diese Fragen lautet ganz unzweifelhaft Ja. Aber Joker kann manchmal auch so ein verdammter Mistkerl sein! Auch wenn Ed das zum Glück bisher eher selten am eigenen Leib zu spüren bekommen hat. ‚Doch er ist mein Mistkerl und ich will ihn wiederhaben!‘, geht es Nigma schmerzlich durch den Kopf. Aber wie soll er das nur anstellen? Auf diese Frage findet er so schnell leider keine Antwort, wie er fürchtet. Allerdings ist sein Wunsch, sich mitzuteilen, immer noch ungebrochen. Mit dem Grünhaarigen kann er das heute wohl nicht mehr ausleben, was er irgendwie akzeptieren kann oder eher muss. Das löst das Problem aber nicht.
 

Hier gibt es auch nicht gerade viele andere Leute, mit denen er sprechen könnte und die die Situation verstehen würden. Wenn man es genau bedenkt, gibt es hier nur zwei andere Leute. Von daher wäre es vielleicht eine gute Idee, sich Bruce anzuvertrauen? Immerhin weiß er ja bestens Bescheid und war bereit, sich der Sache anzunehmen und zu helfen, zwischen ihnen zu vermitteln. Somit hat der Rächer sicher Verständnis für Edwards jetzige Lage.
 

Der Gedanke gefällt Riddler ziemlich gut, und etwas anderes fällt ihm im Moment auch nicht ein. Es gäbe da zwar noch Alfred, doch der Butler steckt in alledem nicht ganz so tief drin. Sollte es mit Batman aber nicht so ganz klappen, kann er ja immer noch zu dem Weißhaarigen gehen, der das Ganze dann vielleicht von einem neutraleren Standpunkt aus betrachtet, als es dem Ritter möglich ist.
 

Gesagt, getan. Nach ein paar Momenten findet er seine Shorts, die Joker vor ihrem ungewöhnlichen Akt einfach irgendwo in die dunklen Weiten des Zimmers geworfen hatte, und streift sie über. Etwas mitleidig betrachtet er sich dann sein zerrissenes Hemd. Mit gerümpfter Nase streift er sich die Reste vom Körper und wirft es dann einfach in einen Papierkorb im Zimmer. Dann tritt er an die große Kommode heran, in der Joker seine Sachen aufbewahrt, und sucht darin herum, bis er ein ausgeleiertes Hemd findet, das ihm zumindest halbwegs passt. So viel schuldet ihm der Clown immerhin.
 

Wieder mit ein paar Klamotten am Leib, fühlt er sich auch gleich erheblich wohler. Dann verspürt er allerdings wieder einen heftigen Stich im Herzen. Das Hemd gehört Joker, ganz unzweifelhaft – auch wenn es alt, schon dünn geworden und völlig ausgeleiert ist, sodass der Clown es höchstens noch zum Schlafen benutzt. Der Geruch des Jüngeren breitet sich allerdings nun um ihn herum aus und ruft so viele schöne Erinnerungen wach, dass Nigma augenblicklich in Tränen ausbrechen möchte. Stattdessen schlingt er fest die Arme um den Körper, als wäre ihm plötzlich schrecklich kalt. Fast eine Minute steht er so da, atmet diesen herrlichen Duft ein und wiegt sich regelrecht darin. Die Tränen blinzelt er vehement weg. Er will nicht, dass Bruce sieht, dass er geweint hat. Das würde die Situation sicher nicht besser machen.
 

Als er sich wieder halbwegs unter Kontrolle hat, geht er zur Tür und tritt auf den Flur hinaus, wie es Joker vor nicht allzu langer Zeit getan hat. Wo mag der Clown wohl hingegangen sein? Auch diese Frage lässt sich nicht beantworten, dafür ist das Anwesen einfach zu groß. Ed ist sich jedoch sicher, dass sein ehemaliger Gefährte nicht zu Bruce gegangen ist, um sich womöglich bei ihm auszuweinen. So wirkte er einfach nicht. Vermutlich hat er sich einfach in einem stillen Kämmerlein verkrochen und will niemanden sehen. Das soll dem Brünetten nur recht sein. So kann sich die Luft zwischen ihnen wieder etwas abkühlen.
 

Langsam wendet sich Riddler nun also in die Richtung um, in der Bruce‘ Zimmer liegt und geht los. Der Weg dorthin ist sogar noch weiter, als er es schon von Eds zu Jokers Zimmer war, doch das stört ihn nicht. Als er vor der Tür stoppt, stellt er sich unweigerlich dieselben Fragen. Ob Wayne schon schläft? Ganz sicher sogar. Immerhin sind schon fast eineinhalb Stunden vergangen, seit sie sich alle zum Schlafen begeben haben. Allerdings stört ihn der Gedanke, den Rächer nun zu wecken, weit weniger als es bei seinem temperamentvollen Freund der Fall war. Daher hält er sich auch nicht mit Klopfen auf, sondern öffnet ungefragt die Tür und tritt ein.
 


 

6
 

Seine Vermutungen bestätigen sich selbstverständlich. Wayne schläft schon tief und fest. Doch das kümmert Nigma reichlich wenig, das Drängen in ihm ist einfach zu groß, um jetzt wieder zu gehen. Zielstrebig nähert er sich daher dem Bett. „Bruce, wach auf! – Bruce!“, gibt der Rätselmeister von sich und rüttelt ihn an der bloßen Schulter. Der Angesprochene gibt ein verschlafenes Brummen von sich und dreht sich auf die andere Seite. „Noch fünf Minuten, Alfred…“, murmelt er dabei in sein Kissen. Innerlich muss Riddler grinsen. So was passt irgendwie nicht zu dem finsteren Ritter, der jede Nacht die Stadt unsicher macht. Aber es macht einem klar, dass Batman eben auch nur ein ganz normaler Mensch ist, auch wenn ihn viele noch immer mehr für einen Mythos halten.
 

„Nein, dafür ist keine Zeit, also wach jetzt bitte auf!“, versucht es der Brünette noch einmal und rüttelt ihn kräftiger. Das Brummen, das folgt, klingt schon sehr nach dem Dunkeln Rächer. Schwerfällig schlägt der Ältere die Augen auf, braucht aber ein paar Momente, ehe er irgendetwas erkennen kann. Daraufhin ist er merklich irritiert, erst recht, weil nicht sein langjähriger Freund vor ihm steht, sondern einer seiner größten Gegner. Mit einem unterdrückten Knurren sieht er auf den Wecker und dann zu seinem Gegenüber zurück. „Himmel, Ed! Was ist denn so wichtig, dass du mich jetzt wecken musst?“, jammert Bruce richtiggehend.
 

Im selben Atemzug schaltet er die Nachttischleuchte ein. Dadurch kann er nun ziemlich deutlich die Würgemale am Hals des Rätselmeisters erkennen. Er ahnt daraufhin nichts Gutes. Dem Jüngeren entgeht sein Blick nicht. Unbewusst gleiten Nigmas Finger nach oben und streichen über das rote Band gereizter Haut hinweg. „Joker?“, fragt der Schwarzhaarige mit leicht sorgenvoller Stimme und setzt sich aufrecht hin. Mit einem Seufzen lässt sich Ed auf die Bettkante sinken. „Ja, aber vermutlich nicht so, wie du es dir vielleicht denken magst.“
 

Bruce hebt eine Augenbraue. „Ach ja? Und was ist dann passiert?“ Der Kriminelle schweigt eine Weile, doch seine Wangen färben sich rot. „Wir – hatten Sex…“, flüstert er dann schon fast. Der Mitternachtsdetektiv wirkt etwas überrascht. „Okay. – Sieht aber nicht so aus, als wärst du darüber sonderlich froh, oder?“ „Ja und Nein. Es ist etwas kompliziert, fürchte ich…“ „Verstehe. Doch können wir nicht heute Abend darüber sprechen?“, wirft Bruce ein und will sich lieber wieder hinlegen.
 

„Nein, ich muss jetzt mit jemandem darüber reden.“, erwidert der Brünette nachdrücklich. „Und warum sprichst du dann nicht mit Joker?“, gähnt sein Gegenüber. „Wenn ich das könnte, wäre ich wohl kaum zu dir gekommen, oder?“ Der Ältere zuckt nur mit den Schultern und lässt sich in sein Kissen zurückfallen. Ed setzt ein schmollendes Gesicht auf und verschränkt die Arme vor der Brust. Batman rollt nur leicht genervt mit den Augen. „Dann sprich, vielleicht höre ich ja doch zu…“, murrt er und dreht sich auf die Seite.“ „Kann ich hier schlafen? Joker hat mich rausgeworfen und ich will jetzt ungern allein sein.“ „Von mir aus. Aber eines deiner Probleme besteht definitiv darin, dass du dich Joker gegenüber mehr durchsetzen musst. Letztes Jahr schienst du das doch so gut hinbekommen zu haben. Da ist dir der Bengel doch wie ein braves Hündchen gefolgt…“ Es hört sich an, als würde Wayne schon fast wieder schlafen.
 

„Das stimmt womöglich, doch jetzt ist es halt anders und ich kann ihn nicht mehr bevormunden, falls ich das jemals wirklich konnte. Vermutlich war es etwas ganz anderes, was ihn dazu gebracht hat, mir zu folgen? Jetzt ist er so kalt und abweisend, da habe ich keine Chance, mich durchzusetzen…“ Nigma hat nicht gerade viel Hoffnung, hier auf Verständnis und ein Ohr zu treffen, das ihm zuhört. Schließlich war Batman schon vor alledem immer der Meinung, dass Riddler eher ein Weichei ist, das man leicht herumschubsen kann – was auch nicht wenige der anderen Schurken denken, wie er weiß. Seufzend legt er sich daher neben den Rächer und blickt ihn durchdringend an. Noch hat der Schwarzhaarige die Augen offen, doch die Müdigkeit darin ist kaum zu übersehen. „Er hat dich vor die Tür gesetzt?“, hakt er dennoch nach.
 

„Ja. Doch vermutlich ist es besser, wenn ich von vorn erzähle. – Ich wollte unbedingt noch einmal mit ihm reden, um dort anzuknüpfen, wo wir in Arkham aufgehört hatten. Also bin ich zu ihm. Überraschenderweise hat er mich sogar reingelassen, vielleicht sogar auf mich gewartet. Er war nämlich schon nackt, als er mir die Tür geöffnet hat. – Naja, du kannst es dir vielleicht vorstellen, doch mit reden war so gar nichts. Stattdessen hat er mich aufs Bett geworfen und dann – Bruce? – Hey, Bruce?! – Mist…!“, zerknirscht starrt Riddler sein Gegenüber an, doch da regt sich rein gar nichts mehr.
 

Somit wird er wohl doch gezwungenermaßen bis heute Abend warten müssen, wenn er noch mal ein Gespräch mit dem Rächer führen will. Vielleicht wäre es aber doch angebrachter, es bei Alfred zu versuchen? Irgendwie hat Ed nämlich das Gefühl, dass er bei dem Butler eher auf ein gutes Ohr und Verständnis treffen wird. Egal, jetzt sollte er wohl lieber zusehen, dass er wenigstens ein bisschen Schlaf bekommt. Mit einem tiefen Seufzen schließt er die Augen, doch es dauert noch sehr lange, ehe er wirklich einschlafen kann…
 


 

7
 

Nigmas Vermutung, dass sich Joker irgendwo allein verkrochen hat, weil er nach dieser Nummer vielleicht niemanden sehen will, trifft in keiner Weise zu. Der Clown fühlt sich dagegen genauso einsam und sucht die Nähe eines anderen, nur eben noch nicht die seines Ex-Gefährten. Aussprechen will er sich zwar nicht so unbedingt, doch eine Ablenkung und eine Schulter zum Anlehnen wüscht er sich schon. Aber im Gegensatz zum Rätselmeister weiß der Grünhaarige um das eher kühle Wesen des Rächers und versucht es daher gar nicht erst bei ihm – auch wenn Bruce durchaus warmherzig ihresgleichen gegenüber sein kann. Was Ed allerdings schon richtig erkannt hat, ist die Tatsache, dass es hier außer ihnen nur zwei andere Personen gibt. Somit ist das Ziel des Verrücken das Schlafzimmer des Butlers.
 

Einen Moment steht er etwas unschlüssig davor, dann klopft er an. Berufsbedingt hat Alfred einen eher leichten Schlaf und erwacht praktisch augenblicklich, als das Geräusch an der Tür ertönt. „Ja?“, fragt er leicht irritiert, und das Gefühl wird sogar noch stärker, als er sieht, wer nun in sein Zimmer tritt. „Master Joker?“ „Hey, kann ich reinkommen?“ Der Clown wirkt ungewöhnlich scheu, was dem Grauhaarigen schon jetzt klarmacht, dass irgendetwas vorgefallen sein muss. „Aber sicher doch, junger Herr. – Ist etwas passiert?“ „Schon möglich…“, erwidert der Jüngere nichtssagend und setzt sich dann ungefragt auf die freie Bettseite. Das stört Alfred auch gar nicht weiter, stattdessen schiebt er die Decke zu ihm herüber, was Joker dankend annimmt.
 

Langsam legt sich der Verrückte neben ihn und starrt zur Decke empor. Der Butler bleibt neben ihm sitzen und betrachtet ihn aufmerksam, wie es vielleicht ein Psychiater mit einem Patienten tun würde. Geduldig wartet er, doch minutenlang kommt kein Wort aus seinem Gegenüber heraus. „Hatten Sie wieder Streit mit Mister Nigma?“, fragt Alfred schließlich vorsichtig. Joker gibt ein nahezu belustigtes Schnauben von sich. „Streit nicht, nein. Eher was anderes. Aber darüber will ich nicht reden…“ „Verstehe. – War es schlimm?“ „Nein, eher – merkwürdig…“
 

„Okay. Ist in der jetzigen Situation sicher verständlich. Und wie fühlen Sie sich jetzt damit?“, versucht der Ältere das Gespräch dennoch geschickt in diese Richtung zu lenken, worauf der Grünhaarigen zumindest im Moment auch eingeht. „Ich – vermisse ihn. – Doch es ist komisch nach all der Zeit. Es ist irgendwie, als würden wir uns gar nicht mehr richtig kennen und dennoch ist dort etwas, das uns verbindet, gleichzeitig wieder trennt. – Ich weiß nicht recht, wie ich das sagen soll. – Es ist wie eine unsichtbare Mauer, die mich trotzdem manchmal durchlässt. Ich weiß, dass das alles nur ein blödes Missverständnis zwischen uns gewesen sein soll, aber irgendetwas hemmt mich, ihm so einfach wieder völlig zu vertrauen, als wäre nichts gewesen…“
 

„Oh, so komisch ist das gar nicht, selbst wenn alles nur ein Missverständnis war. Eine Beziehung baut auf gegenseitigem Vertrauen auf, und genau dieses wurde bei Ihnen gestört, egal auf welche Weise auch immer. Daher braucht es Zeit, bis dergleichen Wunde wieder heilt. Aber ich denke, es ist förderlich, wenn sie beide bereit sind, es noch einmal miteinander versuchen zu wollen. Wenn Sie die Nähe zueinander aufrechterhalten, so gut es geht. Sie sollten sich nicht aus dem Weg gehen, solange es keinen Streit gibt. Versuchen Sie, sich wieder neu zu finden, so wie am Anfang Ihrer Beziehung. Und geben Sie Mister Nigma die Chance, sich Ihnen beweisen zu können, stoßen Sie ihn nicht weg.“
 

„Hm. Vermutlich hast du recht. – Es war ja auch ganz schön, mal wieder Sex mit ihm zu haben, doch – diese Mauer hat nicht zugelassen, dass ich jetzt noch bei ihm bin…“ „Keine Sorge, dass regelt sich schon. Es braucht nur noch etwas mehr Zeit. Und ich denke, diese werden Sie hier sicher haben, selbst mit irgendwelchen Monstern Nacht für Nacht. Immerhin haben Sie diese Wesen ja erst zusammengebracht. Womöglich hilft es auch jetzt dabei?“ „Das wäre wirklich schön…“
 


 

8
 

„Aber jetzt mal genug von mir und Ed. Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, den Butler für diesen Brummbär spielen zu wollen?“, will der Clown jetzt mit einem schelmischen Grinsen wissen. „Nun…“, setzt Alfred an und kann sich ein Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen. „…um ganz ehrlich zu sein, war es immer der Wunsch meines Vaters gewesen. Meine Familie steht schon seit einigen Generationen im Dienste der Waynes, und diese Tradition sollte ich daher natürlich fortführen. Daher brachte mir mein Vater schon in sehr frühen Jahren vieles von dem bei, was später zu meinen Aufgaben gehören würde. Ich wuchs allerdings bei meiner Mutter in England auf und sah meinen Vater daher nur in den Schulferien oder zu Feiertagen, wenn wir hierherkamen, um ihn zu besuchen.“
 

Der Grauhaarige gießt sich ein Glas Wasser ein und spricht dann weiter. „Der Gedanke an so ein Leben gefiel mir damals aber noch so gar nicht, auch wenn ich schwer beeindruckt von diesem riesigen Haus und meinem Vater in seinem Frack war. Ich brach ihm sichtlich das Herz, als ich nach meinem Abschluss eine Schauspielschule besuchte und daher in die Fußstapfen meiner Mutter trat. Ich ging anschließend ans Theater und verliebte mich umso mehr in diese Zunft. Die actionreichen Rollen sagten mir immer am meisten zu.“ „Das kann ich mir vorstellen. Ich hätt dich zu gern mal so gesehen.“, grinst Joker abermals und ist ganz fasziniert von der Vorstellung, dass Alfred eigentlich gar kein Butler sein wollte.
 

„Vielleicht findet sich ja mal eine ruhige Minute, in der ich etwas vorführen kann? – Naja, irgendwann wurde ich dann ins Militär einberufen, was mich anfänglich totunglücklich machte. Schnell habe ich aber doch einen gewissen Gefallen daran gefunden, zumindest im Lazarett.“ „Wurdest du verletzt?“, fragt der Grünhaarige fast schon erschrocken, ist seinem Gegenüber dergleichen doch nicht anzumerken. „Nein, zum Glück nicht. Doch besonders am medizinischen Personal fehlte es immer an der Front und daher sah ich dort auch meine Chance, mit heiler Haut aus dem Ganzen wieder rauszukommen und zurück zum Theater gehen zu können. Meine Leidenschaft für die Medizin war zu einem großen Teil geweckt, auch wenn ich nie Arzt werden wollte. Doch heute hilft es Master Bruce förmlich Nacht für Nacht in einem Stück zu bleiben.“ „Das glaub ich gern. Wenn ich daran denke, was Batsy schon so alles abgekriegt hat, allein von mir, und wie schnell er dann immer wieder auf den Beinen war. Du leistest da echt gute Arbeit.“
 

„Danke. In der Grundausbildung lernte ich auch den Umgang mit verschiedenen Waffen und den Zweikampf. Einiges davon habe ich Master Bruce später beibringen können, ehe er in die Welt hinauszog, um bei den verschiedensten Kampfkunstmeistern in die Lehre zu gehen. Ich habe ihm auch viele Dinge aus meiner Schauspielkarriere beibringen können, sodass er ein richtiger Verkleidungsexperte geworden ist und sein Alter Ego Bruce Wayne bis zum Unmöglichen aufbauschen konnte.“ „Oh, ja, der berühmte, unnahbaren Playboy.“, kichert der Verrückte in sich hinein.
 

„Ganz recht. Ich bekam jede Menge Auszeichnungen für meinen Dienst, sodass ich anschließend ein paar Jahre als Geheimagent für die Queen eingesetzt wurde.“ „Echt? Wow, wie geil ist das denn? Alfred Pennyworth, 007 im Dienste ihrer Majestät!“ „So könnte man das wohl ausdrücken, auch wenn James Bond erst nach meiner Zeit gedreht wurde.“ „Deswegen ja, die haben dein Leben verfilmt!“ Nachsichtig schüttelt Alfred den Kopf und lächelt. „Ganz so glamourös und aufregend war das dann doch nicht, und ich hatte auch nie ein Bond-Girl.“ Oh, wie schade… Das wäre jetzt meine nächste Frage gewesen.“ Wie ein kleines Kind hat sich Joker inzwischen mit gekreuzten Beinen auf die Decke gesetzt und hört ihm ganz gespannt zu. All der Ärger mit seinem Freund oder mögliche Monster scheinen im Augenblick gar nicht mehr zu existieren.
 

„Ich fand das weniger schade. Ich sehnte mich nur nach dem Theater zurück, weshalb ich den Dienst dann bei nächster Gelegenheit quittierte. Allerdings hatte ich gar nicht die Chance, wieder auf der Bühne zu stehen, da mein Vater vorher starb. Es war eine Tragödie für mich und ich erinnerte mich wieder an alles, was er mir beigebracht hatte. Daher entschied ich mich dann doch gegen die Schauspielerei und trat meinen Dienst als Butler der Waynes an. Wenige Monate später heirateten Thomas und Martha, weshalb ich alle Hände voll zu tun hatte und mich daher schnell an den Alltag hier gewöhnen konnte. Die Arbeit machte mir, entgegen meinen früheren Gedanken und Vorstellungen, sogar sichtlich Spaß. Die Waynes waren ein ganz wundervolles Paar…“, andächtig hält er einen Moment inne.
 

„Ein Jahr nach der Hochzeit wurde dann Bruce geboren, und was soll ich sagen? Ich habe mich vom ersten Augenblick an in diesen kleinen Fratz verliebt. Ich hatte ja selbst nie Kinder oder auch nur Zeit für eine längere Beziehung. Die Drei wurden daher zu meiner neuen Familie, da auch meine Mutter in der Zwischenzeit verstorben war. Doch das gemeinsame Glück blieb uns nur ein paar Jahre erhalten, dann passierte das Unglück. Von jetzt auf gleich hatte ich nun wirklich ein Kind, zudem ein schwer traumatisiertes, um das ich mich nun kümmern musste. – Es war eine sehr schwere Zeit, und dass nicht nur für Master Bruce. Ich habe so oft an mir gezweifelt und wollte aufgeben, sah keinen Sinn mehr. Aber dann stand da dieses hilflose und einsame kleine Kind vor mir und ich wusste, dass ich gebraucht wurde, ganz gleich, was ich auch fühlen mochte und wie sinnlos mir alles vorkam, da war jemand, der mich wirklich brauchte, um überhaupt überleben zu können…“
 

Seufzend atmet der Butler tief durch, während Joker erstaunlich schweigsam und mitfühlend neben ihm sitzt. „Der kleine Bruce wurde mir das Liebste auf der Welt, es war ja sonst niemand mehr da, und ich tat mein Bestes, um einen anständigen jungen Mann aus ihm zu machen. Als er alt genug war, um auf eigenen Füßen stehen zu können, wollte ich es eigentlich noch einmal mit der Schauspielerei versuchen. Aber daraus wurde erneut nichts, da Bruce diese fixe Idee mit Batman in den Sinn kam und ich ihn daher nach Leibeskräften zu unterstützen versucht habe. Und genau das versuche ich auch heute noch.“
 

Ernsthaft nickt der Grünhaarige. „Und ich finde, du machst das ganz klasse.“ „Danke, – auch wenn es manches Mal alles andere als leicht war.“ „Das kann ich mir vorstellen. Doch, was im Leben ist schon leicht?“ „Da ist etwas dran…“ Eine Weile herrscht Schweigen zwischen ihnen, ehe sie sich dann doch hinlegen und in den Schlaf abdriften.
 


 

9
 

Gähnend dreht sich Edward auf die Seite und öffnet langsam die Augen. Er braucht einen Moment, um zu begreifen, warum Bruce und nicht Joker neben ihm liegt, doch dann fällt ihm alles wieder ein. Er stößt ein Seufzen aus. Allerdings kann er nicht abstreiten, dass er schon lange nicht mehr so gut geschlafen hat. Wenn man es gewöhnt war, das Bett mit einem anderen Menschen zu teilen, fällt es schwer, wieder allein zu schlafen. Daher ist es vermutlich kein Wunder, dass Bruce‘ Anwesenheit da einen positiven Effekt hatte, auch wenn sich Nigma nicht zu ihm hingezogen fühlt und ihr halbherziges Gespräch keinen aufmunternden Touch für ihn hatte.
 

Eine Weile betrachtet er den schlafenden Mann vor sich einfach nur. Insgeheim wünscht er sich aber, es wäre Joker, dem er jetzt vielleicht liebevoll eine verirrte Strähne aus der Stirn streichen könnte, um ihn zärtlich zu wecken. Es juckt ihm regelrecht in den Fingern, dergleichen zu tun. Ehe er aber auf komische Gedanken kommt, erwacht Wayne und starrt ihn mindestens genauso irritiert an, wie Ed es zuvor unbemerkt bei ihm gemacht hatte. „Da war ja was…“, brummt er anschließend vor sich hin und streckt sich. „Dir auch einen guten Morgen.“, erwidert der Brünette leicht schnippisch.
 

Gähnend setzt sich der Schwarzhaarige aufrecht hin und blickt auf die Nachttischuhr. Bei der Zeit, die er dort ablesen kann, zuckt er fast schon sichtbar zusammen. Alarmiert setzt sich auch Riddler hin. „Was ist los?“ „Nun, es ist schon fast 14 Uhr. Eigentlich hätte Alfred uns schon vor über einer Stunde zum Essen wecken müssen. Irgendetwas muss ihn also daran gehindert haben.“ „Denkst du nicht, dass er uns einfach nur ausschlafen lassen wollte?“ „Nein, das passt nicht zu ihm. In dem Fall ist er richtiggehend penetrant, egal wie sehr ich mich auch dagegen wehre. Oft weckt er mich auch noch viel früher, wenn ich irgendein Meeting in der Firma habe, das unbedingt einer Anwesenheit bedarf.“
 

„Also denkst du, dass etwas passiert ist, während wir geschlafen haben?“ „Genau das denke ich.“ „Okay, dann sollten wir ihn wohl suchen, und Joker gleich mit?“ „Das ist der Plan.“ Gesagt, getan. Schnell erheben sich die beiden und ziehen sich an. Systematisch durchkämmen sie anschließend das große Haus, von Joker und Alfred fehlt jedoch jede Spur…
 


 

10
 

Das letzte Zimmer, in dem sie noch nicht nachgesehen haben, ist das Schlafzimmer von Alfred selbst. Sie glauben nicht wirklich, ihn dort vorzufinden, daher sind sie mehr als überrascht, gleich beide Vermissten hier anzutreffen. Wie sie sie allerdings antreffen, ist schon ziemlich speziell…
 

Entgegen jeglichen Gedankens liegt der Butler noch im Bett, kam nicht einmal dazu, es zu verlassen. Der Grund dafür wirkt auf die beiden ungleichen Helden eher skurril. Hilflos starrt Alfred zu ihnen hinüber, kann sich aber nicht rühren. „Verzeiht, die Herren, aber könnten Sie mir wohl behilflich sein?“, kommt es resignierend von dem Grauhaarigen, der sich in seiner derzeitigen Lage alles andere als wohl fühlt.
 

Bruce und Ed mustern sich einen Augenblick und sind sich dabei nicht sicher, ob sie jetzt lachen oder irgendetwas anderes machen sollen. Ihr Mitgefühl hat der Älteste in jedem Fall. Joker liegt nämlich eng an ihn geschmiegt und hat fest die Arme um ihn geschlossen, sodass es dem Butler unmöglich erscheint, sich aus diesem regelrechten Klammergriff zu befreien!
 

Letztendlich kann sich Ed das Schmunzeln dann doch nicht mehr verkneifen. Zu sehr fühlt er sich an letztes Jahr erinnert, wo er in einer ganz ähnlichen Lage war, bevor er den Clown lieben gelernt hatte. „Okay, wie lösen wir dieses gewaltige Problem jetzt am besten?“, fragt Bruce schließlich ernst und versucht dennoch ein Grinsen zu verbergen. „Das ist wirklich eine gute Frage. Als ich in dergleichen Situation war, war ich mir immer nicht sicher, ob ich ihn wecken sollte oder nicht, weil ich Schiss hatte, dass er wütend werden könnte. Aber ich denke mal, hier bleibt uns nichts anderes übrig. Am einfachsten wäre es sicher mit etwas zu Essen. Vielleicht etwas Warmes, das gut duftet? Oder schlicht Kaffee.“
 

„Tja, ich fürchte, da werden wir dann wohl mal in der Küche nachsehen müssen…“, seufzt Batman und verlässt den Raum wieder, dicht gefolgt von Nigma. Alfred sieht ihnen hilflos hinterher und hofft, dass sie schnell wiederkommen.
 

Es scheint eine Ewigkeit zu vergehen, ehe sie dann wieder da sind. Der Mitternachtsdetektiv hält dabei gleich zwei Tassen Kaffee in der Hand, wobei er aus einer davon trinkt, als er den Raum betritt. Er wirkt erstaunlich seelenruhig, als würde ihn das Ganze gar nicht so wirklich kümmern. Der Riddler hingegen trägt eine Pappschachtel mit verschiedenen Backwaren, die Alfred für ein gemeinsames Frühstück besorgt hatte.
 

Der Brünette nähert sich langsam dem Bett. Als er direkt neben seinem Ex-Gefährten steht, der das Gesicht aber von ihm abgewandt an die Schulter des Grauhaarigen gedrückt hält, öffnet er bedächtig die Schachtel. Beim raschelnden Geräusch, das die Pappe macht, als sich die Laschen voneinander lösen, regt sich der durchgeknallte Clown schon merklich. Alfred hält erwartungsvoll den Atem an. Dann ist die Schachtel offen und Croissants, Plunderstücke, Torteletts, Muffins, Schnecken und allerhand mehr Köstlichkeiten kommen zum Vorschein.
 

Ein nahezu ekelerregend süßer Duft breitet sich schlagartig im Raum aus, bei dem sich Edward augenblicklich der Magen umdrehen könnte. Er weiß aber nur zu gut, dass Joker praktisch ausschließlich von dem Zeug leben könnte, wenn er wollte – und Ed es zulassen würde.
 

Somit ist es nicht verwunderlich, dass der irre Clown nun ein Schnüffeln von sich gibt. Es wird immer lauter, sodass man schon das Gefühl bekommt, neben einem Bluthund zu stehen. Nun dreht er den Kopf auf die andere Seite und versucht scheinbar herauszufinden, woher dieser leckere Geruch wohl kommen mag. „Joker, aufwachen! Es gibt Frühstück!“, summt Nigma ihm nun verführerisch ins Ohr. Der Angesprochene gibt es lautes Schmatzen von sich und dreht sich dann völlig auf die andere Seite – somit ist Alfred endlich wieder frei!
 

Schwerfällig öffnen sich nun auch die braunen Augen. „Frühstück…?“, fragt der Jüngste mit noch leicht belegter Stimme, woraufhin hörbar sein Magen zu knurren beginnt. Unweigerlich müssen Ed und Bruce lachen. Der Butler huscht derweilen an ihnen vorbei ins Bad. Joker pflückt seinem ehemaligen Geliebten geschickt die Schachtel aus der Hand, um sich gleich mal das erste Stück in den Mund zu stopfen. „Was ist denn so lustig?“, fragt er nuschelnd mit vollem Mund, während seine beiden Kollegen Kaffee trinkend und umso mehr lachend um das Bett herumstehen.



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