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Adventskalender

von

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BORN

'Wie lange willst du das noch durchhalten? Wie oft noch willst du dir das antun?'

Karyu stand vor dem Sofa, auf dem der Kleinere eingeschlafen war. Die leere Flasche daneben sprach genug davon, was Zero die ganze Nacht getrieben hatte.

Mit leisen Schritten entfernte der Gitarrist sich, ging in die kleine Küche und füllte ein Glas aus dem Schrank mit Wasser. Die Dose mit den Tabletten stand schon daneben, dafür brauchte er nicht einmal anderswo zu suchen. Und selbst wenn Zero sie anderswo aufbewahrte, dann wüsste Karyu auch, wo dies wäre.

Dann wartete er. Es war nicht nötig, den Bassisten zu wecken. Dieser würde ohnehin mürrisch genug sein, dass Karyu schon wieder hier saß, wenn er in diesem Zustand aufwachte.
 

Bis heute sprach Zero nicht darüber, wieso er sich das überhaupt antat. Karyu konnte nur mutmaßen, doch mehr wusste er nicht. Zero war verschlossen geworden. Verschlossener als er schon immer gewesen war. Und Karyu fragte auch nicht viel nach. Er hatte es getan gehabt, doch die Ablehnung, die ihm entgegengeschlagen war, hatte ihn von mehr absehen lassen. Es lag ihm nicht, sich aufzudrängen.

Vielleicht wusste Zero es auch selbst nicht, sondern handelte einfach auf einem Gefühl basierend.
 

Verdrängung.
 

Das war es, was Karyu vermutete. Sie funktionierte für den Augenblick, aber natürlich nie für lange. Und sie würde Zero irgendwann zerstören. Entweder langsam, wenn dessen Körper mit den Auswirkungen des Alkohols immer weniger umgehen konnte. Oder vorher, wenn er in seinem Zustand verunfallte.
 

Nicht immer trank Zero hier. Und selbst hier war er schon bedrohlich gestürzt. Damals hatte er die Scherben der zerbrochenen Flasche nur knapp mit der Hand verfehlt gehabt. Da waren nur ein paar Kratzer an seinem Arm gewesen. Eigentlich hatte er Glück gehabt, denn wenn er die richtigen - oder eigentlich falschen - Sehnen und Nerven erwischte, wäre es mit der Musik vorbei.

Auf diese Worte war Zero damals nicht eingegangen, er hatte überhaupt nichts dazu gesagt gehabt.

Und für Karyu wurde mit jedem weiteren Mal klarer, er musste Zero da rausholen. Und zwar vorzugsweise, indem dieser das auch wollte. Ansonsten würde das nicht lange vorhalten.

Irgendwie musste er eine Lösung finden. Vielleicht konnte er ihn an früher erinnern. Vielleicht würde er durchdringen. Damals, als sie noch wirkliche gemeinsame Ziele gehabt hatten. Diese waren jetzt nicht völlig verschwunden, denn sie spielten weiterhin gemeinsam. Nur schien es Zero im Endeffekt egal zu sein, wenn er dies nicht mehr tun könnte. Und genau dies musste sich ändern und Karyu ihn davon überzeugen, dass es nicht umsonst war. Dass es das wert war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamimaru
2023-01-16T09:35:11+00:00 16.01.2023 10:35
Oh, ich feuere Karyu an, dass er es schaffen wird, zu Zero durchzudringen.
Du schreibst zwar in der KB, dass die Storys nur teilweise aufeinander aufbauen, aber ich finde, besonders in diesem Kapitel, schwingt auch wieder diese Verzweiflung und das Gefühl mit, dass ganz Despa einfach ausgebrannt ist. Zero trifft es am härtesten, weil er sich niemandem anvertrauen kann. U_U
Trotz allem erwärmt es mein Herz zu lesen, dass ihm Karyu ein so guter Freund ist, der sich immer um ihn kümmert, obwohl Zero ihn wegstößt. Hoffentlich hält er durch, hoffentlich findet er einen Weg, Zero zu zeigen, dass er sich ihm öffnen kann. gemeinsam schaffen die beiden doch alles. <3

LG
Yami
Antwort von:  Ryo-ki
16.01.2023 13:07
Dein Kommentar ist für mich super spannend, denn hierbei hatte ich tatsächlich keine Verbindung vor Augen. Aber es stimmt, dieses Ausgebranntsein funktioniert durchaus als etwas, das sich die ganze Zeit durch die Geschichten zieht.
Wie das aber tatsächlich ausgeht, weiß ich auch nicht. Diese Geschichten sind für mich alle nur diese kurzen Einblicke. Halt eine Kleinigkeit hinter dem nächsten Türchen (so wie ich Adventskalender aus meiner Kindheit kenne und nicht diese großen, wie sie heute immer mehr auftauchen und beworben werden).


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