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Adventskalender

von

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quarter void

Und wieder so ein Tag, an dem Zero einfach nicht wusste, wozu er weiter machte. Nicht nur mit der Musik, sondern mit allem.

Er war so schrecklich müde und erschöpft. Egal, wie viel er schlief, er war nie ausgeruht. Also war das mit dem Schlaf auch irgendwie egal geworden.

Langsam schüttelte er den Kopf, als er merkte, worüber er schon wieder nachdachte, dann erhob er sich und ging aus dem Raum. Er nahm seine Jacke aus dem Schrank, zog im Eingangsbereich die Schuhe an und verließ die Wohnung.

Draußen atmete er die kalte Luft tief ein, versuchte sie durch sich gleiten zu lassen, damit sie die Gedanken beruhigte. Das hier war doch überhaupt nicht neu. Schon gar nicht jetzt, wo der Winter vor der Tür stand.

Seit Jahren war es immer dasselbe. Seit damals, als alles zerbrochen war.

Bis heute konnte Zero nicht wirklich sagen, was der Grund gewesen war. Vermutlich war es ohnehin eine lange Liste verschiedener gewesen.

Ob es anders gewesen wäre, hätte Hizumi nicht diese Probleme mit seiner Stimme bekommen? Wären sie dann zusammengeblieben? Sie als Band? Und sie beide?

Ein Lachen entfuhr ihm und die Person, die gerade an ihm vorüberging, blickte ihn an, doch Zero ignorierte die Bewegung, die er nur aus dem Augenwinkel wahrnahm. Nicht einmal die Gründe für ihre Trennung wusste er noch. Es war einfach geschehen. Und er vermisste ihn. Mit jedem Tag.

Lange Zeit hatte Zero es gar nicht wirklich bemerkt gehabt.

Er war beschäftigt gewesen. Neue Band, ständige Änderungen, anderer Stil. Viel Raum für Weiterentwicklung.

Das war trotz allem gut gelaufen und vielleicht war das damals doch irgendwie gut gewesen, wenn es sich so entwickelt hatte. Doch der Rest ...

Er stand noch immer an dem Punkt, an dem er damals gewesen war. Und vielleicht war genau dieser es, den er ändern musste.

Allerdings zeigte ihm das Vermissen, dass seine Gefühle es nicht wollten. Es konnte also nicht darum gehen, sie loszuwerden, sondern aus der jetzigen Situation auszubrechen.

Ob es Karyu genauso ging? Ob dieser zögerte und zurückschreckte? Oder hatte Karyu längst alles hinter sich gelassen?

Was würde es mit Zero machen, wenn er Schritte ging, die ihm nicht leicht fallen würden, wie das bei Veränderungen so üblich war, und Karyu sie ablehnte?

Schon wieder schüttelte er den Kopf, denn es spielte keine Rolle, wie dieser reagieren würde, nicht vorrangig. Natürlich wäre es niederschmetternd, aber was im Vordergrund stand, war die Entwicklung aus seinem jetzigen Zustand heraus. Und für diesen musste Zero das in Angriff nehmen, unabhängig von möglichen Konsequenzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yamimaru
2023-01-16T09:24:34+00:00 16.01.2023 10:24
Es ist immer hart, Zero so traurig zu lesen. Hier gefällt mir jedoch, dass am Ende so ein bisschen die Hoffnung zurückkehrt. Ich mag es, wie er sich selbst Mut zuspricht, wie er sagt, dass es egal ist, wie Karyu reagiert, weil er für sich einfach diese Veränderung herbeiführen muss, egal, wie es am Ende ausgeht. Hach, sehr schön. <3
LG
Yami
Antwort von:  Ryo-ki
16.01.2023 13:06
Ich befürchte, du kannst dich schon mal darauf einstellen, dass vieles bei Zero so geworden ist. Die Warnung "Depression" steht deswegen auch absichtlich drin, weil viele der Geschichten eher schwermütig bis tatsächlich depressiv sind. Allerdings habe ich auch erst bei der Arbeit an dem Adventskalender festgestellt, wie viele reichlich depressive Lyrics Despa hatten. Da war bei mir dann auch gar nicht viel, mit etwas, das weniger schwermütig ist.

Und trotzdem haben diese Lyrics zusätzlich diesen leichten Hoffnungsschimmer in mir ausgelöst und deswegen musste der auch unbedingt darin auftauchen. Natürlich wäre eine Ablehnung durch Karyu für Zero niederschmetternd. Aber vielleicht wird es auch anders. Und das kann er nur herausfinden, indem er es versucht.


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