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Never surrender

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kleines Vorwort: ihr werdet auf ein paar X in diesem Text treffen, leider habe ich noch keinen Namen für den Ort gefunden. Daher war ich da sehr kreativ und ab es noch offengelassen. Für Ideen gerne schreiben. Komplett anzeigen

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Kapitel zwei - Von Sorgenkindern und adretten Schönheiten -

Donnerstag. Kurz vor neun Uhr und täglich grüßt das Murmeltier. Nein, tatsächlich war ich früher als sonst auf den Beinen. Auf dem gestrigen Rückweg hatte ich noch ein paar Nachrichten mit Yugi ausgetauscht, der offenbar ebenfalls noch so spät auf den Beinen war. Unvernünftig. Schlaf war etwas Wichtiges. Heute gab es also den wach-wird-Tee to go, darauf war ich bestens vorbereitet. Der Kleinere und Ich hatten uns nur knapp ausgetauscht, es war eigentlich auch nichts Weltbewegendes. Nur eine Rückfrage, ob er noch bei dem gemeinsamen Geschenk dabei wäre, was sie für Mokuba geplant hätten. Natürlich war er das. Die Idee war gut und ehrlich gesagt würde ihm kaum etwas Besseres einfallen. Also wieso auch nicht. Während dieses kurzen Austausches hatten wir bemerkt das wir uns gute 14 Tage nicht gesehen hatten und ganz spontan entschieden das morgen früh ein guter Zeitpunkt wäre das zu ändern. Ich hatte genug Zeit bis ich ins Büro müsste, also konnte ich den Anderen ruhig auf seinen Weg in die Universität begleiten. Gesagt, getan. Es tat mir unheimlich gut mich mit dem Anderen auszutauschen. Wir konnten einfach über alles reden und sei es auch nur ganz banale Dinge wie das Wetter oder auch das offensichtliche Fettnäpfchen was Joey wieder einmal mitgenommen hatte. Dieser hatte sich doch tatsächlich vor kurzem verlobt. Hätte ja wirklich nie gedacht das Joey der erste sein würde von ihnen allen, der einmal heiraten würde. Vielleicht aber lag es auch an Mai und nicht an Joey. Das könnte er sich eher vorstellen. Es war wirklich schön, dass die beiden sich gefunden hatten, Joey brauchte wirklich Jemand an seiner Seite der etwas Ordnung reinbrachte. Da war dieser Kindskopf wohl doch schneller erwachsen geworden als ich geglaubt habe. Apropos, hatten die beiden eigentlich schon einen konkreten Termin gesagt? Das sollte ich auf der Arbeit später mal meinen Kalender befragen, der würde es sicherlich wissen. Wenn nicht er, dann Niemand.
 

Der Tag verging wie im Fluge und tatsächlich war ich pünktlich zu Hause. Ein schnelles Abendessen aus einem der Läden um die Ecke würde es heute tun müssen. Denn in 20 Minuten würde die neue Folge meiner Lieblingsserie laufen, die wollte ich unter keinen Umständen verpassen. Genüsslich wurden also die Nudeln vernichtet, während meine vollkommene Aufmerksamkeit auf dem Fernseher vor mir lag.
 

Freitag. Freitagmorgen. Da mir meine Serie gestern Abend wichtiger war als das duschen, hatte ich es auf jetzt verschoben. Eigentlich ganz passend, ich würde vermutlich etwas fitter sein und erholter aussehen. Praktisch gleich für dieses blöde Meeting. Nach der kleinen Ausnahme stieg ich in meine normale Routine wieder ein. Ein guten-morgen-Tee und ein kurzer letzter Blick in die Präsentation. Der Tee stammt übrigens aus Ägypten, Karkade Tee. Er wird aus Hibiskus gewonnen und man kann ihn wirklich zu jeder Jahreszeit genießen. Ishizu und Marik hatten ihn mir bei ihrem letzten Besuch hier her mitgebracht. Damit die ‚Heimweh‘ nicht zu groß werden würde. Heimweh. Ich wusste um die Bedeutung dieses Wortes, doch nicht um die, die es für mich hatte. Heimweh. Das Sehnen nach der Heimat. Seiner vertrauten Umgebung und den Menschen dort. Sicher waren mir einige wenige Menschen aus meiner längst verstrichenen Vergangenheit sehr wichtig – gewesen. Doch war dies über 5000 Jahre her. Ich würde nie einen von ihnen vergessen. Ich hatte mich aber ganz bewusst für diese Zukunft entschieden. Ein Toter begehrte niemals den Tod, nur das Leben. Aber hatte ich je zu den Toten gezählt? Ich versuchte diesen Gedanken abzuschütteln sie hatten hier nun wirklich gerade nichts verloren. Viel eher sollte ich auf dieses Meeting einstimmen.
 

Perfektes Timing. Ich hatte genug Zeit im kleineren Konferenzraum alles herzurichten. Der Laptop war mit dem Beamer verbunden, die Glasfassade hatten sich automatisch abgedunkelt. Vollautomatisch. Das Gebäude gehörte nun einmal Kaiba, dass es sich nicht auch noch selbst erbaut hatte und jeden Tag selbst reinigte war wirklich alles. Zurück zum Thema, meine Kollegen waren alle samt anwesend, zu mindestens Jene die gleich ihren Teil vorstellen und präsentieren würden. Ich selbst würde hauptsächlich sowas wie eine Moderation führen und kleine Bereiche ansprechen. Musste reichen, ich hatte sie immerhin erstellt und zusammengetragen, war ja nicht alleine in dieser Abteilung. Fehlte nur noch Kaiba – Entschuldigt ich meine natürlich Mr. Kaiba. Kaum war besagter Mann dort hatte sich die Stimmung um meine Kollegen geändert. Eben noch waren sie doch so gesprächig, jetzt schien ihn jedes Wort im Halse stecken geblieben zu sein. Tze tze. Rei schien es wohl besonders schlecht neben seinem Chef zu gehen, vermutlich lag das an der Aktion von Mittwoch. Köstlich. Es war wirklich köstlich gewesen. Schade das er immer noch nicht darum wusste, was Kaiba, äh Mr. Kaiba davon hielt. Hatte er diese super geheime Freundin? Ach Moment war es nicht sogar eine fünf-köpfige Familie? Es war wirklich erstaunlich was dieser Mann laut seinen Angestellten alles schon hatte. Von irgendwelchen super seltenen Krankheiten bis wirklich bizarre Liebesaffären. Himmel, manchmal könnte man fast neidisch werden. Was einem so alles den Tag versüßen konnte, schade nur das ich oft die Wahrheit kannte. Uff also ich meine natürlich nicht was die Liebesaffären angeht, wirklich so nahestanden, Kaiba und ich, uns nicht, auch wenn wir uns liebend gerne gegenseitig mal auf die Füße traten. Wow, aber alleine der Gedanken jagte mir einen Schauer ein. Unsere Gespräche und Unterhaltungen waren von jeher sehr distanziert, wenn gleich sie sicher mittlerweile aufgetauter wirkten. Er hatte ebenso viel an meiner Seite erlebt wie all meine anderen Freunde. Das schweißte zusammen und das Schöne daran war, er hatte auf gehört es als Hokus Pokus zu betiteln. Mhm, ich wurde ihm dann wohl doch etwas zu real.
 

Eine Stunde und dreißig Minuten später war alles gesagt, was gesagt werden musste. Für das heutige Meeting, inklusive der schönen spitzen Bemerkung von mr. Kaiba an Rei. Schön. Wie gewohnt spitz und kein bisschen schonend. Mein Lachen musste bis in ans anderes des Raumes gekommen sein, anders konnte ich mir nicht die folgenden Worte erklären. „Mr. Muto in zwanzig Minuten in meinem Büro, bis dahin haben sie ihre Belustigung sicher überwunden“, hallte es ruhig den kleinen Raum wider. Ach, hörte ich da aus irgendeinen unerklärlichen Grund Verärgerung? Ich klappte meinen Laptop zu und nahm ihn wie gewohnt an mich und klemmte ihn unter meinem Arm ein. „Schon erledigt. Für Sie haben ich doch immer Zeit. Ich folge ihnen also direkt“, sagte ich recht ungezwungen und stampfte sogleich zur Tür hinaus. „Gut, dass sie mich siezen, ich dachte schon ich hätte vergessen ihre Freundschaftsanfrage auf Instagram anzunehmen“, setzte ich den Spaß fort den ich mir frecher weise erlaubte. Nun ja es war Prävention, ich wusste das Rei dieses Thema sicher noch aufschnappen würde. Tada. Erledigt. Eiskalt ausgelöscht. Der Brünette schien von meinen Worten kurz irritiert gewesen zu sein und hatte mich mit einem recht fragwürdigen Blick gestraft. „Haben Sie zu wenig geschlafen oder woher kommt diese Bereitschaft diesen Unsinn zu erzählen“. War dann die Retoure auf meine Worte. Es kostet mich keine Mühe den großen Schritten meines Chefs zu folgen, bis wir auf der gegenüberliegenden Seite angekommen waren. Hier waren die Fahrstühle fünf an der Anzahl. Vier von ihnen benutzten wir Normalsterblichen die jeden Morgen fleißig das Geld erarbeitet um es dem Mann neben mir in die voll geprallten Taschen weiter hineinzustopfen. Alle vier hatten ihre Endstation im 70ten Stock. Die letzten 10 Stockwerke waren nur auf Einladung erreichbar und natürlich mit dem letzten verbliebenen Fahrstuhl direkt an der Glasfassade zu erreichen. Öffnen ließ sich dieser Fahrstuhl nur mit Zugangsberechtigung, die wenn natürlich auf den Mitarbeiterausweisen hinterlegt waren, ein paar Knöpfe zu drücken wäre viel zu einfach gewesen. Oder dem CEO zu mühsam, manchmal fragte ich mich, ob er Angst hatte geklaut zu werden. Wie Rapunzel im Turm, hoch oben eingeschlossen und vom edlen Ritter Roland bewacht, der sich zur Not sehr aufopfernd vor seinen geliebten Boss werfen würde, wenn Gefahr drohte. In Gedanken entfloh mir ein sachtes Lachen, ich sollte eventuell mal Kurzgeschichten schreiben, reichlich Fantasie habe ich wohl auch. Gewiss aber nicht ganz so wild wie die von meinem Kollegen. Gehorsam wie es sich für einen vorbildlichen Angestellten gehörte, folgte ich also auf Schritt und Tritt in den sich öffnen Fahrstuhl. Kaum waren die Türen geschlossen entfloh uns beiden ein amüsiertes Schmunzeln. „Du hast angefangen“, sagte ich nun jede Schuld von mir weisend. „Natürlich“, war die sachliche Antwort darauf die mit einem amüsierten Glucksen endete. „Kluge Antwort“, gab ich hingegen zurück. „Als würde ich einem König widersprechen“, ernte ich den spöttischen Konter, welche einer meiner Augenbrauen direkt kritisch auf hüpfen ließ. Auch wenn mir darauf sicher nicht die Worte ausgegangen waren, ließ mich dieses Wörtchen doch verstummen. Außerdem bot dieser Fahrstuhl einfach nicht genug Zeit auf die Reise nach oben, um darauf etwas zu erwidern. Ihr erinnert euch, ja genau. Hochgeschwindigkeit. Fehlte nur dass man die Schwerelosigkeit damit erleben konnte. Kaum öffnete sich die Türen, erblickte man das leicht geneigte Haupt einer jungen Dame. Adrett gekleidet, hochgewachsen, schlank und langes blondes Haar. Natürlich, musste die Chefsekretärin eine Augenweide sein. Eine klassische und respektvolle Begrüßung für ihren Chef und mich, dem angestellten Anhängsel. „Mr. Kaiba schön, dass sie wieder zurück sind und willkommen Mr. Muto“, erklang die zarte melodische Stimme der jungen Dame. „Hallo Miss Minamoto, wie war ihr Urlaub?“, ging ich auf die Begrüßung der Blondine ein. Sie war eine unheimlich nette Person, und wenn man sie so sah glaubte man zu nächst nicht das man sich recht tiefgründig mit ihr unterhalten konnte. Doch sie war eine wirklich intelligente Frau. Ich unterstellte Kaiba auch das er sie natürlich deswegen angestellt hatte und nicht wegen der 60/90/60 und den verflucht langen Beinen. Die man leider viel zu selten sah, wenn sie sich hinter ihren Empfangstresen und Schreibtisch versteckte. Ich verstehe gar nicht, wieso sich die anderen fürchteten hier hoch zu kommen, die Aussicht war doch in vieler Hinsicht sehr verblüffend. Meinen kurzen gedanklichen Ausflug unterbrach ein stechender Blick der auf meinem Haupt ruhte, der mich unterschwellig danach fragte: wieso weißt du wann meine Sekretärin Urlaub hat? Meine Hände eilten entschuldigend ein Stück nach oben, eben so weit wie es der Laptop den ich noch unterm Arm klemmen hatte es zu ließ. Die junge Frau musste sich wie ich selbst ein kleines Grinsen verkneifen, nahm aber sofort danach ihre professionelle Haltung wieder an. „Ein Kaffee, schwarz. Und ein Cappuccino und gesüßt“, gab der Brünette eine kleine Bestellung an die junge Frau auf, als er mit seiner Verurteilung über mich fertig war. So viel zu dem Thema: einem König widerspreche ich nicht. Richtig, hatte mich über diesen Ausdruck noch esschauffieren wollen. Der Andere wusste das ich das nicht gerne hörte, freundschaftliches triezen hin oder her, es war empfindliches Gefilde. Die Frage stellte sich natürlich, wieso mich das so ärgerte, es war ja nicht falsch. Ich war was ich war. Ein verflucht alter verstaubter und eigentlich toter König. Und doch stand ich quietsch lebendig neben dem reichen Sack. Und wenn der nicht aufpasste würde ich ihm seine teuren polierten Lederschuhe gleich ein paar Macken verpassen. Ich war niemand anderes als ich war und dennoch kein König. Kein Pharao. Auf dem Papier stand Atemu Muto nicht, göttlicher Pharao Atemu. Wäre dem so, hätte ich dem Anderen eine Nachhilfestunde im respektvollen Umgang gegeben. Höchstpersönlich. Wie dem auch sei folgte ich dem Größeren weiter in sein Büro. Die Tür ließen wir für die Blondine offen. „Oh“, stieß ich überrascht aus und hatte es nur bis zur Hälfte durch das riesige Büro geschafft. Meine Füße hatten sich kurz an Ort und Stelle festgewurzelt. Meine Augen hangen auf der Wand, wo ein großes Bild prangte. „Hattest du ein Gefühlsausbruch“, warf ich meinem Chef spitz und fragend entgegen. Immer noch klebte mein Blick auf diesem großen Bild. Es war so… bunt. So gar nicht wie der restliche Raum und der sonstigen Einrichtung. Es lockerte diesen gradlinigen sogleich auch eleganten aber auch kühlen auf. Wenn ich es weiter beschreiben müsste, fühlte es sich wie die ersten Briese am Meer an, die man nach langer Zeit auf dem Gesicht spüren konnte. Ich erntete ein verstimmtes Brummen. Was? War ihm meine Entdeckung angenehm, dann hätte er mich nicht herbestellen dürfen. „Ich ahnte nicht, dass meine Büroeinrichtung dich so sehr interessieren würde“, ergänzte er sein Brummen von eben und ich vernahm die unüberhörbaren Schritte seiner Sekretärin. Die natürlich die Kaffeebestellung liefert, erst dann setzte ich mich selbst wieder in Bewegung. „Danke“, entgegnete ich der Blondinen die schon wieder dabei war hinaus zu eilen und die Tür hinter sich schloss. Spätestens jetzt fühlten sich wohl die meisten, ob sie bei ihrer Verurteilung angekommen waren. Und der Richter eigentlich nur ein Urteil kannte. Ich hingegen sah es als bezahlte Pause. Es kam doch keine bessere Entschuldigung dafür das man seiner Arbeit nicht nachkam, wenn man sagte mein Chef war schuld.
 

Den Laptop hatte ich auf ein Sideboard direkt nachdem eintreten ins Büro abgelegt. Hier würde ich ihn kaum brauchen und auch niemand in die Versuchung bringen ihn mitzunehmen. Der Brünette saß längst in seinem Bürostuhl und schlürfte seinen Kaffee, von dem er gerne behauptete er sei so schwarz wie seine Seele. Ich setzte mich also auch und tat es ihm gleich. Minamoto machte wirklich den besten Cappuccino im ganzen Gebäude. Doch bevor ich davon voller Erwartung kostete, sprach ich noch die Frage aus die mich beschäftigte. „Von wem ist es?“, fragte ich mit aufrichtigem Interesse. „Einer eher unbekannteren Künstlerin. Kluges Köpfchen und sehr talentiert. Habe es zufällig gefunden.“, folgte die Erklärung auf meine Frage. Ich hatte mich samst Stuhl wieder dem Bild zu gewendet und studierte es erneut, weswegen ich nur ein Nicken als Zeichen zurückgab, das ich seine Worte vernommen hatte. Obwohl es in sich so ruhig war, löste es in dieser Umgebung Unruhe aus. In mir löste es etwas Vertrautes aus, es erinnerte mich an… Ägypten. Nun das mochte vermutlich daran liegen das auf der einen Seite dieses Gemäldes ein Papyrus dargestellt war mit angedeuteten Hieroglyphen oder ähnlichen. Auf die Idee zu versuchen sie zu lesen kam ich nicht, dafür ergründete ich es in diesem Moment zu oberflächig. Eigentlich war es recht simple eine Schreibfeder und eine Hand zusammen mit der Schrift im Vordergrund und im Hintergrund grün. Als würde man auf einen der atemberaubenden Gärten des früheren antiken Ägyptens blicken. Es war nur angedeutet, schemenhaft und dennoch wusste ich genau was man versucht hatte einzufangen. Ich überschlug nachdenklich das rechte Bein über das linke und nippte erneut an dem heißen Getränk. „Aha“, stieß ich kritisch und irgendwie erleuchtet aus. Was ich nicht sah, war wie daraufhin die Braunen des anderen kurz kritisch auf hüpften. „So. So. Ein Händefetischist, wie unerwartet“, setzte ich nach und hörte das verschluckte röcheln hinter mir, worauf ich mich selbst beinahe verschluckte. Ops, hatte ich das laut gesagt? Offensichtlich. „Andere hängen sich nackte Frauen und Männer auf, ich eben Hände“, erklang es eingeschnappt nach einem räuspern. Ich drehte mich in dem Stuhl wieder zurück und lächelte beschwichtigend, welch passender Vergleich den er bot. Und dennoch blieb es ungewöhnlich. „Außerdem bist du nicht hier um die Kunst die ich kaufe zu bewerten oder zu hinterfragen“, würde seine Ausführung erweitert und ich könnte mich täuschen aber er klang erneut verärgert. Uch~ er sollte das mal nicht so ernst nehmen, etwas Spaß musste sein. Dieser Mann änderte sich wirklich nie. Steif und aalglatt. Nun ja mit Ausnahme…. Ja nein das sagte ich ihm jetzt nicht. Nachher bekam ich doch noch meine Kündigung, ich würde ihn später daran erinnern. Heute Abend. In der Karaokebar. Vor den Anderen. Nach den ersten zwei Bier. Wenn er drüber lachen würde. „Entschuldige. Welches Anliegen verschafft mir dann die Ehre den besten Cappuccino der Firma trinken zu dürfen?“, gab ich beschwichtigend von mir und wartete ab. Ohne Ausnahme würde er gleich Licht ins Dunkle bringen. Und tat es auch. Es ging um den jüngeren Kaiba. Also wäre das ein rein privates Gespräch, gut, müsste er sich nicht fälschlich zusammen reizen. Mokuba hatte in zwei Wochen Geburtstag. Achtzehn. Bei den Göttern, wie die Zeit nur verflog. Der jüngere Bruder von Seto war doch so klein gewesen als er ihn das erste Mal sah. Und jetzt würden diese kleinen Kinder plötzlich alle erwachsen und Achtzehn. Achtzehn! Am liebsten hätte ich an meinen eigenen, nicht ausreichenden, Finger abgezählt was das für mich heißen würde. Mokuba war sieben Jahre jünger als sein älterer Bruder, das hieß also Seto war dann Fünfundzwanzig Jahre alt. Minus eins ist Vierundzwanzig. Plus 5000 macht dann ca. Fünftausendundvierundzwanzig Jahre. Vierundzwanzig. Ich würde dieses Jahr vierundzwanzig werden. Plötzlich fühlten sich diese vier Jahre wie Sekunden an, die einfach verflogen waren. Es war ein seltsames Gefühl sich in diesem Moment der Zeit so bewusst zu werden, die mir eine bestätigte Ewigkeit nichts anhaben konnte. Vollkommen unbeeindruckt blieb von meiner Anwesenheit, als übersehe sie mich schlichtweg. Es klang auf andere sicher verrückt und skurril, aber für mich war das ein kleiner Nervenkitzel.
 

Zusammengefasst bat der Andere mich also um seine Hilfe, den er wollte seinem Bruder eine kleine Feier herrichten. Eine Überraschungsparty. In Ordnung. Natürlich würde ich helfen. Der ältere Kaiba war schließlich nicht nur mein Chef, sondern nebenberuflich auch ein Freund. Ebenso wie Mokuba. Ich wüsste nicht ob ich ein guter Partyplaner war, aber ich würde mich da auf Teas Hilfe berufen. Sie wusste sicher was man da so tun könnte und hatte Ideen. Ich fühlte mich nach dieser Bitte beflügelt, denn es war einer dieser seltenen Momente in denen der Brünette sich darauf einließ auf seine Freunde zu vertrauen. Auch wenn seine Ausrede sicherlich wäre, dass er alles für seinen geliebten Bruder tat. Er wäre sich kaum darüber bewusst, dass er nicht nur seinem Bruder damit eine Freude machte, sondern auch mir. Auftrag erhalten. Auftrag angenommen. Die Mission konnte also starten. Ein Blick auf mein Handgelenk an der eine Uhr hing, ließ mich dann pflichtbewusst entschuldigen und den spitzen Worten das er mich ja nichts fürs Plaudern bezahlte. Natürlich konterte der Gute mit etwas wie: das ziehe ich dir vom Gehalt ab. Nun andere Freunde verabschiedeten sich mit: bis später. War nett. Oder bis demnächst. Müssen wir wiederholen. Nein, Kaiba und ich hatten da eben unsere ganz eigenen Ansprüche aneinander. Wie seit je her. Er war nicht Yugi. Auch nicht Joey. Oder sonst eienr der Anderen. Und das war gut so. Sehr gut.
 

Beim Verlassen des Büros hatte ich nicht nur meinen Laptop wieder an mich genommen, sondern auch die leere Tasse. Chef hin oder her, ein bisschen Smalltalk mit seiner Sekretärin wäre doch wohl drin. Gesagt. Getan. Ich stellte meine Tasse an dem vorgesehenen Ort für das gebrauchte Geschirr ab und erkundigte mich erneut nachdem Urlaub der Blondinen. Sie erzählte mir, dass sie zwar verreist war, aber nicht sehr weit. Ja, das wusste ich. Woher? Nun ja ich war ihr dort begegnet. Zufällig. Ich erinnerte die hübsche Lady kurz daran und sie nickte knapp. Kurz hatte ich überlegt ihr vorzuwerfen wie man mein hübsches Gesicht denn so ausblenden konnte, ihres hätte ich ja auch nicht vergessen. Aber lieber nicht, nachher kam sie noch auf den Trichter, zu fragen mit wem ich dort war. Nun ich hatte nie erwähnt das ich in Begleitung war, als ich sie dort traf, aber es war sehr naheliegend das man dort nicht allein hinreiste. Minamoto erläuterte mir mit gewissen Nachdruck das sie nur mit ein paar Freundinnen dort gewesen wäre. So. So. Ganz gleich so als wäre es ihr wichtig, dass es kein anderer Mann gewesen wäre. Ich schlug ihr vielleicht etwas zu direkt vor, dass sie das nächste Mal mich gefälligst einladen sollte, man konnte doch ein Haufen hübsche Ladys nicht einfach alleine verreisen lassen. Es ließ sie peinlich berührt glucksen. Eigentlich, entsprach mir das überhaupt nicht. Ich würde niemals auf die Idee kommen eine Gruppe fremde Ladys zu begleitet oder mich ernsthaft bei ihnen einzuladen. Es war aber ganz witzig diesen Eindruck zu vermitteln. Manchmal überkam mich dieser innere kleine Schelm einfach.
 

Der Tag verging ohne nennenswerte weitere Ereignisse, gedanklich durchwühlte ich sowie schon meinen Kleiderschrank. Irgendwie freute ich mich aus diesem Hemd und Hose herauszukommen und in etwas bequemeres zu schlüpfen. Ich fühlte mich in meinen Sachen nicht unwohl, sonst würde ich sie nicht tragen, aber nach fünf Tagen der Anständigkeit wünschte sich wohl ein jeder etwas Freiheit. Es war nicht so dass ich auch schon legere Looks auf der Arbeit vorgeführt hatte, aber es wäre sicher unpassend für heute gewesen.
 

Als endlich vor vorher besagten Mobilia stand, brach die Qual der Wahl über mich. Mein Lieblingsoutfit schmorte zwischen der anderen Dreckswäsche. Tja irgendwie hatte ich mir das einfacher vorgestellt, da ich sonst nicht so entschlossen war. Vielleicht sollte ich einfach das Shirt anziehen, was ich neulich gekauft hatte. Bei dem kleinen Ausflug, auf dem ich Minamoto getroffen hatte. Es wäre doch passend, es war warm draußen. Nein, heiß. Japan hatte wirklich warme Sommer. Man könnte behaupten ich solle solch Hitze gewöhnt sein, aber sie war wirklich nicht mit der afrikanischen Hitze zu vergleichen. Es gab so viele verschiedene Bedingungen die eine Hitze, erträglich oder eben unheimlich unangenehm machten. Ägypten stellte ganz andere Umstände dar. Früher zu mindestens. Wie das heute aussah, dafür müsste ich dort vielleicht einmal Urlaub machen. Lange Rede kurzer Sinn, es wurde eine schwarze Jeans und besagtes Shirt. Es war einfarbig gehalten in einem mint-grün und nur ein kleines zierliches Logo verriet woher es stammte. Ein bisschen wie ein klassisches Touristen Mitbringsel eben. Das störte mich jedoch nicht, ich fand es schön. Einen Snack auf dem Heimweg, einer kühlen Dusche und einer Krise am Kleiderschrank weiter, war ich dann auf den Weg zum Verabredeten Ort. Ich freute mich drauf, dass es auch diesen Monat wieder geklappt hatte, dass alle heute Zeit finden würden. Für das Sorgenkind unserer Runde fahren wir sogar extra wieder bis an die Stadtgrenzen, das bedeutete also für mich jetzt eine Stunde mit der Bahn. Was man nicht alles für Freunde tat, nicht wahr? Und da es nicht die größte Katastrophe war die ich erlebt hatte, würde ich diese Fahrt gewiss auch überlegen. Mit etwas Musik auf den Ohren ging sowie so vieles etwas einfacher. Wieder rief also die geeignete App auf und suchte meine favorisierte Playliste heraus. If you’re afraid of falling, then don’t look down… we‘ll take what comes…we couldn’t be higher up…feel the wind in your hair
 

An der richtigen Haltestation angekommen, ließ ich meine Kopfhörer wieder in meinen Hosentaschen verschwinden und stieg aus. Nun war es nur noch ein zwei minütiger Fußweg und dann müsste die Karaokebar mit ihren grellen Lichtern schon zu sehen sein. Ein Blick auf mein Smartphone verriet mir das ich gut in der Zeit war und etwas überpünktlich dran war. Hielt mich jedoch nicht davon ab den Laden direkt zu betreten und erfuhr sogleich das bereits Jemand die Reservierung eingelöst hatte. So. Der frühe Vogel und so. Ich bedankte mich bei dem Mitarbeiter und kannte den Weg und verzichtete daher auf eine Begleitung. Als ich den kleinen Raum betrat, ließ meine Schultern kurz enttäuscht sinken. Hatte ich mich in der Uhrzeit geirrt. Da saß die ganze Mannschaft schon aufgereiht dar. Duke, Tristan, Tea, Yugi, Joey und mein Chef. Joey deutete direkt ans Ende der kleinen Reihe. „Hat uns mitgenommen“, stieß er froh darüber aus. Was hieß hier uns?!! Mich hatten sie offensichtlich vergessen. „Sag bloß das ist die Retourkutsche wegen der Kritik an deiner Büroeinrichtung“, fuchste ich den Brünetten an. Ja natürlich vergiss den in der Runde, den du vor… zwei Stunden noch gesehen hast. Ich war nur ein bisschen darüber eingeschnappt. Dezent. „Vielleicht“, ernte ich auf meine Theorie. Vielleicht? Sicher nicht. Das war sowas von einem Treffer ins Schwarze. Egal. Nun widmete ich mich den anderen und begrüßte sie. „Ist das neu?“, fragte mich mein fast Ebenbild. Und ich sah kurz an mir herunter um mir sicher zu gehen auf was er deutete. Das Shirt. Ich nickte also um es zu bestätigen. „Hast du nen Ausflug gemacht?“, klinkte sich der Blonde in der Runde ein. „Ja“, antworte ich kurz unsicher. Nicht weil ich mir der Antwort nicht unsicher war, sondern sollte es eher meine Irritation über diese Frage transportieren. „Aber doch kaum alleine“, warf jetzt der Spieleladenbesitzer ein. Ah! Oh! Genau! „Wieso?“, wendete ich fragend und mit Vorsicht mein Blick zu dem Fragenden um. Frag nicht weiter. Frag einfach nicht weiter. „Soll ich Mai sagen, dass wir dir zwei Einladungen schicken müssen?“, stichelte der Blonde frisch verlobte. Hals Maul. Interessanterweise waren es nicht nur meine Brauen die einen Anflug von Schock empor sausten, nein Teas taten es auch. Mist. Darüber hatte ich nicht nachgedacht. War das wirklich so klar, dass man dort nicht alleine hinfuhr? Hmpf. Das war mir nicht so bewusst, wie es wohl hätte sein sollen. „Wahas? Nehein.“, antwortete ich etwas ins straucheln gekommen und fühlte mich etwas in der Ecke gedrängt. Während sich Tristan, Duke und Joey weiter daran aufzogen, bemerkte ich einen weiteren kritischen Blick. Meine Amethysten fanden die beinahe selbig schimmernden Augen. Yugi. Oh, nein. Komm schon. Bitte. „Hast du gar nicht erwähnt“, sagte er und wollte eher damit andeuten das sie doch sonst sehr offen miteinander sprachen. Sonst aber eben auch nur. Der Kleien würde ihn danach ausfragen, es war eine Frage der Zeit. „Lasst gut sein Jungs. Wenn er uns etwas erzählen will, wird er das sicher auch tun“, mischte sich Tea ein, das auf den ersten Blick vielleicht eine Rettung sein sollte. Aber…Au! Au! Da zielte eienr unerwartet gut, das war ich nur von dem Herrn ganz außen gewöhnt. Immerhin war auf den verlass, und hielt sich vollständig dazu geschlossen. Mein Blick ruhte kurz auf der jungen Frau der Runde, das war wirklich ungünstig gelaufen. Sie hatte es sehr deutlich gemacht, wenn gleich auch unscheinbar, dass hatte sie verletzt. Aber sahen sie vielleicht nicht gerade ein Gespenst, was durchaus real war, und steigerten sich da jetzt etwas rein. Ach, was hatte ich von den dreien da in der Ecke auch erwartet. Ich hätte es ihn gleichgetan. Oh~ und wie. „Also…“, lenkte ich mit einem Klatschen in meine Hände die Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Sie waren doch hier im alle etwas schief ins Mikro zu singen, oder? Und endlich ein Game in dem Kaiba besser war als ich. Also besser im schief singen, selbst verständlich.
 

Ein toller Abend der wieder viel zu kurz war und zu schnell zu Ende ging, obwohl es weit über Mitternacht wach, als wir die Karaokebar verließen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Polarstern
2023-09-30T18:56:17+00:00 30.09.2023 20:56
So, da bin ich wieder. Vielen Dank, dass du so schnell das zweite Kapitel hochgeladen hast.
Mir haben wieder deine Dialoge und Ideen sehr gut gefallen! Weiter so! Allein dafür würde ich schon weiter lesen.
Ich bin ja mal sehr gespannt mit wem Atemu da im Urlaub war. Das Seto da mit in der Runde sitzt und das überhaupt nicht kommentiert ist schon recht auffällig. Sonst drückt er Ati ja immer einen Spruch. Überhaupt war die Kommunikation zwischen den beiden dieses Kapitel recht auffällig und bestätigt mich doch noch mehr bezüglich. meines Verdachts ^^; Und kein Wunder dass Ati es gerne verschweigen möchte, wenn er mit Seto dort war. Das würde den Klatsch und Tratsch in der Firma, den es eh schon gibt, um Längen schlagen.
Ich lass mich mal überraschen was du noch so geplant hast.

So als kleiner Tipp, das Lesen wäre einfacher, wenn du mehr Absätze und Zeilenbrüche einbauen würdest. Es gibt viele lange Passagen ohne Absätze, die machen das Lesen und halten der Zeile schwieriger.

Viele Grüße
Polarstern
Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
30.09.2023 21:01
Du Engel! =) Vielen Dank für dein erneutes Feedback. Ich setzte es direkt auf meiner Liste zu den Korrekturen.
Antwort von:  Polarstern
30.09.2023 21:04
Noch was vergessen:
Ich wundere mich wieso das Chapter eine "adult" Kennzeichnung trägt. Ich sehe weder Lemon noch Gewalt Szenen O.o
Und auf Atis Lappi scheint ja was mega Wichtiges zu sein - oder mega Privates - so wie er drauf aufpasst und nie unbeaufsichtigt lässt. O.ô
Antwort von:  Sylvanas_Windrunner
30.09.2023 21:05
Ja, das ist mir aus versehen passiert XD ich hab es noch nicht korrigiert


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