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Chaotic Feelings 1

Aus und Vorbei
von

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Aus und Vorbei?!

"Inu Yashaaaaaaa! Hey, wo steckst du? Nun komm schon, sei nicht so miesepetrig."

Kagome sah sich um. Doch es war kein Hanyou zu sehen.

,Wo steckt der bloß', dachte sie sich. Gut, der Streit gestern Abend war doch etwas mehr als nur eine der üblichen Diskussionen gewesen. Eigentlich war er doch ziemlich außer Kontrolle geraten. Doch es war eindeutig Inu Yashas Schuld. Kagome war fest davon überzeugt.

"Okay....", sie atmete tief durch, "...ich rufe dich noch ein letztes Mal. INU YASHAAAAAAAAAA!!!!"

Doch wieder nichts.

"Gut, dein Problem. Ich werde jetzt wieder in meine Zeit zurückgehen. Du weißt ja, wo du mich findest."

Sie setzte sich auf den Rand des Knochenfressenden Brunnens und stieß einen langen Seufzer aus, bevor sie sich abstieß und ins Dunkle sprang.
 

***************************
 

Langsam zogen die Wolken am Himmel vorbei. Der Hanyou starrte mit seinen goldenen Augen zu ihnen hinauf.

,Blöde Kagome, aus so einer kleinen Sache eine Szene zu machen. Keh.'

Er grübelte schon eine ganze Weile über den Streit vom Vortag nach. Genauer betrachtet grübelte er schon darüber nach, seit er den Ort des Streites verlassen hatte. Doch es machte für ihn immer noch kein Sinn, warum dieser Streit, an dem ganz alleine Kagome die Schuld trug, entstanden war.

"Blöde Kuh!"
 

"Ist sie nicht."

Inu Yasha drehte sich erschrocken um und schaute zu Boden. Miroku stand an den Baum gelehnt und schaute nachdenklich in die Ferne.

Inu Yasha schwang sich zu ihm hinunter und starrte ihm in die Augen.

"Doch, ist sie. Schließlich hat sie...." Weiter kam er nicht, denn Miroku unterbrach ihn mit finsterem Blick.

"Nein!"

"Was nein?"

"Nein, sie hat nicht angefangen. Du alleine hast gesagt, dass man Mikos nur brauchen würde, um Splitter des Shikon no tama aufzusuchen."

Inu Yasha drehte dem Mönch den Rücken zu.

"Stimmt doch auch. Aber sie braucht's doch nun nicht persönlich zu nehmen. Schließlich ist sie ja keine Miko. Oder?", meinte er trotzig.

Miroku atmete tief durch. "Doch schon. Denn immerhin kann sie die Splitter ja auch sehen und fühlen, oder?"

"Schon aber das ist doch was anderes.", Inu Yasha drehte sich um. "Miroku? Hey wo bist du?"

Er schaute sich um und sah gerade noch, wie der Mönch wieder in der Hütte von Kaede verschwand.

"Keh...tolle Freunde. Hören einem nicht mal zu."

Er schwang sich wieder auf seinen Baum und versuchte weiter nachzudenken, wobei seine Gedanken immer wieder abschweiften.
 

*****************************
 

Kagome saß in ihrem Zimmer und versuchte sich auf ihre Matheaufgaben zu konzentrieren, die ihr Bruder Sota sich hatte geben lassen. Aber die Konzentration blieb auch bei ihr nicht lange. Nur allzu oft kam ihr ein gewisser Hanyou und der Streit in den Sinn.

"Dieser Idiot! Nur wegen ihm kann ich mich jetzt nicht konzentrieren.", murmelte sie zu sich selbst.

"Oh, meinst du etwa mich?"

Kagome drehte sich erschrocken zu Tür.

"Ho....Hojou....Hojou-kun...", stammelte sie, "Was machst du denn hier?"

"Ich habe vorns deinen Bruder getroffen und der sagte mir, dass du wieder von deiner Kur zurück bist. Wie geht es deiner Arthrose?"

Kagome klappte der Unterkiefer runter. ,Bin ich denn schon so alt, Opa? Die Masern hätten es doch auch getan.'

"Na jedenfalls wollte ich dich fragen", fuhr Hojou fort, "ob wir am Wochenende nicht zusammen weggehen wollen. Kino, Karaoke. Was immer du magst."

Kagome nickte einfach nur. In dem Moment dachte sie keinen Augenblick auch nur daran, ob Inu Yasha sie holen würde oder nicht. Außerdem hatte sie sich auch mal wieder ein bisschen Freizeit verdient.
 

Beim Abendessen waren alle sehr schweigsam. Keiner traute sich auch nur ein Wort zu sagen, was Kagome gewaltig auf die Nerven ging. Da war sie nun schon mal wieder zu Hause und dann erzählte ihr niemand, was in ihrer Epoche abging. Wie unhöflich. Als sie sich dann auch noch angestarrt fühlte, platzte ihr endgültig der Kragen.

"Warum, warum sagt denn keiner etwas? Bin ich euch so fremd geworden, dass ihr euch nicht mehr traut mit mir zu reden?"

Sie atmete heftig. Und kurz darauf fiel ihr auf, dass sie damit auch nicht wirklich etwas erreicht hatte, da sie nun noch merkwürdiger angestarrt wurde.

"Ich geh ins Bett."

Mit diesen Worten stand sie auf und ging die Stufen zu ihrem Zimmer hinauf. Dort angekommen, ließ sie sich auf ihr Bett fallen.

,Alles nur Inu Yashas Schuld.', dachte sie sich. Auch wenn sie wusste, dass der nun nicht wirklich Schuld an dem Verhalten ihrer Familie trug. Aber im Moment war es ihr egal. Denn erstmal sollte er doch Schuld für alles tragen. Mit diesen Gedanken schlief sie ein.
 

******************************
 

Inu Yasha saß am Brunnen. Nachdem man den ganzen Tag auf ihn eingeredet hatte, dass er sich doch bei Kagome entschuldigen solle, war er wütend aus dem Dorf gestapft und hatte seine Wut an der unschuldigen Natur ausgelassen. Als es dunkel wurde, war er, ohne einen Grund zu haben, zum Brunnen gegangen, wo er nun saß. Wo er nun schon seit fast 3 Stunden saß.

"Ach verdammt noch mal. Dann sag ich halt Entschuldigung."

Mit einem Ruck sprang er in das dunkle Loch des Brunnen.
 

Als er auf der anderen Seite ankam, war kein Licht mehr zu sehen. Alles lag im Dunkeln. Leise sprang der Hanyou zu Kagomes Zimmerfenster hinauf und öffnete es. In der Luft lag ihr Geruch und Inu Yasha atmete ihn tief ein. Innerlich musste er sich eingestehen, dass er diesen Geruch vermisst hatte. Inklusive des Mädchens zudem dieser Geruch gehörte. Er schaute sich um und entdeckte Kagome schlafend auf ihrem Bett. Vorsichtig beugte er sich zu ihr hinab. Schlafend sah sie wunderschön aus, aber wenn sie sich aufregte... Er schüttelte den Kopf. Eigentlich sah sie immer schön aus. Egal wann.

"Hey Kagome, es tut mir leid. Hörst du? Ich entschuldige mich bei dir.", flüsterte er in ihr rechtes Ohr.

"Und warum sagst du mir das, wenn ich schlafe?"

Mit einem Satz fuhr der Hanyou zurück.

"Du... bist....du bist...wach?", stotterte er.

"Ja. Warte lass uns raus gehen. Sonst weckst du auch noch meine Familie." Kagome stieg auf das Fensterbrett und kletterte die Regenrinne hinab. Leise und mit Inu Yasha im Anhang ging sie in Richtung des alten Heiligen Baumes.

"Also warum hast du nicht gesagt, dass du mich hörst?", fragte der Hanyou und schaute Kagome leicht (?) verärgert an.

"Weil du dich sonst nicht entschuldigt hättest, oder?"

"Ich hätte mich entschuldigt."

"Von wegen. Du entschuldigst dich nur, wenn du von den anderen geschickt wirst oder ich schlafe. Sonst nämlich nicht.", gab nun auch sie trotzig zurück.
 

Perplex schaute Inu Yasha sie an. Wie konnte sie ihn nur so leicht durchschauen. Sie kannten sich doch erst ein gutes dreiviertel Jahr. Kagome ahnte seine Gedankengänge (logisch sie hat ihn ja auch durchschaut (^_^) *gg*) und grinste ihn siegessicher an.

"Ich habe recht oder?", hakte sie nach.

Inu Yasha nickte nur. Fing sich aber schnell wieder und schlug mit Worten zurück.

"Ach was, ich kann mich auch so entschuldigen. Jetzt zum Beispiel."

"Du wurdest geschickt."

"Und wenn schon. Ich hätte mich auch so entschuldigt. Irgendwann."

"Eben, irgendwann. Das heißt bei dir später, aber nicht jetzt.", blaffte Kagome den Hanyou an. "Warum kommst du nicht von selbst? Warum kommst du nicht sofort nach dem Streit? Warum, hä? WARUM NICHT INU YASHA?"

"Ganz einfach, weil ich nun mal schon immer so war. Und außerdem hast du gestern Abend angefangen." Er drehte sich weg. "Auch wenn alle etwas anderes behaupten."
 

Kagome starrte zu Boden. Es war ihr schon von vorne herein klar gewesen, dass er nur kommen würde, weil die anderen ihn damit nervten. Leise krochen ihr Tränen die Wange hinunter. Sie versuchte still in sich hinein zu weinen, doch vor der feinen Nase Inu Yashas konnte sie es nicht verbergen. Er roch das salzige und drehte sich zurück zu ihr.

"Hör zu...", fing er an, doch er wurde unterbrochen.

"Nein, jetzt hörst du mir zu. Ich weiß, dass du mich nur bei dir haben willst, damit du schneller an Juwelensplitter kommst. Das ich dabei vielleicht nur bei dir bin, weil ich bei dir sein will, ist dir anscheinend völlig egal. Vielleicht sind mir die Juwelensplitter nur ein Grund, um dich zu sehen. Nur ein Nebeneffekt für mich, verstehst du?"

Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Tränen die sie nicht mehr verbergen wollte und konnte. Sie wollte, dass Inu Yasha ihren Schmerz und ihre Trauer sah. "Du verstehst echt nichts von den Gefühlen der Mädchen. Nichts von meinen Gefühlen. Von meinen Gefühlen für dich. Am besten ist es, wenn du von nun an alleine suchst. Ich sollte jetzt reingehen und mein altes Leben fortsetzen. Lebe wohl Inu Yasha."

Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und zog den Hanyou, der immer noch völlig perplex war von diesem Gefühlsausbruch, näher an sich. Vorsichtig gab sie im einen Kuss auf die Wange. Als sie von ihm abließ, starrte Inu Yasha sie an.

"Was...was sollte das?"

"Nun weißt du, warum ich bei dir sein will. Oder zumindest sollte dir das einen kleinen Denkanstoß geben. Vergiss mich nicht, ja?"

Sie drehte sich um und lief zurück ins Haus. Der Hanyou starrt ihr hinterher. Er strich sich über die geküsste Wange.

,War ich ihr etwa wichtiger als die Splitter?', versuchte er nachzudenken. Immer und immer wieder dachte er darüber nach und immer und immer wieder war die Antwort "JA!". Doch warum wollte sie ihn jetzt nicht wieder sehen. Sollte denn nun wirklich alles aus und vorbei sein?

Egotrips

Inu Yasha kehrte lautlos in die Hütte von Kaede zurück und legte sich ebenso lautlos neben seine Freunde.

"Wo ist Kagome-chan?", fragte plötzlich eine Stimme in die Dunkelheit hinein.

"In ihrer Epoche."

Die dunkle Gestalt setzte sich auf.

"Was hast du angestellt? Ohne Grund bleibt sie sicher nicht in ihrer Zeit. Stimmt es oder hab ich recht?"

"Wenn du soooo schlau bist, Sango, dann geh doch zu ihr und frag sie selbst.", maulte Inu Yasha die Dämonenjägerin an, um kurze zeit später wieder in die dunkle Nacht zu verschwinden.
 

"War zu erwarten."

Sango dreht sich um und starrte den in Dunkelheit gehüllten Miroku an. Er tastete im Dunkeln nach einer Kerze und zündete sie an, sodass ein wenig Helligkeit die kleine Hütte erfüllte.

"Stimmt."; pflichtete ihm Sango bei, "Der Streit war zu heftig, als dass Kagome so leicht eine Entschuldigung von ihm annehmen würde. Trotzdem ist es anders als sonst."

"Was meinst du damit?"

Ganz einfach: Ich muss zugeben, dass beide Schuld an diesem Streit tragen. Und somit wird keiner der beiden so schnell klein bei geben. Kagome hat Inu Yasha mit großer Sicherheit durchschaut, dass die Entschuldigung nur auf unser Drängen gekommen ist."

"Ja, ich verstehe. Und nun geht jeder erst einmal seinen Interessen nach." Der Mönch starrte mit finsterem Blick in die Kerzenflamme. Er wusste, dass es dumm war, dass keiner seine Teilschuld eingestehen wollte. Vor allem, da ihnen jetzt Naraku immer mehr Fallen stellte und ihnen immer mehr auf die Pelle rückte. Das nun auch noch Kagome fehlte, eine wichtige Person, da nur sie die Splitter des Shikon no tama sehen konnte, war doch ein herber Verlust.
 

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Erschöpft schlurfte Kagome zum Frühstück hinunter in die Küche. Die letzte Nacht war für sie doch härter gewesen, als sie gedacht hätte. Die Tatsache das Inu Yasha ihr eine erzwungene Entschuldigung auftischte und sie es doch tatsächlich gewagt hatte, ihn zu küssen - auch wenn es nur auf die Wange war- schlugen ihr schwer aufs Gemüt.

"Guten Morgen!", murmelte sie, als sie sich an den Tisch zu ihrer Familie setzte.

"Guten Morgen Schwesterherz! Hast du gut geschlafen?"

Doch anstatt einer Antwort bekam Sota nur einen eisigen Blick. Für ihren Großvater war dieser Blick ausreichend, um sich jegliche weiteren Gespräche zu verkneifen.

"Guten Morgen mein Schatz. Hier bitte, deine eingelegten süßsaueren Radieschen.", meinte Frau Higurashi und beugte sich über Kagomes linke Schulter. "Wir reden dann mal von Frau zu Frau, ja?"

Kagome nickte nur stumm und aß ihr Frühstück. ,Was Inu Yasha jetzt wohl macht? Und die anderen?' Doch schnell schüttelte sie den Kopf. Je schneller sie Inu Yasha vergaß, desto schneller würde sie auch Shippou, Sango und Miroku vergessen. Sie sollte sich wieder ihrem alten-neuen Leben widmen. Sie sollte wieder ausgehen, Spaß haben und vor allem für ihre Prüfungen für die Oberstufe zu lernen. Apropos ausgehen. Sie wollte doch heute mit Hojou-kun ausgehen. Und sie sollte ihn nochmal anrufen, bevor er wieder unangemeldet in ihrem Zimmer stehen würde. So schlang sie ihr Essen hinunter und lief zum Telefon.
 

"Guten Tag, hier ist Higurashi-san. Ist Hojou-kun zu sprechen?"

Kagome hasste diese Standartsätze am Telefon, was sicherlich auch daran lag, dass sie seit Ewigkeiten kaum noch telefonierte. Wie auch wenn sie ständig im Mittelalter herumreiste. Halt! Sie schüttelte ihren schwarzen Haarschopf.

"Ich werde nicht mehr an das Mittelalter denken. Nein, dass werde....oh, hallo Hojou-kun!" - "Ja, genau wegen unserem Date. Wann kommst du denn?" - "Okay, 18Uhr. Bis dann."

Sie legte den Telefonhörer weg und ging hinauf in ihr Zimmer.
 

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Ziellos streifte der Hanyou durch den Wald und achtete penibel darauf, dem Knochenfressenden Brunnen nicht zu nahe zu kommen. Jedes mal wenn er auch nur die Lichtung aus der Ferne sah, drehte er sich auf der Stelle um, um in eine andere Richtung zu gehen. Immer wieder stieß er dabei Flüche aus, welche sich im Allgemeinen gegen Kagome richteten. Nur einmal hielt er inne. Ihm kam der Kuss in den Sinn, den er von Kagome letzte Nacht bekommen hatte. Und mit diesem Kuss kam auch wieder die Frage in seinen Sinn, warum sie wohl soweit gegangen war.

"Vielleicht wollte sie sich mit Kikyo auf eine Stfe stellen. Immerhin hat die mich auch schon geküsst.", murmelte er zu sich selbst. "Nur das Kikyo so mutig war, mich auf den Mund zu küssen."

Er zuckte die Schultern und streifte weiter.
 

"DAS IST GEMEIIIIIIIIIIN!", schrie der kleine Fuchsdämon Shippou, "Immer denkt er nur an sich, dieser Idiot. Nur wegen ihm, kommt Kagome nie mehr zurück."

Er strampelte wie wild mit seinen kurzen Beinen und stieß wie wild Flüche gegen den Hanyou aus.

"Beruhige dich Shippou-chan.", versuchte Miroku ihn zu besänftigen. "Es ist doch noch gar nicht sicher, ob sie nie mehr zurückkommt."

"Sicher?" Sango schaute dem Mönch in die Augen. "Du weißt, dass wir ganz schön aufgeschmissen sind, wenn sie nicht mehr zurückkommt. Denn wir brauchen sie."

Alle Augen waren auf Sango gerichtet. Und alle wussten, was sie damit meinte.

In Sango arbeitete derweil ein Plan. Ein Plan wie sie die Situation retten könnte.

Sie zog alle näher an sich ran - was vor allem dem lustgeilen Mönch gefiel- und erklärte ihnen ihren Plan.
 

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"Kagomeeeee! Hojou-kun ist da."

Kagome hörte die Stimme von Sota und raste die Treppe hinunter. Im Flur stand Hojou-kun, der gerade von Opa Higurashi gemustert wurde und in Kagomes Augen aussah, wie bestellt und nicht abgeholt. Schnell schnappte sie sich ihre Jacke und ihre Tasche, zog die Schuhe an und hakte sich bei Hojou-kun unter.
 

Draußen auf der Straße erzählte ihr Hojou-kun, was er denn so alles geplant hatte. Zunächst Kino und dann noch in ein Cafe. Kagome nickte zustimmend und folgte ihm. Brav hörte sie ihm zu. Hörte sich an, wie das letzte Fußballspiel gelaufen war und wie er, der sagenhafte Hojou-kun in letzter Minute noch ein Tor zum 3:2 erringen konnte. Sie lauschte ihm, als er von einem Jungen aus der Unterstufe erzählte, dem er Nachhilfe geben musste und bot ihr gleich an, ihr ebenfalls zu helfen, da sie doch nun so viel nachzuholen hätte. Vor Schreck blieb Kagome stehen und starrte ihn an.

"Was ist denn? Geht es dir wieder schlechter?", fragt er gleich besorgt.

,ja, ich bekomme gerade Kopfschmerzen von DIR.', dachte sie. Sie grinste ihn an und lief weiter, wobei sie ihm freundlich aber bestimmt sagte: "Nicht nötig, danke Hojou-kun. Ich schaffe das schon alleine."

"Gut, dann nicht.", antwortete er freundlich und dämlich grinsend wie immer. Er fuhr fort mit den Ideen, im Ausland zu studieren, wie er sich seine Hochzeit vorstelle und wie seine Kinder und Enkelkinder heißen sollten.

Als sie endlich am Kino angekommen waren, war Kagome schon so fertig mit den Nerven, das sie am liebsten einen Migräneanfall vorgetäuscht hätte, um von Hojou-kun loszukommen. Doch nun hatte sie einmal eingewilligt und keine halbe Stunde saßen sie im dunklen Kinosaal.
 

Der Film war okay. Zumindest soweit Kagome das beurteilen konnte. Ihre Konzentration ging immer wieder flöten. Sie dachte immer wieder an die letzte Nacht zurück. An den Kuss. Sie hatte schon des Öfteren von einem Kuss zwischen ihr und Inu Yasha geträumt, doch dass dieser ausgerechnet in so einer Situation entstehen sollte, war nicht geplant. Während der kompletten neunzig Minuten des Films dachte sie darüber nach. Beinahe wäre sie sogar während einer Szene aufgesprungen, da diese letzter Nacht ähnelte. Doch sie riss sich zusammen.
 

Auch später im Cafe ging es nicht besser. So ließ sie Hojou-kun reden und reden und gab nur aller par Minuten ein "Hmmmm.", ein "Aha!", ein "Ja!" oder auch ein "Tatsächlich." von sich. Ihn schien es nicht zu stören, sodass Kagome immer wieder zu sich selbst meinte, dass selbst Naraku spannender erzählen konnte. Ohne dass es Hojou-kun merkte, schweifte sie wieder mit den Gedanken ins Mittelalter ab. Genau dorthin, wo ihre Freunde waren und lebten und genau dorthin, wo sie Inu Yasha wieder sehen könnte. Gedanken, die sie eigentlich nicht haben wollte.

"Du, Hojou-kun?", unterbrach sie ihn plötzlich, "Sei mir nicht böse, aber ich muss nach Hause. Ich habe meine Tabletten gegen meine Arthrose dort liegen gelassen und die müsste ich in einer Viertelstunde nehmen. Ich muss also los. Wir sehen uns dann am Montag, ja?! Bis dann!"

Ohne dass der Junge auch nur antworten konnte, stand sie auf und verließ in Windeseile das Cafe.
 

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"Na Hundejunge, so alleine?"

"Halt's Maul Kouga!" der Hanyou schaute entnervt den Wolfsdämon an. Er saß nun schon geraume Zeit an den alten Heiligen Baum gelehnt da und beobachtete die Vögel. Eigentlich hatte er den Wolfsdämon schon lange gewittert, aber er war nicht gewillt aufzustehen.

"Wo sind deine Freunde und vor allem, wo ist Kagome?", hakte Kouga nach.

"Kagome ist wieder in ihrere Epoche."

"Warum? Was hast du tollwütiger Hundebastard ihr angetan?"

"Nichts. Wir haben uns gestritten und..."

"Nichts Neues bei euch, oder?" Kouga ließ sich neben Inu Yasha sinken und grinste spöttisch. "Deswegen sollte sie auch besser bei mir leben."

"Wolf, soll ich dir nun den Grund erzählen, warum sie zurück ist, oder nicht?"

Inu Yasha schaute ihn wieder böse und kampfeslustig an. Kouga nickte nur brav und hörte ihm zu.

Inu Yasha erzählte alles. Von dem Streit und welche Worte dabei gefallen sind, von der Entschuldigung und von dem Kuss, der gleichzeitig wohl ein Abschiedskuss gewesen zu sein schien.
 

"DU HAST SIE GEKÜSST?!" Kouga war aufgesprungen, als Inu Yasha ihm davon erzählte.

"Ich hab sie nicht geküsst, sondern sie mich. Und außerdem nur auf die Wange."

"Das ist doch völlig egal, oder?"

"Und es war ein Abschiedskuss.", fügte der Hanyou mit traurigem Unterton hinzu.

""Na wenigstens etwas. Jetzt kehrt sie sicherlich zu mir zurück."

Zufrieden lehnte sich Kouga gegen den Baum. Dieser eine Kuss wird schon nichts bedeuten. Sie wird ihn vergessen, sobald sie bei ihm ist.

"Ich denke nicht, dass sie in unsere Epoche zurückkehren wird. Leider."

Kouga schaute den Hanyou an, der zu Boden blickte. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Inu Yasha immer nur so hart tat, aber in Wirklichkeit doch ziemlich an diesem Mädchen hing.

"Liebst du sie?"

Inu Yasha schaute auf und in das Gesicht von Kouga.

"Liebst du sie?"

"Was soll das? Ich mag sie, ja, aber ich...ich...ich..." Weiter kam er nicht. Er konnte nicht weiter sprechen.

"Gut.", Kouga stand wieder auf, "Aber so leicht überlasse ich sie dir nicht." Mit einem breiten Grinsen und dem Gedanken, dass er den Hanyou gerade seiner Gefühle für Kagome überführt hatte, verschwand er.

"Du Idiot!" Inu Yasha schaut dem Wolfsdämon hinterher. "Natürlich bekommst du sie nicht so leicht. So leicht gebe ich dich nicht her, Kagome."
 

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Kagome saß wieder über ihren Aufgaben. Das Date war ihr gründlich auf die Nerven gegangen, sodass sie sich in ihrem Zimmer verbarrikadiert hatte, um lästigen Fragen ihrer Familie aus dem Weg zu gehen. Nur ihre Mutter hatte sie kurz gesprochen. Wegen diesem "Von Frau zu Frau Gespräch".

Auf die Frage hin, was passiert war, erzählte sie es ihrer Mutter und erntete den üblichen Rat: "Du bist alt genug, um zu wissen, was du zu tun hast. Aber mach es dem kleinen verliebten Hund nicht allzu schwer."

Was für ein Rat. Im Moment wollte sie es Inu Yasha richtig schwer machen. ,Von wegen verliebter Hund...Pah, der denkt doch nur an sich und den Juwel.' Kagome war fest entschlossen, vorerst ur ihren eigenen Interessen nachzugehen. Sollte er sich doch Sorgen machen.

"Ich mach erstmal nur das, was ich will!", sagte sie zu sich selbst, klappte das Mathebuch zu und schlurfte zum Bett, um den Schlaf der letzten Nacht nachzuholen.

Hypochonder

Langsam ging Inu Yasha zurück zum Dorf. Unaufhörlich dachte er an Kagome und an das, was Kouga ihm eben rotzfrech ins Gesicht gesagt hatte. Er, der stolze Inu Yasha sollte Kagome lieben.

,Natürlich tue ich das nicht, wäre ja noch schöner. Ausgerechnet sie, einen Menschen.', dachte er still bei sich. Doch gleichzeitig musste er zugeben, dass es ihn nicht störte, dass sie ein Mensch war. Kikyo war es immerhin auch. Zumindest war es gewesen. Was störte ihn dann also? Noch bevor er sich wieder eine zufrieden stellende Antwort gefunden hatte, wurde er beinahe von Sango überrannt, die ihm entgegen gestürmt kam.

"Pass doch auf, Sango!", blafft der Hanyou sie an.

"Oh, tut mir leid, dass wollte ich nicht.", gab die Dämonenjägerin zurück, "Aber es ist wegen Shippou-chan. Ihm geht es nicht gut."
 

Inu Yasha schaute sie an.

"Was hat er denn?"

"Ich weiß es nicht, aber er will Kagome sehen." Sango fing an zu schluchzen. "Was ist denn, wenn er stirbt? Er ist doch noch so klein und er will sie sehen."

Inu Yasha schaute auf sie herab und bemerkte einen Zettel in ihrer linken Hand. Vorsichtig nahm er ihn Sango ab und betrachtete ihn.

"Was steht da drauf?", fragt er Sango.

"Der...der ist...Miroku hat...hat ihn geschrieben. Ich...ich wollte ihn zum...Brunnen bringen, damit...damit er in Kagomes Welt landet und...sie weiß, was los ist." Sie fing an fürchterlich zu schluchzen, sodass man hätte meinen können, die Welt würde jeden Moment über ihr zusammen brechen.

"Ohne Juwelensplitter käme der eh nie drüben an."

"Aber Kagome muss doch von Shippou-chan wissen."

"Ich werde gehen. Kann ja nicht schaden, ihr zu sagen, was mit dem Zwerg los ist, um gleich wieder zukommen."

"Danke Inu Yasha. Dann beeil dich. Ich werde zurück zur Hütte laufen und es ihm sagen. Hab vielen Dank!" Sie dreht sich, schon wieder freudestrahlend um und rannte zurück zum Dorf.
 

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Gelangweilt starrte Kagome aus dem Fenster. Sie hatte es aufgegeben, die

Matheformeln zu lernen. Sie war sich sogar ganz sicher, dass sie diese nie

wieder brauchen würde. Und im Mittelalter schon gar nicht.

"Verdammt, nicht schon wieder das!"

Schon den ganzen Tag gingen ihr Gedanken rund ums Mittelalter durch den Kopf.

Und eigentlich hatte sie es schon aufgegeben, diese Gedanken überhaupt noch zu verwerfen. Es funktionierte ja sowieso nicht.
 

Unten an der Tür klingelte es. Und kurz darauf hörte Kagome die Stimme ihrer Freundin, die auch schon kurze Zeit später in ihrem Zimmer stand.

"Hi!", war alles, was Kagome zustande brachte.

"Was ist denn los?", fragt Hitomi, "Ich dachte, du hattest gestern ein Date mit Hojou-kun."

"Das ist es ja."

"War es so schrecklich?"

Kagome nickte nur stumm. Eigentlich wollte sie nicht mehr drüber reden, aber nun saß eine gespannte Hitomi auf dem Boden ihres Zimmers und wollte alles wissen. Also begann Kagome mit ihrer Leidensgeschichte. Als sie endlich fertig war, schaute sie Hitomi an.

"Also so schlimm ist das doch nun nicht. Er wollte dich halt beeindrucken mit seinen Storys. So sind Jungs halt nun mal. Wenn er dir so etwas erzählt, zeigt dass doch nur, dass er dich sehr mag und das er will, dass du alles von ihm weißt.", versuchte Hitomi das dämliche Verhalten Hojous zu erklären.

"Es interessiert mich aber nicht, wie er ein Tor in letzter Minute erzielt, wie er einem Schüler aus der Unterstufe Nachhilfe gibt und all den Kram. Oder wüsstest du gerne, wie er seine Kinder und so weiter nennen will?"

Hitomi musste lachen: "Nun lass ihn doch. Wieso stört dich das? Oder...oder hast du auf deiner Kur etwa jemanden kennen gelernt?"

Kagome schaute ihn an. Ihr Blick verriet soviel, dass Hitomi sich alles zusammen reimen konnte.

"Also ja."

"Also nein.", entgegnete Kagome.

"Wie meinst du das? Gib doch zu, dass du schon jemanden hast."

"Ja, hab ich, aber nicht erst seit der Kur. Ich kannte ihn schon vorher."

"Ach, dann meinst du sicher diese eifersüchtigen, hirnlosen und gewalttätigen Jungen. Stimmt's?"

Kagome nickt nur.

"Hmmm... dann sollte ich dich besser...", weiter kam sie nicht, denn in jenen Moment wurde Hitomi durch Sota, Kagomes kleinen Bruder, unterbrochen.
 

"Kagome, Inu Yasha ist da. Er wartet unten im Flur auf dich."

Leicht verwirrt sah Kagome ihren Bruder an. Dann Hitomi.

"Warte hier, ja? Bin gleich zurück."

Mit einem Satz stand sie auf und flog förmlich die Treppe hinunter. Und tatsächlich, da stand er. Ihr Inu Yasha.
 

"Was willst du?", fragt sie nach einem kurzen Moment des Zögerns. "Ich dachte, wir wollten jeder getrennt Wege gehen?"

"Ja, ich weiß, aber Sango schickt mich."

"Ach so, du sollst dich wohl mal wieder entschuldigen? Noch mal funktioniert dieser Trick nicht."

"Es geht auch nicht darum." Inu Yasha fühlte sich beobachtet. Als er sich umsah, bemerkte er, dass die gesamte Familie Higurashi ihn anstarrte. "Können wir draußen reden? Es ist wirklich wichtig."

"Meine Familie und ich haben keine Geheimnisse. Und was kann schon so wichtig sein, dass du es mir nicht hier erzählen willst?"

"Es gibt nun mal Dinge, die man erst mit der wichtigen Person bespricht, bevor es der Rest erfährt."

Kagome schaute ihn leicht verdutzt an, aber entschied sich dann, doch mit ihm nach draußen zu gehen.
 

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"Glaubst du, dass es funktioniert?"

"Wenn du es schaffst, noch kranker auszusehen als jetzt, könnte es klappen.", grinste Miroku den kleinen Fuchsdämon an, "Also denk mal an was richtig Widerliches und verzerr dein Gesicht."

Als Shippou dem Befehl folgte und an etwas Widerliches dachte, verzerrte er sein Gesicht so sehr, dass es ihm wehtat.

"Ja, genauso. Genauso musst du nachher auch schauen, wenn Kagome kommt und sich Sorgen macht."
 

Kaede kam in die Hütte und musste sich ein Lachen verkneifen, als sie das Gesicht Shippous sah.

"Und wie lange wollt ihr das durchhalten?", fragte sie, als sie sich wieder eingekriegt hatte. "Denn sobald Kagome mitbekommen hat, dass alles nur ein großer Schwindel ist, wird sie sicherlich wieder zurück in ihre Welt kehren."

Sango schaute erst Miroku, dann Shippou und dann Kaede an.

"Stimmt schon. Aber für eine Weile wird es sicherlich gehen. Und wenn Kagome Trauer schiebt wegen Shippou-chan, dann vergessen sie und Inu Yasha den Streit vielleicht und vertragen sich."

"Oder", unterbrach sie der Mönch, "sie macht am Ende Inu Yasha dafür verantwortlich und glaubt, dass es alles seine Idee war, nur um sie wieder hier zu haben."

"Das wäre doch unser Ziel."

"Nicht ganz Shippou-chan, denn wenn wir Pech haben, glaubt sie, dass er sie nur wegen der Suche nach den Juwelensplitter wieder hier haben wollte. Und dann geht sie wieder. Und am Ende hätten wir auch noch unseren Hanyou an der Backe, der sicherlich böse sein wird." Argwöhnisch beobachtete der Mönch den Fuchsdämon.

Dieser bemerkte es natürlich und fragte unsicher zurück:

"Was hast du vor?"

"Na, wir könnten dich doch mal mit Absicht leicht vergiften. Dann wäre es keine Lü..."

Noch bevor er zu Ende sprechen konnte, fing er sich von Sango, Shippou und Kaede einen Schlag auf den Kopf ein und hörte dazu ein lautes und bestimmtes "NEIN!"
 

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Kagome und Inu Yasha standen am Heiligen Baum und schwiegen sich bereits seit einer Viertelstunde an. Zwar wurden sie nicht mehr beobachtet, aber der Hanyou fühlte sich trotzdem leicht (?) unwohl in seiner Haut.

"Was ist denn nun?", begann Kagome zögerlich das Gespräch.

Doch er antwortete nicht, sondern starrte nur hinauf in die Baumkrone.

"Was ist denn mit dir? Warum hat dich Sango geschickt?"

"Weißt du noch vor zwei Tagen?"

Inu Yasha senkte sein Gesicht und schaute Kagome in die Augen. Eigentlich wollte er den Gedanken verdrängen, aber es ging nicht. Dieser Baum weckte Erinnerungen in ihm, die erst ganz frisch waren. Kagome ging es nicht anders. Sie versuchte, seinem Blick auszuweichen, doch es ging nicht.

"Ja, ich erinnere mich. Aber deswegen bist du nicht da, oder?"

"Nein, es ist wegen Shippou. Sango meinte, ihm würde es nicht gut gehen und er verlangt nach dir."

"Was? Und das sagst du mir nicht sofort?!", sie schaute ihn fassungslos an.

"Tut mir leid, aber..." Inu Yasha schaut in ein noch fassungsloseres Gesicht.

"Hast du dich gerade eben freiwillig bei mir entschuldigt?"

"Scheint so, aber ich denke, du solltest jetzt lieber...Kagome, was machst du da?"

Der Hanyou schaute an sich runter und wurde rot. Kagome hatte ihre Arme um ihn geschlungen.

"Was machst du da?"

"Dich..." Sofort lies sie ihn los. Die Röte die ihr nun ins Gesicht schoss, glich der Farbe einer Tomate in bester Reife. "Ich habe mich nur gefreut, dass du dich freiwillig entschuldigt hast. Hör zu, warte hier, ich packe nur schnell meine Sachen zusammen und dann komm ich mit."

Mit diesem Satz lies sie ihn stehen und lief zum Haus zurück. Der Hanyou schaute ihr hinterher.
 

Nach weniger als 5 Minuten hatte Kagome alle verständigt, ihre Sachen zusammen gepackt und war wieder zurück zu Inu Yasha. Als sie am Brunnen ankamen, legt Inu Yasha seinen einen Arm um Kagomes Taille.

"Lass uns los."

Inu Yasha nickt nur und beide sprangen zusammen in die Dunkelheit.

Lügen haben kurze Beine

Kaum auf der anderen Seite des Brunnens angekommen, rannte Kagome in Richtung des Dorfes. Es war das erste Mal, dass Inu Yasha Probleme hatte mitzuhalten.

"Hey, nun warte doch mal. Nicht so schnell. Kagomeee!"

Doch alles was der Hanyou zu sehen bekam, war eine nichts sagende Handbewegung seitens Kagome.

"Ich... muss mich...beeilen. Wer weiß...was sonst... noch passiert. Vielleicht geht es Shippou noch schlechter, seid du gegangen bist.", rief sie Inu Yasha zurück und übersah prompt eine Baumwurzel, die aus der Erde ragte. Noch bevor sie überhaupt wusste, was es war, war sie im Begriff, sich auf die Nase zu legen.

"Wahaaaa...", war das einzige, was noch zu hören war.
 

"Uff! Pass doch auf, wo du hinläufst!"

Inu Yasha hatte in letzter Sekunde vor dem Aufprall auf den harten Waldboden nach Kagome gegriffen und sie aufgefangen. Nun saß er auf dem Boden und Kagome auf ihm. Während er sich den Kopf rieb, er war damit auf die Wurzel geknallt, schaute sie auf ihn herab.

"Ähm, tut es sehr weh?", fragte sie zögerlich.

"Keh, so eine kleine Beule macht mir doch nichts aus."

"Gut, dann können wir ja ..."

Inu Yasha starrte sie an.

"Was denn noch, Inu Yasha? Lass uns gehen."

"Ich will nur wissen, ob es dir auch gut geht. Bist du auch nicht verletzt?"

"Wieso denn das? Seid wann bist du so besorgt um mich?", sie schaute dem Hanyou direkt in die Augen. "Aber ja, es geht mir gut. Nichts gebrochen oder angeknackst."

Sie stand von ihm auf und schaute nach unten. Inu Yasha saß immer noch im Dreck. Kagome reichte ihm die Hand, um ihm hoch zu helfen, doch er schlug ihre Hand zurück.

"Ich brauche keine Hilfe beim Aufstehen."

"Da will man mal freundlich sein und du reagierst so arrogant wie eh und je. Ich wollte mich so nur bedanken, dass du dich um mich sorgst. Aber wenn du nicht willst. Bitte sehr. Ich zwinge dich zu nichts.", gab sie zurück und drehte sich leicht gekränkt von ihm weg. ,War ja klar, dass wir wieder anfangen zu streiten.', dachte sie still bei sich. Doch plötzlich fühlte sie eine Hand an ihrem rechten Handgelenk. Leicht erschrocken drehte sie sich wieder zurück zu Inu Yasha, der immer noch auf dem Boden saß.

"Hilfst du mir bitte auf?"

"WAS?! Auf einmal also doch. Wieso sollte ich das jetzt tun?"

"Hmm...", der Hanyou atmete tief durch, "vielleicht weil ich dich nett darum bitte."
 

Kagome war leicht entsetzt, wie freundlich der Hanyou plötzlich war. Es machte ihr sogar schon ein wenig Angst. Sie kniete sich wieder zu ihm hinunter. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Stirn, um zu prüfen, ob er Fieber hätte.

"Ich habe kein Fieber, mir geht es gut.", versuchte er das Mädchen zu beruhigen.

Doch Kagome gab nicht so leicht auf und Inu Yasha hatte sogar schon das Gefühl, dass sie den kranken Shippou ganz und gar vergessen hatte.

"Geht es dir wirklich gut?"

"Ja, warum auch nicht?"

"Seid du vorns bei mir aufgetaucht bist, bist du irgendwie merkwürdig. Sicher, dass du, du bist?" Erschrocken über ihre eigene Aussage sprang sie auf. "Bist du Naraku?"

"Was? Wieso sollte ich Naraku sein? Nur weil ich mal nett zu dir bin? Gut, dann bin ich eben nicht mehr nett. Aber beschwer dich am Ende nicht wieder und geh zurück in deine Zeit.", beleidigt drehte er sich weg.

"Wie heißt das Schwert deines Bruders, dass Tote wieder zum Leben erwecken kann?"

"Tensaiga."
 

Glücklich atmete Kagome durch und Inu Yasha dreht sich zurück zu ihr.

"Was denn? Hast du dich wieder beruhigt?"

Kagome nickte nur und strahlte gleichzeitig über das ganze Gesicht. Sie war beruhigt, dass es wirklich nur ein Anflug von Nettigkeit war. Erneut reichte sie ihm die Hand, die der Hanyou nun auch annahm und sich hochziehen lies. Als Kagome wieder losrennen wollte, hielt Inu Yasha sie zurück.

"Du läufst jetzt normal, bevor du wieder stolperst. Shippou erreichen wir so oder so, also mach dir nicht so viele Sorgen."

"Schon, aber..."

"Nichts aber. Beruhige dich."

Kagome sah ihn an. Machte er sich denn überhaupt keine Sorgen, um den kleinen Fuchsdämon? Doch sie wollte den Hanyou nicht auf die Palme bringen, sondern folgte brav seinen Anweisungen.
 

*****************************************
 

Unruhig rutschte Shippou auf dem Boden hin und her. Er war sehr nervös, wegen seiner bevorstehenden Rolle als kranker, sehr kranker Fuchsdämon. Seid Sango diesen Plan ausgearbeitet hatte, übte er wie besessen, um die Rolle perfekt zu spielen. In plagten sogar schon Krämpfe im Gesicht, die so sehr schmerzten, dass man nicht mehr unterscheiden konnte, ob er nur so tat oder ob die Schmerzen tatsächlich echt waren.

"Nun sei nicht so nervös, es wird schon alles gut gehen. Die beiden müssten gleich da sein.", versuchte Sango den kleinen Fuchsdämon zu beruhigen. "Es wird schon alles gut gehen."

"Solange keiner von uns den anderen verrät.", fügte Miroku hinzu, "Und vielleicht haben sie sich sogar schon wieder vertragen?!"

"Sie kommen!", war plötzlich vom Fenster aus zu hören. Alle Blicke richteten sich kurz auf die am Fenster stehende Kaede und anschließend auf Shipou, der sofort unter eine Decke kroch und sein bestes schmerzverzerrtes Gesicht aufsetzte, was die anderen je gesehen hatten.
 

"Shippou, wie geht es dir?" Kagome fiel in die Hütte ein, dicht gefolgt von Inu Yasha. Ihm war es nicht gelungen, ihre Sorgen zu dämpfen. Im Gegenteil. Sie übertrug ihre Sorgen auf ihn, sodass er nun auch mit Mitleid im Gesicht neben Shippou hockte.

"Kago...Kagome..."

"Oh Shippou, was ist mit dir? Was ist passiert, als ich nicht da war? Wer hat dir das angetan, oder hast du was Falsches gegessen?"

Kagome standen fast schon Tränen in den Augen. Inu Yasha merkte es und griff nach ihrer Hand, um sie zu beruhigen. Ohne dass er oder Kagome etwas merkten, grinsten Sango und Miroku. Ihr Plan war aufgegangen. Der trotzige Hanyou und das sture Mädchen hatten sich wieder vertragen. Beide kehrten wieder in ihre Rollen zurück.

"Kagome, es ist vielleicht besser, wenn du Kräuter suchen gehst.", meinte Sango plötzlich zu Kagome. "Ich und Miroku haben keine Ahnung davon und Kaede können wir in der Dämmerung nicht mehr alleine in den Wald lassen."

Kagome schaute auf.

"Ich werde dich begleiten.", fügte der Mönch hinzu. Doch als er Kagome, die bereits zu Tür gegangen war, folgen wollte, hielt ihn die Hand von Inu Yasha auf.

"Ich werde mit ihr gehen. Wenn ein Dämon auftaucht, kann ich sie mit Tessaiga besser beschützen als du mit deinem schwarzen Loch."

Der Mönch nickte nur und setzte sich wieder zu Sango neben Shippou.
 

**********************************
 

Seid einer halben Stunde strichen sie nun durch den Wald. Kagome hatte fast alle Kräuter beisammen. Nur Melisse fehlte ihr noch. Inu Yasha folgte ihr. Seid sie die Hütte verlassen hatten, hatte Kagome kaum noch ein Wort gesagt. Der Hanyou konnte nur ahnen, was in ihr vorging. Er wusste nicht, was er tun sollte, außer ihr die Kräuter abzunehmen, als ihre Hand zu klein für den Strauß wurde.

Er folgte ihr tonlos und achtete nicht wirklich darauf, wohin sie gingen, geschweige denn darauf, ob sich irgendwelche Dämonen in der Nähe befanden.

"Ich spüre zwei Juwelensplitter."

Leicht verdutzt hielt Inu Yasha inne und starrte Kagome an.

"Es wird Koga sein.", fügte sie hinzu, "Es sind nur zwei und sie bewegen sich ziemlich schnell." Sie schaute in Inu Yashas Gesicht. Doch er zeigte keine Spur von Eifersucht.
 

"Haaaaaaaallooooooooooooo!"

"Hallo Kouga-kun!", gab Kagome von sich, als der Wolfsdämon vor ihr hielt.

"Ich hatte dich gewittert und da dachte ich mir, ich besuch dich mal. Bevor der da wieder was Böses mit dir anstellt." Kouga zeigte ungerührt auf Inu Yasha.

"Kouga, bitte nerv nicht.", meinte Inu Yasha tonlos.

"Was denn, was denn. Wieso so ruhig Hundejunge. Hat man dich auf..."

"Kouga bitte. Bitte brich keinen Streit vom Zaun.", schaltete sich Kagome wieder ein. "Wir haben zu tun. Shippou geht es nicht gut und wir brauchen noch Kräuter. Kannst du nicht in ein bis zwei Tagen noch mal vorbei schauen? Ja?! Das würde mich freuen."

Kouga schaute zu Kagome und nickte bloß.

"Für dich, meine liebe Fr..."

"Jetzt nicht."

Kagome wandte sich ab. Sie hatte endlich die lang gesuchte Melisse gefunden.

"Sei ja brav zu ihr, hast du gehört Hundejunge? Ich werde alles erfahren. Und so lange bleibt sie eh nicht mehr bei dir."

Mit diesem letzten Satz verschwand Kouga erneut in die Dunkelheit.
 

"Kagome, hast du alles?"

"J.. j...ja!"

"Alles in Ordnung? Geht es dir gut?" Natürlich ging es ihr nicht gut, dass wusste Inu Yasha ganz genau. Er roch wieder das Salz ihrer Tränen. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schulter, die anfing zu beben durch das Weinen und Schluchzen. In diesem Moment drehte Kagome sich zu ihm herum und lehnte sich gleichzeitig an einen Baum.

"Ich habe Angst um ihn."

"Ich weiß."

"Nichts weißt du!", schrie Kagome den Hanyou an, "Du weißt doch gar, nicht was Angst ist."

"Doch. Doch das weiß ich. Ich hatte schon oft genug Angst um dich."

Mit verweinten Augen schaute sie dem Hanyou in die goldenen Augen. Auch er schaute in ihre braunen Augen. Er konnte nicht anders, er musste sie einfach in den Armen halten. Noch bevor es sich Kagome versah, lag sie heulend in seinen Armen. Er war so schön warm und weich. Sie fühlte sich geborgen. Ihm ging es nicht anders. Er spürte ihr Haare an seiner Wange und fühlte ihr Herz schlagen wie wild. Wie konnte er sie bloß immer so verletzten? Er wusste es selbst nicht, wie er das immer zu Stande brachte. Doch nun wusste er auch, was sie damals meinte, nachdem sie ihn geküsst hatte. Nun hatte er tatsächlich eine leichte Ahnung, was sie fühlte. Und er wusste auch, dass Kouga anscheinend Recht hatte, was seine Gefühle anging.

Kagome hörte sein Herz schlagen. Je länger sie in seinen Armen lag, desto schneller schlug sein Herz. Sollten da wirklich Gefühle von ihm für sie im Spiel sein? Mit einem Male vergingen ihr die Tränen und ein Lächeln regte sich auf ihrem Gesicht.

"Inu Yasha, du kannst mich loslassen. Es geht mir besser."

"Sicher?" Er ließ sie zwar los, doch seine Arme lagen immer noch um ihre Taille.

"Ja, sicher. Lass uns zurückgehen."
 

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"Das hat doch super geklappt." Fröhlich aß Shippou sein Essen. Auch die anderen waren sichtlich erleichtert, dass ihr Plan soweit erst einmal funktionierte.

"Ich denke, wir können das getrost noch vier Tage durchziehen."
 

"Was durchziehen, Miroku?"

Erschrocken drehten sich Sango, Shippou und Miroku um, um in zwei finstere Gesichter zu schauen.

"Heißt das, dass war alles nur Show?", entsetzt schaute Kagome in die drei Gesichter ihrer Freunde, "Wieso?"

"Wir wollten, dass du und Inu Yasha euch wieder vertragt. Damit er dich zurückholt und du wieder bei uns bist.", versuchte Sango zu erklären.

"Aber...aber ich war wegen Shippou total panisch und hab mir eben fast die Augen ausgeheult. So was nur wegen einer Show, damit Inu Yasha und ich uns wieder versöhnen. Glaubt ihr etwa, dass ich tatsächlich nicht zurückgekehrt wäre? Ich wäre doch sicherlich zurückgekommen. Das weiß sogar schon Inu Yasha. Aber ihr jagt mir einen fürchterlichen Schrecken ein. Mir und Inu Yasha. Ihr..." Kagome beendete den Satz nicht, sondern stürmte nur hinaus in die Dunkelheit.

"Das habt ihr ja echt toll gemacht.", schnaubte Inu Yasha wütend, "Wenn ich sie jetzt wegen euch nicht finde und ihr irgendetwas zu stößt, dann bringe ich euch alle einzeln um." Kaum hatte er diese Drohung ausgesprochen, stürmte er Kagome hinterher.
 

"Das war's ja dann wohl.", flüsterten Sango und Miroku wie aus einem Mund.

"Naja, wenigstens vertragen sie sich wieder."

"SHIPPOU!"

Der Bruch

Es war mittlerweile mehr als dunkel im Wald. Es war rabenschwarz. Sodass Inu Yasha nicht mehr als ahnen konnte, wo die Bäume standen. Und in dieser Dunkelheit sollte, nein, wollte er Kagome finden? Schöne Aussichten.

,Alles nur wegen eines dämlichen Versöhnungsplanes!'

Noch nie zuvor hatte er seine Freunde so sehr gehasst wie jetzt. Selbst er wusste, dass Kagome nach einer Weile wieder zurückgekehrt wäre. Also warum dieser dumme Plan? Hatte sie wirklich so wenig Vertrauen in die beiden?
 

"KAGOMEEEEE! Kagome wo bist du? Bitte, komm her. Bitte! KAGOMEEEEE!", schrie der Hanyou in die Stille des Waldes hinein. Doch es kam keine Reaktion. Er versuchte es noch zwei, drei Mal, aber die gewünschte Reaktion blieb aus.
 

"INUUUUUU YASHAAAAAAAAAAAAAA!"

Der genannte horchte auf. Das war doch Kagomes Stimme. Der Hanyou war sich mehr als nur sicher.

"INUUUUU YASHAAAAAAAA!"

Schon wieder. Blindlinks rannte er immer tiefer in die Dunkelheit. Und er konnte auch schon ihren Geruch wittern.

"Warte, ich bin auf dem Weg zu dir."

Kaum hatte er diesen Satz beendet, stand er auch schon auf der Lichtung mit dem Knochenfressenden Brunnen in der Mitte. Doch was er da sah, lies ihm den Atem stocken: Kagome wurde von zwei mehr als zwielichtigen Typen festgehalten. Der eine konnte auf seinem linken Auge anscheinend nichts mehr sehen, denn es war die ganze Zeit zu gekniffen. Der andere sah aus, als hätte er ein Fass verschluckt. Zumindest sah er mit seinem mehr als fetten Bauch so aus.

"Kagome, was ist passiert? Was wollen die Typen von dir?"

"Oh, du bist also dieser Inu Yasha? Freut mich. Ich heiße Watanabe. Und diese kleine hier, wird unser Geschenk an unseren neuen Chef. Naja, eigentlich war es ein Wunsch gewesen, dass wir sie ihm bringen.", erklärte der fassartige Kerl mit breit grinsendem Gesicht.

"Wer ist euer Chef?", fragte Inu Yasha ungeduldig und mit bereit stehendem Schwert Tessaiga.

"Naraku-sama.", erwiderte der andere, "Er sagte schon so etwas davon, dass ihr euch kennt."
 

Inu Yasha schaute den einäugigen Kerl an und dann hin zu Kagome, die in dessen Armen festgehalten wurde und sichtlich nach Luft rang.

"Das wird euch noch leid tun." Mit diesem Satz schwang er Tessaiga einmal durch dir Luft, um es anschließend gleich wieder zur Erde sausen zu lassen. Die Tatsache, dass der einäugige Kerl in diesem Moment Kagome schützend vor sich hielt, störte Inu Yasha ganz gewaltig in der Ausführung seines Planes, die Kerle mit Hilfe der Kaze no Kizu zu vernichten.

"Hehe, gut gemacht Konoko!", feixte Watanabe, "So können wir das Mädchen noch in einem Stück zu Naraku-sama bringen."

"Wie Recht du haaaa..."

Weiter kam Konoko nicht, weil just in diesem Moment Kagome ihm in eine sehr empfindliche Stelle trat.

Kaum wurde er sich seines Schmerzes bewusst, lies er Kagome auch schon los, die sich, so schnell wie sie konnte, in Inu Yashas Arme flüchtete.

"Oh, Inu Yasha, es tut mir leid, dass ich so einfach abgehauen bin.", schluchzte sie, "Tut mir leid, dass du jetzt wegen mir in solchen Schwierigkeiten steckst."

"Schon okay. Ich bin dir ja freiwillig gefolgt. Warte hier. Ich beende die Sache nur schnell, solange sie abgelenkt sind."

Kurz darauf schwang er Tessaiga erneut und traf dieses Mal. Zumindest traf er den einäugigen Konoko. Noch bevor der Hanyou sein Schwert erneut schwingen konnte, war Watanabe bereits auf der Flucht. Zumindest war er so schnell, wie es sein fassartiger Körper zuließ.

"Bleib stehen, du elender Bastard!", rief Inu Yasha ihm hinterher. Gerade als er zum Sprung ansetzen wollte, hörte er hinter sich einen dumpfen Aufprall. Sofort fuhr er herum. Kagome war bewusstlos zu Boden gegangen. Sofort vergaß er Watanabe und lief zu ihr, um sie hochzuheben. Er war beruhigt, dass ihr anscheinend nichts Ernsthaftes fehlte, sondern sie nur bewusstlos war.
 

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Sango saß seid Kagome abgehauen war, still in der Hütte. Ebenso Miroku, auf dessen Schoß Shippou schlief. Noch nie hatten sie ihre Freundin Kagome so sauer, wütend und enttäuscht gesehen. Noch nie war sie wegen ihnen nach einem Streit abgehauen, immer nur wegen Inu Yasha. Das war eine ganz neue Erfahrung für die drei.

"Glaubst du, sie wird uns verzeihen?", fragte der Mönch in die Stille hinein.

Sango schaute auf und direkt in das Gesicht eines mehr als enttäuschten Mirokus.

"Ich hätte wissen müssen, dass so ein Plan nie und nimmer klappen würde. Und nun habe ich alles vermasselt."

"Nun mach dir keine Vorwürfe, Sango. Uns trifft alle die Schuld. Wir haben alle mitgemacht. Du, ich, Kaede und Shippou. Das es so schief gehen würde, gleich am ersten Tag, konnte keiner ahnen.", versuchte Miroku die Dämonenjägerin zu trösten, wobei kurze Zeit später schon seine Hand hinunter zu ihrem Po wanderte.

PATSCH! Sango traf den lustgeilen Mönch genau auf seiner Schokoladenseite. Doch anstatt sich darüber zu ärgern, grinste der nur wieder glücklich über alle Backen. Doch beiden blieb nicht viel Zeit, sich über diese Aktion auszutauschen, da plötzlich Inu Yasha mit Kagome auf den Armen in die Hütte hinein trat.
 

Beide schauten auf und auch Shippou wurde wieder munter. Als er versuchte, etwas zu sagen, unterbrach ihn Inu Yasha mit einem bösen Unterton.

"Ruhe! Wegen euch ist Kagome eben beinahe von zwei Handlagern Narakus entführt worden. Wegen euch ist sie gerade ohnmächtig zusammengebrochen und wegen euch, werde ich sie wieder zurück in ihre Zeit bringen."

"Aber, dass wollten wir doch nicht!", jammerte der kleine Fuchsdämon.

"DAS IST MIR EGAL!", schnauzte Inu Yasha zurück, "Ich bringe sie zurück. Und diesmal bin ich mir nicht so sicher, ob sie tatsächlich auch wieder kommen wird. Und solange ich nicht weiß, ob sie wirklich wieder hierher zurückkommt, bleibe ich ebenfalls in ihrer Epoche."

"Das...das heißt es kann sein, dass du auch nie wieder zurückkommen wirst?", fragte Shippou unsicher weiter.

"Genau das heißt es, du Nervensäge! Und wenn es so ist, dann wisst ihr auch warum."

"Ja!", antwortete Miroku, "Wir wissen warum du dann dort bleiben wirst. Weil du so sehr in sie verliebt bist, dass du sie am liebsten nie mehr alleine lassen würdest. Richtig?!"

"DAS geht dich überhaupt nichts an. Bring erstmal dein Liebesleben in Ordnung, bevor du dich in solche Angelegenheiten bei anderen einmischst."

"Soll ich das als Geständnis sehen?" Miroku schaute dem Hanyou direkt in die goldenen Augen. Doch anstatt einer Antwort bekam er nur den Rücken von Inu Yasha zusehen. Und noch ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er aus der Hütte hinaus.

Der Mönch und die Dämonenjägerin liefen ihm nach. Doch er drehte sich nicht um. Stur ging er einfach gerade aus, bis er den Brunnen erreichte.
 

„Wo willst du mit ihr hin?“, fragte Sango vorsichtig.

„Ich bring sie zu ihrer Familie. Ich weiß nicht, wie lange sie dort bleiben will. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt wieder hierher kommen will. Aber egal, wie ihre Entscheidung ausfällt, werde ich sie respektieren und solange bei ihr bleiben, wie sie es für richtig hält. Denn ich habe keine Lust, mit Euch meine Zeit zu vergeuden, während es ihr schlecht geht.“

Damit stellte er sich auf den Brunnen und sprang.

Der erste Kuss

Es war dunkel, als der Hanyou mit der ohnmächtigen Kagome ihr Elternhaus erreichte. Langsam, und um keinen zu stören, verschwand er durch ihr Fenster in ihr Zimmer. Er legte sie aufs Bett und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wodurch Kagome aufwachte.

„Wo bin ich?“, ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauchen.

„Pscht. Alles ist gut. Ich hab dich nach Hause gebracht.“

“Danke. Für alles!“

Inu Yasha lief leicht rot an. Erst jetzt bemerkte er, dass sie eine Hand auf seine Wange gelegt hatte. Vorsichtig legte er seine darauf und plötzlich waren sich ihrer beiden Gesichter näher als beabsichtigt. Doch es gab kein Zurück mehr. Zaghaft legten sich seine Lippen auf ihre. Ganz sanft und liebevoll.

Kagome wusste, nicht wie ihr geschah. Inu Yasha küsste sie gerade. Ausgerechnet er ergriff die Initiative. Sie konnte es nicht glauben, wusste nicht, was sie tun sollte. Es war ihr erster Kuss. Das erste Mal das ein Junge sie küsste. Das ein Junge sie küsste, der sie, Kagome Higurashi, ganz offensichtlich liebte. Ein Junge den sie liebte. Unweigerlich musste sie an diese schnulzigen Liebesfilme denken. Die Frauen darin schlossen vor Begeisterung immer ihre Augen. Und Kagome war auch leicht begeistert, wenn auch verunsichert und schloss ihre Augen. Plötzlich konnte sie Schmetterlinge in ihrem Bauch fühlen, sie hatte das Gefühl, dass die Welt gerade aufgehört hatte, sich zu drehen und alles nur noch auf sie und Inu Yasha, ihren Inu Yasha starrte.

Dem Hanyou ging es nicht anders. Bis vor kurzem wusste er nicht wirklich etwas mit seinen Gefühlen für Kagome anzufangen. Doch seit er sie völlig aufgelöst erlebt hatte, wie sie völlig verzweifelt war wegen Shippou, begriff er seine Gefühle. Und da sie nun völlig alleine waren, mal abgesehen von Sota, meinte er, dass einzig richtige zu tun: Sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Anscheinend machte er alles richtig. Immerhin weigerte sich Kagome nicht, sondern erwiderte den Kuss. Im Moment kam er sich unglaublich stark vor. Und überlegen. Inu Yasha musste sich unweigerlich das Gesicht von Kouga vorstellen. Wie er schauen würde, wenn er ihn und Kagome glücklich Arm in Arm sehen würde.

Kagome merkte, wie der Hanyou in den Kuss hinein grinste. Sie ahnte woran er dachte. Natürlich würde Kouga sauer sein, aber egal. Im Moment wollte sie sowieso nicht ins Mittelalter zurück. Zunächst wollte sie die Zweisamkeit mit Inu Yasha genießen.
 

"Glücklich?"

Kagome hatte gar nicht bemerk, wie Inu Yasha sich von ihren Lippen gelöst hatte. Etwas perplex schaute sie in seine goldenen Augen.

"Nicht glücklich?", fragte er erneut.

"Doch!", entfuhr es ihr, sodass er etwas erschrocken zurück wich.

"Ich war also nicht zu voreilig?"

"Nein. Auch wenn ich zuerst etwas erschrocken war."

"Tut mir leid. Das nächste Mal sage ich was."

"Das brauchst du nicht. Wenn du immer so zärtlich beim Küssen bist, erschreckt mich nichts mehr.", grinste Kagome und setzte dem Hanyou einen Kuss auf die Nasenspitze.

"Das heißt...das heißt, du liebst...mich auch?"

Ein Nicken von ihr und Inu Yashas Herz machte unzählige Purzelbäume. Er schloss Kagome in die Arme und gab ihr wieder rum einen Kuss auf die Stirn.
 

PENG! KNALL!

Die Zimmertür flog auf. Die beiden Frischverliebten fuhren erschrocken zusammen und auseinander, um anschließend in das frech grinsende Gesicht von Sota zu schauen.
 

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Erschöpft kehrten Sango und Miroku zum Dorf zurück.

"Und, was neues?"

Sango schüttelte den Kopf: "Nein, nichts. Ohne Kagomes Fähigkeiten die Spliter des Shikon no tamas zu sehen und ohne Inu Yashas Stärke, haben wir keine großen Chancen, noch irgendwelche Splitter zu finden."

"Sango hat Recht, es ist wirklich aussichtslos.", fügte Miroku hinzu.

Shippou sprang auf Sangos Arme. Er wusste, dass der Dämon, der sich in der Nähe des Dorfes aufhielt, einen Splitter in sich trug. Dafür, dass er bloß ein einfacher Wurzeldämon war, war er etwas (?) zu stark. Da konnten nur Splitter mit ihm Spiel sein.

"Ich will, dass Kagome wieder kommt. Inu Yasha soll sie endlich wieder zurückbringen."

"So schnell wird das nicht gehen Shippou-chan.", versuchte die Dämonenjägerin ihn zu trösten, "Wir haben Kagome-chans Gefühle einfach zu sehr verletzt. Und Inu Yashas anscheinend auch. So schnell werden wir die beiden sicherlich nicht wieder sehen."

Auch sie wurde mit jedem Wort trauriger. Tröstend legte Miroku seine Hand auf ihre Schulter. Leicht verblüfft über diese Reaktion, schaute sie ihn an. Shippou merkte es und hüpfte von Sangos Arm runter und kümmerte sich um Kirara.
 

"Was denn? Was schaust du so komisch?", fragte Miroku Sango.

"Ähm...nun ja, deine Hand. Ich hätte nicht gedacht, dass du noch andere Körperregionen einer Frau kennst außer die ,eine'."

"Ach so. Sag doch, wenn es dir nicht gefällt. Woher soll ich denn wissen, dass es dir nicht passt, wenn meine Hand auf deiner Schulter liegt und nicht da.", meinte der Mönch so ahnungslos wie immer und legte seine Hand nun wie selbstverständlich auf Sangos Po. Augenblicklich schoss ihr die Röte ins Gesicht. Jedoch nicht weil sie sich geschmeichelt fühlt, als vielmehr vor Wut. Sie holte mit ihrer rechten Faust aus, um Miroku auf seine Schokoladenseite zu treffen. Dieser war jedoch schneller und hielt ihre Hand fest. Perplex starrte Sango den Mönch an. Was sollte das denn? Warum schaute er plötzlich so ernst? Sonst hätte er doch noch breit gegrinst, wenn er einen Treffer abbekommen hätte.

"Wieso schlägst du mich immer, wenn ich dir DA hin fasse?"

"Äh... Miroku. Das weißt du doch wohl ganz genau."

"Nein, weiß ich nicht."

"Weil man das bei einem Mädchen nicht macht. Das ist unverschämt.", plusterte sich Sango auf.

"Auch nicht, wenn man die jenige sehr mag? So wie ich dich?"

"Ach, halt die Klappe!"

PATSCH! Er hatte doch noch einen Treffer abbekommen.
 

*************************************
 

Kaum war Frau Higurashi zur Tür hinein, wurde sie auch schon von Sota belagert.

"Mama, Mama! Ich muss dir was sagen."

"Ruhig Sota, hol erstmal Luft Und schrei nicht so laut, deine Schwester schläft vielleicht."

"Nein, eben nicht. Also, sie hat geschlafen, als Inu Yasha und ich mit dem Mikado aufgehört haben. Aber als ich eben oben war, da..."

"HALT DIE KLAPPE!!!"
 

Oben auf dem letzten Treppenabsatz standen Kagome und Inu Yasha und schnaubten wie zwei wütende Tiger.

"Oh, hallo Mäuschen!", begrüßte Kagomes Mutter sie, "Dir scheint es ja wieder besser zu gehen."

"Ja tut es. Aber Sota hat genervt. Er ist ohne anzuklopfen in mein Zimmer geplatzt.", maulte Kagome und Inu Yasha fügte ebenfalls leicht genervt hinzu:

"Nur wegen ihm ist Kagome aufgewacht."

"Er hat es bestimmt nicht...", versuchte Frau Higurashi beide zu besänftigen, wurde aber unterbrochen von Sota, der sich nun in die Mitte der Treppe stellte.
 

"Ich habe sie gar nicht geweckt. Sie war schon längst munter."

"War ich nicht, du Nervensäge!"

"Doch."

"Nein war ich nicht."

"Doch. Oder habt ihr ,Dornröschen' gespielt und Inu Yasha hat dich wach geküsst?", fragte er frech.

"Ach deshalb das ganze Theater?", lachte ihre Mutter, "Deswegen der ganze Aufstand?"

Perplex schauten Kagoem und Inu Yasha und ebenso Sota sie an.

"Du wusstest es?", fragte der Jüngste der drei.

Nicken.

"Und du hast nichts dagegen getan?", kam es von der Zweitjüngsten.

Nicken.

"Ich hätte Kagome auch...", kam es vom Ältesten.

DOIN! Kopfnuss für Inu Yasha und strafender Blick von Kagome.
 

"Also, ", fing Frau Higurashi an, "ich wusste, dass so etwas passieren würde. Es war nicht zu übersehen, dass ihr zwei da oben verliebt seid in einander bis über beide Ohren beziehungsweise Hundeohren. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Ich hätte was dagegen tun können, ja. Aber ich will nicht, dass Kagome am Ende noch für immer ins Mittelalter geht, nur damit sie sich nicht von Inu Yasha trennen muss, nur weil ich etwas dagegen habe. Ach und Inu Yasha, du bist viel zuuuu schüchtern, um gleich nach dem ersten Schritt mehr zu wagen."

Alles war verblüfft, als sie ihren Standpunkt klar gemacht hatte.

"Das heißt, dass ich und Kagome... das ich hier bleiben darf?", fragte der Hanyou zögerlich.

"Solange du dich anständig benimmst und du meine Tochter glücklich machst, darfst du selbstverständlich hier wohnen."

Kagome fiel ein zig Tonnen schwerer Stein vom Herzen. Und dem Hanyou ebenso. Er nahm seine Kagome glücklich in die Arme.

"Das müssen wir jetzt nur noch Opa beibringen. Du weißt Kagome, dass er Inu Yasha nicht wirklich leiden kann.", ergriff Sota das Wort.

"Nun ja, morgen ist Neumond. Da werde ich es ihm sagen.", grinste Kagome, aber vorerst bleibt das unser Geheimnis."

"Nur gut, dass ich mehr eingekauft habe als sonst. Immerhin muss jetzt auch ein weiteres Familienmitglied versorgt werden.", meinte Frau Higurashi fröhlich, bevor sie in die Küche ging, um das Mittagessen zu machen, Sota sich ins Wohnzimmer zur Playstadion begab und die beiden Verliebten sich in Kagomes Zimmer verzogen.

Ein neuer Mitbewohner

Ziellos streifte der Wolfsdämon Kouga mit einem Gefährten in der Form eines Wolfes durch die Gegend. Seit Stunden streifte er durch den Wald. Er machte sich Sorgen um Kagome, denn er war der festen Meinung, dass es ihr in der Nähe des Hanyou nicht gut ging. Kouga nahm sich fest vor, den Hanyou in die Mangel zu nehmen, sobald er und Kagome wieder auftauchen sollten. Und dann würde Kagome endlich davon überzeugt sein, dass es ihr bei Kouga besser gehen würde. Zumindest hoffte das der Wolfsdämon.
 

"Hallo Kouga, so alleine?"

Der Genannte fuhr herum. "Oh, hallo Sango-san! Hast du was Neues von Kagome gehört?"

"Nein, leider nicht. Sie ist immer noch in ihrer Zeit."

"Und die übel riechende Töle von Inu Yasha? Ist der auch noch nicht wieder da."

"Nein. Und auch wenn du es nicht hören willst. Aber ich glaube, dass es den beiden gut tut, wenn sie mal Zeit für sich haben.", lächelte Sango. Doch dem Wolfsdämon war nicht zum Lächeln zu mute. Ganz im Gegenteil.

"Was...was soll das...heißen?"

"Ist doch ganz einfach. Wir beide wissen, dass Inu Yasha in Kagome verliebt ist. Und sie in ihn. Wenn beide nun Zeit für sich haben..."

"Sprich- nicht- weiter!" Kouga schnappte sichtlich nach Luft. Er wusste, worauf es hinauslief. Er wusste ebenso gut, dass es sicherlich auch so war. Doch solange er es nicht wahrhaben wollte, war es leichter zu ertragen.

"Sie den Tatsachen ins Auge: Inu Yasha und Kagome werden, wenn sie denn zurückkommen, ein Paar sein. Und daran wirst du nichts ändern können. Tut mir leid Kouga-kun."

Der Wolfsdämon sankt neben Sango auf das Gras. Sango tat er ein wenig leid, wenn der Streit nicht gewesen wäre, hätte Kouga noch nicht so schnell der Wahrheit ins Gesicht blicken müssen. Obwohl sich am Ende sicherlich die gleiche Konstellation ergeben hätte. Doch nun war er mehr als verzweifelt. Liebevoll und tröstend tätschelte Sango ihm die Schulter. Dann verabschiedete sie sich.
 

Leise schluchzte Kouga. Er liebte Kagome. Er wusste, dass er sich selber belog, wenn er sich sagte, dass sie es bei Inu Yasha nicht gut haben würde. Er wusste, dass Inu Yasha es niemals zulassen würde, das ihr etwas passiert. Langsam erhob sich der Wolfsdämon und schlurfte in Richtung seines Rudels.
 

***************************************
 

Der erste Tag als Paar war für Inu Yasha und Kagome recht ruhig über die Bühne gegangen. Nachdem Kagome Inu Yasha noch mal in den Schrank gesperrt hatte, als ihr Großvater kam, um gute Nacht zu wünschen, war sie sofort in Inu Yashas Armen eingeschlafen. Der nächste Morgen war da schon problematischer.
 

"Kagome, was macht den der Flohsack noch hier?", fragte Großvater Higurashi am Frühstückstisch, "Gestern war der doch schon wieder weg."

"Ach lass ihn doch. Er sorgt sich halt um Kagome.", versuchte Kagomes Mutter ihn und auch den Hanyou zu beruhigen. Bei beiden war das kompliziert.

"Inu Yasha, komm mal mit.", bat Kagome ihn und er folgte brav. Kaum waren sie aus der Küche hinaus und im Flur, zog sie ihn auch schon an sich heran. Der Hanyou konnte ihren Atem in seiner Halsbeuge spüren und es machte ihn rasend, der sie gerade jetzt nicht zu lies, dass er sie küsste.

"Bitte, solange Großvater da ist, kann ich dich nicht so öffentlich küssen. Das habe ich dir doch schon gestern Abend erklärt."

"Ich weiß, nur der Alte ist ja immer da, wenn er nicht gerade den Hof kehrt oder Nahrung sucht. Da hab ich nun endlich meine Gefühle erkannt und kann sie doch nicht ausleben.", jammerte Inu Yasha und schaut dabei versunken auf Kagomes Schopf.

"Nun sei nicht so ungeduldig. Ich werde es ihm heute sagen. Doch vorher musst du so tun, als würdest du ins Mittelalter zurückkehren. Und dann kommst du als Mensch wieder. Ich denke, wenn ich dich dann als meinen Auserwählten vorstelle, wird die Großvater viel schneller akzeptieren."

"Aber auch nur solange, wie er meinen Namen noch nicht gehört hat. Danach wird er mich wieder zur Tür hinaus jagen wollen. Aber egal. Solange du hier bleibst, bleibe ich auch. Und wenn sich der Alte auf den Kopf stellt und dabei von Hundert rückwärts zählt."

Der Hanyou konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er zog Kagome noch fester in seine Arme. Im Moment aß ,der Alte' ja noch, also bestand nicht wirklich die Gefahr, von ihm erwischt zu werden. Genauso wenig wie die Gefahr bestand, wenn er Kagome jetzt einfach ganz schnell einen kleinen Kuss geben würde. Und das musste er tun, denn sonst würde er noch platzen. Also zog Inu Yasha seine Herzallerliebste noch näher an sich, hob mit einer Hand ihr Kinn an und küsste sie.
 

"WAS WIRD DAS DENN, WENN ES FERTIG IST?"

Ein sehr wütender älterer Herr stand in der Tür zum Flur.

"Lass sofort deine dreckigen Finger von meiner süßen Enkelin." Opa Higurashi wedelte dabei so wild mit dem Besen, dass alle Beteiligten Angst hatten, einer von ihnen, würde das Ding noch früher oder später auf den Kopf kriegen.

"Aber Opa, ich liebe ihn.", versuchte Kagome sachlich zu erklären.

"Das interessiert mich nicht. Solange ich lebe, wird kein Dämon Hand an meine Enkelin legen. Lieb lieber Hojou-kun."

Kaum hatte Opa Higurashi seinen Satz beendet, baute sich Inu Yasha vor ihm auf, holte tief Luft und donnerte mit einem Atemzug los:

"Erstens bin ich nur ein Halbdämon. Und zweitens liebe ich Kagome. Es ist mir, nein, uns egal, was du alter Idiot dazu sagst. Immerhin kann ich sie beschützen und ich denke, dass Kagome doch wohl alt genug ist, um selbst zu entscheiden, wen sie liebt und mit wem sie zusammen sein will. Und wenn sie diesen Hoko-kun oder wie der auch immer heißen mag, nicht liebt, dann ist das ihre Sache. Wenn sie mich nun mal liebt, dann hast du da nichts reinzureden. Klar?!"

"Von wegen, du liebst sie. Du bringst Kagome mit deinen mittelalterlichen Problemen nur in Gefahr. Wenn sie bis jetzt immer zurückkam, dann wegen dir. Wieso sollte sie dich denn plötzlich lieben? Das ist doch absurd. Du wirst sie mir nicht ins Mittelalter entführen. Sie bleibt hier. Ich werde noch heute den Brunnen versiegeln und dann..."

Weiter kam er nicht, denn in dem Moment gab ihm seine süße Enkelin eine Kopfnuss, schob Inu Yasha bei Seite, holte Luft und donnerte nun selbst los:

"OPAAAA! Ich liebe Inu Yasha. Ich liebe ihn schon eine ganze Weile. Ich will für immer in seiner Nähe sein. Es ist mir egal, ob er ein Halbdämon ist. Solange er mich beschützt und immer an meiner Seite ist, ist alles gut. Ich vertraue ihm. Ich vertraue ihm, denn immerhin kann ich ihm mein Leben anvertrauen. Inu Yasha ist wunderbar. Ehrlich und süß, stark und aufrichtig. Und vor allem ist er nicht so langweilig wie Hojou-kun. Wenn du Inu Yasha jetzt also zurück schickst, dann solltest du wissen, dass ich dir das nie verzeihen werde. Ich werde dich für immer hassen. Und wenn du nun es immer noch nicht akzeptierst, dann gehe ich eben mit Inu Yasha in seine Epoche zurück."
 

Das hatte gesessen. Der alte Herr zog seine Schuhe an und ging nach draußen ins Freie. Sota und Kagomes Mutter folgten ihm.

"Keine Bange, es wird alles wieder gut.", meinte die Mutter so gelassen wie immer, bevor sie dir Tür hinter sich ran zog.
 

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Miroku saß einsam am Brunnen, der seine und Kagomes Epoche miteinander verband. Immer noch hoffte er, dass sie und der Hanyou ihnen verzeihen würden und bald zurückkehren würden.

"Die genießen ihre Zweisamkeit."

Erschrocken fuhr der Mönch herum. Er war so sehr in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er Sangos Kommen nicht gehört hatte. Doch war er erfreut sie zu sehen, auch wenn er ihr seine letzte Backpfeife noch immer nicht ganz verziehen hatte.

"Sitzt du schon lange hier?", versuchte die Dämonenjägerin ein Gespräch in Gang zu bringen, denn sie wusste, dass der sonst so lustgeile Bock von Mönch nicht gerade in Stimmung war, seit dem letzten Paar Satz heißer Ohren. So kam auch nur ein Nicken von ihm anstatt einer Antwort.

"Wir wissen doch alle, wie es um die beiden bestellt ist. Und nun nutzen sie ihre Zeit zu zweit halt richtig aus."

Wieder keine Antwort.

"Kann man ja auch verstehen."

Ein Schulterzucken.

"Bist du immer noch sauer?"

Kopfnicken.

Diese Antwort haute selbst Sango um. Sie wusste ja, dass er etwas sauer war, aber des es noch so schlimm ist, hätte sie nicht gedacht.

"Ich geh zurück ins Dorf. Kommst du mit oder wartest du nun auf die beiden?", fragte der Mönch, stand auf und klopfte sich das Gras und den Dreck von seiner Robe.

"Warum bist du sauer? Etwa weil ich dir eine gescheuert habe? Sonst bist du doch auch nicht so böse auf mich, sondern siehst das allerhöchstens als Ansporn."

"Weil ich es langsam leid werde, ständig eins von dir über die Rübe gezogen zu bekommen, nur weil ich dir sagen, dass ich dich mag und du das wichtigste Mädchen für mich auf der Welt bist. Nur anscheinend vertraust du mir nicht."

"Wie soll ich dir vertrauen, wenn du ständig jede Frau oder jedes Mädchen in den Dörfern, durch die wir kommen, fragst, ob sie die Mutter deiner Kinder werden will? Das ist doch hirnrissig. Ich mag dich doch, dass weißt du. Nur wie soll ich dich lieben können, wenn du so etwas ständig machst? Du verletzt doch ständig meine Gefühle.", in Sangos Stimme schwang ein böser und wütender Unterton mit.

"Ich verletze immer deine Gefühle? Das ich nicht lache. Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht auch meine Gefühle verletzt, wenn ich bei jeder Kleinigkeit eine von dir gewatscht bekomme?"

Mit diesem Satz drehte Miroku um und ging. Sango hatte Mühe ihn einzuholen, doch als es ihr gelang, fasste sie Mut und auch seine Hand. Leicht erschrocken zog Miroku seine Hand wieder weg. (Anm. d. Autorin: Hast du etwa kalte Füße bekommen Miroku-sama? ^^) Doch Sango ergriff sie wieder und lächelte leicht schüchtern in sein perplexes Gesicht.

"Es tut mir leid, aber versuch dich in solchen Aktionen ein wenig zurückzuhalten und es sieht gut für dich aus, was mich betrifft.", grinst sie und kam seinem Gesicht verdächtig nahe. Miroku hatte schon Hoffnungen, als er plötzlich ihre Hand in seinen Haaren spürte und wie sie diese durcheinander brachte.

"So leicht mach ich es dir nun auch wieder nicht.", flüsterte sie in sein Ohr, zog die Hand zurück und ging in Richtung des Dorfes, "Kommst du nun oder nicht?!"

Das erste Mal in seinem Leben hatte der Mönch nun das Gefühl, dass er seinem Ziel zum Greifen nahe war.

"Gut, du wirst schon sehen, dass ich dich bekomme.", sagte er leise zu sich selbst.

"Hast du was gesagt?"

"Nein, aber jetzt warte doch Sango!"
 

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Es wurde dunkel in Tokyo und in Kagomes Zimmer. Seit Stunden saß sie nun schon auf dem Bett und wartete darauf, dass ihr Großvater zurückkehren würde. Inu Yasha hatte zwar versucht, sie zu trösten, aber es gelang ihm nicht so recht. Also holte er immer etwas für Kagome, sobald sie einen Wunsch hatte. Ansonsten hielt er sie einfach nur im Arm. Der Hanyou hatte sogar das Gefühl, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, wie er zum Menschen wurde.
 

"Kagome?"

Die genannte schaute auf.

"Ist alles okay?"

"Du bist ja schon ein Mensch. Das habe ich gar nicht mitbekommen. Tut mir leid, dass ich gerade so unaufmerksam bin. Aber ich habe Opa noch nie so wütend erlebt. Warum will er es nicht akzeptieren?"

Einsalziger Geruch schoss Inu Yasha in die Nase. Sofort sprang er zu ihr, wiegte sie in seinen Armen und gab ihr einen Kuss auf ihre Schläfe.

"Das wird schon wieder. Nur ich würde es nicht verkraften, wenn du mich jetzt verlassen würdest nur wegen ihm. Oder würdest du so weit gehen?"

"Nein, denn ich kann ohne dich nicht leben." Kagome setzte sich auf und schaute in das Gesicht des Hanyous. Sie näherte sich seinen Lippen mit ihren und kurze Zeit später verschmolzen sie in einen innigen Kuss. Erneut hörte die Welt auf sich zu drehen. Erneut waren Schmetterlinge in ihren Bäuchen unterwegs. Langsam sank Kagome in ihre Kissen zurück und zog Inu Yasha mit sich.

,Was mache ich hier bloß? Letzte Nacht haben wir uns zwar schon ein Bett geteilt, aber jetzt sind wir beide hellwach und...', weiter konnte sie nicht denken, denn dieser Kuss raubte ihr alle Sinne.

,Wieso zieht sie mich mit zu sich hinunter? Und wieso kommt mir der Kuss diesmal so anders vor. Gott, Kagome bitte, halt dich...', auch der Hanyou kam nicht mehr weiter. Sein Herz fing an zu rasen. Er wollte versuchen, dem Kuss zu entkommen, aber er konnte nicht. In seinen Augen wäre es unhöflich gegenüber Kagome gewesen und zweitens stemmten sich alle seine Muskeln dagegen.

Auch Kagome wollte diesen Kuss beenden, doch er war zu leidenschaftlich und zu schön, um vorzeitig aufzuhören. Natürlich ahnte sie, wohin das nun führen konnte. Doch sie wusste auch, dass sie es früher oder später eh tun würden und sie liebt Inu Yasha ja auch.
 

"Inu...Inu Yasha!", Kagome schnappte deutlich nach Luft, "Ich kann nicht mehr."

"Hab ich dir wehgetan?"

"Nein, nur ich hab langsam keine Luft mehr bekommen. Aber jetzt geht es wieder."

Sie zog den Hanyou wieder an sich ran und gab ihm einen erneuten Kuss, der jedoch diesmal von Inu Yasha selbst abgebrochen wurde. Er rollte sich von Kagome hinunter und neben sie.

"Es ist nicht wegen dir, ", versuchte er gleich zu erklären, "Nur ich denke, wir beide wissen, wohin das noch führt."

"Ja, dass weiß ich. Wieso fragst du?"

"Es ist nicht so, dass ich nicht will, aber ich denke, dass es im Moment einfach unpassend ist. Immerhin ist dein Großvater weg und auch noch sauer und..."
 

RING! DING! RING! DING!

Kagome sprang auf und zu ihrem Schreibtisch, wo das Telefon lag.

"Ja? Mama, was ist? -Ihr kommt heute nicht? Warum denn? - Ach so, okay. Ihr bleibt bei Opa im Hotel. Aber sagt ihm bitte, dass er mir nicht bö...- So, ihr habt es ihm schon gesagt. Gut, ja. Bis morgen."

Leicht enttäuscht legte sie auf. Noch bevor Inu Yasha fragen konnte, erklärte sie ihm alles.
 

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Kagome war noch putzmunter, doch sagte nichts. Auch der Hanyou traute sich nichts zu sagen. So lagen beide regungslos in den Armen des anderen.

"Ach verdammt!", rief der Hanyou plötzlich und zog das Mädchen an sich, um ihr einen Kuss zugeben. "Du schläfst ja eh nicht."

Ohne ein Wort zu sagen, gab sich Kagome ihm hin und war irgendwie froh, dass er wieder den ersten Schritt tat. Als sich Inu Yasha von ihr löste, konnte sie sein Gesicht im Mondlicht sehen, welches durch das Fenster schien. Vorsichtig strich sie durch sein schwarzes Haar und zog ihn weiter zu sich runter. Ihr Herz raste wie wild und sie konnte seines ebenfalls spüren. Wieder versanken sie in einem Kuss, doch er war wieder fordernder und leidenschaftlicher als der vom frühen Abend.
 

Kagome spürte, wie sich Inu Yashas Brustkorb auf ihren legte und legte dabei vorsichtig ihre Hand auf seinen Rücken. Er genoss die zärtliche Berührung von ihr und seufzte in den Kuss hinein.

"Lass...mich...nicht...los...", flüsterte er und zog sie fest an sich.

"Nie...wieder...werde...ich...das...tun.", gab Kagome zur Antwort und rutschte nun endgültig unter ihn und er auf sie.
 

Beide wussten, was kommen würde, was jetzt kommen würde. Und beide wollten es. Es gab im Moment nichts mehr, was sie daran hätte hindern können.
 

Vorsichtig streifte Inu Yasha Kagomes Pyjamaoberteil ab und sie tat das gleiche mit dem T-Shirt, was der Hanyou trug. Sein Mund wanderte über ihren mittlerweile nackten Oberkörper und lies keine Stelle unerkundet. Ihre Hände taten das gleiche bei seinem Körper. Die beiden Verliebten versanken in einem Rausch aus Gefühlen, denen sich beide hingaben. Die Gefühle zwischen ihnen schienen gerade zu explodieren. Kagomes Seufzer in Inu Yashas menschlichem Ohr, trieben ihn gerade zu an, nicht aufzuhören. Und auch Kagome machte es fast wahnsinnig, seinen Atem auf ihrem Körper zu spüren.

Beide hofften in dem Moment, dass diese Nacht nie zu Ende gehen würde.

Die Rückkehr

Es war schon strahlender Morgen als Kagome die Augen aufschlug. Neben ihr lag Inu Yasha, der mittlerweile wieder zu einem Halbdämon mutiert war. Sie musste lächeln. Sanft strich sie mit ihrer Hand über seine Wange, um ihn anschließend einen Kuss drauf zu drücken.

"Guten Morgen!"

Ein Knurren.

"Aufstehen, Inu Yasha."

"Ja. Ja, ich komm ja schon."

Doch anstatt sich zu regen, schnappte der Hanyou Kagome erneut und zog sie zu sich unter die Decke.

"Was...was soll das werden?"

"Nach was sieht es denn aus?", fragte Inu Yasha zurück und fing an, Kagome zu küssen. Kagome erschauderte. Natürlich war die letzte Nacht wunderschön gewesen. Doch bei dem Gedanken mit Inu Yasha zu schlafen, während er wieder zur Hälfte ein Dämon war, lief ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.

"Bitte, nicht jetzt."

Er schien ihren Gedanken zu ahnen: "Wieso, weil ich wieder ein Halbdämon bin?"

"Nein, ich habe Hunger."

"Lüge!"

"Ähm, na ja, ich...ja, ich fürchte mich schon ein wenig. Immerhin hast du jetzt wieder viel mehr Kraft und deine Krallen und Reizzähne sind wieder da."

Inu Yasha kam wieder näher an Kagome heran und bettete schließlich seinen Kopf in ihre Halsbeuge.

"Hör mal, ich liebe dich und könnte dir niemals wehtun. Das weißt du auch. Außerdem bin ich nur ein Halbdämon. Bei einem vollwertigen Dämon sehe die Sache sicherlich ganz anders aus. Brutaler sicherlich. Das kann ich bei dir nicht. Und meine Kraft kann ich kontrollieren. Also brauchst du keine Angst zu haben, ja?"

Kagome nickte zögerlich, doch als der Hanyou einen Kuss auf ihren Hals presste, der sich am Ende zu einem blauen Fleck beziehungsweise zu einem Knutschfleck entwickelte, konnte sie nicht widerstehen und gab sich erneut ihren Gefühlen für ihn hin.
 

"Nicht...aufhören.", presste sie hervor, als Inu Yasha sich ihrem Rhythmus anpasste.

"Keine Angst, werde ich schon nicht. Wäre...sonst ja schön...blöd.", grinste er zurück.

Vorsichtig leckte er Kagomes Schweißtropfen von ihrem Körper. Dieser Salzgeschmack war ihm lieber, als der von Kagomes Tränen. Vorsichtig krallte sich Kagome an ihm fest. Plötzlich war sie froh darüber, dass ihr Großvater ein Ausraster wegen ihr und Inu Yasha hatte und deshalb der Rest der Familie außerhalb des Hauses war. Sie ließ ihre Hände über seinen Oberkörper streifen, was den Hanyou schier in den Wahnsinn trieb. Er fing an, seine Krallen sanft in Kagomes Hüften zu bohren, um wenigstens halbwegs die Oberhand zu behalten. Er bewunderte ihren Körper, wie geschmeidig er sich bewegte und ihr Gesicht, das glücklicher als je zuvor erschien.

"Was.. tust du...da?", fragte sich am Rande der Vernunft.

"Nichts, außer dich...beobachten, warum..."

Weiter kam er nicht, da Kagome schon nicht mehr zu zuhören schien, sondern beschleunigte.
 

Kurz bevor sich beide dem Ende widmen konnten, ging die Tür auf. Erschrocken drehte sich Kagome um und schaute prompt in das lächelnde Gesicht ihrer Mutter. (Anm. d. Autorin: So'ne verständnisvolle Mutter hätte jeder gerne, oder? ^^) Aprubt verschwanden die beiden Verliebten unter der Decke und auch die Lust auf einander war dahin.

"Lasst euch nicht stören. Ich wollte nur sagen, dass wir wieder da sind. Opa hat sich wieder beruhigt. Ich mach jetzt Essen, wenn ihr dann fertig seid, könnt ihr ja runter kommen.", meinte Frau Higurashi und verschwand keine Sekunde später wieder aus dem Zimmer.

"Was war das?", fragte Inu Yasha und schaute Kagome dabei von der Seite an.

"Ich weiß es nicht. Aber ich brauch jetzt wirklich was zu essen. Außerdem ist mir die Lust gerade vergangen."

"Dir auch? Dann zieh dich an und wir futtern was."
 

Keine zehn Minuten später saßen die beiden mit dem Rest der Familie am Tisch. Natürlich hatte Kagomes Mutter dem Großvater erzählt, was sich in Kagomes Zimmer zu getragen hatte. Und anscheinend akzeptierte er es. Auch wenn Inu Yasha nur ein sehr grummeliges "Guten Morgen!" gewünscht bekommen hatte. Aber es war besser als nichts. Nur Sota schaute neugierig rum, denn indirekt sprachen der Großvater und die Mutter immer noch über das, was zwischen Kagome und ihrem Liebsten passiert war und demnächst wohl auch wieder wird.

"Worüber redet ihr eigentlich? Ich will das auch wissen. Es geht immerhin um meine Schwester.", beschwerte er sich lautstark, doch wurde nur mit dem Satz "Dafür bist du noch zu klein." von seiner Schwester abgestempelt.

"Kagome, wann wollt ihr wieder in eure Zeit zurück?", fragte Frau Higurashi nach dem Essen.

"Ich weiß nicht, was denkst du Inu Yasha?"

"Ich würde schon gerne wieder zurück. Die anderen dürften alles mittlerweile bereut haben. Oder willst du noch da bleiben?"

"nein, ich würde die anderen gerne wieder sehen. Ich denke es war Strafe genug, dass wir solange weg waren."

Der Hanyou nickte nur und beide machten sich kurze Zeit später wieder auf, um ihre Sachen zu packen.
 

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Shippou, Sango mit Kirara und Miroku saßen am Brunnen und warteten erneut. Miroku hatte Sango wieder verziehen.

"Die werden wohl nie wiederkommen, oder?", fragte der kleine Kizune traurig.

"Ach quatsch, die kommen wieder.", versuchte der Mönch ihn zu trösten, "Doch ich denke, wenn wir hier bloß rum sitzen, bringt uns das gar nichts. Also lasst uns zurück zum Dorf und was essen."

Der Rest war einverstanden und folgte dem Mönch.
 

"NA TOLL! DA KOMMT MAN ZURÜCK UND IHR GEHT!", brüllte plötzlich jemand hinter den Freunden, die sich erschrocken umdrehten. Sie sahen Inu Yashas Rücken und kurz darauf Kagomes Gesicht.

"Hallo!", winkte ihnen das Mädchen entgegen. Inu Yasha half ihr aus dem Brunnen und bekam seinen versprochenen Kuss dafür. Dann drehte er sich um:

""Was ist denn los? Was glotzt ihr so? Darf ein Mann von seiner Freundin noch nicht mal einen Kuss bekommen, also echt. Kagome es war ein Fehler wieder her zu kommen. Guck dir die an, die glotzen wie Mondkälber."

"Beruhig dich schatz. Die sind nur sicherlich verunsichert, weil wir wieder da sind."

Der Hanyou seufzte als Antwort nur und ging mit Kagome Hand in Hand und ihren Rucksack auf den Schultern auf die anderen zu.

Der erste der ihnen entgegen gesprungen kam, war der kleine Kizune.

"ENDLICH!"

"Hallo Shippou-chan! Hallo Sango und Miroku. Hi Kirara."

"Die gucken immer noch so.", fing Inu Yasha erneut an.

"Ja, aber nicht, weil ihr wieder zurück seit, sondern wirklich wegen dem Kuss eben.", erklärte Miroku und Sango nickte nur.

"Ach das, na ja, daran werdet ihr euch schon noch gewöhnen. Können wir zum Dorf? Ich habe Hunger.", maulte Inu Yasha leise.

Kagome schaute ihn ungläubig an: "Schon wieder?"

Inu Yasha wurde rot und grinste verlegen: "Hör mal Shippou, geh mit den anderen schon mal vor, ich muss Kagome noch was sagen."

Shippou nickte nur. Und auch die anderen fragten nicht nach. Immerhin wussten die Älteren, in welche Richtung solche Gespräche zwischen Verliebten führen konnte.
 

"Ich habe deshalb Hunger, weil du mich vorns zu sehr gefordert hast. Okay, wollte ich ja auch, aber egal. Lass uns einfach essen, okay?"

Kagome nickte grinsend und sie und Inu Yasha gingen weiter. Am Waldrand holten sie ihre Freunde ein und gingen mit ihnen zum Dorf, wo sie von Kaede schon freudig erwartet wurden.

Eine schwache Erklärung

Kapitel 10: Eine schwache Erklärung
 


 

Die Sonne war bereits untergegangen, als die fünf Freunde zusammen mit der alten Kaede in der Hütte saßen. Kagome hatte Inu Yasha gebeten, den Freunden alles zu erklären. Doch der hatte nicht wirklich die Lust dazu. Also lag es nun an Kagome.

"Inu Yasha und ich sind uns näher gekommen. Also eigentlich..." Sie wurde rot und fing an zu stottern. "Also wir sind jetzt zusammen. Wir lieben uns und so und..."

"Wir haben verstanden.", grinste Miroku-sama.

Kagome und Inu Yasha wurden augenblicklich rot wie zwei überreife Tomaten.

"Ihr wart von vornherein überführt.", fuhr der Mönch fort, "Es ist ja wohl nicht zu übersehen, wie sehr ihr zwei zusammen passt."

"Du hast doch einen vollen Schaden!", keifte der Hanyou los, stand auf und ging zu seinem Lieblingsbaum. Miroku schaute ihn ersatunt an, drehte sich zu Kagome und warf ihr einen fragenden Blick zu.

"Kann es sein, dass er sich mit der neuen Rolle als fester Freund noch nicht abgefunden hat?"

"Halt die Klappe, Miroku. Es ist für uns beide neu. Ich hatte noch nie einen Freund, und außerdem bin ich die Reinkarnation seiner früheren Freundin, also von Kikyo. Da kann man doch wohl so was erwarten, oder? Geh ihm damit also bitte nicht auf die Nerven. Selbst ich muss mich erst daran gewöhnen.", erklärte das Mädchen sachlich.

"Kagome-chan, ", unterbrach Sango das Mädchen, "Kann ich mal mit dir von Frau zu Frau reden?" Die Antwort kam in Form eines Nickens. Beide standen uaf und gingen in Richtung des Waldes.
 

************************************************
 

"Was willst du mit mir besprechen?", fragte Kagome nach einer ganzen Weile des Schweigens.

"Naja, also ich wollte gerne wissen, ob du und Inu Yasha...na du weißt schon. Ob du und er, ob ihr euch schon näher kennen gelernt habt. Ich meine außer dem Küssen und dem Händchen halten.", druckste die Dämonenjägerin rum.

Kagome wurde schlagartig blass, dann wechselte ihre Farbe ins rot. Sie wusste worauf Sango hinaus wollte, doch war sie unfähig auszusprechen, dass sie und ihr geliebter Hanyou sich schon sehr intim kannten. Immerhin lag "Es" auch erst vierundzwanzig Stunden zurück. Und Kagome hatte sich selbst noch nicht richtig an den Gedanken gewöhnt, so freizügig Inu Yasha gegenüber begegnet zu sein. Sie hatte beinahe ihre ganze Gefühlswelt dem Mann zu Füßen gelegt, den sie unendlich liebte.

Noch ganz im Gedanken bemerkt Kagome nicht, dass Sango sie erwartungsvoll anstarrte. Erst als die Dämonenjägerin ihr sanft in die Rippen stieß, wurde Kagome aus ihren Gedanken gerissen.

"Was nun, habt ihr zwei schon oder nicht?"

"Ja!" Kagome schrie die Antwort beinahe.

"Und?"

"Es war schön, unendlich schön!"

"Obwohl er ein Halbdämon ist, hat er dir nicht wehgetan?" Die Frage klang fast schon besorgt.

"Nein, zu der Zeit war Neumond, du weißt, was das bedeutet."

"Er war ein Mensch."

"Beim zweiten Mal nicht mehr. Da war aber mehr Leidenschaft dabei. Zumindest war es für mich so." Kagome lächelte verlegen. Sie schaute zu Sango, die auf den Boden starrte. War der Dämonenjägerin das Thema etwa doch peinlicher, als sie zu geben wollte. Kagome wusste, dass Sango älter als sie war. Vielleicht war es ihr peinlich, dass eine Jüngere bereits in der Liebe mehr Erfahrungen hatte, als sie selbst. Doch warum sagte sie es nicht einfach?
 

"Ich liebe Miroku!"

Kagome schluckte. Deswegen fragte sie? Weil sie diesen lustgeilen Mönch liebte und er nur hinter Frauen her war?

"Ich liebe ihn, seit er mir wegen Kohaku zu Seite stand. Er war für mich da und hat mich getröstet. Auch wenn er ständig hinter anderen Frauen her ist und von ihnen ein Kind will. Als ihr weg wart, hat er sich einmal gegen meine Ohrfeige gewehrt. Ich denke, dass er ernsthaft beleidigt war, weil ich ihn nicht ernst genommen habe, als er meinte, dass ich die einzige Frau für ihn sei."

Kagome schaute ihre Freundin ernst und mit einer Spur von Sorge an:

"Du weißt, dass er es ernst meint. Rede mit ihm. Ich weiß genau, dass er nur darauf wartet. Miroku spielt immer nur den Macho, aber eigentlich will er nur, dass du ihm sagst, was du fühlst. Er selbst traut sich nicht und weicht damit aus, dass er dir an gewisse Körperpartien greift."

Sango atmete tief durch. Dann lächelte sie wieder und hauchte ein "Okay!".
 

"Was wirst du tun, wenn du Kouga begegnest?"

"Keine Ahnung, ich werde ihm sagen, dass ich Inu Yasha liebe und ich ihn nicht so schnell verlassen will. Ich werde Inu Yasha erstmal suchen. Ihn wegen Mirokus Kommentar besänftigen.", erklärte Kagome sachlich.

"Nur besänftigen?", grinste Sango viel sagend.

"Ja, nur besänftigen. Meine Güte, du kannst ja beinahe genauso dreckig denken wie Miroku."

Sango schaute sie erst beleidigt an und dann lachte sie los.
 

************************************************
 

Inu Yasha schaute in die Ferne. Die Bemerkung von Miroku hatte ihn doch ein wenig getroffen.

"Inu Yasha? Inu Yasha bist du da?"

Der Befragte erkannte diese Stimme sofort.

"Willst du rauf kommen oder soll ich runter kommen?" Doch eine Antwort erwartete er nicht, sondern schwang sich gen Boden, wo Kagome ihn erwartete.

Sie sprach das Thema nicht an, obwohl sie wusste, dass ihn Mirokus Bemerkung beschäftigte. Doch einen Streit wollte sie in der noch jungen Beziehung nicht provozieren.

"Was hat sich Miroku dabei gedacht? Es war überhaupt nicht klar, dass wir zusammen kommen. Und es war schon überhaupt nicht klar, weil wir angeblich so gut zusammen passen."

"Ich weiß, dass habe ich ihm auch gesagt.", meinte Kagome.

"Immerhin hätte ich mich auch doch noch für Kikyo entscheiden können."

Kagome nickte.

"Das habe ich zwar nicht, aber egal."

"Ich weiß, du hast dich für mich entschieden." Kagome hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. "Und deswegen sollte es dich nicht ärgern, wer was über dich und mich sagt. Oder bereust du deine Entscheidung für mich?"

Der Hanyou schaute sie erstaunt an. Dann zog er sie näher an sich. Er spürte ihre Wärme und konnte ihr Herz schlagen hören. Inu Yasha zog ihren Duft tief ein. Wie konnte sie nur glauben, dass er seine Entscheidung bereue? Doch in ihm stieg eine Ahnung auf. Glaubte sie etwa, dass er sich nur für sie entschieden hätte, weil sie die Reinkarnation von Kikyo war. Die Reinkarnation der Frau die er einst geliebt hatte. Glaubte sie, dass er sie nur liebte, weil sie noch lebte und Kikyo in Form von Graberde und Wasser durch die Gegend schlich. Inu Yasha wollte es nicht glauben. Konnte es nicht glauben.
 

"Denkst du, dass ich dich nur liebe, weil du noch lebst und du Teile von Kikyos Seele in dir trägst?", flüsterte er in ihr Ohr.

"Nein, jetzt nicht mehr. Nicht nachdem du mich so in den Armen hältst.", gab Kagome zur Antwort und schmiegte sich noch fester an ihn.

Inu Yasha strich ihr sanft über den Rücken. Und Kagome genoss diese Berührungen. Wie lange hatte sie sich nach solchen Berührungen gesehnt? Wie lange hatte sie darauf gehofft und wie lange musste sie darauf warten. Und jetzt?! Jetzt gab sie sich diesen Berührungen hin, vertrauten dem Hanyou mehr als jeden anderem. Sanft schob sie ihn ein wenig von sich. Inu Yasha reagierte sofort und löste sich ebenfalls. Zärtlich legte sie ihre Hände um sein Gesicht, zog dieses näher und küsste ihn sanft. Inu Yasha erwiderte ihren Kuss sofort. Beide versanken in diesem innigen Kuss und bemerkten nicht, dass sie beide beobachtet wurde.
 

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Miroku und Sango saßen hinter einen Busch wilder Heidelbeeren. Auf dem Weg zum Dorf war sie Miroku begegnet und wurde von diesem überredet, Kagome zu folgen, um herauszubekommen, ob Inu Yasha wirklich so sauer war oder nicht.

Shippou hatten sie da gelassen. Er wurde mit der Begründung, er sei noch zu klein, zurück gelassen.
 

"Niedlich, oder?", fragte Miroku in die Stille, drehte sich von dem neuen Pärchen weg und lehnte sich gegen den nahen Baum. Von der Dämonenjägerin erklang nur ein seufzen.

"Die beiden sind zu beneiden.", fuhr er fort, "Beide wussten, was der andere empfindet."

"Nein, taten sie nicht. Inu Yasha wusste nicht wirklich etwas von Kagomes Gefühlen und andersrum war es genau so.", antwortete Sango.

"Trotzdem, jetzt wissen sie es."

Sango schaute zu Miroku, der gen Himmel schaute. Sie musste ihn anstarren, so wie er da saß, hätte sie ihm um den Hals fallen können. Der Mönch, wenn auch die Augen zu, spürte ihre Blicke und grinste innerlich.

Sango krabbelte langsam auf ihn zu und setzte sich neben ihn. Sie lauschten zusammen dem Rauschen der Blätter und dem Gezwitscher der Vögel.

,Wieso kann er nicht immer so sein?', dachte Sango, ,Ohne dieses Gegrabsche an unsittliche Körperstellen.' Sie lächelte.

,Sie ist so schön, warum ist sie immer so sauer, wenn ich ihr versichern will, dass ich sie liebe?', dachte der Mönch.
 

"Liebst du mich wirklich?"

Miroku zuckte zusammen. Was sagte sie da? Was fragte sie ihn da? Er spürte ihre Blicke auf seinem Gesicht. Doch er konnte nicht antworten, sondern brachte nur ein Nicken zu Stande. Er öffnete die Augen und schaute direkt in ihre.

"Liebst du mich?", fragte sie erneut.

"Das weißt du doch.", kam nur eine karge Antwort.

"Ich will nur sicher gehen, dass es wirklich so ist."

"Warum?"

Sango wurde rot. Noch röter als sie seine Hand auf ihrer spürte. Ihr Kopf schien sich in eine Tomate zu verwandeln, als sein Gesicht ihrem immer näher kam. Innerlich schrie sie auf und wollte flüchten, doch ihre Glieder schienen schwer wie Blei zu werden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Und auch dem Mönch ging es nicht anders. Er wusste plötzlich nicht mehr, was er tat. Was er tun sollte. Miroku wusste nur, dass er sie in den Armen halten wollte, sie küssen wollte. Für immer und immer. Sie war die Frau, die er über alles liebte.

Sango schloss die Augen, als sie seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte. Um sie herum drehte sich alles. Sie ahnte nicht wirklich, worauf sie sich da einließ, sie wusste nur, dass sie Miroku jetzt nah sein wollte. Nicht so nah, wie sich Kagome und Inu Yasha schon waren, aber nah genug, um ihm zu zeigen, dass sie ihn liebte.

Miroku sah Sango, wie sie ihre Augen schoss. Und auch er tat das gleiche. Vorsichtig streiften seine Lippen ihre.

Sango konnte seine Lippen auf ihren spüren. Langsam erwiderte sie diesen zarten ersten Kuss.

Miroku konnte ihre Schüchternheit spüren. Doch er konnte nicht. Plötzlich war es falsch was er tat. Er konnte sie nicht verletzen, indem er andere Frauen fragte, ob sie die Mütter seiner Söhne werden wollte. Er wusste, er konnte diese Fragerei trotz Sango nicht einstellen. Er unterbrach den Kuss augenblicklich.

Sango schaute ihn an. In ihrem Gesicht stand ein Ausdruck der Verwirrung.

"Was ist?"

"Es tut mir Leid, Sango-chan. Ich kann nicht. Es wäre falsch, mit dir zusammen zu sein, wenn mir andere Frauen auch viel bedeuten. Ich will nicht, dass du eine von vielen wirst. Verzeih mir."

Sango stand auf. "DAS ist deine Erklärung. Schwach. Sehr schwach."

Sie zitterte, als sie zurück ins Dorf stapfte.

Ein Versprechen

Sango war aufgesprungen und stapfte nun an dem leicht verwirrten Mönch vorbei in Richtung Kaedes Hütte.

"So warte doch, Sango! Ich hab das doch nur getan, damit du nicht."

PATSCH!!!

Sango war noch einmal zurückgekommen und gab Miroku eine saftige Ohrfeige. "Wage es nie wieder, mir so eine fadenscheinige Erklärung unter zujubeln. Nie wieder, verstanden. Und bilde dir ja nichts auf den Kuss ein. Es war nur ein Ausrutscher. Von nun an sind wir nicht mehr und nicht weniger als Gefährten im Kampf gegen Naraku. Verstanden?!"

Miroku konnte nichts darauf antworten. Sein Mund war noch trockener als vor dem Kuss. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob er die Worte auch so verstanden hatte, wie sie die Dämonenjägerin meinte. Das Einzigste was ihm bewusst war, war die Tatsache, dass er eben einen folgenschweren Fehler gemacht hatte und dabei sogar die Frau verloren hatte, die er wirklich aufrichtig liebte.und diese Frau ging nun fast im Laufschritt davon ohne das er etwas tun konnte.
 

Vom Lärm angelockt, kamen Kagome und Inu Yasha durch das Gebüsch gestreift. Ihnen war vorher nicht aufgefallen, dass sie beobachtet wurden und erst der Streit machte es ihnen bewusst, dass sie, solange sie in der mittelalterlichen Epoche waren, nicht wirklich eine Privatsphäre geschweige denn einen Rückzugsort hatten.

"Sag mal, du lustgeiler Mönch," , keifte Inu Yasha los, "was fällt dir ein, uns einfach nachzuspionieren?"

Doch Miroku beachtete den aufgebrachten Hanyou gar nicht und starrte immer noch in die Richtung, in welcher Sango ihn verlassen hatte.

"HEY,HÖÖÖÖRST DUUUUUU MIIIIR ZUUUUUU?"

"Lass ihn Inu Yasha, ich habe das Gefühl, dass er gerade einen Streit hatte."

Der Mönch drehte sich um und starrte beide nur mit einem eiskalten Blick an. Der Hanyou musste sich direkt abwenden, denn es ließ ihn zusammen zucken, wie Miroku ihn und Kagome anstarrte. Kein Wimpernschlag ließ sich erkennen. Kein Leben war in dem Blick zu sein, kein Gefühl. Der Blick war so ausdruckslos wie der eines Toten. Kagome konnte dem Blick zwar standhalten, doch sie bekam Gänsehaut.

,Als könnte er Horiki mit seinem Blick ausstrahlen. Unheimlich.', war ihr einzigster Gedanke. Mit einem gewissen Gefühl an Angst klammerte sie sich an Inu Yasha fest. Und als hätte Miroku gemerkt, dass er nicht mehr ganz er selbst war und seine Freunde mit einem leicht zu Hass neigenden Blick anschaute, schlug er mit den Wimpern und der alte Ausdruck kam zurück.

"Tut mir leid, dass ihr den Streit mit anhören musstet. Na denn, ich denke, wir sollte zurück zu Kaede gehen. Ist doch schon ziemlich spät." Ohne ein weiteres Wort ging er in die besagte Richtung zu Kaedes Hütte und die anderen beiden folgten ihm in einem gewissen Sicherheitsabstand.
 

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Am nächsten Morgen war die Stimmung zwischen Sango und Miroku nicht mehr auf dem Nullpunkt als viel mehr zweihundert Grad darunter oder sogar tiefer. Kagome hatte sich alles von Sango auf dem Weg zum Brunnen erklären lassen. Für Kagome lag der Fehler aber nicht allein bei Miroku, jedoch wollte sie das ihrer Freundin nicht unter diese Nase binden.

Inu Yasha ließ sich alles von Miroku erklären, wobei er Shippou die Ohren zu hielt, damit dieser nicht alles wieder ausplaudern konnte. Für den Hanyou lag die Schuld ebenfalls geteilt bei Sango und Miroku. Im Gegensatz zu Sango sah Miroku allerdings seinen Fehler ein.
 

"Die beiden sollten sich wieder schleunigst vertragen.", meinte Inu Yasha am Nachmittag, als er und Kagome auf seinem Lieblingsbaum saßen, "Unter diesen Umständen die Splitter des Shikon no Tama zu suchen, wäre Dummheit. Denn die beiden scheinen sich nicht gerade zu vertrauen."

"Das denke ich auch.", pflichtete Kagome ihrem Schatz bei, wobei sie immer wieder in Richtung Boden starrt. Ihr war es nicht geheuer, auf diesem Ast zu sitzen. Alleine mochte er jeden tragen, doch sie und Inu Yasha zusammen, daran glaubte sie nicht. Sie wollte Inu Yasha jedoch nicht die romantische Stimmung verderben, denn es war seine Idee und die Aussicht war ja auch wunderschön.

"Denkst du, wir könnten sie überreden, miteinander zu reden?", fragte der Hanyou und starrte verträumt in Kagomes Augen. "Bei uns hat das doch auch immer geholfen. ,Rede mit ihr Inu Yasha.' Oder ,Du musst dich entschuldigen Inu Yasha.' oder ,Du bist ein Vollidiot, wenn du das nicht klärst, Inu Yasha.'"

Kagome musste lachen. Er hatte die Stimmen von Sango, Shippou und Miroku fast haargenau getroffen und sie zitiert. Vorsichtig hob sie ihre Hände, wobei sie Angst hatte, nun endgültig zu fallen, doch so schnell wie sie nur konnte, klammerte sie sie um Inu Yashas Hals. Zärtlich gab sie ihm einen Kuss, den er ebenso zärtlich erwiderte.

"Schade das wir hier so weit oben sitzen, sonst..."

Er grinste.

"Was sonst?"

Sie grinste zurück.

"Sonst würde ich jetzt über dich herfallen."

Er hörte auf zu grinsen, und kam mit einem ernsten Gesicht näher. Vorsichtig streifte er ein wenig die Schuluniform über ihre Schulter und gab ihr einen Kuss darauf. Dann zog er sich wieder zurück.

"Ja, dass würdest du glatt tun. Aber..."

"Was aber?"

"Überleg doch mal, hier haben wir nicht wirklich ein bequemes Plätzchen. Und selbst wenn wir auf dem Boden wären, so wären wir nur selten ungestört. Denk an Shippou und die anderen.", erklärte sie ihm fast sachlich.

"Was ist mit der Hütte der alten Kaede. Ich denke, sie würde länger leben, wenn sie jeden Tag für eine Stunde oder zwei einen Waldspaziergang macht."

"Inu Yasha.", Kagome musste lachen.

"Was denn?"

"Und wie willst du sie dazu überreden?"

"So, wie ich es dir gerade eben gesagt habe.", meinte er unbekümmert

"Da könntest du fast zu ihr maschieren und sagen:" Hey Kaede, geh mal für zwei Stunden spazieren. Ich und Kagome brauchen die Hütte für unsere Ruhe und um unserer Liebe zu frönen." Sie wüsste eh, wofür wir die Hütte dann nutzen würden. Und die anderen würden wir auch nicht loswerden. Denk nur an Miroku."

"Okay du hast recht. Also müsen wir dann wohl in deine Epoche, oder was?"

Sie schaute ihn an: "Jetzt etwa?"

"Ähm, naja, überhaupt, weil ich meine, da hast du ja dein Zimmer und dein Bett ist bequemet und so."

"Jetzt?", fragte sie erneut.

"Naja, warum nicht. Ich meine, wenn ich ehrlich bin, habe ich meine Epoche jetzt schon wieder satt. Ich dachte eigentlich, dass das alles ruhiger verlaufen würde. Aber das sich gleich wieder Streit entwickelt, musste doch echt nicht sein. Auch wenn beide dran schuld sind. Ich will zurück. Lieber habe ich deinen nervtötenden Großvater an der Backe kleben, als diese beiden verliebten Streithähne." Inu Yasha schaute Kagome noch tiefer in die Augen. "Lass uns zurückkehren. Und sei es nur für eine Nacht oder zwei, drei oder vier Stunden. Bis sich die Lage wieder beruhigt hat. Bitte Kagome."

Inu Yasha kam Kagome leicht verzweifelt vor. Doch sie wusste was er meinte. Auch sie hatte sich die Rückkehr anders vorgestellt.

"Hör mal, was denkst du, würde passieren, wenn wir ohne ein Zeichen von uns einfach in meine Epoche zurückkehren würden?"

"Hmmm... sie würden wahrscheinlich wie verrückt nach uns suchen und...und..." Ihm ging ein Licht auf. Wenn sie ohne ein Wort zurückkehren würden, würden Sango und Miroku sich sicherlich große Sorgen machen und ihren Streit vergessen, um nach den beiden zu suchen. "Das klingt gut, aber ich finde, wir sollte Shippou und Kaede einweihen. Bei so was wird Shippou sicher dicht halten. Ihm geht es ja genauso auf die Nerven."

Kagome nickte nur. Sie war im Augenblick zu sehr mit dem Gedanken beschäftigt, dass sie wieder vom Baum runter mussten und klammerte sich nun an Inu Yashas Schultern fest, als der Anstalten gen Boden machte. Kaum unten angekommen witterte der Hanyou eine ihm nur zu eindeutigen Geruch.
 

"Kagoooooooooooooooomeeeeeeeeeeeeeeee!"

Die Genannte wirbelte herum.

"Kouga, was tust du denn hier?"

"Ich warte schon seit einiger Zeit auf deine Rückkehr. Anscheinend hat sich der Volltrottel von Halbdämon ja bei dir entschuldigt."

Kagome schaute zu Inu Yasha der nur schnaubend vor Wut in den Himmel starrte und die Fäuste ballte. Sanft um griff sie die Faust. Dann versuchte sie betont lässig weiter zu sprechen: "Und wie du siehst, bin ich wieder hier. Wie geht's dir denn so, Kouga-kun?"

"Naja, bis vor ein paar Tagen noch dreckig, aber jetzt wo du wieder da bist, schon viel besser." Er grinste. "Warte noch ein wenig, dann werde ich dich zu mir holen und du bist den nach Dreck riechenden Köter los. Hälst du das noch so lange aus, meine geliebte Frau?"

Er griff nach der anderen freien Hand von ihr und umschloss sie, wobei er das noch lauter werdende Schnauben des Hanyou überhörte.

"Ähm...Kouga-kun, ich muss dir etwas sagen."

Da Kagome rot wurde und Kouga dadurch die Annahme kam sie würde ihm nun ihre Liebe gestehen, kam er noch einen Schritt näher. Doch auch Inu Yasha trat dicht hinter Kagome.

"Also... ähm...ich muss dir sagen, dass ich...dich nicht...also ich kann dir nicht folgen. Ich kann nicht deine Grau werden, weil..."

"Weil sie bereits meine Frau ist.", beendete Inu Yasha den Satz.

Völlig perplex starrte Kouga ihn an und Kagome auch. Bei den Freunden konnte er nicht drüber reden, dass sie jetzt eine Beziehung führten, aber bei seinem größten Widersacher gelang es ihm.

"Ach komm schon Hündchen, Einbildung ist wohl bei dir die größte Bildung, was?!", lachte Kouga leicht verunsichert, das der Hanyou ihn nur anschaute und nicht einmal mit der Wimper zuckte.

"Wenn du meinst? Nur es ist so, wie ich es gesagt habe." Er trat noch näher an Kagome heran. Kagome merkte, dass seine Hand keine Faust mehr bildete, sondern sich seine Finger um ihre schlossen.

"Stimmt das? Stimmt das wirklich Kagome?", mit einer Spur der Hoffnung, nur die falschen Worte gehört zu haben, schaute Kouga das Mädchen an. Sie nickte mit dem Kopf und der Wolfsdämon sackte auf dem Boden zusammen. "Seit wann?"

Kagome setzte sich neben ihn und auch Inu Yasha ließ sich auf den Boden sinken.
 

Fast eine Stunde dauerte es, bis Kagome Kouga alles erklärt und geschildert hatte. Das sie den Hanyou mehr als alles andere liebe und sich ein Leben ohne ihn, nicht mehr vorstellen könne. Ab und zu warf auch Inu Yasha ein paar Worte mit ein. Jedoch auch nur, wenn Kouga ihn fragte.

"Inu Yasha, kann ich...kann ich dich alleine sprechen. Ohne sie?"

Der Hanyou schaute den Wolfsdämon an, als hätte er gerade seine erste Einladung zu einem Kindergeburtstag bekommen. Doch er stand auf und folgte Kouga.

"Also, was willst du? Mich umbringen, wo sie uns nicht sieht?"

"Nein!", Kouga schüttelte den Kopf. "Ich will nur dein Versprechen."

"Mein Versprechen, wofür?", fragte Inu Yasha leicht misstrauisch. "Ich kann dir nicht versprechen, schnell den Löffel abzugeben, damit du sie trösten und haben kannst. Abgesehen davon, habe ich das auch noch nicht vor."

"Ich will dein Versprechen dafür, dass du sie gut behandeln wirst. Ich glaube ihr, dass sie dich liebt. Und ich glaube dir, dass du sie liebst, also werdet glücklich."

Und dann tat Kouga etwas, was keiner der beiden sich je erträumt hätte. Er ging auf den Hanyou zu und umarmte ihn. Zunächst verwirrt, umarmte Inu Yasha Kouga nach kurzem Zögern ebenfalls. Es war, wie ein geheimer Vertrag. Kouga würde Inu Yasha nicht mehr wegen Kagome in die Quere kommen und Inu Yasha würde deswegen keine Mordgedanken mehr gegen Kouga hegen.

"Ich muss los." Kouga setzte zum Sprint an. "Und wehe," , rief er schon sprintend zurück, "ich höre etwas anders als Glück und Harmonie von euch."

"Natürlich nicht!", rief ihm Inu Yasha lachend und winkend nach.

Ein Halber

Ein Halber
 

Inu Yasha und Kagome hatten gewartet, bis Sango außer Sichtweite war, ebenso Miroku, dann konnten sie Kaede und den kleinen Fuchsdämon einweihen.

"Ich bin zwar klein," verkündete der, "aber nicht blöd. Ihr zieht fast die selbe Show ab, wie wir mit euch. Nur ist bei euch keiner krank."

Erstaunt über Shippous Erkenntnis schaute sich der Rest an.

"Naja, aber bei uns gibt es doch nur einen Ort, wo wir hingehen könnten, um allein zu sein. Also werden sie sich nicht solche Sorgen machen, wie ich mir um dich. Wenn wir in meiner Epoche sind, werden sich die beiden schrecklich langweilen und irgendwann werden sie miteinander reden.", erklärte Kagome geduldig und selbst Inu Yasha lauschte gespannt.

"Sie hat Recht Shippou-chan!", warf nun auch die alte Kaede ein. "Dieser Plan wird leichter funktionieren als eurer."

Inu Yasha fing an zu grinsen: "Logisch, unserer ist ja auch viel beser durchdacht."

"Naja, nicht wirklich, aber..."

"Ach Kagome, musst du mir immer den Spaß verderben?!"

"Achso, das war ein Scherz? Tut mir leid, ihn die verdorben zu haben. Ich mach das nachher wieder gut, ja?!"

Sie grinste ihn so auffällig an, dass der Hanyou ihre Gedanken erraten konnte und sich wegen der aufsteigenden Röte in seinem Gesicht von den anderen beiden wegdrehen musste.
 

"Kein Wort von euch, verstanden?"

"Ja wohl Inu Yasha!", bekam der Hanyou von beiden Geheimnisverwahrern zu hören. Dann schnappte er sich Kagome, setzte diese auf seinen Rücken und beide machten sich in Richtung des Brunnen davon.
 

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Watanabe kauerte vor seinem Herrn. Er wagte es nicht, auch nur zu ihm aufzusehen und so kniete er winselnd und zitternd vor ihm.

"Wieso konnten sie entkommen?"

"Ich weiß es nicht mein Herr!", kam es von Watanabe.

"Wieso bist DU entkommen?"

"Ich weiß es nicht mein Herr!", antwortet Watanabe mit noch mehr Zittern in der Stimme.

"Aber ich weiß es.", antwortete die kühle und fast eisige Stimme des Herrn. "Du und Konoko, ihr wart zu dumm, zu blöd für diese einfache Aufgabe. Ihr solltet mir jediglich das Mädchen bringen, doch statt ihr das Maul zu stopfen, lasst ihr sie nach Inu Yasha rufen. Und nur du bist entkommen, weil du ein Feigling bist und dich einem wertlosen Halbdämonen nicht entgegen stellen wolltest, der bereits deinen Freund getötet hat."

Watanabe konnte immer noch nicht dem Mann ins Gesicht schauen, dem diese grausam-kalte Stimme gehörte.

"Kanna!", kam es von seinem Herrn.

Watanabe wusste nicht, was das bedeuten sollte, als er hinter sich Schritte vernahm. Als er sich umdrehte, sah er ein Mädchen. Vielleicht zehn Jahre alt, dass in weiße Gewänder gekleidet war und ein ebenso weißes Haar hatte. In ihren Händen hielt sie einen Spiegel. Watanabe konnte sich nicht helfen, er musste auf diesen Spiegel schauen. Unwillkürlich und immer und immer wieder. Ihm kam es vor, als würde seine Seele aus seinem Körper gezogen und hinein in diesen Spiegel. Er wollte sich wehren, doch er konnte nicht.
 

Als sich Naraku erhob, war Watanabe nur noch eine leere Hülle.

"Kanna, du weißt was du mit diesen Seelen zu tun hast? Suche mir noch geeignete Seelen von Dämonen. So gefährlich wie möglich und sammle diese Seelen ein. Dann bringst du mir die Seelen her und ich werde sie in einen Juwelensplitter bannen. Und nun geh und nimm Kagura mit."

Das Mädchen nickte und verschwand.
 

,Sobald diese Kagome wieder in der Nähe ist, werde ich ihr den verseuchten Splitter einsetzen und dann wird es nur noch eine frage der Zeit sein, bis Inu yasha wieder eine Frau verliert, die er liebt. Und diesmal wird er sich nicht so schnell von diesem Schmerz erholen können. Nicht, wenn Kagome dann für ewig mir dienen wird. Mir allein!'

Während Naraku so vor sich hinüberlegte, lächelte er selbstgefällig in sich hinein. Er war sich absolut sicher, dass sein Plan diesmal perfekt war.
 

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Kagome und Inu Yasha gingen über den Hof in Richtung Haustür als ihnen zwei Freundinnen Kagomes entgegen kamen. Hitomi und Yuka.

Kagome starrte die beiden wie von Sinnen an. Was würden sie zu Inu Yasha sagen, zu seinen Ohren? Sie schaute zu dem Hanyou, der augenblicklich seine Hände über seine Ohren legte. Zwar hörte er jetzt nichts mehr, aber Kagome war der Gefahr unangenehmer Fragen entgangen.

"Wer ist das denn? Und was machst du hier?", fragte Yuka.

"Ja, ich dachte auch du seist krank und nun spazierst du hier mit deiner Schuluniform herum und mit einem Jungen an deiner Seite?", kam es von Hitomi.

"Also, ähm...das ist so...ähm...", stotterte Kagome los und wusste nicht, was sie sagen sollte. Wieder einmal übernahm Inu Yasha das Ruder.

"Mein Name ist Inu Yasha. Eigentlich heiß ich anders, aber der Name hier passt eher zu mir. Und Kagome und ich wir gehen spazieren. Eigentlich hol ich sie gerade zurück, sie wollte wieder in die Schule. Deswegen auch die Schuluniform, aber ich konnte sie gerade so aufhalten. Sie soll eigentlich auch gleich wieder ins Bett, wegen der schlimmen Lungenentzündung."

Yuka schaute ihn herablassend an: "Wieso hast du weiße Haare, bist du ein Halber?"

Der Hanyou schluckte. Wie sollte sie das wissen? Er wusste zwar, dass sie ihren Freundinnen indirekt von ihm erzählt hatte, dass er wohl eifersüchtig war und auch mal beleidigt sein konnte, aber sie würde ihnen nie erzählen, dass er ein "Halber" war. Mit irritierendem Blick schaute er Kagome an. Doch diese schien ganz gelassen zu sein. Wie konnte sie nur? Doch sie wusste was Yuka meinte und antwortete nicht ohne Stolz in der Stimme:

"Ja, er ist ein Halber. Sein Vater ist aus dem Norden, seine Mutter von hier. Sein Vater hatte wohl anscheinend die stärkeren Gene, und so haben sich die weißen Haare und die hellen Augen durchgesetzt."

Sie lächelte ihn an, doch Inu Yasha lächelte nicht zurück. Sie ahnte, was er wohl denken mochte. Doch es ihm jetzt vor Yuka und Hitomi zu erklären, wäre es zu gefährlich gewesen, es hätte nur noch mehr Fragen aufgeworfen.

"Ist das dieser brutale Kerl, von dem du immer erzählst?", bohrte nun auch Hitomi weiter.

"Ach, dass ist alles vergeben und vergessen. Ich liebe ihn und er mich. Tut mir leid, ich werde wieder reingehen. Die Flucht zur Schule war wohl doch zu anstrengend. Wir sehen uns in den nächsten Tagen bestimmt mal. Bis dann.", verabschiedete sich Kagome bei ihren Freundinnen, fasste Inu Yasha bei der Hand und ging in Richtung Haus davon.
 

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Sango streifte nun schon seit Ewigkeiten um das Dorf auf der Suche nach Kagome, konnte sie aber nirgends finden. Nach einer weiteren halben Stunde gab sie es auf und kehrte zurück zu Kaedes Dorf.

"Ich konnte sie nirgends finden. Ich habe sogar nach Inu Yasha gerufen, aber nirgends eine Spur. Hoffentlich ist nichts passiert."

Kaede schaute die Dämonenjägerin an und kochte dann ihr Süppchen weiter: "Es wird schon nichts passiert sein. Solange die beiden zusammen sind."

Sango nickte nur und beobachtete Shippou und Kiara beim Spielen. Wenn sie die beiden hier nicht finden konnte, waren sie wahrscheinlich in Kagomes Zeit.

,Na toll, dann bin ich ja alleine mit Miroku hier. Abgesehen von Kaede und so. Aber...' Sie seufzte tief. Aber sie konnte den Hanyou und ihre Freundin verstehen. Denn nach dem Streit war eine Eiszeit entstanden, die selbst das stärkste Mammut hätte erfrieren lassen.
 

Miroku trat in die Hütte.

"Hier ist Inu Yasha also auch nicht."

Er bedachte Sango mit keinem Blick und eigentlich auch sonst keinen.

"Ist denn was passiert, Miroku?", fragte Shippou und lutschte an seinem letzten Lolli, den Kagome ihm bei ihrer Rückkehr mitgebracht hatte.

"Nein, nichts. Ich wollte ihn nur was fragen. Sie sind wohl sicher in ihrer Epoche. Kann man verstehen. Da kann sie keiner stören und sie sind unter sich."

Sango stand auf und ging an ihm vorbei. Sie ertrug es seit dem Streit nicht, auch nur länger als fünf Minuten in seiner Nähe zu sein. Dafür war vor dem Streit zu viel passiert. Dafür hatte sie vor dem Streit zu viel von sich preisgegeben. Dafür hatte sie ihm zu viel von ihren Gefühlen gezeigt. Sie wusste, dass sie ihn noch immer liebte, aber seine Ausrede hatte sie schwerer getroffen, als wenn er ihr gesagt hätte, dass er sie nicht lieben würde. Wenn er sie geküsst hätte, wäre es ihr egal gewesen, wenn er andere Frauen gefragt hätte, ob sie ihm Kinder gebären würden. Gut, nicht ganz egal, aber sie hätte die Bestätigung seiner Liebe gehabt. Aber so kurz davor einen Rückzieher zu machen, traf sie ins Herz und ließ es nach der ausrede geradezu ausbluten.

Miroku spürte eine ihrer Haarsträhnen an seiner Wange vorbeistreifen, als sie die Hütte ohne ein Wort verließ. Er konnte ihren Atem hören, als sie an ihm vorbeiging und ihren Duft riechen. Wie gerne wollte er ihr folgen. Wie gerne wollte er sie im Arm halten. Wie gerne wollte er ihr sagen, dass es ihm leid tat. Doch er wusste nicht wie. Ja, er liebte sie. Er liebte sie, wie er noch nie eine Frau geliebt hatte. Natürlich hätte er noch weiter Frauen gefragt wegen dem Nachfolger. Doch noch immer konnte er sich keinen Reim daraus machen, warum sie sauer reagierte, weil er sie nicht geküsst hatte. Er wusste es selber nicht wirklich. Wie sollte es ihr dann erst erklären? Er war schier ratlos.
 

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Kaum in Kagomes Zimmer angekommen, blaffte Inu Yasha sie lauter und wütender an, als er eigentlich beabsichtig hatte.

"EIN HALBER???"

"Oh Inu Yasha..."

"WAS HATTE DAS ZU BEDEUTEN? WOHER WUSSTEN DIE BEIDEN DAS?", donnerte er, dass fast die Wände erzitterten. Selbst Kagome ließ das erstarren und sie schaute ihn mit einem ängstlichen Blick an. Der Hanyou schaute sie an, doch die Wut aus seiner Stimme wich bei ihrem Anblick. "Tut mir leid, dass ich so laut war, aber ich versteh das nicht. Du sagst mir, dass sie von mir indirekt wissen, weil du ihnen meistens von unseren Problemen erzählt hast, aber nie ein Wort davon, dass ich ein Halbdämon bin. Und nun erzählst du ihnen auch noch, dass mein Vater aus dem Norden kommt und meine Alte von hier. Was soll das Kagome?"

Sie wich seinem Blick aus.

Er schluckte und ein Teil seiner Wut kam zurück.

Sie hörte ihn leise knurren und nun legte sich auch Wut in ihre Stimme:

"MACH PLATZ!"

Inu Yasha ging schneller zu Boden als ein Boxer in der 10. Runde.

"Yuka meinte mit "ein Halber" nicht einen Halbdämonen. Ein Halber ist heute etwas ganz anderes, als im Mittelalter. Heute bezeichnet man so einen Japaner, bei dem ein Elternteil nicht japanischer Abstammung ist. Yuka und Hitomi denken, dass dein Vater aus dem Ausland kommt."

"Woher, was für ein Land?", knurrte Inu Yasha und rieb sie den Kopf.

Kagome seufzte tief und erklärte bereitwillig:

"Aus einem anderen Land. Was weiß ich woher, vielleicht ais Russland oder den USA oder aus Deutschland. Deswegen auch das helle Haar. Aber das war doch alles nur, um Fragen aus dem Weg zu gehen. Zum Glück haben sie deine Ohren nicht gesehen."

Inu Yasha setzte sich auf. Ihm tat es plötzlich leid, dass er seine geliebte Kagome so angefahren war.

"Tut mir leid, wegen gerade ben. Ich konnte es nicht wissen. Verzeihst du mir?"

Kagome konnte nicht anders. Sie musste ihm verzeihen. Sie hätte es ihm ja auch eher erklären können. Noch immer saß Inu Yasha am Boden, sie kroch auf allen Vieren auf ihn zu, um sich dann an seine Seite zu kuscheln. Für ihn war es eine Bestätigung, dass sie seine Entschuldigung annahm und sich für ihr "Mach Platz!" entschuldigte.
 

"Inu Yasha?"

"Hmm?"

"Ich werde dir morgen die Haare färben.", erklärte ihm Kagome.

"Was heißt das für mich und meine Haare?", fragte der Hanyou leicht verunsichert und wusste nicht, ob er die Antwort überhaupt wissen wollte.

"Wir werden sie sozusagen schwarz bemalen. Dann können wir auch gemeinsam auf die Straße ohne uns lästigen Fragen auszusetzen. Ich kann vielleicht in die Schule und du kannst mich begleiten."

Inu Yasha versuchte nachzudenken und herauskam, dass er dann wohl so aussehen mochte, als wenn Neumond und er ein Mensch war.

"Gut, ich bin einverstanden, aber was passiert mit meinen Ohren?"

"Du hast doch noch das Basecape, oder?", fragte Kagome ohne zu Zögern. "Das setzt du dann ganz einfach auf. Und die Haare binden wir zu einem Zopf."

Inu Yasha konnte nur nicken, denn nun konnte er sich nicht mehr vorstellen, wie er ausschauen sollte. Er wollte es auch nicht. Er hatte Hunger. Und selbst Kagome konnte es hören.
 

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Kaum in der Küche angekommen, sahen sie auch schon Kagomes Mutter, ihren kleinen Bruder und den noch immer wegen Inu Yasha schlecht gelaunten Großvater.

"Ihr seid schon zurück?"

"Ja Mama, aber das erklär ich dir später. Lasst uns erstmal essen."

"Und dann s-c-h-l-a-f-e-n.", grummelte Opa Higurashi trocken und bis auf Sota verstanden alle die Anspielung. Kagomes Mutter grinste nur, Kagome wurde etwas röter um die Nase und Inu Yasha starrte den alten Herrn mit tötendem Blick an.

"Noch ein Wort alter Mann und du warst mal auf der Welt!", knurrte Inu Yasha tonlos zurück.

Kagome aß so schnell wie sie nur konnte und trieb den Hanyou an, dasselbe zu tun. Dieser tat es nur widerwillig, weil er das Essen bei Kagome eigentlich immer genoss, aber als ein weiterer Kommentar von Opa Higurashui kam, war ihm das Essen vergangen.
 

"Bin ich froh, wenn der Tag um ist.", maulte Inu Yasha, als er in Kagomes Bett lag, an die dunkle Zimmerdecke starrte und Kagome im Arm hielt. "Der war doch einfach die Hölle. Gestern der Streit, heute Eiszeit, heute unsere Zofferei und jetzt der alte Mann!"

Kagome kraulte ihn hinter dem Ohr. Mit der anderen Hand zog sie kleine Kreise auf seiner mittlerweile wieder nackten Brust. Sie zog seinen Duft ein. Er roch nach der Zitronenseife, die sie ihm vorns zum Baden gegeben hatte.

"Schon gut, mein Halber!", lächelte sie.

Der Hanyou hörte auf, über ihren Rücken zu streicheln und zog abrupt seine Hand weg.

"Was ist los, Inu Yasha?"

Doch sie bekam keine antwort, sondern fühlte auf einmal seine Hände an Stellen, von denen er wusste, dass sie dort kitzelig war. Denn wenn er sie trug, durfte er sie dort aus sicherheitstechnischen Gründen nicht berühren. Doch nun schlossen sich seine Finger geradezu um diese Stellen.

"Bi...bitte...Inu Yasha...", sie schnappte vor Lachen sichtlich nach Luft, "...bitte...hör...hör auf, ich kann...kann nicht mehr. Inu Yasha...."

Die letzten Worte waren eher ein Keuchen, als alles andere. Erst nach mehr als einer halben Stunde gab er auf. Vor allem auch, weil Kagome fast wie ein Ferkel am Spieß schrie und quiekte vor Lachen und außerdem wurde er des Kitzelns müde.

Völlig außer Atem kuschelte sich Kagome an ihren geliebten Hanyou und dieser schloss sie sichtlich zufrieden in seine Arm, um kurz darauf in einen traumlosen Schlaf zufallen. Ganz im Gegensatz zu Kagome, die von ihrem Traum fast überrannt wurde.

Meine Eltern

"Kagome?! Warum tust du das?" Kagome nahm die Stimme des Hanyou nicht wahr. Entschlossen ging sie auf ihn zu und streckte die Hand aus, um nach seinem Hals zu greifen, doch Inu Yasha wich elegant aus. Doch unbeeindruckt davon, trat das Mädchen einen weiteren Schritt auf ihn zu und dieses Mal schlossen sich ihre Hände um seinen Hals und drückten zu. Völlig entsetzt davon, konnte Inu Yasha nur noch röcheln.

"Was...tust du?" Seinen goldenen Augen waren voller Entsetzen. "Ich dachte...ich dachte du...liebst...liebst mich?"

Weiter ließ ihn Kagome nicht sprechen, sondern drückte nur noch umso mehr zu, bis der Hanyou sein Bewusstsein verlor. Doch erst als sie keinen Puls mehr spürte, ließ sie von ihm ab, wandte sich um und ging in die Richtung eines Mannes.

"Er ist tot, Naraku-sama! So wie Ihr es wolltet."

Ihre Augen waren leer und ohne jeglichen Glanz. Ohne Liebe oder Hass. Es lag kein Leben mehr in ihnen.

"Sehr gut, ich danke dir, Kagome!", antwortete Naraku. Und ohne jede Vorwarnung stieß er zu und traf genau in ihr Herz. Das Mädchen zuckte zusammen und ihrem Mund entwich ein stummer Schrei und ein Name. Der Name eines Mannes, den sie geliebt hatte:

"Inu Yasha!"
 

"INU YASHAAAAAAAAAA!"

"Kagome, Kagome wach auf."

Unsanft wurde Kagome wach geschüttelt. Heftig atmend suchte sie in der Dunkelheit nach ihrem Geliebten und klammerte sich an ihn. Ohne es zu merken, krochen ihr Tränen über das Gesicht, suchten sich den Weg in Richtung Kinn, um auf Inu Yashas Brust zu landen. Sanft strich dieser über ihren Kopf und ihren Rücken.

"Hast du schlecht geträumt?"

Zur Bestätigung spürte er ein Nicken an seiner Schulter.

"War es so schlimm?"

"Ich habe...Ich habe von Naraku geträumt.", schluchzte Kagome leise.

"Oh ja, dann war es ein Alptraum.", bestätigte der Hanyou.

"Ich habe dich in seinem Auftrag umgebracht."

Erschrocken hielt Inu Yasha inne. In ihm kam die Erinnerung auf, als Kagome einmal Splitter in sich trug und von der schwarzen Miko Tsubaki gelenkt wurde. Plante Naraku etwa wieder so etwas. Wollte er ihn, Inu Yasha, wieder durch Kagome umbringen lassen? Hatte er etwa erfahren, dass er und Kagome zueinander gefunden hatten? Er spürte, wie Kagome ihn sanft wegdrückte und sich seinen Armen entwand.

"Aber es war nur ein Traum. Also kein Grund sich Sorgen zu machen."

"Vielleicht war es aber auch eine Vorwarnung. Bei deinen Kräften als Miko wäre das doch durchaus denkbar, oder?"

Kagome sah ihm in die Augen. Selbst in der Dunkelheit sah sie den goldenen Glanz seiner Augen und versank in ihnen.

"Solange wir hier sind, kann dir nichts passieren." Sie kraulte ihn hinter seinen Ohren. "Oder hast du vor, wieder und jetzt auf der stelle zurück zu kehren, wo doch Miroku und Sango noch kein Wort miteinander reden?"

"Nein, natürlich nicht." Der Hanyou schüttelte seinen weiß-silbernen Haarschopf. Vorsichtig kam er in der Dunkelheit ihrem Gesicht näher, bis sich ihre Lippen trafen.

"Ich vertrau dir. Auch wenn es mich ins Grab bringen sollte. Ich werde dir immer bedingungslos vertrauen. Und weißt du auch warum? Weil ich dich liebe!"

Sanft streiften seine Lippen erneut ihre.

"Okay!" Es war nur ein Hauch einer Antwort, aber für Inu Yasha lag die ganze Vertrautheit zwischen ihm und seiner geliebten Kagome darin und die ganze Liebe. Er schloss sie erneut in die Arme und dieses Mal träumten beide den Traum ihrer Zukunft.
 

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Ziellos streifte Sango umher. Neben ihr lief Kirara. Ihre Gedanken kannten jedoch ein Ziel: Miroku. Wenn sie daran dachte, wie er lächelte, wie er sie anlachte, wie er an ihren Po griff, machte ihr Herz einen Sprung. Wie gerne würde sie zusammen mit ihm jetzt umher streifen, um nach Kagome und Inu Yasha zu suchen. Obwohl sie wussten, dass die beiden in Kagomes Epoche waren. Die Dämonenjägerin beneidete die beiden. Sie war sogar eifersüchtig auf den Hanyou, weil Kagome nun mehr und mehr Zeit mit ihm verbrachte als mit ihr. Und jedes Mal, seit sie bemerkt hatte, dass ihre Freundin und der Hanyou immer mehr für einander empfanden, sehnte sie sich mehr und mehr nach Miroku. Sie sehnte sich danach in seinen Armen zu liegen, seine Stimme zu hören, seine Liebe zu empfinden. Sie wusste, dass sie sich selber belog, wenn sie sich einredete, dass der Mönch sie nicht liebte. Doch auf die Frage, warum er vor dem Kuss zurückwich, fand sie keine Antwort.
 

Plötzlich tauchte Kouga vor ihr auf.

"Hey Sango. Wie geht's? Wo ist Kagome-chan und ihr Welpe?"

"In ihrer Zeit."

"Und warum bist du alleine unterwegs?", fragte der Wolfsdämon erneut.

Doch Sango schwieg. Sie schwieg so beharrlich, dass sich Kouga selbst einen Reim daraus machen konnte.

"Du bist in den Mönch verliebt, er in dich und ihr findet nicht zueinander, richtig?"

Erschrocken und leicht entsetzt schaute die Dämonenjägerin ihn an.

"Es ist das gleiche wie bei Inu Yasha und Kagome-chan, nur in grün eben."

Sango glitt zu Boden. So wie Kouga das aussprach, klang es, als hätte er auch gleich eine Lösung parat. Doch anstatt diese zu sagen, verabschiedete er sich nur und verschwand im Nichts.
 

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"Igitt, dass Z-*eug stinkt wie Kouga!"
 

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"Verdammter Hundebastard, hör auf schlecht über mich zu reden.", fluchte Kouga nach einem heftigen Niesanfall.
 

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Vorsichtig färbte Kagome die weiße Haarpracht Inu Yashas schwarz und machte auch vor seinen Ohren nicht halt. Ohne großes Murren ließ dieser es über sich ergehen, wenn er dadurch nur die Möglichkeit hat, ohne großes Gucken in die Öffentlichkeit zu können. Kagomes Mutter hatte ihm bereits die Sachen ihres verstorbenen Mannes und Kagomes totem Vater gegeben, die ihm auch perfekt passten.

"Sag mal,", näselte er, da er sich seine Nase zu hielt, "denkst du nicht, es ist merkwürdig, dass ich Inu Yasha heiße? Zumindest in deiner Welt?"

"Dann ist es eben dein Spitzname und du magst deinen anderen Namen nicht. Das haben wir doch auch schon Yuka und Hitomi gestern erklärt. Erinnerst du dich?"

"Hmm... das könnte schon sein. Und wann bist du mit meinen Haaren fertig?"

"Warte, gleich!"
 

Der Hanyou war erschrocken, als er vor den Spiegel trat und er nun mehr aussah wie ein Mensch. Seine Ohren waren unter dem verkehrt herum gedrehten Basecape verschwunden und Kagome hatte seine Haare zu einem Zopf gebunden. Selbst Tessaiga fehlte, da Kagome der Meinung war, dass es doch wohl ziemlich dämlich aussehen würde, wenn er mit einem rostigen Schwert an der Jeans durch Shibuya laufen würde. Also hatte er, mit leichtem Murren, Tessaiga in eine Ecke von Kagomes Schrank gestellt.

"Ich denke, dass wir so losgehen können."

Erst jetzt bemerkte er, dass auch Kagome sich umgezogen hatte und nun ein wunderschönes lindgrünes Kleid trug und darüber eine rote kurze Jacke. Am liebsten hätte Inu Yasha sich Kagome geschnappt, um sie gleich hier und jetzt nieder zu küssen und mit ihr einen wunderschönen Nachmittag im Bett zu verbringen. Kagome entging sein Blick nicht.

"Ich weiß was du denkst, aber nicht jetzt. Jetzt zeige ich dir erstmal das heutige Tokyo."

Grinsend und mit einer leichten Röte im Gesicht griff er nach ihrer Hand und sie gingen los.
 

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"Was soll das heißen. Dass sie einen Freund hat?"

Verständnislos sah Hojou Yuka an. Yuka nickte nur.

"Ja, ich habe ihn kennen gelernt. Gestern. Er ist nett. Er passt zu ihr."

Noch immer und langsam vor Wut kochend, schnaubte Hojou:

"Sie würde besser zu mir passen, als zu irgendeinem anderen."

"Sag ihr das doch selbst und schnauz mich nicht an. Da kommt sie nämlich."

Blitzschnell drehte sich der Junge um, um nur noch wütender zu werden, als er sie Hand in Hand mit dem Nebenbuhler sah. Und ohne groß nachzudenken, stürmte er auf Kagome zu, und entriss sie Inu Yasha.

"Hojou-kun, was soll das?"

"Kagome, wie kannst du nur mit so einem Kerl zusammen sein, der sein Haar viel zu lang trägt? Der passt doch nicht zu dir."

"Das entscheidest du?", Kagome lachte höhnisch auf. "Ich liebe Inu Yasha und nicht dich. Dich niemals! Was er und ich durchgemacht haben in dem letzten dreiviertel Jahr, weißt du gar nicht. Du weißt nicht, warum ich ihn liebe und er mich. Also geh mir nicht auf den Keks. Oh, hallo Yuka!"

"Hi Kagome-chan! Du hast ja deine Haare gefärbt, Inu Yasha-kun.", meinte Yuka zu dem Hanyou gewandt.
 

"Ja, bevor mir noch weitere "halbe Fragen" gestellt werden.", grinste er zurück, doch aus dem Augenwinkel heraus beobachtete er Hojou, der ihn ebenfalls beobachtete.

"Was schaust du so?", fragte der Hanyou Hojou. "Und lass das Handgelenk von Kagome los." Er griff nach Kagomes anderem Gelenk, zog sie sanft von Hojou weg und gab ihr, weiter Hojou beobachtend, einen langen und zärtlichen Kuss.
 

"Verdammt, was soll das? Ich habe dich überall eingeladen, mich immer um deine Gesundheit gesorgt und nun hintergehst du mich?", platzte der gekränkte Hojou nun gerade heraus.

"Ich habe dich nie darum gebeten, dir Sorgen zu machen oder mich einzuladen. Ich wollte nie, dass du dich in mich verliebst. Und wenn du mich nicht fragst, was ich vielleicht für dich empfinde, dann tut es mir leid.", fuhr Kagome ihn an und Inu Yasha und Yuka grinsten einander zu.

"Ach komm, ich hab mich verhalten wie ein liebestoller Trottel und da willst du nichts bemerkt haben?", schrie Hojou nun fast, sodass sich ein Teil der Passanten umdrehten zu ihm, stehen blieben und das Gespräch verfolgten.

"Komm Inu Yasha, lass uns gehen. Er benimmt sich schlimmer in seiner Eifersucht als Kouga-kun und Onigumo zusammen. Yuka, was machst du heut noch?"

Die Angesprochene wandte sich zu Hojou und wieder zurück zu Kagome:

"Eigentlich war ich mit ihm verabredet, wir wollten zu dir. Besser gesagt, wollte er zu dir. Aber nach dem hier, werde ich wohl nach Hause gehen. Wir sehen uns am Montag in der Schule." Die Freundin umarmte Kagome, verabschiedete sich auch von Inu Yasha und ging, ohne ein weiteres Wort an Hojou davon.
 

"Du heißt also Inu Yasha?"

Der Hanyou drehte sich zu Hojou und brummte nur ein "Was dagegen?". Er funkelte den Rivalen an. Langsam ging er ihm auf die Nerven. Er war tatsächlich schlimmer als Kouga und Onigumo.

"Was ist das für ein Name? Hatten deine Eltern keine besseren Ideen als Hundedämon?", lachte Hojou spöttisch auf.

Kagome wollte etwas sagen, wollte den Streit auf der offenen Straße vermeiden, denn immerhin war Inu Yasha ein Halbdämon und wenn er sein Sankontessou hier auf der Straße loslassen würde und auch noch gegen Hojou, würde das ein schlimmes Ende nehmen. Doch der Hanyou antwortete zu schnell und auch noch in einem Ton, den sie nur selten von ihm hörte.

"Meine Eltern sind tot. Mein Vater starb in der Nacht meiner Geburt und meine Mutter als ich 7 Jahre alt war."

Hojou schluckte genauso wie es Kagome tat. Noch nie hatte das Mädchen den Hanyou so von seinen Eltern reden gehört, noch nie in so einem traurigen und verletzlichen Ton und erst recht nicht vor einem Fremden.

"Das tut mir leid."

"Schon gut, es liegt lange zurück."

Anscheinend war der Streit damit beigelegt und Hojou verabschiedete sich.

"Lass uns in den Park gehen, oder irgendwo wo wir ungestört sind."

Inu Yasha bemerkte, dass Kagome mit ihm über seine Eltern reden wollte. Und er merkte, dass sie wohl ein Recht darauf hatte, jetzt wo sie zueinander gefunden hatten.
 

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"Warum sagt Ihr ihr nicht, dass Ihr sie liebt?"

"Ach Hatshi, wenn das so einfach wäre. Aber immer wenn ich es ihr sagen will, habe ich dass Gefühl, dass ich sie nur verletzten würde, wenn ich eines Tages doch von meinem Kazana eingesaugt werden würde. Und so weh will ich ihr nicht tun."

Der Dachsdämon schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf.

"Es tut mir leid, aber Eure Probleme wären einfach zu lösen, wenn Ihr es Ihr nur sagen würdet."

DOIN! DOIN! DOIN!

Der Dämon strich sich über seinen beulenverhangenen Kopf.
 

Hinter den Bäumen raschelte es. Erschrocken sprang der Mönch auf. Er wusste, dass es kein Dämon war. Er wusste genau, wer es war.

"Sango?!", flüsterte er kaum hörbar.

Wieder ein Rascheln. Miroku hielt den Atem an. In der Dämmerung sah er die Umrisse der Dämonenjägerin, die langsam und unsicher auf ihn zukam.

Hatshi ahnte, dass er nun fast fehl am Platze war und zog sich zurück, was Miroku jedoch nicht entging und er noch flüsternd hinter ihm her rief:

"Verdammt, bleib hier, dass kann ich nicht alleine."

"Was kannst du nicht alleine?"

"Sango, ich...ich..."

Er brachte kein weiteres Wort heraus, so nah war sie ihm bereits. Er konnte erneut ihren süßen Blumenduft riechen.

"Sango ich..."

"Sag nichts. Ich habe alles mit angehört. Ich wollte nicht lauschen, wirklich nicht, aber ich kam hier vorbei und wurde dann neugierig als mein Name fiel. Du willst mich nicht verletzten, richtig?!"

Ein Nicken.

"Deswegen hast du mich nicht geküsst?!"

Ein Nicken.

"Aber du liebst mich?!"

Ein Nicken.

"Miroku, du sollst wissen, dass ich dich auch liebe. Jeden Tag sehne ich mich mehr und mehr nach dir. Und jetzt wo Kagome-chan und Inu Yasha in der anderen Zeit sind, wird diese Sehnsucht immer schlimmer. Du hast mich mit deiner Ausrede sehr verletzt. Lieber hättest du mich küssen sollen und danach der nächst besten Frau sagen sollen, dass du mit ihr Kinder haben willst."

Der Mönch schluckte. Er bemerkte, wie ernst ihr die Sache war und erst recht, als sie ihn umarmte. Er spürte ihr Herz und sie seines. Doch schon nach wenigen Minuten löste sie sich wieder von ihm. Miroku wusste nicht recht, wie er reagieren sollte und deswegen umschloss er nun ihr Gesicht mit seinen Händen.

"Ja, ich liebe dich. Aber ich wollte dich nicht verletzten. Da du nun den Grund dafür erfahren hast, hoffe ich, dass du mir meinen Fehler verzeihst."

Sango standen Tränen in den Augen, die sie versuchte wegzublinzeln. Doch es gelang nicht und so strich Miroku sie ihr weg. Sango wollte sich bedanken, doch sie wusste nicht genau wie und so nahm ihr Miroku die Entscheidung ab. Sango war erschrocken, als sie seine Lippen spürte, doch der Schock verflog in wenigen Sekunden und sie erwiderte den Kuss.

Als sie sich von einander lösten, waren sich beide sicher und Sango sprach es aus:

"Der erste und letzte Kuss. Zumindest bis Naraku endgültig erledigt ist."

Der Mönch nickte nur stumm und schloss Sango wieder in die Arme.
 

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Die Dämmerung war nun auch im Park hereingebrochen, indem Inu Yasha und Kagome seit geraumer Zeit saßen. Inu Yasha hatte sich doch noch eine lange zeit vor diesem Gespräch gedrückt, seit sie sich von Yuka und Hojou verabschiedet hatten. Ständig fand er neue Ausreden: Er wolle in den Laden. Er wolle dort Eis essen und dort Ramen. Der Hanyou wusste zwar, dass Kagome es wissen sollte, doch er wollte es selbst nicht aussprechen.
 

"Du willst etwas über meine Eltern wissen?"

"Ja, möchte ich."

"Es könnte eine lange Geschichte werden."

"Das ist mir egal."

Das sanfte aber strahlende Lächeln ermutigte den Hanyou zum Erzählen.

"Mein Vater lernte meine Mutter knapp zwei Jahre vor meiner Geburt kennen. Er rettete sie vor einem Drachendämon oder so etwas echsenartigem. Meine Mutter war von adliger Abstammung, genau wie mein Vater als Anführer der Hundedämonen aus dem Westen. Er verliebte sich sofort in sie, aber sie war noch verlobt und zögerte deshalb. Als sie sich für ihn entschied, war ihr Ex Takameru wohl ziemlich wütend. Doch vorerst verschwand er von der Bildfläche. Meine Mutter wurde schwanger und ich kam neun Monate später. Als Takameru von der Schwangerschaft meiner Mutter erfuhr, machte er sich auf die Jagd nach meinem Vater. Der ahnte sein nahes Ende und verteilte bereits seine Schwerter an Sesshomaru und an mich. Wenige Stunden nach meiner Geburt, brachte Takameru meine Mutter um."

Inu Yasha schwieg einen Moment. Er wollte Kagome erst einmal diesen Teil verdauen lassen.

"Aber,", begann sie, "du hast doch zu Hojou gesagt, sie starb, als du sieben warst."

Er lächelte und griff nach ihrer Hand:

"Mein Vater nutzte Tensaiga. Dann beschwor er sie, zu fliehen, während er sich mit Takameru duellierte und nachdem er mir meinen Namen gab. Beide starben in dem Feuer, das kurz vorher ausgebrochen war. Meine Mutter fand ein neues zu Hause bei Verwandten von ihr, aber sie wurde wegen mir nie akzeptiert. Aus Kummer über den Tod meines Vaters und der Sorgen darüber, dass man mich noch mehr verachtete als sie, starb sie kurz nach meinem siebenten Geburtstag."
 

Kagome lehnte ihren Kopf an Inu Yashas Schulter. Sie wusste, dass seine Vergangenheit hart und ungerecht war, weil er bloß ein Halbdämon war. Doch sie war froh, dass sie nun auch wusste, wie seine Eltern starben.
 

"Nach dem Tod meiner Mutter wurde ich aus dem Palast gejagt, ihre Leiche wurde weit außerhalb der Mauern vergraben. Ich alleine pflegte die Grabstätte und wenn ich Zeit habe, tue ich es heut noch. Ansonsten schicke ich Myoga. Ein paar Wochen nach dem ich zum Waisen wurde, traf ich aus Sesshomaru. Er nahm mich zwar nur widerwillig auf, aber er tat es und sorgte dafür, dass ich etwas zwischen die Kiemen bekam. Als ich älter wurde, als ich auf Kikyo traf, trennten sich unsere Wege. Zum einen wegen dem Krieg zwischen den Pantherdämonen und dem Rest und eben weil ich mich in Kikyo verliebt hatte. Er wollte es nicht akzeptieren. Er war der Auffassung, dass ich die Ehre unserer Familie beschmutzen würde, da mein Vater für mich sein Leben gelassen hatte und ich mich nun in eine menschliche Frau verliebt hatte."

"Deswegen euer großer Streit?"

"Nein!", lachend schüttelte Inu Yasha den Kopf. "Das war wegen dem Krieg. Als Sesshomaru beinahe sein Leben gegen den Anführer der Pantherdämonen verlor, kam ich ihm nicht zur Hilfe. Aber ich konnte nicht. Zu dem Zeitpunkt hing ich bereits ein wenig am Baum rum. Ansonsten wäre ich ihm zur Hilfe gekommen. Aber so... Tja, und deswegen ist er immer noch wütend auf mich."
 

Unerwartet umarmte Kagome den Hanyou.

"Danke, dass du mir das erzählt hast."

Zärtlich strich er ihr über den Rücken. Auch er war erleichtert, dass er mit jemanden darüber reden konnte.

"Lass uns heim gehen, Kagome."

An Mutters Grab

Stumm lag Inu Yasha neben Kagome im Bett. Sie war schon vor geraumer Zeit eingeschlafen, ganz im Gegensatz zu ihm. Seit er von seinen Eltern gesprochen hatte, gingen ihm eben jene nicht mehr aus dem Kopf. Immer und immer wieder sah er das Bild seiner schönen und doch todtraurigen Mutter vor sich, wie sie ihn in den Arm schloss und dabei stumm weinte. Bei jedem Gedanken an sie schmerzte sein Herz unerträglich. Doch es schmerzte noch viel mehr bei dem Gedanken daran, dass er sich seinen Vater nicht vorstellen konnte, da er ihn nie kennen gelernt hatte. Zwar hatte ihm Sesshomaru ihn immer beschrieben, aber es waren nur vage Vorstellungen.

Sanft streichelte er über Kagomes Wange.

"Warum wolltest du das nur wissen? Warum lässt du mich diesen Schmerz noch einmal erleben?"

Von seiner Geliebten kam nur ein Seufzen.

"Es tut mir leid Kagome, aber ich muss zurück. Nach dem ganzen von heute muss ich an das Grab meiner Mutter. Bitte verzeih mir für meinen vorzeitigen Aufbruch. Ich weiß, du verstehst das. Wir sehen uns bald wieder. Ich werde mich beeilen."

Vorsichtig stand er vom Bett auf, zog leise seinen Suikan an und gab Kagome einen zärtlich Kuss auf die Wange.

"Ich liebe dich."
 

Leise und vorsichtig zog er das Fenster auf und verschwand ohne sich noch einmal umzudrehen in die Nacht.

Kagome hingegen bemerkte nichts, sie schlief selig weiter.
 

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Vorsichtig weckte Miroku die schlafende Sango die neben ihm lag. Schläfrig schaute sie ihn an.

"Was ist los? Was hast du? Irgendein Dämon oder so?"

"Nicht ganz ein Dämon. Inu Yasha ist zurück. Da ist er. Aber sei leise. Ich denke nämlich das er alleine ist und nicht wegen uns gekommen ist.", flüsterte der Mönch.

"Denkst du etwa, dass er wegen Kikyo hier ist?"

"Ich weiß es nicht. Aber wenn er nicht von selbst den Mund aufmacht, werde ich ihn auch nicht dazu zwingen. Also schlaf weiter."

Sango sah in der Dunkelheit nur Mirokus Umrisse, aber dennoch konnte sie spüren, dass er sie mit einem zärtlichen Blick bedachte. Sie kroch leise, um Shippou nicht zu wecken, näher an Miroku heran und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

"Ähm...ich sagte doch, dass du schlafen sollst und nicht..."

"Will ich auch, aber an was du denkst, möchte ich gar nicht denken."

Miroku konnte sie leise kichern hören. Er wusste, dass er nicht alleine war, mit seinen Gedanken, doch die Dämonenjägerin würde es nie zu geben. Das war ihm klar. Er legte seinen Arm um sie und zog ihren Duft ein. Die Wärme die sie ausstrahlt, machte ihn fast wahnsinnig. Wäre Shippou nicht noch in der Hütte gewesen, hätte er seine Gedanken wahrscheinlich in Tat umgesetzt. Aber nicht so. So war es zu gefährlich, dass der kleine Kizune schlechtes Gedankengut bekommen könnte. Doch anscheinend, legte es Sango darauf an, ihn wahnsinnig zu machen, denn ohne jegliche Vorwarnung legte sie ihre Hand auf seinen Bauch.
 

Nach ein paar Minuten wurde es für den armen Kerl immer unerträglicher und er flüsterte beziehungsweise hauchte nur noch in Sangos Ohr:

"Bitte Sango, ich flehe dich an, nimm die Hand von meiner Brust."

"Wieso?"

"Es macht mich wahnsinnig. Jede kleine Berührung macht mich wahnsinnig und wenn Shippou-chan nicht hier wäre, würde ich..."

Sango wusste sofort was er meinte, doch nahm sie ihre Hand nicht weg. Stattdessen drehte sie ihren Oberkörper so, dass sie mit ihrer anderen Hand sein Gesicht berühren konnte.

"Vielleicht hast du Recht. Wenn Shippou nicht wäre, dann würdest du das bekommen, was du willst. So wirst du dich damit abfinden müssen."

Sanft streiften ihre Lippen erneut über seine. Vorsichtig stupste sie mit ihrer Zunge gegen seine Lippen, um nach Einlass zu verlangen. Sie bekam ihn.

Nach ein paar Minuten merkte sie, wie sein Körper auf sie reagierte. Es machte ihr zum Teil Angst und zum anderen Teil gab es ihr die Sicherheit, dass er sie liebte. Sie merkte, dass auch ihr Körper auf seinen reagierte. Er verlangte nach mehr als nur den Küssen. Doch genau das, wollte und konnte sie im Moment nicht zu lassen.

"Es tut mir leid, Miroku." Sie beendete diese Leidenschaft, die mit einem Male gekommen war. " Wenn wir jetzt nicht aufhören, wissen wir, worin das endet. Lass uns die zeit bis wir alle Splitter haben. So wie wir es vorhin vereinbart haben."

Sanft drückte Miroku ihr einen Kuss auf den Mund, dann hauchte er:

"Dann versprich mir hier und jetzt, mich nicht mehr so wahnsinnig mit den Berührungen zu machen. Sonst falle ich noch im Schloss von Naraku über dich her.", grinste er.

"Okay. Ich verspreche es."
 

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Draußen zwitscherten schon die Vögel, als Kagome in dem leeren Bett aufwachte.

"Inu Yasha? Wo bist du?"

Sie zog sich an und ging hinunter in die Küche. Doch auch dort war kein Hanyou zu finden.

"Wo steckt der bloß? Er wird doch wohl nicht zurück sein?!"

Ohne einen Bissen zu essen, rannte sie zurück in ihr Zimmer, packte ihren Rucksack, hinterließ einen Zettel für ihre Familie und rannte in Richtung des Brunnens.
 

Kaum auf der anderes Seite angekommen, lief sie zu der Hütte, die sie und ihre Freunde immer bewohnten, wenn sie sich im Dorf aufhielten und rannte in sie hinein, wo sie völlig überrascht stehen blieb. Vor ihr lagen Sango und Miroku völlig ineinander verschlungen und schliefen tief und fest. Kagome hätte sie ja auch weiter schlafen lassen, doch sie musste und wollte Inu Yasha finden.

"Hey Sango, wach auf.", sanft schüttelte sie ihre Freundin munter.

"Was ist?", fragte diese und wurde schlagartig rot, als sie bemerkte, in welcher Position sie von Kagome gefunden wurde. "Also, ich kann dir das erklären, wirklich. Es ist nicht so, wie du..."

"erklär mir das später. Ich konnte es mir eh denken. Ich bin wegen Inu Yasha hier. Ich bin heute Morgen aufgewacht und er lag nicht mehr neben mir. Hast du oder habt ihr ihn gesehen?"

"Ja, ich habe ihn diese Nacht gesehen.", kam es nun von einem schlafttrunkenden Miroku. "Er ist in Richtung Norden gelaufen. Denkst du, er ist auf der Suche nach Kikyo?"

"Ich weiß es nicht."

"Wenn es so ist, dann sicherlich nur um ihr zu sagen, dass er sie nicht mehr liebt und nur noch mit dir zusammen sein will.", versuchte Sango Kagome zu beruhigen, die nur mit dem Kopf nickte.

"ich will ihn suchen. Ich leih mir Kirara. Bis dann.", verabschiedete sich Kagome und verschwand aus der Hütte.

"Arme Kagome. Inu Yasha bricht ihr schon wieder das Herz. Dieser Idiot!", fluchte Sango.
 

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Völlig alleine stand Inu Yasha am, Grab seiner Mutter.

"Ich habe über dich gesprochen. Kagome wollte es wissen. Du erinnerst dich doch noch an sie?! Bei meinem letzten Besuch habe ich dir von ihr erzählt. Kurz danach hatten wir uns gestritten, aber unsere Freunde hatten einen so dämlichen Plan, dass Kagome am Ende auf sie sauer wurde. Ich habe sie getröstet."

In Inu yashas Stimme klang so etwas wie Stolz.

"Ich habe sie dann in ihre Zeit gebracht und dann..."

Ohne ersichtlichen Grund wurde er rot. Er hatte das Gefühl, dass er das erste Mal über seine Beziehung zu einer Frau sprach. Er hatte nie ein Wort über Kikyo am Grab seiner Mutter verloren. Er bemerkte das erste Mal, dass Kagome die Frau war, mit der er für immer zusammen sein wollte. Mit der eine Familie haben wollte. Mit der er glücklich werden wollte. Und die er für immer beschützen wollte.

"Ich liebe sie. Ich liebe sie wirklich. Ich kann ihr bedingungslos vertrauen. Sie liebt mich. Ich denke, du würdest sie mögen, wenn du sie kennen würdest. Und Vater würde das auch. Sie ist die Frau, mit der ich eine Familie haben will. Ich will mit ihr Kinder haben, ich will, dass sie meine Frau wird."

Er musste lachen. Er stellte sich vor, wie er vor Kagome kniete und sie fragte, ob sie ihm einen Sohn gebären will. Ganz so wie es Miroku immer tat. Doch er konnte nicht abstreiten, dass der Gedanken gar nicht einmal so unsinnig war. Nicht seit er und Kagome zueinander gefunden hatte.
 

"Warum erzählst du das deiner Mutter und nicht mir?"

Erschrocken fuhr der Hanyou herum und blickte in das Gesicht von Kagome.

"Warum bist du so plötzlich verschwunden? Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich dachte schon, du bist bei...bei..."

"Bei Kikyo?!", er trat näher an sie heran und gab ihr einen Kuss. "Nein, aber nach dem Gespräch gestern, musste ich hierher. Ich konnte nicht schlafen letzte Nacht. Ständig musste ich an meine Mutter denken und versuchte mir meinen Vater vorzustellen. Du konntest es ja nicht ahnen, aber ich habe diese Gedanken an meine Kindheit verdrängt, weil es mir immer Schmerzen bereitete. Tut mir leid, dass ich so einfach verschwand."

"Nein, mir sollte es leid tun, weil ich es ja unbedingt wissen wollte."

Nun war es an ihr, ihm einen zärtlichen Kuss zu geben. Doch dank des Hanyou wurde der Kuss zu einem leidenschaftlicheren.

"Inu Yasha, du willst doch wohl nicht hier...vor den Augen deiner Mutter...willst du das wirklich?"

Lachend schüttelte er den Kopf: "Du hast recht, dass wäre ja fast eine Entweihung des Grabes. Ich sollte dich sowieso erstmal vorstellen. Komm."

Er zog sie in seinen Armen näher an das Grab seiner Mutter.

"Mutter, dass ist Kagome. Kagome, das ist meine Mutter. Jetzt kennt ihr euch.", er kniete sich vor das Grab, während Kagome hinter ihm stand und ihre Hände auf seine Schultern legte. "Ich denke, du weißt, warum ich sie liebe oder Mutter? Wirst du es Vater sagen? Wirst du ihm sagen, dass ich ihn noch besser verstehen kann, warum er sich in dich verliebt hat? Bitte tu das."

Er stand wieder auf und fasste nach Kagomes Hand.
 

"Hast du das ernst gemeint?"

"Was meinst du Kagome?"

"Das ich die Richtige für dich bin. Das ich diejenige bin, die du zu deiner Frau machen und mit der du eine Familie gründen willst? War das wirklich ernst gemeint?"

Inu Yasha nickte stumm. Jetzt wo er ihr gegenüber stand, war er sich vollkommen sicher.

"Ja, ich will dich für immer an meiner Seite haben, ich will dich beschützen und mit dir Kinder haben. Ich will, dass du meine Frau wirst."

"War das ein Antrag?"

"Ja! Sofern du mich auch haben willst?"

"Natürlich will ich!" Überglücklich umarmte sie den Hanyou stürmisch und dieser war froh, dass sie ihn wirklich haben wollte, nach alle den Streitereien.
 

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"Da vorne sind sie, Kanna!", Naraku beobachtete Inu Yasha und Kagome aus dem Wald heraus., "Setz ihr den Splitter ein. Und zwar so, dass dieser Hanyou nichts davon mitbekommt."

Das weißgekleidete Mädchen nickte nur.
 

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"Kagome was ist?"

Inu Yasha hatte bemerkt, dass sich Kagome seinem Griff entwand und ihn nun aus kalten und ausdruckslosen Augen anschaute. Es war nicht mehr die Kagome, die bis eben noch in seinen Armen gelegen hatte und so glücklich darüber schien, dass er sie zur Frau haben wollte.

"Kagome, was hast du? Was ist los mit dir?", fragte er erneut.
 

"Sie wird dir nicht antworten.", kam eine schnurrige Stimme als Antwort. Inu Yasha wusste, zu wem diese Stimme gehörte.

"Was soll das heißen, Naraku?"

"Das sie jetzt, dank der mit Miasma verseuchten Splitter des Shiko no Tama, meinen Befehlen folgt. Und mein erster befehl wird sein, dich zu töten."

Völlig perplex starrte Inu Yasha Naraku an. Mit einem Male sah er Kagome vor sich. Wie sie gezittert hatte, als sie aus diesem Alptraum erwacht war. Aus jenem Traum, indem sie Naraku willenlos gedient hatte und ihn, Inu Yasha, umgebracht hatte. Es war tatsächlich eine Vision, eine Vorwarnung gewesen, die sie durch ihre Mikokräfte zu sehen bekam. Doch eines wollte Inu Yasha auf keinen Fall: Er wollte auf keinen Fall erneut durch die Frau sterben, die er liebte. Er wusste, dass er ihr jetzt vertrauen musste. So wie damals bei Tsubaki. Ihr Wille war stark genug, um sich zu wehren. Egal wie viele mit Miasma versetzte Splitter sie in sich trug. Seine Kagome war stark genug.

"Mach dich bereit, durch die Hand deiner Geliebten zu sterben, du dreckiger Hanyou!", schrie Naraku, "Töte ihn, Kagome! Töte den Mann, den du so sehr verachtest und der dich immer wieder verletzt hat."

,Kagome, ich bitte dich, sei stark. Bitte, hör nicht auf ihn, bitte. Du weißt, dass ich dich über alles in der Welt liebe.', dachte Inu Yasha immer und immer wieder.
 

,Verschwinde aus meinem Kopf!' Kagome, völlig willenlos, hörte immer und immer wieder die Stimme eben jenes Mannes, den sie töten sollte. ,Ich hasse dich!'

"ICH HASSE DICH, INU YASHA!"

"Das tust du nicht." Inu Yasha ging auf Kagome zu, die nun ein Schwert in ihren Händen hielt, welches Naraku ihr durch Kanna gebracht hatte.

"Ich hasse dich!", wiederholte Kagome nur tonlos.

"Ich liebe dich!", antwortete Inu Yasha ebenso tonlos.

Nun kam Kagome einen Schritt auf ihn zu.

"Wieso solltest du mich lieben, wenn ich dich hasse?!"

"Weil du meine Frau bist."

"Wieso sollte ich dich dann töten? Waren wir nicht glücklich?"

Der Hanyou bemerkte, wie das Willenlose aus ihrer Stimme schwand. Doch er war nicht der Einzigste, Naraku bemerkte es ebenfalls.

"Was passiert da? Kagome, töte ihn. Er liebt dich nicht. Nicht wirklich, er macht dir nur etwas vor. Hör nicht auf ihn."

Doch etwas in Kagomes Kopf sagte ihr, dass sie nicht auf ihren Meister hören sollte. Die Stimme tief in ihr sagte ihr, dass ihr Gegenüber Recht hatte. Der Ausdruck in seinen Augen sagte es ihr.

"Waren wir nicht glücklich? Soll ich dich deshalb töten, willst du das?"

"Am Anfang waren wir es nicht. Nicht, als wir noch nicht zusammen waren. Aber dann waren wir es, sind es immer noch. Ich habe dir einen Antrag gemacht, ob du meine Frau werden willst."

"Habe ich ihn angenommen?"

"Ja, hast du. Wir sind zusammen, du bist meine Frau und ich dein Mann.", log Inu Yasha, doch es war ihm egal. Wenn das alles gut ausging, und das hoffte er, würde sich Kagome an nichts mehr erinnern können. Und in ein paar Monaten wäre es sowieso die Wahrheit, denn lange wollte er nicht warten, sie zu ehelich.

"Aber warum soll ich dich dann töten. Willst du das denn?"

"Nein, ich möchte, dass du das Schwert sinken lässt und zu mir zurückkommst. Ich brauche dich. Ich, Sango, Miroku und Shippou. Wir brauchen dich alle."

In Kagomes Erinnerung tauchten Gesichter auf. Sie ahnte, dass es ihre Freunde waren. Sie wusste es. Und dieser Mann, der ihr gegenüber stand. Sie liebte ihn. Sie spürte es ganz deutlich. Langsam ging sie auf ihn zu, so dicht, dass kein anderer sie hören konnte.

"Ich liebe dich auch."

Völlig überrascht schaute Inu Yasha Kagome an: "Erinnerst du dich etwa?"

"Nein, nicht im Moment, aber ich will dich nicht töten. Etwas tief in mir, verhindert es. Wie heißt du?"

"Ich heiße Inu Yasha."

"Es freut mich dich kennen zulernen. Würdest du mir vertrauen? Auch nach alle dem was gerade passiert ist?"

"Ich vertraue dir, selbst wenn ich es mich ins Grab bringt.", grinste er.

"Ähm,", Kagome wurde rot und verlegen, "bitte sag so etwas nicht."
 

"Was geht da vor?", brüllte Naraku erneut.

"Keine Sorge Naraku-sama, ich werde euren Auftrag erfüllen." Und ohne dass es Naraku mitbekam, befestigte Kagome ihr Schwert an Inu Yashas Suikan, wobei er sich selbst ein wenig verletzte, um sein Blut vorweisen zu können.

"Sehr schön!", schnurrte Naraku erneut, als er sah, wie Inu Yasha röchelnd und mit Blut benetzt zu Boden glitt.

"Alles okay, mit dir?"; flüsterte Kagome.

"Ja, alles klar. Geh jetzt besser zu ihm, um keinen Verdacht zu erwecken. Ich rette dich dann."

Kagome nickte kaum sichtbar und ging dann in Richtung Naraku.

"Ich habe ihn getötet. Er ist tot, Naraku-sama."

"Sehr schön!" Und ohne Vorwarnung stach er zu. Kagome spürte einen stechenden Schmerz in ihrem Bauch und mit einem Male kam all ihre Erinnerung an die letzten Tage zurück. An den dämlichen Plan ihrer Freunde, damit sie wieder zurückkam. An den ersten Kuss von Inu Yasha, der so zögerlich kam. An die erste Nacht mit dem Hanyou, die so überraschend und so leidenschaftlich war. An den Streit von Miroku und Sango und wie sie beide erst vor ein paar Stunden ineinander verschlungen gefunden hatte. Und an Inu Yashas Antrag seine Frau und die Mutter seiner Kinder zu werden. Ihr Traum wurde wahr.
 

"KAGOMEEEEE!!!!!"

Sie hörte seine Stimme. Die stimme von der Person, die sie so sehr liebte.

"Kagome."

"Inu Yasha.", sie spürte seine warmen Hände, die sich unter ihren Kopf und auf ihre Wunde legte. "Tut mir leid, wegen eben."

"Schon gut, sprich nicht weiter. Du musst durchhalten, bis wir im Dorf sind. Kirara, lass es bleiben."

Die Dämonenkatze von Sango hatte gerade Anstalten gemacht, den flüchtenden Naraku zu verfolgen.

"Kirara, das Leben von Kagome ist jetzt wichtiger. Den dreckigen Bastard von Naraku holen wir uns später."

Vorsichtig trug Inu Yasha Kagome zu Kirara und stieg hinter ihr selbst auf Kirara.

So schnell sie konnten, machten sie sich auf den Weg zum Dorf. So hatte sich Inu Yasha seinen Antrag nicht vorgestellt.

Das Band zwischen ihnen

Kapitel 15: Stilles Hoffen
 

Nicht auf die anderen im Dorf achtend, ging Inu Yasha mit Kagome in seinen Armen direkt auf die Hütte von Kaede zu. Er trat ein, legt seine Geliebte sanft auf dem Boden ab und keifte die völlig überrumpelte Kaede an:

"Such die Kräuter zusammen, die Kagome wieder genesen lassen. Beeil dich. Wenn sie stirbt, weiß ich nicht, was mit mir geschehen wird und ob aus diesem Dorf irgendeiner mit dem Leben davonkommt."

Die Wut und Trauer in seiner Stimme ließen die alte Frau geradezu aufspringen und in Richtung Wald davon laufen. Dem Hanyou hingegen war es egal, ob er gerade eine tödliche Drohung ausgesprochen hatte oder nicht. Alles was er wollte, war, dass seine geliebte Kagome wieder auf die Beine kommen würde. Er bemerkte noch nicht einmal, wie Sango mit Miroku, Shippou und Kirara hereinkam. Still saß Inu Yasha bei Kagome, hielt ihre Hand und blickte mit völlig starren Augen auf sie hinab. Ihm kam es wie Stunden vor, seit sie am Grab seiner Mutter gestanden hatten und er ihr den Antrag gemacht hatte, bevor Naraku sie angegriffen hatte. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie aufwachte.

"Inu Yasha...es tut mir leid."

"Du Dummkopf! Es war meine Schuld. Wäre ich nicht wieder hierher zurück, wärst du mit mir zusammen gewesen und ich hätte dich besser beschützen können.", entgegnete er ihr.

"Inu Yasha, du warst bei mir. Es war nicht deine Schuld. Niemand konnte ahnen, dass Naraku wieder so etwas Abartiges geplant hatte."

Der Hanyou wollte noch etwas sagen, doch das Mädchen war wieder eingeschlafen. Seufzend drehte er sein Gesicht von ihr weg, Er wusste, dass sie Recht hatte. Es war nicht seine Schuld. Langsam stiegen ihm Tränen in die Augen. Seit Jahren hatte er nicht mehr geweint. Schon gar nicht wegen einer Frau. Gut, einmal hatte er geweint. Aber auch nur weil dieser Mokotsu sie hatte vergiften wollen und er fälschlicherweise geglaubt hatte, seine Freunde wären tot. Doch diesmal war die Gewissheit, dass Kagome sterben würde, näher als zuvor. Und dabei hatte er ihr noch nicht mal all seine Gefühle offenbart. Es gab noch so vieles, was er ihr sagen wollte.
 

Er bemerkte, wie sein Gesicht nasser wurde. Doch diesmal war es der salzige Geruch seiner eigenen Tränen. Er spürte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Erschrocken fuhr er herum und blickte in das von Mitleid verzerrte Gesicht von Sango.

"Inu Yasha!"

Der Hanyou versuchte die Tränen herunterzuschlucken, doch es gelang ihm nicht. Als die Dämonenjägerin in das traurige und wütende Gesicht von Inu Yasha blickte, fiel sie ihm um den Hals und fing ebenfalls an, ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Zunächst erschrocken, erwiderte der hanyou ihre Umarmung. Noch nie zuvor war er so froh gewesen, seine Freunde um sich herum zu haben. Während er in Sangos Haare hineinschluchzte, legte auch der sonst so vorlaute Shippou seine Hand auf Inu Yashas Kopf und fing an, ihn an seinen Ohren zu kraulen.

"Shippou, hör auf, ihn zu ärgern!", meinte Miroku nun, der sich neben die drei und Kagome gehockt hatte.

"Nein, ist schon okay!", schniefte Inu Yasha leise und löste sich kurz darauf von Sango, um sich wieder Kagome zu zuwenden.

"Was genau ist denn passiert?", fragte Miroku.

Der Hanyou sah den Mönch an, schluckte nun erfolgreich die letzten Tränen runter, schaute seine Freunde ernst an und fing an zu erzählen. Ab und an kam ein grimmiges Knurren von Miroku und Schluchzer von Sango und Shippou. Während der Hanyou erzählte, hielt er Kagomes Hand und schaute sie immer wieder an.

Das einzigeste Grinsen was den freunden entwich war, als er ihnen von seinem Antrag erzählte und wie Kagome ihn annahm. Kurz nachdem Inu Yasha geendet hatte, drehte er sich ruckartig zu Kagome um, da sie angefangen hatte, sich von Schmerzen erfüllt, auf ihrem Lager herum zu wälzen.

"Shippou, Miroku, kommt mit. Wir holen Wasser für sie. Wenn Kaede mit den Kräutern kommt, wird sie es sicher benötigen und Kagome vielleicht auch, wenn sie zwischenzeitlich aufwacht und Durst hat.", erläuterte Sango sachgemäß. Und ohne große Widerworte folgten ihr die anderen zwei. Inu Yasha wusste, dass auch Sango in der Zeit, die sie zusammen umherzogen, einen großen Wissensschatz an Kräuterkunde erlangt hatte. Nicht nur durch Kaede sondern auch durch Kagome.

"Und du solltest ein wenig schlafen Inu Yasha. Es war für dich ein harter Tag. Ich lass dir Kirara hier als Schutz. Sie wird dich wecken, wenn eine Gefahr auf euch zukommen wird."

"Okay.", antwortet Inu Yasha leise und mit leichtem Lächeln über so viel Fürsorge. Sango stand ihrer Freundin Kagome darin in nichts nach. "Und danke!"

"Wofür?"

"Für eure Hilfe!"

"Keine Ursache. Ihr würdet das gleiche tun, oder?"

"Ja!"

"Und nun schlaf endlich!" Sangos letzter Satz war schon eher eine Art Befehl. Und auch darin stand sie Kagome in nichts nach und der Hanyou wusste, dass er diesem "Befehl" besser Folge leisten sollte.

Als seine Freunde die Hütte endlich verlassen hatten, legte er sich neben Kagome und legte sanft seine Hand auf ihre Taille. Noch kurz zuckten seine Ohren bevor er seine Augen schloss und in einen ruhigen Schlaf fiel.
 

******************************************************************
 

Die drei Freunde saßen am Fluss und schöpften Wasser in die hölzernen Eimer, die die Dorfbewohner ihnen geliehen hatten. Sie wollten Kagome ebenso helfen. Nicht nur, weil Kaede ihnen gesagt hatte, was passieren würde, wenn Kagome stirbt, sondern auch, weil sie das Mädchen mochten. Und den sturen Hanyou mittlerweile ebenso. So saßen Sango, Miroku und er kleine Kizune nun mit zehn Eimern am Fluss. Es hatte Sango und MIroku einige Mühe gekostet, den kleinen Shippou zu trösten, der nicht aufhören wollte, zu weinen. Ihm machte der Gedanke, Kagome zu verlieren, ebenso zu schaffen, wie dem Hanyou. Kagome war so etwas wie eine Mutter für ihn, seit er keine Familie hatte. Denn nun waren seine Freunde seine Familie. Jeder von ihnen hatte für Shippou eine Familienrolle angenommen.

Kagome war seine Mutter, die er über alles liebte.

Inu Yasha war sein großer Bruder und seit er mit Kagome zusammen war, wohl nun auch so eine Art Vater.

Miroku war sein zweiter großer Bruder, von dem er noch viel lernen könnte in Sachen Frauen, auch wenn er, Shippou, noch klein war.

Sango war seine Tante. Sie war immer nett und hilfsbereit und verteidigte ihn wie Kagome vor den anderen.

Kirara war sein Haustier und seine Freundin, mit der er reden konnte, wenn ihm mal wieder keiner zu hören wollte.

Doch nun drohte seine Mutter zu sterben. Und wenn das geschehen würde, dass wusste Shippou, würde seine neue Familie daran zerbrechen.
 

"Kopf hoch!" Miroku nahm den kleinen Kizune auf den Arm. "Es wird alles wieder gut werden."

"Ja, ich weiß!", schniefte Shippou und schöpfte weiter tapfer und fleißig Wasser.

Still schöpften die drei weiter, als Kaede auf sie zu trat.

"Wie geht es Kagome-chan?"

"Sie war vorns kurz wach. Sie und Inu Yasha haben sich kurz unterhalten. Sie nahm alle Schuld von ihm. Dann war sie wieder eingeschlafen, hat aber vor schmerzen gestöhnt.", erklärte Miroku und stand auf. "Wir dachten uns, dass wir Wasser holen, damit du sie nachher behandeln kannst."

"Ja, eine gute Idee. Ich habe alle Kräuter, die ich brauche, damit sie die nächsten Nächte übersteht. Aber haltet mir den verrückten und liebestollen Hanyou vom Hals. Er hat mir gedroht, dass er wohl Amok laufen wird und für nichts garantiert, wenn Kagome sterben sollte."

"Kann man es ihm verübeln? Er liebt sie seit so langer Zeit und kaum sind sie ein paar Tage zusammen, passiert so etwas und Kagome ringt mit dem Tod.", meinte Sango bitter.

"Aber jetzt schläft er vielleicht. Und vielleicht können wir ihn fesseln oder so, denn wen er aufwacht und Kaede sie behandelt, könnte er sonst wie wild herum wuseln und so.", meinte nun auch shippou sarkastisch.

Die drei älteren schauten ihn an. Bewunderung und Verblüffung lag in ihren Blicken.

"Kinder...", fing Miroku an.

"Haben manchmal...", fuhr Kaede fort.

"Die besten Ideen.", endete Sango.

*******************************************************
 

Inu Yasha träumte von vergangenen Tagen.

Von Tagen an denen er mit seinem großen Bruder durch die Ländereien zog. Von Tagen an denen er mit sich und der Welt im Reinen war. Von Tagen an denen er Kikyo begegnete. Von Tagen die er mit ihr in trügerischer Ruhe verbrachte. Von Tagen an denen er und Kagome noch alleine durch die Wälder streiften. Von Tagen an denen er und Kagome in ihrer Zeit waren. Von Tagen an denen die Zeit für beide still stand. Von Tagen an denen er vor Glück fast zu platzen schien.

Wie schön doch die Vergangenheit war. So sorglos, trotz Naraku und ihrer ganzen Feinde. Er dachte, auch wenn Naraku noch am Leben war, könnte nichts sein Glück mehr trüben, seid er mit dem Mädchen seiner Träume zusammen war. Er dachte, er würde vor Kraft strotzen und sie beschützen können. Aber auch wenn sie ihm seine Schuld nahm, konnte sie nichts widerrufen. Plötzlich war die schöne und glückliche und sorgenfreie Zukunft für sie beide zerstört. Vielleicht nur gerade für den Augenblick. Vielleicht aber auch für immer.

Inu Yasha träumte in den folgenden Tagen.

Der Stress der letzten Tage ließ ihn in einen Schlaf von Tagen fallen. Im Traum ahnte er, dass er schon seit Tagen schlafen musste. Doch solange er nicht Kagomes zärtliche Hände auf seiner Wange spüren würde, wollte er auch nicht aufwachen. Solange er wusste, dass Kagome noch nicht wieder wach war, wollte er auch nicht wach sein. Er wusste, dass seine Freunde sich um Kagome kümmern würden.

Solange er schlief, spürte er keine Trauer mehr.

Solange er schlief, spürte er keine Wut mehr.

Solange er schlief, spürte er keinen Hunger mehr.

Solange er schlief, spürte er nichts mehr von seiner Umgebung.

Solange er schlief, spürte er keine hinderlichen Gefühle mehr.

Solange er schlief, spürte er nur die friedliche Umgebung seiner eigenen Gegenwart.

Und letzteres war genau das, was ihn jetzt am meisten beruhigte.
 

Dass er tagelang schlief, beunruhigte jedoch zunehmend seine Freunde. Zunächst, die ersten vierundzwanzig Stunden, machten sie sich keine großen Sorgen um ihn. Sie schoben es auf den Stress zurück. Doch mittlerweile waren fast sechs Tage vergangen, ohne dass sich der Hanyou geregt hatte. Nicht ein Körperteil von ihm regt sich. Kein Fingerzucken. Kein Ohrenzucken. Nichts. Er lag da wie versteinert.

Der erste, der es bemerkte, war Shippou nach drei Tagen. Er wollte ihm Ramen bringen, den er in Kagomes Rucksack gefunden hatte. Doch nicht einmal ein Zucken der so feinen Nase von Inu Yasha kam.

Nun waren alle beunruhigt. Kagome schlief. Inu Yasha schlief. Wenn nun etwas Ernsthaftes passieren würde, wenn ein Dämon, Sesshomaru, Kikyo oder noch schlimmer Naraku auftauchen würde, hätten sie keine Chance, sich oder das Dorf zu verteidigen. Wobei sie sich weniger Sorgen um Dämonen, Inu Yashas großen Bruder oder seiner vergangenen Liebe Sorgen machten, als eben viel mehr um Naraku. Mittlerweile fragten sogar die Bauern stündlich nach Kagomes Befinden, und ob Inu Yasha denn wieder wach sei. Und schnell machte das Gerücht die Runde, dass beide mit dem Tod ringen würden. Miroku und Sango hatten Schwierigkeiten, dieses Gerücht zu zerstreuen. Zumal sie selbst schon anfingen, daran zu glauben. Beide kamen zu dem Schluss, dass Inu Yasha wohl wieder aufwachen würde, wenn er mitbekommen würde, dass Kagome auch wieder wach sei.
 

"Sie sind verbunden.", meinte Miroku am Ende des sechsten Tages.

"Verbunden?", hakten Sango, Kaede und Shippou nach.

"Ja, die beiden stehen sich so nah, dass sie alles zusammen ausbaden. Kagome schläft sich seit Tagen gesund. Oder genießt es ihr nicht besser?", wandte sich der Mönch an Kaede.

"Doch, ich denke, in ein paar Tagen wird sie wieder aufwachen. Aber wie meinst du das mit Faden. Inu Yasha hat keinerlei Verletzung. Also wieso sollte er sich gesund schlafen?"

"Wegen der Liebe."

Verwunderte Blicke von allen Seiten erreichten den Mönch.

"Wenn sie leidet, leidet er automatisch mit. Solange er schläft ist er ruhig und kann vielleicht auch über alles nachdenken. Über Vergangenheit und Zukunft und so. Und vielleicht auch, wie er sich an Naraku dafür rächen kann. Auf alle Fälle wird er mit seinen Gedanken bei ihr sein. Ich möchte nicht wissen, was passieren wird, wenn Kagome sterben würde."

"Ich schon.", meinte Kaede tonlos.

"Nachdem er Amok gelaufen ist, Kaede-sama."

Der Mönch und die drei anderen versuchten sich die Situation auszumalen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Inu Yasha sich wohl an Naraku rächen würde, nachdem er ihm dann seine zweite Geliebte genommen hätte. Sie ahnten, dass es ihm dann egal sein würde, ob er zu einem vollständigen Dämon mutieren und dabei seinen Verstand verlieren würde. Wahrscheinlich wäre es ihm dann auch egal, ob er sterben würde. Die Freunde ahnten, dass er ohne Kagome nicht mehr sein wollte. Sie konnten nur hoffen, dass Kagome die Augen wieder aufschlagen würde. Genauso wie es Inu Yasha hoffentlich bald tun würde.
 

"Inu Yasha..."

Erschrocken fuhren die Freunde herum und sahen in die halb geöffneten Augen Kagomes.

"Ich bin hier, Kagome...", kam es von der anderen Seite, wo nun ein Hanyou mit noch fast geschlossenen Augen lag und nach der Hand des Mädchens tastete.

Alles was ich will, ist alles...

Vorsichtig, fast zärtlich tastete Inu Yasha nach Kagomes Hand. Zum ersten Mal seit Tagen spürte er den Holzboden von Kaedes Hütte und erst jetzt nahm er wahr, wie hart dieser doch eigentlich war.

Shippou wollte schon herbei springen, als er bemerkte, dass Kagome ihr Bewusstsein wieder erlangt hatte, doch Sango hielt ihn zurück:

"Nicht jetzt. Warte noch ein kleinen wenig. Lass ihnen erst einmal zeit, richtig wach zu werden und sich wieder zu finden."

Der Kizune wusste zwar nicht recht, was Sango damit meinte, doch er entschloss sich, abzuwarten. Eine Beule weniger von Inu Yasha.
 

"Wie...wie geht es... dir?"

Wie ein leiser Windhauch kamen die Worte Inu Yashas über seine Lippen. so leise, dass niemand sie hören konnte. Niemand außer Kagome. Und ebenso leise antwortete sie:

"Es geht mir gut. Denke ich. Wie geht es dir? Und warum wirkst du so müde?"

"Ich hab wohl geschlafen. Ich weiß es nicht...nicht mehr so genau. Miroku?!!"

Doch der Mönch reagierte nicht. Er bemerkte nur, wie die Lippen des Hanyou sich bewegten, aber er vernahm kein Ton.

"Miroku." , wiederholte Inu Yasha.

Doch noch immer verstand es der Mönch nicht.

Der Hanyou nahm all seine Kraft zusammen, die er in den letzten sechs Tagen zusammengesammelt hatte:

"MIROKU!"

Erschrocken zuckte der genannte zusammen.

"Was, was ist? Hast du Schmerzen?", erschrocken stürzte er zu Inu Yasha.

Dieser raffte sich auf, ballte sein Faust und verpasste Miroku eine Kopfnuss.

"Nein, du Idiot, ich habe dich nur zweimal gerufen. Ich will wissen, wie lange wir geschlafen haben?"

"Fast ganze sieben Tage.", meinte der Mönch und rieb sich über die Stelle, an der nun eine dicke Beule in prahlendem rot sie zeigte. "Nachdem Kagome wieder eingeschlafen war, und wir Wasser holen waren, musst du wohl eingeschlafen sein. Und seitdem hast du geschlafen. Wir dachten schon, dass du jetzt auch den Löffel abgibst. Der Buschfunk des Dorfes tat sein Übriges dazu. Aber nun seid ihr beide ja wieder wach."

Ein strahlendes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Und als sich Inu Yasha langsam hinsetzte und in die Runde schaute, sah er auch die anderen mit einem erleichterten Lächeln im Gesicht.

"Na kommt, lassen wir die beiden erst mal allein. Sie sollen sich noch ein wenig erholen. So ganz ausgeschlafen, scheinen sie mir noch nicht zu haben.",

meinte Sango. Sie nahm Shippou auf den Arm, kniete sich kurz mit ihm zu der noch nicht ganz wachen Kagome runter und gab ihrer Freundin einen Kuss auf die Wange. "Ich bin froh, dass du wieder unter uns weilst."

"Das bin ich auch.", flüsterte Kagome und ließ noch einen dicken Kuss von Shippou über sich ergehen, bevor er mit den anderen die Hütte verließ.
 

Langsam rutschte der Hanyou zu seiner Geliebten rüber. Diese versuchte sich gerade etwas aufzusetzen, rutschte aber weg, da sie die Kraft in ihren Armen noch nicht wiedererlangt hatte. Und obwohl auch Inu Yasha noch nicht wieder alle Kräfte beisammen hatte, schoss er mit einem Satz zu ihr hinüber und fing sie auf, bevor sie mit dem Kopf auf den Boden aufschlagen würde. Mit einem Seufzer hielt er sie in seinen Armen und sie schmiegte sich an ihn.

"Es tut mir leid."

"Kein Wort mehr darüber, Kagome. Lass uns nie wieder daran denken."

"Aber...aber ich hätte...dich beinahe umgebracht. So was kannst du doch nicht so einfach vergessen."

"Das hast du aber nicht.", beschwichtigend redetet er auf sie ein.

"Aber..."

Weiter kam Kagome nicht. Zärtlich, mit seiner ganzen Liebe hatte der Hanyou ihr die Lippen mit einem Kuss versiegelt. Sanft erwiderte sie den Kuss. Sie spürte die alte und sogleich neue Leidenschaft. Die Schmetterlinge, die in ihrem Bauch ganze Laolawellen machten und einen Wald aus Purzelbäumen schlugen. Und plötzlich war da noch etwas. Etwas, was vor der Sache mit dem verunreinigten Splitter und Naraku geschah. Etwas, was sie sehr glücklich machte. Nur was war es?

Inu Yasha merkte, dass Kagome an etwas anderes dachte und fragte mitten in den Kuss hinein: "Was ist, geht es dir nicht gut? Hast du Schmerzen?"

Kagome löste sich von ihm und schaute ihm in seine goldenen Augen. Sie liebte diese Augen. Sie konnte stundenlang in ihnen versinken und dahin treiben. sie bemerkte, dass das Gold seiner Augen und das Schwarz der gefärbten Haare wunderbar zusammen passten, aber er wird wohl auch froh sein, wenn diese Farbe wieder raus ist. Sie musste schmunzeln.

"Was hast du?"

Kagome löste sich von seinen Augen, stieg aus diesem goldenen See hinaus und sagte etwas zaghaft, so als würde sie sich darüber genieren:

"Ich kann mich an alles erinnern. Wie wir zusammen gekommen sind, an den Streit mit Opa wegen dir. An unsere erste gemeinsame Nacht, sogar an das Gefühl, als ich den Splitter in mir trug. Aber da fehlt etwas. ich weiß, dass es da noch etwas gibt, was mich glücklich macht und ich weiß, dass ich es will, aber ich weiß nicht mehr, was es war."

Wie ein Gedankenblitz durchzuckte es Inu Yasha. Es war der Antrag an den sie sich nicht mehr erinnern konnte.

"Ich weiß, was du meinst. Du erinnerst dich nicht mehr daran, dass wir bei meiner Mutter am Grab standen, oder?", hakte er vorsichtig nach.

"Doch, daran erinnere ich mich. Nur nicht daran, was kurz vor Narakus Auftauchen passierte. ur dran, dass du dich zu mir umgedreht hast."

"Ich...ich...ich hatte dich...dich gefragt, ob..." Mit einem Male kam es dem Hanyou unglaublich schwer vor, sie erneut zu fragen, ob sie seine Frau werden wollte. Damals am Grab hatte sie ja schon einen Teil mit angehört und er war auch nicht alleine gewesen. Seine Mutter war ja bei ihm. Aber jetzt kam er sich plötzlich völlig allein vor. Der fragende Blick Kagomes tat sein übliches dazu. Erneut versuchte er anzusetzen:

"Ich...ich wollte... nein, ich hatte...dich...dich gefragt ob...ob du...mich...ob wir...zusammen...sein wollen." Er schluckte mehrmals.

"Natürlich. Natürlich will ich mit dir zusammen sein, dass weißt du doch schon längst.", meinte Kagome lächelnd, doch Inu Yasha ahnte, dass sie seine Worte noch nicht ganz begriffen hatte. Und er konnte es ihr nicht verübeln, denn ihm ging es im Grunde ja nicht anders.

"Das weiß ich auch, aber ich will mit dir für...für immer zusammen sein."

"Das können wir doch auch."

"Nein, nein, nein. Du verstehst nicht. Ich...ich will..." Er sog die Luft ein und stieß laut hervor:

"ICH WILL, DASS DU MEINE FRAU WIRST!"

Heftig atmend schaute er sie an. Ihr Blick zeigte Fassungslosigkeit und er dachte schon, sie würde ihn nicht für voll nehmen, ja sogar seinen Antrag ablehnen, doch:

"Ja, ich will dich."
 

***********************************************************
 

Einige Tage vergingen und im Dorf verbreitete sich die Kunde, dass der Hanyou die Miko heiraten wolle, wie ein Lauffeuer. Auch an Sango und Miroku ging das nicht spurlos vorüber und kurze Zeit später willigte sie ein, seine Frau zu werden. Noch nicht sofort, aber bald.

Kouga erreichte diese Neuigkeit ebenfalls. Eifersüchtig zog er ins Dorf ein und prahlte damit, die Braut zu entführen. Doch nachdem Kagome ihn umarmt hatte, und ihm erklärte, sie würde sowieso zurück zu Inu Yasha flüchten, wurden seine Worte wirkungslos. Er wünschte ihr alles Glück der Welt und auch Inu Yasha gratulierte er zu seinem Glück, jedoch konnte er sich die Worte nicht verkneifen, dass er in einem nächsten Leben, der Mann an Kagomes Seite sein würde.
 

*************************************************************
 

"Kagome?"

"Hm?"

"Bist du glücklich?

"Ja, sehr sogar. Und du, bist du auch glücklich?"

"Jahaa. Genauso glücklich wie du. aber heiraten werden wir wohl erst, wenn sich dein Großvater beruhigt hat.", grinste Inu Yasha und erhob sich von Kagomes Bett, um aus dem Fenster zu schauen. Unten sah er Großvater Higurashi den Hof fegen und mit solcher Wut, dass Inu Yasha nur noch lachen konnte. seit er von den Hochzeitsplänen seiner Enkelin erfahren hatte, tobte er nur noch durchs Haus und versuchte alle Mitglieder des Hauses davon zu überzeugen, dass es ein Fehler ist. Sogar den Hanyou selbst wollte er davon überzeugen, doch es bracht ihm nur eine Beule und dem Hanyou noch mehr Minuspunkte auf Großvaters "Was-gegen-Inu-Yasha-spricht"-Liste ein.

Kagome trat zu ihm. Mittlerweile war sie es leid, dass ihr Großvater sich so benahm. Sanft küsste sie ihren Liebsten in den Nacken.

"Kagome?"

"Hm?"

"Willst du mich wirklich? Ich meine, dein Großvater rastet die ganze Zeit aus. Und er ist dein Familienmitglied und ich nur dein Freund. Willst du mich da wirklich?" Unsicher schaute Inu Yasha in ihre Augen, ertrank halb in ihnen und konnte sich nur retten, weil er merkte wie sie sein Gesicht an ihres zog. sie gab ihn einen Kuss und flüsterte in diesen hinein:

"Ich will dich. Willst du mich denn auch?"

"Alles, was ich will, bist du!"


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay.... Das erste Kapitel wäre geschrieben. Es war irgendwie kürzer geplant, aber dann überkam mich doch die Muse und küsste mich fast zu Tode. (^_^) Ich weiß noch nicht, wann das nächste Kapitel kommen wird. Hängt von euch ab. Und von meinem Zeitplan. Nyo.... Ihr geht aber selbstverständlich vor. (^_^)
Bis dahin, kräftig Kommis abgeben. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, Kapitel 2 ist fertig. Dank der Muse, die mir im Nacken sitzt und mich schlägt, wenn ich mittendrin aufhöre. (^_^) Also lest weiter. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein Kapi fertig. Obwohl ich eigentlich erstmal nicht weiter schreiben wollte. Nyo... aber ich will nicht eher durch die Muse sterben. Ich glaube, die ist mordlustig. Das macht mir Angst!!! *sich leicht ängstlich umschaut* Egal... mal sehen wann der "Küntlertod" wieder kommt. Nyo... wir lesen uns. (^_^) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, Nummer 4 ist fertig. Ganz ohne Muse sondern nur daraus, dass ich gerade vollständig entspannt bin. Endlich mal wieder. Tut mir leid, dass das Ende so abgehackt ist. Zumindest denke ich, dass es so ist. Nyo... lest einfach und wartet auf Kapi 5. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hi! So, dass nächste Kapi steht also. Hat mich diesmal echt Zeit gekostet. Aber Hauptsache ist, dass es euch gefällt. Die letzten Szenen mit Inu und Kagome musste sein. Das sind doch schließlich auch nur Menschen. Oh, mir wurde gerade gesagt, dass es nur Menschen und HALBdämonen sind. Arigato Inu Yasha. (^_^) Nur weiter konnte ich nicht schreiben. Manche von euch sind doch noch minderjährig. *gg* euch knuddel*
Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
> Okay, ist ein recht kurzes Kapitel geworden, aber Hauptsache etwas, oder? Nur im Mom habe ich nicht viel Zeit, weil ich bald mein Abi mache und ich noch Arbeiten muss für meinen Urlaub im Sommer. Also seid mir nicht böse, wenn es mit dem Kapi dauert. Sorry. Und nun "kloppt" euch, wer die erste ist. ^^

Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben. So, hier bekommt ihr euer neues Kapitel Es tut mir furchtbar leid, dass ihr solange warten musstet. Bitte verzeiht mir, aber Prüfungen gehen immer vor. Und mein Hauptchara mit den Hundeohren lässt mich nicht in seine Epoche als Flucht. Bald sind Ferien, d.h. noch mehr neue Kapitel.
Bis die Tage.


Eure Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Kapitel 11 ist fertig!!!! Freut euch! Macht Luftsprünge! Schreit es in die Welt hinaus! Wollte ja schon im Sommer ein neues Kapi hochladen. Doch was hochladen, ohne einen Text??? Habe den Sommer genutzt zum Ideensammeln. Und nun seht ihr es vor euch. Das neue Kapi. Ich freu mich auf eure Kommis.
*meine Leserschaft knuddel*

Eure Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hehe...und was träumt die süße Kagome wohl???? Kein Kommentar von mir. Aber ich weiß es schon. Vielleicht verrate ich es zwei meiner Stammleserinnen. Wenn sie mich denn ganz lieb bitten. Hehe. Na Ayesha???? Willst du es wissen???
Naraku kam dieser mal nur rein, weil mein Actionteil ja auch weiterlaufen muss, der Kampf am Anfang war ja nicht umsonst.
Naja, und vielleicht bleiben Inu und Kagome auch mal länger dann im Mittelalter, falls sie denn zurückkehren. Naja, sie müssen laut meiner Storyline ja. Hehe. Also, wir sehen uns und ich sag jetzt schon mal danke für die Kommis.
*knuddel*
HEGDL

Eure Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich musste mal ein bissel in Inus Vergangenheit rumwühlen. Mal ein wenig was emotionales bringen. Also schreibt schön kommis.
Bis zum nächsten Kapi könnte es ein wenig dauern. Aber ich geb mir Mühe, so schnell wie möglich weiter zu schreiben.
Also bis dann.
*knuddel* HEGDL

Eure Mailiki Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das (hoffentlich) vorletzte Kapitel. Eigentlich sollte es schon viel früher online sein, aber naja...Seid mir nicht böse, okay? Ich habe mich schon selbst Mores gelehrt. ^^
*alle Knuddel*
Eure Mailiki-chan Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
=> Und hier ist nun das letzte Kapitel von "CF1". Ich hoffe, die ganze Story hat euch gefallen und ihr schaut bzw. lest weiter bei "CF2". Da wird es noch dramatischer und aufregender, als es jetzt schon war ^.^
Ich danke Euch vielmals für's Lesen, für Eure Kommis und das Setzen auf Eure Favo-Listen!
Ich hab Euch lieb,

Mailiki-chan aka Vienna ^.^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (82)
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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T18:18:27+00:00 03.01.2019 19:18
Hochzeit Glocken läuten.

Das war ist ein Action Reiches romantisch , liebe, Spannung, aufregende FF.
Vielleicht eine Prise Erotik wäre noch schön .
Ansonsten ein SUPER FF. Gratuliere.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T17:58:44+00:00 03.01.2019 18:58
Inu wuf ist der stinck sauer und diese Drohung ok ist verständlich

Kagome lebt Kami sei dank noch mal Glück gehabt.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T17:26:41+00:00 03.01.2019 18:26
Ein schöner Heiratsantrag.
Und wann ist die Hochzeit?

Naraku ich hasse in abgrundtief.
Na warte das Wort er 1000 mal büßen.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T16:20:22+00:00 03.01.2019 17:20
Uwa Alptraum hoch 10000.
Die Arme Kagome.

Hojo den hätte ich an den nächsten Baum genagelt und hängen lassen/ mit Krallen im Anschlag gedroht bis er sich in die Hose macht.

Armer Inu eine sehr traurig Kindheit.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T15:32:55+00:00 03.01.2019 16:32
Naraku wenn du das machst dann sei Kami dir gnädig denn Inu schickt dich zur Hölle und noch weiter .

So ein Teufel.

Der Opa so ein grumeltopf.

KAGOME treumt von ihren und Inu's Kinder. / Zwillinge .
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T14:18:08+00:00 03.01.2019 15:18
Bei Kamy ist Mirocu blöd, DEPP, von allen guten Geistern verlassen. Das darf doch nicht war sein.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T13:54:01+00:00 03.01.2019 14:54
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas 😱😱😱😱😱😱😱😱😱😱😱
🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🤬🧐🤬

SCHON MAL WAS VON ANKLOPFEN GEHÖRT ODER WAS .
Das darf doch nicht war sein kurz vor Gipfel. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaassaaa

RAUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS..!

Ich wäre STINK SAUUUUER👿

Tja da schauen die anderen hihihi.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T13:34:57+00:00 03.01.2019 14:34
Das hat gesehen.Opa.


Tja Bing Bong. Wenn ich recht habe dann Wiert das nächste Kapitel interessant und erst ab 18 sein oder,?
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T12:44:11+00:00 03.01.2019 13:44
Schön super geniale endlich.
Es freut mich für die zwei.

Und das mit ihren Freunden im Mittelalter glaube ich das wird sich wieder einrenken .

Aber jetzt sollten die zwei sich erst mal auf sich und ihre beziung konzentrieren. Das ist das wichtigsten.

Der Rest ergibt sich dann .
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T09:59:08+00:00 03.01.2019 10:59
Tja das haben sie sich selber eingebrockt.

Und Inu hat vollkommen recht so zu reagieren.

Lese dann weiter.


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