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Schließe deine Augen

von

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What I see in them

Titel: Schließe deine Augen

Teil: 3/6

Autor: cu123

Fandom: Weiß Kreuz

Kommentar: Schuldig bekommt Crawford endlich ins Bett

Charaktere: Crawford und Schuldig (der hier wieder _blaue_ Augen hat)

Disclaimer: not my boys, no money make...
 

What I see in them
 

Schuldig sah sich in ihrem kleinen Apartment um und ein Hauch von Resignation schlich sich in die blauen Augen, erfror dort schnell zu einer weiteren Scherbe aus Eis. Sie waren nicht lange hier gewesen, kein Strike-Team verweilte lange am selben Ort, aber die paar Räume kamen einem Zuhause näher als alles, was er seit Rosenkreuz gekannt hatte.
 

Seufzend strich sich der Teenager durch die orangefarbenen Haare, rückte das Bandana zurecht. Ab morgen würde es vorbei sein. Sein Leben allein mit Crawford. Nicht, dass es irgendetwas Besonderes war, aber es gefiel ihm.
 

Weniger brutal als auf Rosenkreuz. Und mehr Gelegenheiten, ein paar anderen Menschen das Leben zur Hölle zu machen. Am besten daran war, dass er sogar dafür bezahlt wurde.
 

Wenn morgen nicht wäre, könnte es perfekt sein. Doch alles befand sich in stetigem Umbruch und so würde Crawford zwei weitere Mitglieder zugeteilt bekommen, um sie zu komplettieren. Ein volles vier Mann Team bedeutete eine dauerhafte Position. Ohne Zweifel genau das, worauf Crawford die ganze Zeit hingearbeitet hatte. Was der Ältere haben wollte.
 

Sie würden in Japan stationiert werden.
 

Schuldig hätte nicht überrascht sein dürfen, dass Crawford auch diese verdammte Sprache konnte, aber er war es gewesen. Zum Glück musste er selbst als Telepath Japanisch nicht auf die altmodische Art und Weise lernen. Wäre ja noch schöner. Er leckte sich über die Unterlippe, bevor sich ein kaltes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Telepathie konnte manchmal wirklich nervtötend sein, aber in diesem Fall würde es kein kompliziertes und _langsames_ Eindringen in den Verstand eines anderen erfordern. Keine Umsicht, kein Vorantasten. Er würde sich einfach den erstbesten Japaner schnappen, wenn sie dort ankamen, ihn mit zu einem ruhigen Ort nehmen und ihn ausleeren. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Sprache und Kultur. Auch wenn Schuldig nicht unbedingt vorhatte, sein Verhalten auf die Erfordernisse letzterer abzustellen.
 

Langsam drehte sich Schuldig um die eigene Achse, als wollte er sich jedes Detail genau einprägen. Eine Erinnerung schaffen, die tatsächlich mal bei ihm bleiben würde, ihm gehören. Es gab zu viel, das ständig auf ihn eindrang und manchmal war seine einzige Zuflucht, einfach nicht mehr darauf zu hören, alles von sich zu schieben. Dann lief das Leben wie ein Film vor seinen Augen ab, an dem er nicht beteiligt war. Und es blieb nichts zurück.
 

Kein Wunder, dass Schuldig manchmal sogar vergaß, wie alt er war.
 

Nur noch eine Nacht und dann würde es kein Alleinsein mehr geben. Es war Himmel und Hölle gewesen, nach Rosenkreuz. Und Gewohnheit jetzt. Allein mit Crawford. Was er wollte und anscheinend niemals haben konnte.
 

Schuldig verließ das Wohnzimmer, ging an seinem eigenen vorbei und blieb schließlich vor Crawfords Tür stehen. Der Amerikaner war noch nicht zurück. Mit den Vorbereitungen beschäftigt, welche die neue Aufgabe mit sich brachte.
 

Mit einem minimalen Zögern legte sich seine Hand auf die Klinke, drückte sie nach unten. Dann berührten nur Schuldigs Fingerspitzen das kühle Holz, stießen die Tür Zentimeter für Zentimeter auf. Nach und nach wurde der Blick auf ein sorgfältig gemachtes Bett frei und unbewusst schluckte er, an dem Kloß vorbei, der sich in seiner Kehle gebildet hatte.
 

Wie hätte er auch erwarten können, dass Crawford ihn nicht anrühren würde? Es war das Vorrecht jedes Teamleaders. Hatte irgendetwas mit Dominanz zu tun. Schuldig war das egal. Er _wollte_ es schließlich.
 

Und als wäre Crawford sich dessen nur zu bewusst, tat der Amerikaner rein gar nichts.
 

Brüsk wandte sich Schuldig ab und ging direkt ins Bad, nahm eine heiße Dusche. Die Zeit verrann, während das Wasser über seinen Körper lief und er versuchte, beides auszuschließen. Doch es gelang ihm nicht. Etwas vibrierte in ihm. Verlangen. Ungeduld. Unsicherheit. Und schließlich gab er auf.
 

Schuldig machte sich nicht die Mühe etwas überzuziehen, nachdem er sich abgetrocknet hatte. Erneut stand er vor Crawfords Zimmer, dieses Mal mit einem Grinsen, das Sorglosigkeit ausdrücken sollte, es jedoch nicht ganz schaffte. Was konnte schon passieren? Nackte Füße bewegten sich vorwärts, dann stellte Schuldig die Creme auf dem Nachttisch ab. Er hatte nichts Besseres gefunden.
 

Die Bettwäsche war kühl auf seiner Haut, was nicht gerade zu seinem Wohlbefinden beitrug, genauso wenig wie der Hauch von Eau de Cologne, den er wahrnehmen konnte. Schuldig vergrub sein Gesicht in dem Kopfkissen, atmete tief durch.
 

Und dann wartete er.
 

Das Schließen der Tür weckte ihn und für einige Sekunden raste sein Herz los, bis ihm wieder einfiel, wo er sich befand. Er lauschte auf Crawfords Schritte, hörte, wie Schlüssel auf dem Tisch abgelegt wurden. Wenig später rauschte die Dusche und ihm wurde bewusst, dass er immer noch einen Rückzieher machen konnte. Was das letzte war, was er wollte. Schuldig zwang sich dazu, sich zu entspannen.
 

Crawford war kaum mehr als ein dunkler Schatten, aber er konnte genau den Blick des Älteren spüren. Fast wie ein reales Gewicht drückte dieser auf ihn herab.
 

"Ich muss wohl nicht fragen, was du hier willst." Flach und ausdruckslos.
 

Schuldig sagte nichts und Crawford schien das auch nicht zu erwarten. Der Amerikaner kam näher, schaltete die Nachttischlampe an.
 

Geblendet musste Schuldig die Augen schließen, bis diese sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Er hatte nicht vor, sich Angst einjagen zu lassen und ganz langsam bewegten sich seine Mundwinkel in ein herausforderndes Lächeln, an der Grenze zu einem Grinsen.
 

Braune Augen glitten über die Creme hinweg, kehrten dann zu ihm zurück. Schuldig wich dem Blick nicht aus, hörte, wie Crawfords Fingernägel auf der Oberfläche des kleinen Schrankes trommelten. Weiterhin fehlte jede Regung in der Miene des Älteren. Schuldig konnte dessen Entscheidung nicht abschätzen, bis Crawford schließlich das um die Hüfte geschlungene Handtuch löste und zu Boden fallen ließ.
 

Hitze schoss durch seinen Körper, noch ehe Crawford ihn berührte und ab diesem Moment schien sich alles um ihn herum aufzulösen. Die Stimmen, sie verstummten.
 

Es war perfekt.
 

Und es war grausam.
 

Schuldig war Grausamkeit gewohnt, aber gegen diese Form besaß er keinen Schutz.
 

Crawford war überall, auf ihm, in ihm und Schuldigs Körper konnte nicht anders, als zu reagieren. Unter diesen Händen, die genau wussten, wie sie ihn berühren mussten.
 

Ja, es war perfekt. Bis auf die Tatsache, dass Crawfords Augen nicht für den Bruchteil einer Sekunde ihre kühle Distanziertheit verloren.
 

Als es vorbei war, hätte Schuldig sich am liebsten zusammengerollt, aber das wäre ein Zeichen von Schwäche gewesen. Und Schwäche durfte er sich nicht leisten. Sie war aus ihm heraustrainiert worden.
 

Crawford hatte sich aufgesetzt und musterte ihn. Sah geradewegs durch seine Maske hindurch.
 

"Was, Schuldig? Erwartest du von mir, dass ich dich liebe?"
 

Er zuckte unter den kalten Worten zusammen, unvorbereitet.
 

"Warum nicht?" Schuldig ließ es wie einen Witz klingen. "Du hast doch jetzt alles, was du wolltest, also hast du dafür Zeit."
 

Braune Augen schienen ihn zu durchbohren. "Ich hatte niemals, was ich wirklich wollte. Wir sind keine Freunde und erst recht nicht mehr. Nur Mitglieder eines Teams."
 

Bitterkeit mischte sich in Schuldigs Grinsen. Aber dann siegte die Neugier. Crawford war immer so verdammt gefühllos. Er wollte es wissen. "Hast du schon einmal jemanden geliebt?" Man vergaß auf Rosenkreuz vielleicht, dass es so etwas gibt. Aber Rosenkreuz lag hinter ihnen.
 

Zu Schuldigs Überraschung bekam er sogar eine Antwort.
 

"Nein. Und dabei wird es bleiben."
 

Eine Pause folgte, während der Schuldig beobachten konnte, wie der Anklang von Nachdenklichkeit in Crawfords Augen trat. Näher würden sie einer Emotion wohl niemals kommen.
 

"Ich mache die entsprechenden Bewegungen, das, was von mir erwartet wird. Mein ganzes Leben lang wollte ich wissen, wie es ist, zu lieben. Wollte es _verstehen_. Ich habe es mit Sex versucht, aber auch das ist bedeutungslos. Es fühlt sich nicht echt an. Vielleicht bin ich nicht in der Lage zu lieben." Es klang wie eine Analyse, so vollkommen neutral. Und dann zuckte Amüsement um die Mundwinkel des Amerikaners. "Du kannst dir deine Bemühungen also sparen."
 

Fassungslos erwiderte er Crawfords Blick. Blaue Augen suchten verzweifelt nach einem Hinweis, dass das Crawfords Idee eines dummen Scherzes war.
 

Aber Schuldig sah nur Leere.
 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-11-07T11:27:55+00:00 07.11.2005 12:27
das kapitel st der wahnsinn wirklich...
*wow*
*ich meine*
ich lieb es..
*hach*
*deine schreibweise kann einach keiner überbeten..
*schreibst du och weeiter?*
*bitte*
+schu bitte doch sicer nicht so einach auf*


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