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The Fragrance of Cherry Blossom

Don´t play with me
von

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Real past

8. Kapitel

Real past


 

Die Beyblade Teams G-Revolution und Blitzkrieg Boys trainierten gerade im Garten hinter dem Kinomiya Dojo für die vierte Weltmeisterschaft. Sie wusste eigentlich nicht was hier suchte. Lucy konnte weder mittrainieren, geschweige denn die Reisleine ihres Startes ziehen, wegen ihrem rechten Handgelenk, das einmal gebrochen war.

Es tat weh!

Es war deprimierend und grausam die Jungs beim Beybaden zu zusehen und selbst nicht einmal den Kampfkreisel kreiseln lassen zu können. Theoretisch gesehen dürfte sie Night schon kreiseln lassen. Praktisch jedoch tat es danach sau weh und der Start geht in die Hose. Wenn sie schon verlieren sollte, weil ihr Beyblade nicht richtig in die Arena gelandet war, dann konnte sie sich das auch sparen.

Ein schweres Seufzen entwich ihrer Kehle, als sie daran dachte, wie Tyson sie dazu gebracht hatte, zu zusehen. Kullergrosse Hundeaugen gemacht und sie war dahin geschmolzen. Nun saß sie auf den niedrigen Vorsprung der Terrasse, das rechte Bein über den linken und die Hände nach hinten, sich abstützend.

„Komm schon, Kinomiya. Ist das wirklich alles was man von einem dreifachen Weltmeister zu erwarten hat?“

Tyson und Bryan lieferten sich gerade ein etwas zu ernstes Trainings Match ab, für ihr Geschmack. Ihr Zwillingsbruder war etwas in Rückstand, da der grauhaarige Russe seine alte Technik ausprobierte. Mit Luft nach jemanden schleudern, auf Wunsch des nachtblauhaarigen Jungen.

Was das sollte, wollte ihr Bruder ihr nicht antworten. Vielleicht wollte er sich abhärten oder so. Keine Ahnung und irgendwie interessierte es sie nicht gerade. Tyson wollte das, somit ist er selber Schuld wenn er sich nicht selbst aus diesem Schlamassel retten konnte.

„Klappe, Bryan!“

Siehe da! Wut war immer noch einen Powerschupp, obwohl es bei ihr nie wirklich was gebracht hatte. Höchstens eine menge Ärger. Dragoon drehte sich schneller und raste mit einer ziemlich hohen Geschwindigkeit auf Falborg zu. Bryan wollte ausweichen, doch der Drache war schneller, viel zu schnell. Falbrog wurde vom Herrn der Lüfte erwischt und weg geschleudert, aus der schon halb demolierten Arena.

Tyson hatte gewonnen, wie es sich für einen dreifachen Weltmeister gehörte.

„Lucy, jetzt du gegen mich!“

Es war nicht die Stimme ihres Zwillingsbruders die sie unsanft aus den Gedanken gerissen hatte, sondern der Satz. Geschockt und etwas hilflos schaute sie ihren fünf Minuten älteren Bruder in die großen, warmen rehbraunen Augen, die sie flehend anblickten.

Oh nein! Ein zweites Mal nicht, Freundchen!

„Geht nicht, Ty. Ich habe keinen Beyblade mit dem ich gegen die antreten kann.“, sagte sie ehrlich die Halbwahrheit und hoffte der nachtblauhaarige Junge ihr Gegenüber würde aufgeben, doch leider war es nicht der Fall. Mein Gott, konnte der Kerl vielleicht einen Dickschädel haben.

„Wie du hast keinen Beyblade? Ist Night etwa auch weg?“

„Nein. Ich habe den Bitchip mit Night behalten und den Rest des Beyblades selbst zerstört.“

Wieder kam nur die ehrliche Halbwahrheit zum Vorschein, doch diese ließ die Augen der Anwesend leicht schockiert weiteten. Selbst Kai, doch in seinen amethystähnlichen Augen sah sie die deutliche Frage, die im Moment sein Gehirn durchfluchtete. Warum hast du deinen eigenen Beyblade zerstört?

Tyson wollte wieder anfangen zu Fragen doch wurde dieser von seinem eigenen Grossvater zur Ruhe gezwungen. Anscheinend wusste der alte Mann eine menge. Kein Wunder, Ryu Kinomiya, ihren Großvater hatte sie es erzählt, all die schreckliche Zeit in dieser Pflegefamilie.

Doch da kam ihr etwas in den Sinn…

„Moment mal, alter Mann. Ich muss dich da was Fragen.“

Alter Mann?

Der besagte alte Mann schaute seine rothaarige Enkelin mahnend an, doch das schien Lucy nicht zu interessieren. Viel mehr schreckte der alte Ryu Kinomiya leicht zurück, als er die Ernsthaftigkeit in diesen leuchtenden, silbrigen, grauen Augen sah, wusste was sie Fragen würde.

„Du kannst Fragen was du willst.“

„Warum habe ich einen anderen Nachnamen als Tyson oder Hiro?“, kam es wie aus der Pistole geschossen, aus ihren Mund und ließ en alten Kinomiya in seinen Bewegungen erstarren. Die besagten Brüdern schauten seine kleine Schwester an und schienen es wohl erst jetzt zu merken, das ihr Nachname eigentlich Sakuragi war und nicht Kinomiya.

Die silbrigen Augen waren ernst zu schlitzen geformt. Lucy ließ ihren Großvater keine Sekunde aus den Augen, schienen in ihnen etwas abzulesen. Ryu wusste nicht wieso, aber ganz sicher wusste das Mädchen etwas, was sie lieber aus seinem Mund hören würde.

„Das ist eine lange Geschichte…“

„Ich habe Zeit, alter Mann.“, kam es hartnäckig von dem Rotschopf. Nein! Sie würde sich nicht abbringen, würde sich nicht abbringen lassen, die Wahrheit zu hören, die ganze, schmerzvolle Wahrheit über die wirkliche Vergangenheit der Kinomiya Geschwister.

Lucy`s Großvater setzte sich auf einen Schneidersitz hin und legte seine verschrumpelten Hände auf seine Knie, die vor dem Stoff der Hose zu dem Kendo Kimono, bedeckt waren. Er konnte den Blick seiner Enkelin kaum stand halten und fixierte einen Punkt im Himmel, der es nicht gab.

„Na was ist?“

Lucy wurde langsam aber sicher ungeduldig. Neugierige Blicke haften auf den Körper es alten Mannes, der irgendwie mit den Worten rang. Aller Anfang ist schwer und das ist wohl das schwerste was dem alten Kinomiya jemals passiert war, nämlich die Wahrheit sagen.

„Wie soll ich bloß anfangen?“

„Wie wäre es mit dem Anfang? Meiner und Tyson`s Geburt vielleicht?“

„Was soll das, Lucy?“

Hiro war sichtlich verwirrt und wusste nicht was seine fünf Jahre jüngere Schwester damit bezweckte. Doch die Rothaarige hob nur ihre rechte Hand und deutete den Hellblauhaarigen den Mund zu halten. Einen scharfen Blick aus den Augenwinkeln und der ältere Kinomiya sofort still.

„Nun ja… Dein, euer Onkel hat dich mitgenommen und…“

Doch der alte Mann brach ab, als seine rothaarige Enkelin anfing zukichern und in ein schallendes Gelächter ausbrach. Alle sahen sie an, als ob sie von einem anderen Planten wäre, weil es sich ziemlich gekünstelt und sarkastisch anhörte, machte das mit voller Absicht.

„Mein Onkel, der war gut, alter Mann. Wie wäre es wenn ich dir eine Gesichte erzähle.“

Also doch!

Großvater Kinomiya hatte richtig geraten. Lucy wusste schon bereits die ganze Wahrheit über diese Familie, die sich nur freundlich zeigte, wenn man Tyson`s andauernd grinsendes Gesicht sah. Da würde doch niemand auf die Idee kommen, dass diese Familie ein dunkles Geheimnis hätte.

Doch nun stand dieses dunkle Geheimnis vor ihm…

… und würde alles verraten!
 

Kleine Kirschblüte! Rache schürt nur noch mehr Hass und dein Herz ist bereits vergiftet. Du hast dich so sehr an die Illusion geklammert die Vergangenheit die du dir selbst eingeredet hast, wahr war, doch nun scheint der Stacheldraht sich fester um dein Herz geschlungen und dich gewalttätig aus deiner Illusion gerissen, hat Gift in die offenen Wunden gepumpt, Kleines.
 

Das war einmal…

Wer keine Illusion hat, hat diese… und diese hatte sie, sie hatte keine Illusion!

„Eine Frau gebär Zwillinge, zweieiige Zwillinge, ein Mädchen und ein Junge. Der Vater war ein sehr altmodischer Mann und glaubte deshalb an das Märchen, Zwillinge wären Ausgeburten des Teufels. Einer wäre nett und der andere böse. Da er allerdings nur Söhne haben wollte, war er der festen Überzeugung das Mädchen wäre böse.

Die Mutter allerdings wollte beide behalten, doch die Frau, die gerade mal mit 24 Mutter geworden war, hatte keine Chance. So entnahm sie das Mädchen aus dem Krankenbett neben ihrem Zwilling, der anfing zu schreien und lief weg. Eigentlich wollte sie beide mitnehmen oder besser gesagt drei, denn sie gebar dem Mann bereits einen Sohn.“

Hiro`s braune Augen weiteten sich. Auch er wusste um die Wahrheit bescheid, doch woher wusste es seine kleine Schwester? Sein Vater war nicht gerade ein Goldstück, das wusste er, hatte ihn streng erzogen, doch die Regeln hielt der ältere der Kinomiya Geschwister nie ein.

„Die Mutter wollte allerdings auch eine glückliche Familie haben. Der Säugling musste weg! Sie legte ihre einzige Tochter, nur ein einem Tuch eingewinkelt vor der Tür einer Kirche. Für eine Sommernacht war es schon relativ kalt, also konnte das neugeborene Kind sterben, doch es überlebte, weil er Pfarrer das gerade mal vier Stunden alte Baby fand.

Er übergab es in einem Nonnenkloster um dort erwachsen zu werden. Den Zettel der die Mutter auf das Kind gelegt hatte, war ein Brief für sie, doch sollte jemand das Baby finden, so sollte der Brief ihr erst übergeben werden, wenn sie alt genug wäre, die Wahrheit zu erfahren. So versteckten es die Nonnen an einem sicheren Ort.“

Das Lucy gerade von sich in der Du Erzählung gemeint war, erzählte, war allen klar und schon jetzt war die Wahrheit erschütternd. Viele Fragen hallten in den Köpfen der Anwessenden und dir würden alle beantwortet werden, schauten gespannt auf die Rothaarige die sich gerade eine Haarsträhne um den Finger winkelte, ihren Großvater nicht aus den Augen ließ.

„Jahre vergingen, das Mädchen wuchs heran und war gerade mal sechs Jahre. Für ihr alten natürlich verspielt. Es ging ihr am Arsch vorbei, dass die Nonnen sie ebenfalls zu einer Nonne ausbilden wollten. Sie war wild, ungezähmt und hatte ein großes Interesse an versteckten Geheimfächern in den steinernen Wänden der Kloster Kirche.

Kurz gesagt, sie fand den Brief, mit der Adresse eines jungen Paares, die ihre Mutter damals gut gekannt hatte und betitelte das Paar als die Tante und Onkel des Mädchens. In einer finsteren Nacht im Winter schlich sie sich heraus und suchte diese Familie auf. Sie fand sie und wurde mit große Freude, Liebe und Geborgenheit aufgenommen.“

Was geschehen war, war ihnen allen klar…

„Ein Jahr war vorbei, das Glück sah so aus, als ob es nie aufhören würde zu erblühen, doch dann der Horrortrieb nach Moskau, Russland. Von dort wollten wir alle nach St. Petersburg mit dem Auto hinfahren, das Schloss von der berühmten Zarenfamilie besichtigen.“, ihre Stimme hatte einen verbitterten Klang.

„Es geschah ganz schnell. Wir mussten bei einer Ampel eine Vollbremsung machen, weil der Onkel des Mädchens, dessen Nachname sie bekam, zu schnell gefahren war, dachte er würde es schaffen, doch geschafft hatte er es nicht und würde auch nie.

Ein anderes Auto krachte von hinten in uns ein, unser Auto krachte von vorne in einen Lastwagen. Das Bild war schrecklich. Die Körper der lieben Familie waren vor eingequetscht, das Mädchen allerdings erlitt nur leichte Verletzungen, doch hatte sie keinen Herzschlag und musste reanimiert werden.“

Die Augen sämtlicher waren geweitet und auch die Rothaarige gerichtet, die nur erschöpft den Kopf senkte und ein schweres Seufzen von sich gab, danach den Kopf richtete, störende Haarsträhnen aus dem Gesichts strich und ein trauriges Lächeln zierte ihre Lippen.

Der Halbrusse war sichtlich geschockt!

„Das Mädchen lag nach der Reanimation im Koma, als sie aufwachte, konnte sie sich noch an alles erinnern, so musste ihre Mutter die ganze Wut des Mädchens einstecken, die sie besuchen kam, scheuchte sie fort. Im Krankenhaus simulierte das Mädchen einen Unfall und gab vor ihr Gedächtnis verloren zu haben, keine Erinnerung zu haben.

Hätte das Mädchen allerdings gewusst, das sie danach in eine bekloppte Pflegefamilie kommen würde, hätte sie sich das alles noch mal überlegt, doch das Mädchen hatte Glück im Unglück, denn sie fand Freunde und die große Liebe, mehr oder weniger ohne Probleme.“

Kai spürte ein paar Blicke im Nacken von seinen Freunden, doch die waren ihm egal. Es ging hier nur um seine kleine Kirschblüte, die betreten den Kopf hängte und die rechte Hand fuhr sie sich durch ihr langes, rotes Haar welches ihr in die Augen fiel und sie im Schatten verdeckte.

„Der Autofahrer der volle Kanne in uns gefahren war, war zufällig der richtige Vater des Mädchens. Verurteilt wegen Mord sitzt er jetzt im Gefängnis, lebenslang! Der liebe Onkel und die nette Tante, waren ihre Adoptiveltern oder ihre erste Pflegefamilie.“

Lucy hob ihre grauen, silbrigen Augen die leicht schimmerten. Sie blickten den alten Mann wütend an und Ryu hätte meinen können, das ihre Puppillen zu schlitzen verengt waren, langsam und gefährlich. Wie bei einem Drachen oder einem wütenden Geschöpf.

„Ach, Großvater und wann hattest du eigentlich vor uns zu erzählen, das unsere Mutter ihre Söhne nach diesem Vorfall mit mir, verlassen hat?! Oder das der liebe Vater, für den Tyson hält unser richtiger Onkel ist?! Der Bruder von unserem eingebuchteten Vater?! Na?! Was hältst du von dieser Geschichte, alter Mann?!“
 

Kleine Kirschblüte! Es reicht! Nun pumpst du Traurigkeit, Verzweiflung und Schuld in das Herz deines Großvaters, der nur das Beste für dich wollte. Wollte dich weiter in dieser Illusion halten, in der du nun am liebsten verschwinden würdest.

Nicht wahr, Kleines?
 

Die Rothaarige stand wütend auf und bevor noch irgendjemand was sagen konnte, stürmte Lucy schon in das Dojo, die Treppen hinauf und schloss sich dort in eines der Zimmer ein, ein Gästezimmer. Immer hin lebte sie hier nicht, hatte es nie und hatte deswegen nie ein eigenes Zimmer bekommen.

Sie lehnte mit dem Rücken gegen die verschlossene Wand und Lucy hob ihren Kopf. Silberne Tränen flossen leise ihre Wangen herunter, hinterließen eine silbrige Spur auf der weichen, seidigen Haut. Nun war es vorbei! Sie rutschte von der Tür runter und setzt sich so auf den Boden.

Lucy winkelte die Beine an und umarmte diese mit ihren schlanken Armen, legte ihre Stirn darauf. Die roten Haarsträhnen verdeckte ihr Gesicht von vorne und den Seiten, ließen keinen Anblick auf ihre verletzte Seite. Zittern und ein beben durchflutete ihre Schultern, das innere, bittere, schmerzhafte Ringen mit den Tränen.

Das Band riss. Der Damm brach und die Tränen kamen, wallten auf, flossen diesmal richtig, und zahlreich. Wusch alles heraus, den Schmerz, die Enttäuschung, das Leid. Alle Gefühle die sie über die Jahre versteckt und in sich hinein fressen liess. Von leisen Schluchzern erschüttert, zuckten die schmalen Schultern.
 

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Es war Still…

Eine unangenehme, erdrückende Stille legte sich zwischen den G-Revolution, den Blitzkrieg Boys und Großvater Ryu Kinomiya. Nur der Wind wehte durch den voller blühenden Garten, spielte mit dem Haar der Anwesenden, schien sie zu trösten und beruhigen, doch niemand schien es zur Kenntnis genommen zu haben, denn alle blickten den alten Mann an.

Erschüttert, entgeistert, unglaubwürdig…

„Das… das ist jetzt ein übler Scherz oder? Ich bin in der versteckten Kamera oder? Jetzt sag doch was, Großvater!“

Die Stimme des nachtblauhaarigen Beyblade Weltmeisters hörte sich mehr als unglaubwürdig an. Er versuchte die Wahrheit zu verdrängen, dass er in einer Lüge gelebt hatte, glaubte er nicht. Jetzt wo die Wahrheit jedoch raus war, wollte er, dass sein Leben wieder so werden würde wie es gewesen war. Eine Welt voller Lügen.

Jetzt wo die Welt draußen war, bemerkte er wie wohl er sich eigentlich in diesem Netz aus Lügen gefühlt hatte. Geborgen war er durch die Erkenntnis einen lieben Vater zu haben, der eigentlich sein Onkel war, der Bruder seines richtigen Vater, der eine echte Scheisse war.

„Was soll ich den sagen Grünschnabel? Ich kann dazu nichts sagen, außer das alles die Wahrheit war. Ich hatte nicht vor mit der Wahrheit raus zu rücken, doch wäre das weiter so gegangen, hättest du alles verraten oder Tala? Dir hat sie alles erzählt.“

Der genannte vollblütige Russe sah in die Augen des alten Mannes, wo ein richtiger Sturm aus Gefühlen tobte. Zur Bestätigung einer eher Erkenntnis als Frage nickte Tala nur und spürte den kalten, empörten durchdringenden Blick eines Halbrussen auf den Rücken.

„I vy nichego ne skazal mne? (Russisch: Und du hast mir nichts gesagt?)“

Es war ganz anders, als wenn Kai japanisch sprach. Seine Stimm klang dabei etwas weicher und ruhiger, doch in Russisch war seine Stimme schneidend und eiskalt, seinen zischenden Unterton hielt er nicht versteckt, wie früher, bevor er auf sein Team getroffen war. Die Anwesenden verstanden nur Bahnhof, außer die die Sprache beherrschten.

„Kak ya dolzhen? Vy tam ne bylo. (Russisch: Wie sollte ich das auch? Du warst nicht da.)“, sagte Tala ruhig.

Kai ging nicht weiter darauf an, warf den rothaarigen Russen einen scharfen Blick von dem Augenwinkel, als der Hiwatari an ihm vorbei ging, ins Dojo und ebenfalls die Treppe hinauf. Auch Tyson wollte zu seiner kleinen Zwillingsschwester, doch wurde von dem schwarzhaarigen Chinesen, der ihn am Arm packte mit einem Kopfschütteln davon abgehalten.
 

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Kai stand vor der Tür, hörte durch das dicke Holz gedämpftes Schluchzen. Der Halbrusse zögerte keinen Moment und klopfte selbstsicher, zaghaft gegen das hölzerne Hindernis das ihn von seiner Lucy trennte und wartete einen Moment darauf, dass die Rothaarige ihn öffnete.

Das Schluchzen brach ab. Ein Schniefen drang noch durch seine wachsamen Ohren, bevor er den Schlüssel wahrnahm der im Schloss herumgedreht wurde, Die Rothaarige öffnete dem grau-schwarzhaarigen Halbrussen das hölzerne Hindernis, jedoch Kai blickte nicht in ihr hübsches Gesicht, sondern in ihr roter Haarschopf.

„Lucy?“

Doch das Mädchen ließ ihren Kopf weiter hin gesenkt so das rote Haarsträhnen ihre silbrigen Augen verdeckte, ein Einblick in das Emotions-Chaos verhinderte das deutlich ihr Gesicht zieren würde und man es auch deutlich in ihren herrlichen grauen Augen sehen konnte.

Kai trat ein und schloss die Tür hinter sich, verschloss sie sicherheitshalber mit dem Schlüssel, so das er ungestört mir seiner Lucy reden konnte, denn sie braucht Halt, eine sichere Stütze auf die sie sich ohne Zweifel fallen konnte und da konnte er einen Störenfried nicht gebrauchen.

Ein Schluchzen durchbrach die Stille zwischen ihnen und keine Sekunde später warf sich die Rothaarige in seine starken Arme, das makellose Gesicht drückte sich so fest auf seine Brust, so das er keine Chance hatte in ihre Augen zu blicken. Ihre Hände krallten sich in seinem schwarzen T-Shirt, die seine schwarz-weiße Jacke zeigte.

Liebevoll erwiderte der Halbrusse ihre klammernde Umarmung, legte seine Arme um die weinende Lucy und drückte sie fest an sich, dabei lehnte er, als stütze, seinen Rücken gegen die verschlossene Tür. Beruhigend strich Kai immer wieder gegen den angespannten Rücken des verzweifelten, aufgelösten Mädchens, dass sich noch mehr an ihm krallte.

Alles schien irgendwie in Scherben vor ihren Füssen zu liegen. Jahrelang hat sie gehofft diese Vergangenheit wäre ein Witz, ein schlechter Scherz. In der Vergangenheit wo sie ihre Erinnerung bei einem Unfall in Russland mit ihrem echten Onkel, wo sie auch diesen verlor viel lieber, als diese.

Diese Geschichte wo ihre Familie sie abgeschoben, verlassen und verabscheut ist viel zu grausam für ihr vernarbtes Herz. Ihr Vater hasste sie, nur wegen dieser Zwillingsgeschichte, Legende. Ihre Mutter war dem Wohl der Familie lieber, als ihre Tochter und ihr Bruder Hiro verabscheut sie bestimmt im Stillen, weil seine Familie wegen ihr auseinander gebrochen ist.

Von Tyson konnte sie nichts sagen, so ehrlich war ihr Zwillingsbruder…

Als kleines Mädchen wollte sie so die Wahrheit herausfinden, wollte sie unbedingt wissen, wie halt ein Kind so war, der die Familie verlassen hat. Doch als sie die Wahrheit in ihren Händen hatte, als wertloses Stück Papier, merkte sie erst jetzt, das sie sich viel besser gefühlt hatte, in diesem Netz aus Lügen, wünschte sich dorthin zurück.

Wie lange sie schon da standen und Kai seine Kirschblüte einfach ausweinen ließ, wussten sie nicht und es kümmerte ihn nicht. Zu seinem Gespräch mit Lucy kam er schon, die so wieso nur aus tröstenden Worten aus seiner Seite verstanden würde, aber das brauchte sie nun mehr, als etwas anderes.

Ihr Schluchzen wurde zu einem Schniefen bis es ganz versteifte. Ihre Tränen wurden immer weniger bis sie keine mehr hatte und eine dünne silbrige Tränenspur hinterlassen hatten. Kai schloss die Arme um das Mädchen fester, drückte sie sachte noch mehr an sich. Den Kopf geneigt, erklang seine dunkle, tiefe Stimme ruhig, aber besorgt an dem Ohr der Rothaarigen.

„Willst du darüber reden?“

Ein sanftes Lächeln mit liebevoller Stimmlage…

Ein zaghaftes, kaum sehbares Kopfschütteln…

Behutsam den angespannten Rücken streichelnd legte Kai seine Hände auf ihre zitternden Schultern und drückte sie etwas von sich weg, legte seine großen Hände auf ihre und löste diese von sein T-Shirt, ließ sie allerdings nicht los, auch wenn sich Lucy sichtlich widerwillig von ihm trennte.

„Komm mit.“

Eine sichere, bequeme Lage musste her. Am besten hinsetzten. Er zog die Rothaarige sachte mit sich. Die am nächsten liegende Sitzgelegenheit war das sorgfältige gemachte Bett im Gästezimmer und nachdem er sich auf die weiche Oberfläche niedergelassen hatte, zog er das Mädchen mit einem sanften Lächeln runter auf seinen Schoß. Sobald Lucy etwas ungeschickt darauf geplumpst war, fanden Kais Arme wieder um sie.

Lucy sass immer noch auf den Oberschenkel ihres Freundes Kai und bewegte ihren rechten Zeigefinger in Kreisbewegung auf seiner Brust, was der Halbrusse mit geschlossenen Augen genoss, während seine Freundin, die starke, feste Umarmung genoss. Dieses Gefühl der Geborgenheit war wie Balsam für ihre Seele, vernarbtes Herz und erst jetzt spürte sie wieder die Müdigkeit, die sie schon damals hatte, bei dieser Pflegefamilie.

Einen Kuss auf dem roten Haarschopf platziert, beschloss Kai aufzustehen. Lucy brauchte Ruhe und eine gute Mütze Schlaf, denn meistens schienen die Dinge nicht mehr ganz so furchtbar, wenn man eine Nacht drüber geschlafen hatte, obwohl erst heller Tag war.

Ein Arm löste sich aus seinem Griff um das fertige Mädchen und glitt stattdessen unter dessen Kniekehlen. Mit einem sanften Ruck stand der junge Halbrusse auf, seine leichte Last nun auf seinen Armen. Lucy`s Armen hing schlapp von ihren Seiten, kein Protest kam von ihm, dazu war sie seelisch schlicht und ergreifend zu fertig mit sich und der Welt.

Ihre Augenlieder wurden schwerer, gegen die Erschöpfung wollte und konnte Lucy einfach nicht mehr ankämpfen. Alles was sie wollte, war einfach in den Armen, der einziger Person in dieser unfairen Welt die zu ihr hielt, einzuschlafen, sich geborgen fühlen.

Hübsche, müde silbrigen Augen verschwanden hinter ihren Augenlieder, ihre Brust hob und senkte sich leichter und schwerer, doch bevor sie einschlief, sah sie noch das leichte, liebenswerte Lächeln auf die Lippen von Kai und flüsterte sie Worte, die sie schon viel früher sagen konnte.

„Danke… Danke, einfach das du für mich da bist, Kai…“

Die Müdigkeit übermahnte sie und schlief ein.
 

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So ende auch mit diesem Kapitel ^^

Und ihm nächsten Kapitel gibt es die ersten Kämpfe XD

Vielleicht ^^“

Aber die Weltmeisterschaft beginnt XD

Das war nicht sehr logisch oder? <.<

Egal XD

Bis zum nächsten Kapitel ^^

Bye Bye Shi_no_Luzifer



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