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Ein Bruder für jede Schwester

Flucht durch die Ewigkeit
von

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Aneinander vorbei

Kapitel 69: Aneinander vorbei
 


 

„Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am meisten liebt, weil er der Einzige ist, der einen wirklich verletzten kann.“ (Schlangenkind)
 

Elijahs Sicht:

Ich wusste nicht genau was von meinen Gefühlen überwog.

Entweder der Hass, den ich gegenüber Helena fühlte oder die Eifersucht, die mich ganz klar durchzuckte, als ich sie mit diesen Jungen sah.

Ich erkannte ihn ganz genau, es war der Junge den ich doch nicht verwandelt hatte, wegen der Inschrift in seinem Hemd.

Ironie des Schicksals nannte man das wohl, ich hatte Helena finden wollen und hatte die Lösung fortgeschickt, mir aus den Händen entgleiten lassen.

Nicht nur das, ich hatte ihr auch noch unbeabsichtigt einen Gefallen getan.

Ich sah wie ihre Augen funkelten, wenn sie diesen Jungen ansah, sie wirkte so lebendig und es machte mich traurig, das nicht ich dafür verantwortlich war.

Dabei wollte ich doch eigentlich dass sie litt, das war es was ich gewollt hatte und jetzt machte es mich traurig, dass sie nicht wegen mir glücklich war?

Meine Gefühle waren echt verdreht?
 

Aber ich konnte es nicht ändern.

Da kämpften mein Zorn und meine Eifersucht gegeneinander und ich wünschte mir den jungen Mann, mit dem sie immer wieder tanzte und irgendwann nach draußen verschwand, in Fetzen zu zerreißen, dafür das er sie berührte.

Wer hatte sich diese Folter nur ausgedacht?

Das Liebe und Hass so sehr verknüpft war, das die Grenze zwischen ihnen so schwer zu erkennen war.

Ich hasste Helena so sehr, wie ich sie früher geliebt hatte.

„Ich denke, ich werde einmal nach draußen gehen und frische Luft schnappen“, hörte ich Katerina zu ihrer Begleitung sagen und nahm das als meine Chance war.

Dort werde ich meinen Ansatz setzen, denn Helena liebte ihre Schwester und würde mitleiden, für all das was ich ihrer Schwester zustoßen würde.

Wenn sie also verschwand, würde die Sorge sie sicher fertig machen und dann wäre es aus mit ihrem Glück.

„Nein, Stefan.

Ich werde allein gehen.

Ich brauche ein wenig Ruhe.“

Keine Zeugen, das machte die Sache noch viel einfacher.

„Sicher, Miss Katherine.

Wie sie wünschen“, antwortete der Junge und ich folgte Katerina, als sie nach draußen ging.

Ich nahm einen anderen Ausgang und beobachtete wie sie gedankenverloren über die Blätter eines Straußes strich.

„Katerina, du machst es mir wirklich einfach“, sagte ich und sie zuckte erschrocken zusammen und drehte sich zu mir um.
 

Als sie mich erkannte, konnte ich sehen wie sich ihre Augen angsterfüllt weiteten.

„Elijah“, entfuhr es ihr entsetzt und sie wich ein paar Schritte zurück. Sie tat gut daran Angst vor mir zu haben.

„Das du dich fürchtest zeugt von gesunden Verstand“, lobte ich sie spöttisch.

Zumindest besaß sie noch etwas davon, als sie Klaus verraten hatten, war ich mir da nicht wirklich so sicher gewesen.

„Es tut mir leid“, flüsterte sie, aber keine ihrer Entschuldigungen konnten was daran ändern. Eigentlich war ich auch weniger auf sie wütend, als auf Helena.

„Das mit Helena.“

Nun stutzte ich, aber ich ließ mir meine Verwirrung nicht anmerken, damit sie weiter sprach, denn ich hatte ehrlich keine Ahnung wovon sie redete.

„Das ich sie dir weggenommen habe und ihr gesagt habe das du sie ausnutzt und sie nicht wirklich liebst. Aber ich wollte nur meine Schwester nicht verlieren. Ich weiß das war egoistisch, denn so hast du sie verloren.“

Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz und die Zweifel und die ungeklärten Dinge lösten sich durch Katerinas verzweifeltes Geständnis.

Nun endlich verstand ich, was geschehen war.

Ich sah Katerina in die Augen, sie hatte wirklich Angst.

Aber das sollte sie nun auch.

Ihre Worte warfen alles um.

Das hatte ich nicht gewusst.

Ich dachte Helena hatte mich verraten.

Aber es war Katerina.

Es war immer nur ihre Schwester gewesen. All das war ihre Schuld.

Durch sie hatte ich Helena verloren.
 

In Vampir-Geschwindigkeit trat ich vor sie und drückte ihre Kehle zu. Genau sah ich ihr in die Augen und manipulierte sie, damit sie mir die Wahrheit sagte.

„Was hast du ihr genau gesagt?“, fragte ich nach.

Zum ersten Mal sah ich die Geschichte nun aus diesem Blickwinkel. Dass Helena nicht die Verräterin war, sondern so unschuldig, wie sie mir immer in Erinnerung gewesen war.

„Das sie dich nicht richtig kennt, weil du ihr nicht gesagt hast das du ein Vampir bist und das du all ihre Träume zerstört hättest und sie zu deinem Leben gezwungen hättest.

Das bedeutet, wenn man so egoistisch ist, das man denjenigen dann nicht wirklich liebt. Du hättest sie verwandelt, wenn ich geopfert werden solltet und ihr dann ihre Erinnerungen an mich genommen“, gab sie mir die Wahrheit wieder und ich musste mich zwingen sie nicht auf der Stelle zu töten.

Sie war es gewesen.

Sie hatte uns belauscht und sie hatte dafür gesorgt dass ich und auch Klaus alles verloren hatten. Durch sie hatten wir uns zerstritten.

Natürlich war ein Teil davon wahr, aber sie hatte Helena eingeredet dass ich sie nicht wirklich liebte und alles eine Lüge war, das was auch ich immer gedacht hatte.

Sie hatte die Dinge so verdreht, dass sie eine ganz andere Bedeutung bekamen, als es ursprünglich beabsichtigt war.

Das war unverzeihlich.

Mein Hass und die Wut, die sich in all den Jahrhunderten auf Helena angestaut hatten, gingen nun auf Katerina über.
 

Ich drückte wohl ein wenig zu fest zu, denn sie starb fast unter meinen Griff.

„Was empfindet Helena noch für mich?“

Jetzt, hatte diese Frage wieder an Bedeutung gewonnen, sie kam jetzt auch wieder erst in Betracht. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich eine andere Lösung gefunden und sie wäre schon eher wieder an meiner Seite gewesen.

Mir fiel der Junge ein, mit dem sie getanzt hatte und nun war nur noch pure Eifersucht deswegen in mir.

Ich hasste diesen Jungen wirklich, mit jeder Faser.

Sie sollte ihn nicht lieben, ich wollte nicht dass sie ihn so ansah.

„Ein Teil ihres Herzens liebt dich noch, hat nie damit aufgehört, aber ich weiß nicht wie groß dieser Teil noch ist.

Sie ist gerade dabei sich neu zu verlieben, zum ersten Mal, seit all der Zeit“, musste sie mir verraten und Tränen quollen aus ihren Augen.

„Wenn du mich schon tötest, dann lass wenigstens sie in Ruhe. Sie ist endlich wieder glücklich. Zerstör das nicht!“, fügte sie flehend hinzu.

Wütend sah ich sie mit meinem Vampir-Gesicht an und fauchte: „Red nicht von Glück!

Du hast meines und ihres wegen deinem Egoismus zerstört. Helena war für mich bestimmt, sie sollte die Ewigkeit an meiner Seite als Vampir verbringen. Du solltest als Mensch für Klaus sterben.“
 

Das war grausam, das wusste ich selbst, aber es war mir egal.

Katerina stellte sich als diejenige heraus die mein Glück zerstört hatte.

Es war alles echt gewesen.

Helena hatte mich wirklich geliebt, wir hatten einander gehabt und dann war auf einmal alles weg und jetzt stellte sich auch noch heraus, dass sie dafür verantwortlich war.

„Du wirst zurückgehen und unser Gespräch vergessen. Alle Ahnungen und Empfindungen wirst du vergessen“, manipulierte ich sie.

Ihre Pupillen veränderten sich dabei.

„Ich werde alles vergessen“, sprach sie mir nach und in dem Moment verschwand ich.

Ich sah wie sie wieder nach drinnen verschwand und mich mit meinen Gefühlschaos allein ließ.

Die Information war etwas, das den Grund und das Ziel meiner Existenz umwarf und alles ganz neu definierte.

Seit Helena damals in mein Leben getreten war, wurde sie deren Mittelpunkt.

Erst war sie meine Liebe gewesen, dann diejenige die ich jagte und nun wurde sie wieder der erste Grund, der weswegen ich alles tat.

Es war wahr.

Alles war wahr gewesen und die schönen Erinnerungen strömten wieder auf mich ein, flossen zurück in mein Bewusstsein und in mein Herz.



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