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Himmelskind

von

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Seenot

Die See war endlich wieder ruhig. Kein Vergleich zu letzter Nacht, wo dieser unnatürlich wirkende Sturm herrschte. Marco und Jozu saßen gemeinsam mit Whitebeard an Deck und beobachteten die Männer, wie sie das riesige Deck der Moby Dick von Algen und Schmutz befreiten, was die Nacht angespült wurde.
 

„So viel Chaos hier. Das war ein ziemlich heftiger Sturm. Aber es sind keine Schäden am Schiff, Vater. Das berichteten mir zumindest Namur“, sprach Marco ruhig und beobachtete wie ein paar seiner Männer, einen beachtlichen Klumpen Algen über Deck, zurück ins Meer warfen.

„Marco! Ich glaube es gab die Nacht wohl ein Schiffsunglück. Hier schwimmen überall Holzreste, Fässer und Kisten im Meer. Und da hinten das Segel. Scheint ein kleines Schiff gewesen zu sein. Das Segel ist recht klein“, stattete einer seiner Männer Bericht. Marco nickte kurz und zuckte daraufhin mit den Schultern.

„Selbst schuld, wer so dumm ist bei so einem Wetter, mit einer Nussschale in See zu stechen“, brummte er, stand dann aber doch auf um sich das Chaos anzusehen.
 

Auf der anderen Seite meldete sich nun ein Mann aus Jozus Einheit.

„Vater! Jozu! Da treibt jemand im Meer. Ich glaube es ist eine Frau!“, rief er den beiden zu. Whitebeard stand auf, ging zu dem Mann herüber und Jozu folgte prompt. Auch Marco eilte zu den Dreien herüber.

Unten im Meer trieb tatsächlich eine Frau, in seltsamer Kleidung, auf einer großen Holzplanke. Sie lag auf dem Rücken, ihre Füße trieben im Wasser. Auch ihr linker Arm hing im Wasser, nur der Rechte nicht. Die rechte Hand klammerte versteinert am Seitengriff einer Truhe.

„Holt sie da raus“, befahl Whitebeard. Mehrere Seile wurden ins Wasser gelassen und ein Trupp Männer kletterten hinab. Sie schoben die Holzplatte näher zum Schiff und knoteten eines der Seile an der Truhe fest. Einer der Piraten sorgte dafür, dass ihre Hand die Truhe losließ und diese nach oben gezogen werden konnte. Was auch augenblicklich geschah. Ein anderer kletterte zu ihr auf das Holz und hob sie hoch. Augenblicklich sattelte er sie im Huckepack, während ein anderer eines der übrigen Seile um die beiden schnürte.

„Sitzt sie fest?“, fragte der Mann und bekam ein Nicken als Antwort. Der Mann, der sie im Huckepack hielt, ließ ihre Beine los zum Test und grinste zufrieden. Mit einer Hand hielt er ihre Arme vor seiner Brust fest, mit der anderen klammerte er sich ans Seil.

„Hoch!“, rief er und stemmte die Beine ans Schiff. Während oben die Männer zogen, half er mit und kletterte die Schiffsseite hoch. In Null Komme Nichts, waren beide an Deck und die Frau wurde vorsichtig losgebunden. Behutsam legten sie die Frau hin und warfen sich fragende Blicke zu.
 

Ihre Kleidung wirkte irritierend, fast bedrohlich und doch so unauffällig. Sie trug eine weiße Kutte, mit einem ledernen Nierenschutz, an der ein Schwert und Wurfmesser befestigt waren. Der Griff eines Dolches, ragte über den Oberrand heraus. In dem Nierenschutz war ein rotes Tuch eingearbeitet, welches vorne und hinten zu einer langen, etwa fünf Zentimeter breiten Schärpe herab fiel. Sie trug stabile Lederstiefel, eine enge Lederhose und starke Lederhandschuhe, mit Armschonern. Die Finger blieben frei, denn die Handschuhe bedeckten nur Handrücken und Fingerknöchel. Der Armschoner ihres linken Armes wirkte ein bisschen dicker, als der Rechte und die Männer die sich um die Frau scharten, stellten mit grübelndem Blick fest, dass der Ringfinger ihrer linken Hand, zur Hälfte fehlte. Auf dem Rücken war ein Köcher und ein nachtschwarzer Bogen, stabil befestigt. Auch eine Kapuze gehörte zu der seltsamen Kutte, die ihr allerdings im Nacken lag und somit zeigte sie der Crew ihre blonden, zotteligen Haare.
 

Knurrend schob Marco ein paar Männer bei Seite.

„Idioten! Anstatt mal zu prüfen ob sie noch lebt, starrt ihr sie lieber an!“, zischte er und ging auf die Knie. Da ihre Handgelenke in Leder gepackt waren, legte er ihr zwei Finger an den Hals und tastete nach dem Puls.

„Puls ist da, aber sehr schwach. Sie gehört auf die Krankenstation“, murmelte er und Jozu beugte sich über ihr Gesicht. Er hielt ein Ohr an ihren halb geöffneten Mund und prüfte ob sie noch atmete. Jozu nickte Marco zu und richtete sich wieder auf.

„Koji, geh runter und hol den Doc und ein paar Schwestern“, befahl Jozu seinem Mann, der eilig davon flitzte. Kurze Zeit später flog die Tür auf und Koji, der Doc und zwei Schwestern kamen heraus geeilt. Aber bevor sie auch nur in die Nähe der Unbekannten kamen, zuckten ihre Augenbrauen, die Lider bewegten sich und gequält stöhnte sie auf. Langsam öffnete sie die Augen, riss diese dann panisch auf und mit einer beachtlichen Geschwindigkeit, kam sie in Fahrt.
 

Ehe Jozu überhaupt hätte reagieren können, zog die Frau ihre Beine an und trat ihm mit vollem Schwung in den Bauch. Überrascht japste er auf und wurde ein Stück weg geschleudert. Noch bevor er auf den Boden aufschlug, hockte sie schon mit gebeugten Knien auf dem Deck, in Lauerstellung und gezogenem Dolch.

„WER SEID IHR?!“, schrie sie die verdutzten Männer an, doch interessierte sie die Antwort nicht und sie griff sofort an. Ihre Hiebe mit dem Dolch war unheimlich schnell und präzise. Obwohl sie eindeutig schwach war, denn sie schwankte und ihre Beine zitterten, teilte sie gut aus. Sie verletzte ein paar Männer mit dem Dolch, zwar nicht schwer, aber immerhin. Sie konnte sogar Marco einen tritt in seinen Solarplexus verpassen und augenblicklich ging er stöhnend auf die Knie.

„Jetzt beruhige dich mal! Wir haben dir gerade das Leben gerettet“, versuchte Koji zu schlichten, doch als Antwort spürte er ihren Ellenbogen im Gesicht.
 

Überlegt steckte sie den Dolch weg, machte eine gezielte Rolle nach hinten und sprintete zum Hauptmast. Sie wollte, nein sie MUSSTE erst einmal Distanz schaffen. Als wäre es das leichteste der Welt, kletterte sie den Mast hoch und verschwand im Krähennest. Nach einem kurzen Moment der Stille, folgte ein entsetzter Aufschrei und der Pirat, der eben noch seinen Dienst im Krähennest absolvierte, flog im hohen Bogen über das Nest und fiel Richtung Deck. Marco, der sich derweil wieder aufgerappelt hatte, brachte seine Teufelskräfte zum Einsatz und flog dem Mann entgegen. Gezielt schnappte er sich den Späher und brachte ihn sicher an Deck. Verständnislose Blicke wurden ausgetauscht und kopfschüttelnd starrten die Männer zum Krähennest hoch. Doch kein Mucks kam von der Frau.
 

Diese hatte sich nämlich ins Krähennest gehockt und schüttelte immer wieder verzweifelt den Kopf. Ihr war die Piratenflagge längst aufgefallen und auch die Größe des Schiffs. Und auch das sie sich auf dem offenen Meer befand. Ein Albtraum! Wie sollte sie hier wieder wegkommen?

Sie warf einen kurzen Blick nach unten und bemerkte, dass sich immer mehr Männer und auch ein paar Frauen auf dem Deck versammelten.

>Wie viele sind das denn noch?!<, schoss es ihr durch den Kopf.

>Na da bist du ja in ein schönes Schlamassel geraten<, ermahnte sie sich. Sie setzte sich, zog die Knie vor die Brust und legte den Kopf darauf.

>Mein Schädel platzt gleich<, und leise seufzte sie.
 

„Talos... Wie komm ich hier nur wieder weg?“, flüsterte sie und schloss die Augen.
 

....2 Stunden später....
 

Bisher hatte es sich niemand gewagt den Hauptmast zu erklimmen und sie zu stören. Trotzdem hörte sie noch viele Menschen unten an Deck. Dumpfes Gemurmel drang zu ihr hoch und sie hob den Kopf von den Knien.

„Meine Truhe!“, japste sie auf und stürzte zum Rand des Nestes. Mit dem Oberkörper beugte sie sich darüber und suchte mit den Augen das Deck ab. Sie sah die Gruppe Männer, die sie vorhin schon um sich herum bemerkte als sie aufwachte, um ihre Truhe herum stehen. Ein riesiger Kerl mit weißem Sichelbart und einem großen Mantel, der um seine Schultern hing – Der Kapitän, vermutete sie – Diesen großen, kräftigen Kerl, den sie von sich kickte, der seltsame Blondschopf, der einen Tritt in den Solarplexus bekam und einige weitere Männer. Einer dieser Männer ging vor der Truhe auf die Knie und wollte sie öffnen.
 

„HEY!“, schrie sie nach unten.

„Nimm deine dreckigen Griffel von meiner Truhe! Ihr ALLE! Wer es sich auch nur wagt meine Truhe anzufassen, dem schneide ich höchstpersönlich die Hände ab! Und das ist ein VERSPRECHEN!“, knurrte sie wie ein wildes Tier. Alle Blicke lagen auf ihr und Marco grinste breit. Er wusste einfach nicht, ob er sie ernst nehmen konnte. Seine Meinung änderte er aber schlagartig, denn mit einem leisen Zischen, flog ein Wurfmesser an seinem Kopf vorbei und blieb mit einem leisen -KLONK- im Holz des Decks stecken.
 

„Ich bin nicht blind! Und bescheuert auch nicht, Grinsebacke!“
 

Marco griff sich an die Wange und spürte sofort Blut. SEIN Blut, denn das Wurfmesser hinterließ einen tiefen Schnitt auf seiner Wange. Reflexartig betrachtete er seine Fingerkuppen und das daran haftende Blut. Sofort flammten aus der Wunde, blaue Flammen und die Wunde heilte.
 

„Teufelsfrucht-Nutzer!“, zischte sie leise.
 

„Jetzt reicht es!“, zischte Marco laut und das Feuer, welches seine Wunde heilte breitete sich nun über seinem Kopf aus. Zornig blitzten seine Augen zu der Übeltäterin. Er breitete die Arme aus und die Flammen verteilten sich auch auf diesen. Schlagartig wurden sie zu blauen Flügeln. Noch bevor das Feuer seinen Körper ganz einhüllten, legte Whitebeard seine Hand auf Marcos Schulter.

„Lass sie“, sprach der alte Mann ruhig.

„Sie hat Angst. Und du weißt doch was ein wilder Hund macht, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt? Richtig, er beißt.“

„Du hast recht, Vater“, murmelte der Vize und seine Flügel wurden wieder zu Armen, die Flammen erloschen.

„Aber wie sollen wir sie da runter kriegen?“, fragte er nun Whitebeard.

„Gar nicht. Geben wir ihr erst mal etwas Zeit sich zu beruhigen, dann nehmen wir Kontakt auf. Und dann lassen wir sie in Ruhe, bis sie von selbst da runter kommt“, befahl der Kapitän und machte sich auf dem Weg zu seinem Thron an Deck. Er setzte sich gemütlich hin und wurde direkt von seinen Schwestern medizinisch versorgt.
 

„Danke Doc, dass du hier hoch gekommen bist, aber ich glaube das hat sich erledigt“, bedankte sich Jozu und nickend ging der Arzt wieder unter Deck.

„Los Männer! Weiter an die Arbeit, das Deck sieht immer noch aus wie Sau!“, zischte Marco zornig, denn er war beleidigt, dass ihn diese fremde Frau einfach angreifen durfte und er durfte sich noch nicht einmal wehren. Er war kein Frauenschläger, das war nicht das was ihn fuchste. Er würde nie gegen eine Frau kämpfen, die ihm weit unterlegen war. Aber er betrachtete die Frauen, vor allem die Kämpferinnen, als gleichberechtigte Gegner. Deswegen scheute er auch keinen Kampf, gegen eine gut ausgebildete und trainierte Frau.

Er hätte zu gerne ihre Fähigkeiten in einem ehrenvollen Kampf getestet, doch wurde es ihm untersagt. Deswegen stampfte er jetzt wütend davon, setzte sich an die Reling und scheuchte seine Division erbarmungslos herum.
 

Als selbst der Nachmittag langsam ein Ende nahm, verließen die Männer und Frauen das Deck um sich innerhalb des Schiffs aufzuhalten. Die fremde Frau beobachtete das ganze missmutig und sie vermutete, dass es bald Essen bei den Piraten geben würde. Seufzend blickte sie in den Himmel, der sich langsam rosa färbte und verzog das Gesicht. Denn auch sie hatte Hunger. Und Durst.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2012-08-12T17:22:55+00:00 12.08.2012 19:22
Hi Sis.
Also das klingt doch schonmal sehr interessant. Es wird ein Fremde Frau vor dem ertrinken gerettet und ihre erste Amtshandlung heißt erst einmal "Angriff!" Ich musste ziemlich lachen. Vor allem die Stelle, wo der Pirat übers Krähennest geflogen kam.

Ihre Klamotten hast du auch sehr gut beschrieben. Ich konnte mir direkt die AC Kleidung vorstellen.

Was mich allerdings gestört hat: Hinter einer wörtlichen Rede, folgt meist ein Komma, wenn der Satz weiter geht. Und es wird natürlich klein weiter geschrieben. Also: "...", rief er/ sagte sie / forderten sie

Du weißt schon was ich meine. Ansonsten bin ich sehr zufrieden und auf jedenfall sehr neugierig.

Liebsel dich
Deine Herzenssis.
Von:  LiaraElanor
2012-04-20T15:12:06+00:00 20.04.2012 17:12
Hey,
Erstmal tief Luft holen, der kritische Teil ist bald vorbei^^
Und merk ich habe dich ganz doll lieb und ich will nur das deinen Wünschen entsprechen und das dein Schreibstil ausgefeilter wird.^^

Ich weiß nocht aber im die Meere in One Piece immer als sehr sauber im Kopf. Mit den Algen kann ich mir das schon vorstellen aber mit dem Schmutz eher nicht so. Was ich mir auf jeden Fall vorstellen kann ist das hier:
http://www.fotocommunity.de/search?q=Meeresschaum&index=fotos&options=YToxOntzOjU6InN0YXJ0IjtpOjA7fQ&pos=5&display=23286272
Bei dem Satz
„Holt sie da raus.“ befahl Whitebeard und die Männer gehorchten; könntest du den letzten Teil weglassen. Da sich die Männer wiederholen ziemlich oft wiederholen. Ihr zeigt sich meine Synoynmliebe. Auf der ersten Seite sind es 7 Mal die Männer.
Ich zeige, jetzt mit dem Zeigefinger auf du und sage böse,böse,böse. Du hast noch einige Kapitel und es besser, die Fehler jetzt schon mal auszumerksen als nachher^^
Also deine Frau ist echt stark. Das schiff von Whitebeard ist schmutzig, daher müssen wie Wellen sehr hoch sein und sie schafft es sich auf dem Stückholz fest zuhalten, Respekt
Nur wie sie dort auf dem Brett liegt wäre nicht meine erste Wahl gewesen. Ich hätte sie auf den Bauch gelegt, weil man sich dort besser festahlten kann. Denk an Rose^^
Das andere ist, die Frau ist wahrscheinlich nicht ganz bei bewusstsein aber hat eindeutig Muskelarbeit.
Ich hätte erst, gedacht die Frau weiter wegliegt aber das sie so nah am Schiff liegt. Mit den Seilen ist ein kreative Lösung keine Leiter, zunutzen. Zu dem Stück, würde ich eher Tür sagen als Truhe. Ich habe, beim Lesen als das Gefühl, das Brett ist größer.
Nachtschwarz und Fremde Frau sind die einzigen REechtschreibfehler, mehr sind es nicht.
Auf der Seite 2 war Jozu ja über ihrem Gesicht, daher ist die Frau auf gar keinen Fall verkürzt, da ist es ja schafft in seinen Bauch zutreten.
Ich finde es toll,das du dein medizinsches Wissen mit reinbringst und den Plexux solaris einbringst.

Das war der kritische Tei, jetzt kommt der andere^^
Ich finde du hast, es gut geschrieben. Was du mit dem Raben versuchst anzudeuten, ich glaube ich weiß ungefähr, was du meinst. Das Kapitel gefällt mir. Wäre ich mir beim Prolog unsicher so hätte ich mich jetzt fürs weiterlesen entschieden.
Du hast ja am Anfang geschrieben,wenn jmd fragen über Skyrim hat kann er dich ja fragen. Das würde ich auch zu den med. Fachbegriffen sagen.
Google kennt nicht jederxD

Von:  DragonKecks
2012-02-25T19:28:25+00:00 25.02.2012 20:28
Hey^^
also ich muss sagen, dass ich jetzt schon begeistert bin!
Die Frau gefällt mir, mit ihr scheint man kein leichtes Spiel zu haben und der Wurf war echt gut XD Da sollte sich Marco noch in acht nehmen..
Ich find es auch gut, dass du so ausführlich ihre Klamotten beschrieben hast, ich kann sie mir haargenau vorstellen =)
Bin mal gespannt wie lange sie es noch im Krähennest aushält und ob sie sich an die Piraten gewöhnt.

Generell bin ich seeeeeeehr gespannt wie es weiter geht!
GLG <3


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