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Himmelskind

von

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Grausamkeit trifft Grausamkeit

Langsam und mit zugekniffenen Augen schlurfte Isbjorg durch die Gänge der Moby Dick, Richtung Speisesaal. Ihr Schädel dröhnte vom aller feinsten und sie fragte sich bitter, warum sie es denn so übertreiben musste, am gestrigen Abend. Sie überlegte kurz wann sie das letzte Mal so extrem verkatert war, doch erinnerte sie sich nicht mehr. Den letzten Kater hatte sie zwar, als sie damals in Marcos Bett aufwachte, doch war das heiße Luft, im Vergleich zu den heutigen Kopfschmerzen. Gequält stöhnend stieß sie die Tür zum Speisesaal auf und wurde müde von einigen Augen gemustert. Viel war nicht los im Speisesaal, doch immerhin genug müde und ausgelaugte Gesichter, dass sie Schmunzeln musste. Wenigstens teilten genug andere ihr Leid mit.
 

Zittrig hob sie eine Hand zum Gruß und einige taten es ihr gleich oder begrüßten sie mit einem leise brummenden „Guten Morgen“. Gähnend schlurfte sie weiter zu ihrem Platz und entdeckte Izou, der ruhig am Tisch saß und Tee trank.

„...Morgen...“, nuschelte Is mit kratziger Stimme und der Geisha Mann schaute auf. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und lächelte gequält.

„Guten Morgen, Is“, nuschelte er zurück und trank einen Schluck. Is schlurfte erst einmal zum Buffet Tisch, schnappte sich eine Tasse Kaffee und schaufelte sich eine Ladung Rührei auf einen Teller. Schlaff schleppte sie sich zurück zum Tisch und setzte sich. Genüsslich trank sie zwei Schluck Kaffee und fühlte sich gleich ein kleines bisschen besser.

„Sind ja noch nicht viele da“, flüsterte sie trocken und Izou blickte wieder auf.

„Es geht. Ein paar tummeln sich schon auf dem Deck. Wie Vater und Marco zum Beispiel“, antwortete er genauso leise, denn er sah ihr deutlich an, dass sie Kopfschmerzen hatte. Und wie auf Kommando, flog die Doppeltür auf und Marco schlenderte herein.
 

„Ah! Isbjorg, du bist wach. Das trifft sich gut. Ich habe eine Aufgabe für dich“, erklärte er, ging zum Tisch und setzte sich neben sie. Is, die gerade noch lustlos in ihrem Rührei herum stocherte, stöhnte gequält auf, bei der Lautstärke.

„Was hast du denn?“, fragte er verwirrt und sie verzog das Gesicht.

„Sei doch still, mein Schädel platzt gleich!“, jammerte sie leise und massierte sich die Schläfen. Schallend lachte Marco auf und grummelnd legte sie ihren Kopf auf den Tisch.

„Ich fühl mich, als hätte ich gestern für jeden Berry meines Kopfgeldes, einen gehoben“, nuschelte sie und Marco lachte erneut auf.

„Das kommt dem Saufgelage von gestern Abend zumindest sehr nahe“, lachte er und sie knurrte auf.

„Schnauze, hab ich gesagt!“ fauchte sie und funkelte ihn wütend an. Marco hingegen grinste weiter.

„Ich möchte übrigens, dass du heute das Krähennest vom Hauptmast sauber machst“, erklärte er und nahm keinerlei Rücksicht auf ihre Kopfschmerzen.

„Warum musst du eigentlich immer so eine lästige Fliege sein, wenn ich meine Ruhe haben will? Du kannst mich mal!“, murrte sie und schob den halb vollen Teller Rührei bei Seite. Denn der Teller stand die ganze Zeit vor ihrer Nase und von dem Geruch wurde ihr schlecht. Aber nicht weil es eklig war oder stank, sondern weil ihr Magen noch nicht bereit war für Essensgerüche.

„Ich kann dir auch mal eine Kopfnuss verpassen, oder dich Kopfüber an den Mast binden und dich eine ganze Nacht dort hängen lassen!“, zischte er und sie registrierte sofort, dass er auf Streit aus war.

„Halt die Klappe, du nervst... Ananas...“, brummte sie schläfrig und schloss die müden Augen.

„Ich lass mir doch von einer störrischen Zimtzicke wie dir, keine Befehle erteilen!“, knurrte er zurück, doch war das sein Fehler. Einer verkaterten Nord sollte man nämlich am Besten aus dem Weg gehen. Noch ehe er weiter meckern konnte, klatschte ihm der Teller mit Rührei ins Gesicht. Unberührt von der Tatsache, dass sie ihrem Kommandanten gerade Rührei ins Gesicht gedrückt hatte, drehte sie ihren immer noch liegenden Kopf zur anderen Seite, lächelte selig und schloss wieder die Augen. Izou schüttelte nur peinlich berührt mit dem Kopf. Sie war einfach unmöglich.
 

Langsam stand Marco auf und wischte sich tödlich ruhig, das Essen aus dem Gesicht. Izou hob besorgt eine Augenbraue und schluckte. Er bedauerte Is jetzt schon und betete für sie, dass sie das überleben würde. Ruhig räusperte sich der Vize, holte Schwung und trat mit voller Wucht gegen Isbjorgs Stuhl. Der Stuhl zerbrach in seine Einzelteile und Isbjorg wurde durch den Saal geschleudert. Murrend setzte sie sich auf.

„Hast du sie noch alle?!“, zischte sie giftig und langsam ging Marco auf sie zu. Gleichgültig blickte sie zu ihm hoch.

„Vater wird das nicht gut finden, das du hier das Mobiliar auseinander nimmst“, sprach sie vorwurfsvoll und blickte ihn böse an.

„Ja vermutlich. Er wird auch nicht begeistert sein, deine Einzelteile aus dem Meer fischen zu dürfen“. Marco sprach leise, doch erschauderte Isbjorg, kaum erkennbar. Seine Stimme war eiskalt und sie zog fragend eine Augenbraue hoch. Über seine Augen legte sich ein Schatten und sie konnte seinen Blick nicht mehr deuten. Sie sah nur noch seinen Mund, der zornig nach unten verzogen war.

„Leute, jetzt beruhigt euch doch mal und macht keine Dummheiten!“, versuchte Izou zu schlichten, doch wurde er von beiden Parteien ignoriert.

„Irgendwelche letzten Worte?“, sprach Marco voller Hohn und sie fletschte die Zähne. Ihr Kater war längst ausgeschaltet und der Kampfgeist geweckt.

„Allerdings!“, knurrte sie durch ihre zusammen gepressten Zähne.

„Ich höre?!“

„Du hast Rührei im Haar“, lachte sie schallend auf und Marco ballte die Fäuste.
 


 

„Also treffen wir schon heute Nachmittag in Pirate Paradise ein? Ich hoffe wir haben auch alle Vorräte besorgt, denn die Preise auf der Insel sind mehr als Wucher“, kalkulierte gerade Jozu und Vista, im Beisein von Whitebeard. Erschrocken fuhren die Drei, inklusive der restlichen Mitglieder an Deck zusammen, als mit einem lauten Scheppern die Doppeltür zum Speisesaal aufschlug und Isbjorg rücklings aus dieser geflogen kam. Sie flog noch ein paar Meter und landete krachend auf dem Deck. Schwankend setzte sie sich auf und Marco schritt langsam auf sie zu. Ehe sie ausweichen konnte, packte er sie fest am Kragen und zog sie hoch, so dass sie in der Luft baumelte. Blut floss ihr aus dem Mundwinkel und tropfte vom Kinn. Und zu der Überraschung aller Anwesenden, blutete auch Marco stark aus der Nase und am Kinn. Doch sein Vorteil war es, dass die Wunden fast sofort wieder heilten, wie sein brennender Kopf gerade bewies. Außerdem war sein Hemd schwer zerfetzt, was ihn am meisten ärgerte. Höhnisch Grinsend blickte er Isbjorg an, die immer noch in der Luft hing und keuchend atmete. Denn ihr Shirt, welches von Marco fest gepackt wurde, schnürte ihr die Luft stark ab. Doch war sie keinesfalls beeindruckt. Eher im Gegenteil. Sie genoss diesen Kampf. Sie lächelte mild und griff mit beiden Händen sein Handgelenk. Erfreut leckte sie sich kurz über die Lippen, schmeckte ihr Blut und grinste. Ruckartig zog sie die Beine an und trat Marco mit Schwung gegen die Brust. Rücklings flog er nach hinten, ließ sie dabei los und stützte sie flink am Boden ab. Schlitternd kam er auf den Füßen zum stehen und stürzte auf sie zu. Das blaue Feuer umhüllte ihn, doch ließ auch das, die kämpferische Frau unbeeindruckt. Er schwang sich halb in die Luft, drehte sich und kickte mit einer bemerkenswerten Geschwindigkeit nach ihr. Blitzschnell ging sie in eine stabile Lauerstellung und wehrte seinen Tritt mit dem Arm ab. Am liebsten hätte sie kurz aufgeschrien, denn der Tritt schmerzte furchtbar und sie hatte das Gefühl, dass einer ihrer Unterarmknochen angebrochen war. Und als wäre das nicht schon genug, war das Feuer diesmal auch noch heiß. Sie spürte die Brandwunde deutlich am Unterarm und funkelte ihn zornig an.
 

„Feigling!“ zischte sie, denn sie empfand das als ziemlich unfair mit dem Feuer, doch hielt sie das definitiv nicht davon ab, zurück zu treten und zu schlagen. Marco registrierte ihr Zischen und ließ das Feuer erlöschen. Er dachte sich, wenn sie den klassischen Kampf wollte, so sollte sie diesen haben. Immerhin war sie ja auch waffenlos. Mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit, prügelten sich die beiden übers Deck, unter den entsetzten Blicken der Anwesenden. Keiner traute sich einzuschreiten und Whitebeard wollte einfach nicht. Er war der Meinung, Marco würde seine Gründe haben, also ließ er ihn gewähren. Isbjorg holte gerade wieder zum Fausthieb aus, doch Marco war schneller. Ruckartig ging er in die Hocke, drehte sich auf einer Hand stützend und kickte ihr von vorne die Beine weg. Überrascht fiel sie nach vorne über und wollte gerade eine gezielte Vorwärtsrolle machen, da spürte sie schon Marcos Knie zwischen ihren Schulterblättern. Fest wurde sie zu Boden gedrückt und es presste ihr mit einem mal die Luft aus den Lungen. Sie wusste, einen falsche Bewegung und er könnte ihr problemlos das Rückgrat brechen.

„So, dann noch einmal! Was wolltest du vorhin sagen?!“, zischte er wütend und sie kniff kurz die Augen zusammen. Es hatte keinen Sinn weiter zu kämpfen, sie hatte eindeutig verloren. Und leise seufzend musste sie sich eingestehen, dass sie es mal wieder übertrieben hatte. Außerdem spürte sie, dass er es ernst meinte und würde sie jetzt wieder etwas dummes sagen oder machen, dann könnte sie sich genauso gut die Radieschen von unten anschauen. Er war sauer. Und zwar richtig sauer.
 

„Ähm... Ich sagte...“, flüsterte sie und stockte. Sie spürte, wie der Druck im Rücken stärker wurde.

„...dass du natürlich der tollste Kommandant bist, den man sich wünschen kann. Und das selbst Rührei im Haar, dich nicht verunstaltet. Dir würde selbst Petersilie im Haar stehen“, witzelte sie los, in der Hoffnung, das würde anschlagen. Und nach einem kurzen Moment, von peinlicher Stille geführt, prustete Marco lauthals lachend los, sagte aber nicht. Der Druck wurde geringer am Rücken und er lehnte sich nach hinten. Dann umklammerte er ihr rechtes Fußgelenk und stand auf. Mit Schwung an ihrem Fuß, drehte er sie grob um. Krachend landete sie auf dem Rücken und er schliff sie über das Deck. Große Augen verfolgten die beiden. Marco grinste breit und lachte innerlich immer noch über ihre Aussage. Langsam erklomm er den Hauptmast und zog Isbjorg mit, die kopfüber baumelnd, die Arme vor der Brust verschränkt und beleidigt die Wangen aufgeblasen hatte. Schallend lachte die Crew sie aus und zornig erdolchte sie jeden mit ihrem Blick.

„Ihr seid die Nächsten!“, zischte sie verschwörerisch und die lachenden Anwesenden, schluckten ängstlich. Seufzend lächelte Whitebeard seine Tochter an, schüttelte dann den Kopf und öffnete eine große Flasche Sake.

„Vater! Du kannst doch nicht schon so früh am Morgen Alkohol trinken! Wie oft denn noch?“, sprach vorwurfsvoll eine seiner Krankenschwestern.

„Sei still!“, zischte er genervt und nahm einen großen Schluck.
 

Marco hob Isbjorg ins Krähennest. Kniend blickte sie sich um und rieb sich über den schmerzenden Bauch. In diesen trat er ihr nämlich, so dass sie durch die Doppeltür, aufs Deck flog. Seufzend zog sie sich das Shirt ein Stück hoch und stellte verärgert fest, dass ein riesig großer Bluterguss, sich allmählich bildete. Dann sah sie vor sich einen Eimer Wasser und eine Bürste.

„War ein lustiger Kampf. Wiederholen wir das mal wieder?“, fragte sie und lächelte ihn mit ehrlicher Begeisterung an. Grinsend schüttelte er den Kopf.

„Typisch Isbjorg. Du bist unmöglich! Aber ja. Wenn du willst, wiederholen wir den Kampf“, nuschelte der Phönix.

„Aber...“, fing sie an zu sprechen, grinste kurz und streckte ihm die Zunge raus.

„Sagtest du nicht Letztens noch 'Wir lösen Probleme nicht mit Gewalt', weil das sah mir eben noch ganz anders aus“, neckte sie den Vizen und grinste keck.

„Du weißt wie ich das meinte! Ich meine damit, keine Kämpfe bis zum Tod. Denn Vitus und du, ihr hättet euch getötet, wäre Vater nicht eingeschritten!“, zischte er und sie musterte ihn belustigt. Dann lehnte er sich ans Krähennest und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Oi! Was wird das? Überwachst du mich jetzt?“, fragte sie beleidigt und er nickte.

„Glaubst du, nach der Aktion von vorhin traue ich dir heute noch über den Weg?“

„Gemein...“, nuschelte sie und Marco zupfte an seinem zerfetzten Hemd herum. Er kam zu der Einsicht, dass es wohl nicht mehr zu retten sei. Also suchte er eine saubere Ecke und riss diese ab.

„Schau mich mal an“, nuschelte er und sie gehorchte. Er hingegen ging auf die Knie und wischte ihr das Blut aus dem Gesicht. Zufrieden blickte sie ihn an, denn er konnte schon niedlich sein, wenn seine Fürsorge für seine Kameraden ans Tageslicht kam.

„Und jetzt mach dich an die Arbeit!“, zischte er und setzte sich auf die Rah. Grummelnd schnappte sie sich die Bürste und erledigte ihre Arbeit. Tja, das niedlich traf aber leider nur manchmal zu.
 

...
 

„Land in Sicht!“, rief ein Späher oben aus dem Krähennest. Es war mittlerweile später Nachmittag und Isbjorg war längst fertig mit ihrer Arbeit. Auch war der Streit am Morgen, längst wieder vergessen, was die anderen schon etwas verwunderte. Immerhin hätten beide sich heute Morgen fast die Köpfe eingeschlagen. Die Crew wartete längst schon auf die Ankunft in Pirate Paradise und so tummelten sich fast alle auf dem Deck. Auch Isbjorg und ihre Divisionskollegen. Is war derweil schon längst Duschen gewesen und hatte sich umgezogen, sowie etwas zurecht gemacht. Sie wollte immerhin nicht aussehen, wie eine zerlumpte Piratin. Immerhin war sie eine durchaus attraktive Frau und wollte das auch zeigen. Ihre Haare hatte sie sauber zu einem Oberhaar Zopf geflochten und ihr Unterhaar wehte sanft im Wind. Neugierig blickte sie zu der Insel und war positiv überrascht. Sie sah einen langen, weißen Sandstrand und viele Palmen. Genauso stach ihr eine riesige Hafenstadt ins Auge. Hinter der Stadt erstreckte sich ein großer Wald und ein paar hohe Hügel. Im Hafen selbst ankerten viele Schiffe und Marco fing an zu sprechen.

„Viel los dieses Jahr. Vater! Siehst du das? Squardo und seine Crew sind auch da“, sprach er grinsend.

„Sieh mal da hinten, Marco. Law´s Crew ebenfalls. Genauso wie X-Drake und Kid. Na das könnte ein interessanter Urlaub werden“, murmelte jetzt Jozu und Isbjorg zuckte fürchterlich zusammen.

„Seit wann stehst du denn bitte neben mir?!“, zischte sie erschrocken und Jozu grinste breit. Immer mehr drängelten sich zum Bug und gafften auf die Insel.

„Hey! Ich sehe nichts mehr!“, motzte Is und blickte sich um. Ihr Blick fiel auf Jozu Rücken und ihr kam spontan eine Idee, wie ihr Sichtfeld gerettet war. Jozus Größe sei Dank. Sie nahm Anlauf und rannte auf Jozu zu. Kurz vor ihm sprang sie. Ihre Fußspitze stieß sich noch zusätzlich am Oberrand seines Gürtels ab, was an für sich schon bemerkenswert war diesen zu treffen und ihre rechte Hand legte sich, noch während des Sprungs, auf seine Schulter. Elegant schwang sie die Beine zur Seite und blieb erfolgreich auf seiner linken Schulter sitzen. Irritiert blickte Jozu sie an, doch lächelte sie nur freundlich.

„Danke Jozu“, trällerte sie und er blinzelte verwirrt. Doch dann lächelte er ebenfalls und hielt seinen linken Arm nach oben. Seine Hand stützte er an Isbjorgs Flanke ab, damit sie nicht runter fiel, was ihrer Meinung nach zwar nicht nötig gewesen wäre, aber freute sie sich.

„Ich glaub ich habe meinen neuen Lieblingsplatz gefunden“, nuschelte sie und Marco lachte auf.

„Du gibst einen guten Papagei ab, Nervensäge“, rief er ihr entgegen, doch streckte sie ihm bloß frech die Zunge raus.
 

Die Moby Dick legte am Hafen an und gemütlich ging die Crew von Bord. Whitebeard natürlich als Erstes, gefolgt von seinen Kommandanten und ganz hinten, der Rest der Crew. Mit Ausnahme von Isbjorg, denn sie saß noch immer auf Jozus Schulter, hatte die Beine übereinander geschlagen und blickte sich neugierig um. Viele Piraten, die sich am Strand tummelten, blickten mit Neugierde die Whitebeard Piraten an. Einige wirkten nervös, andere gelangweilt und wiederum andere sogar fröhlich. Ein ziemlich hässlicher Mann, mit einem lilanen Stirnband und einem Spinnen Tattoo auf der Stirn, stürmte der Crew fröhlich entgegen.

„Vater! Schön dich zu sehen!“, rief er hellauf begeistert und Isbjorg blickte ihn überrascht an.

„Das ist Squardo. Der Kapitän der Großstrudelspinnen Piratenbande, eine verbündete Crew von uns“, erklärte ihr Jozu, denn er konnte sich gut vorstellen, dass die Nordfrau verwirrt war. Auch wenn er nicht zu ihr hoch blickte. Und er hatte ja schließlich recht.

„Oh... Aha“, nuschelte sie überrascht und nickte anerkennend.

Auf dem Weg zur Stadt kam ihnen langsam eine alte Frau entgegen, die furchtbar grimmig schaute. Isbjorg entdeckte an ihrem faltigen Armen verblasste Tattoos und ihr Instinkt sagte ihr, die Frau war wichtig. Sie erinnerte sich an das Gespräch mit Marco und ihren Divisionskollegen. Nämlich das ehemalige Piraten diese Insel leiten würden. Isbjorg war sich nun sicher, die alte Frau war die Besitzerin.

„Ach! Der alte Sack und seine Blagen sind endlich angekommen!“, fauchte die alte Frau und spuckte auf den Boden. Neben der Alten stand unter anderem auch eine jüngere Frau, etwa Mitte Dreißig, die im Gegensatz zu dem alten Drachen ein schönes Bild abgab, sowie ein großer Hund, der gehorsam neben der jüngeren Frau saß. Die Jüngere war groß, schlank und hatte langes schwarzes Haar, welches ihr glatt bis zum Hintern fiel. Sie trug eine enge Dreiviertelhose und ein dunkelblaues Top, sowie ein rotes Kopftuch. An ihrer Hüfte baumelte ein Säbel und keck hatte sie eine Hand in die Hüften gestemmt. Erfreut grinste sie und zu Isbjorg Überraschung, nickte sie Marco zu.

„Großmutter! Du sollst nicht immer so viel fluchen“, sprach die Frau mit einer tiefen Stimme, die durchaus ihre Reize hatte.

„Sei still, Elena!“, zischte die Alte.

„Wie lange wollt ihr bleiben?“, fragte Elena, vollkommen ungerührt von ihrer Großmutter, Whitebeard und seine Crew.
 

„Zwei Wochen, wenn der alte Drache nichts dagegen hat“, antwortete Whitebeard und grinste frech die alte „Dame“ an.

„Der „alte Drache“ ist durchaus noch in der Lage, dir in deinen riesigen Arsch zu treten!“, zischte die Alte und Whitebeard lachte los.

„Gurararara ~. So lieben wir dich, Momoka“, lachte Whitebeard und auch die Crew gluckste.

„Willkommen, Edward“, gluckste sie zurück und Isbjorg horchte auf, eben weil sie ihn mit seinem echten Namen ansprach.

„Nun denn. Dann herzlich Willkommen, Abschaum der Meere. Benehmt euch, haltet euch an die Regeln und habt viel Spaß“, eröffnete quasi Elena den Urlaub und Isbjorgs Crew Kollegen, verteilten sich allmählich auf der Insel. Einige stürmten direkt den Strand, die Meisten aber gingen in die Stadt.
 

Isbjorg, die immer noch auf Jozus Schulter saß beobachtete Elena, die gemütlich zu Marco hinüber schlenderte.

„Na wen haben wir denn da? Wie geht es dir, Marco?“, fragte sie und lächelte ihn lieblich an.

„Elena. Schön dich zu sehen. Prima und dir?“, fragte er, in ehrlichem Interesse.

„Willst du da oben eigentlich Wurzeln schlagen?“, fragte Jozu und bewegte sich langsam Richtung Stadt. Isbjorg antwortete nicht, sondern beobachtete weiterhin Elena, die gerade herzhaft lachte und dabei den Kopf in den Nacken legte. Ihre dunklen, glatten Haare glänzten im Sonnenlicht, die Augen strahlten Marco entgegen und fragend zog Is eine Augenbraue hoch.

„Ähm Jozu?“, fragte Is zweifelnd.

„Ja?“

„Die flirtet mit ihm...“, nuschelte sie und legte den Kopf schief. Jozu drehte sich kurz um und blickte zu Elena.

„Mh, jedes Jahr das Selbe. Sie steht irgendwie auf ihn, glaub ich“, nuschelte er und Isbjorg lachte los.

„Auf den Ananasschädel? Oh ja... die Insel ist wirklich total abgedreht“, gluckste sie und sprang von seiner Schulter.

„Viel Spaß in der Stadt. Ich geh erst mal spazieren“, nuschelte Is und schlenderte davon, Richtung Marco und Elena, denn sie wollte runter zum Strand. Kühl blickte sie die beiden an und verzog genervt das Gesicht, als die Sonne sie wieder blendete. Und dabei merkte Isbjorg nicht einmal, wie sie schon die ganze Zeit beobachtet wurde.
 

Marco blickte auf, als die Nordfrau in ihre Richtung kam und grüßte sie freundlich.

„Ja ja, wie auch immer“, nuschelte Is grummelnd und ging schnurstracks an den beiden vorbei.

„Was hat sie denn?“, fragte Elena irritiert und Marco zuckte mit den Schultern.

„Vermutlich passt ihr das warme Wetter nicht. Weißt du, sie wird immer auf ziemlich nervtötende Art und Weise schlecht gelaunt, wenn es ihr zu warm ist“, erklärte Whitebeards Vize und Isbjorg verzog wütend das Gesicht. Auch wenn sie sich schon ein gutes Stück entfernt hatte und mit dem Rücken zu beiden, Richtung Strand ging, hörte sie sehr wohl Marcos Worte und sie hätte ihm dafür am Liebsten in den Hintern getreten.

„Vollidiot“, zischte sie leise und blickte auf, denn sie spürte einen fremden Blick, der sie musterte. Im Schatten eines Baumes lehnte ein junger Mann und beobachtete sie. Als dieser merkte, dass Isbjorg auf ihn aufmerksam wurde, schenkte er ihr ein Lächeln und hob zum Gruß die Hand. Zweifelnd hob Isbjorg eine Augenbraue, denn sie erkannte den Mann am Baum. Bei seinem Kopfgeld und seinem Ruf, wäre es wohl auch tragisch gewesen, wenn sie ihn nicht kennen würde.
 

Der Mann war groß gewachsen, braun gebrannt und zeichnete sich durch einen gutaussehenden Körper aus. Schlank, aber nicht zu muskulös. Die Koteletten, sowie der kleine Kinnbart zeigten der Nordfrau deutlich, dass er schwarze Haare hatte. Auch wenn der Rest seiner Haare durch eine weiße Mütze mit braunen Punkten, verdeckt wurde. Er trug ein gelb-schwarzes Shirt, auf dem das Symbol seiner Piratenbande prangerte und eine blaue Jeans, mit ebenfalls braunen Punkten. Aber am faszinierendsten, waren ja immer noch seine Augen. Obwohl sie etwas kaltes und auch etwas grausames hatten, strahlten sie dennoch etwas verführerisches, fast neugieriges aus. Auf Isbjorgs verwirrten Blick hin, grinste er breit und sie fand ihre Fassung wieder. Distanziert kühl, nickte sie ihm zu, wand den Blick ab und ging weiter. Trafalgar Law hingegen, stieß sich von seinem Baum ab und ging gemütlich zu ihr herüber. Kommentarlos schloss er sich ihrem schlendernden Gang an und begleitete sie. Is hingegen, warf einen kurzen Blick nach links und musterte ihn. Genervt schloss sie die Augen und atmete tief ein.
 


 

„Warte mal kurz Elena. Was will denn Law von Isbjorg?“, wunderte sich Marco und beobachtete ihn, wie er stumm neben Isbjorg, Richtung Strand ging. Elena aber zuckte nur mit den Schultern.

„Vielleicht neue Kontakte knüpfen? Lass ihn doch, vielleicht ist ihm langweilig“, murmelte sie und Marco musterte Laws Rücken kritisch.

„Na, ich weiß ja nicht“. Und die Skepsis hörte man sofort aus seinen Worten.
 


 

Langsam aber sicher riss Isbjorgs Geduldsfaden und sie biss sich auf die Unterlippe. Dann blieb sie abrupt stehen und funkelte Law genervt an, der noch ein Stück weiter ging, bevor er merkte das sie nicht mehr neben ihm war.

„Oh? Keine Lust mehr spazieren zu gehen?“, fragte er irritiert und drehte sich zu ihr um.

„Sag mal... Ist dir verdammt nochmal langweilig oder warum gehst du mir auf die Nerven?!“, zischte sie, doch er zuckte nur lächelnd mit den Schultern.

„Warum so schlecht gelaunt?“, fragte der Kapitän der Heart Piratenbande und sie knurrte nur wütend auf.

„Schon gut. Eigentlich wollte ich nur wissen wer die neue Frau in Whitebeards Crew ist, die schon so viel Aufmerksamkeit hier erregt hat“, erklärte er sich und lächelte.

„Aufmerksamkeit?“, fragte sie und konnte sich überhaupt nicht erklären, was er meinte. Sie hatte weder Dummheiten gemacht, noch sich lautstark gestritten, geschweige denn eine Schlägerei angezettelt.

„Na ja. Man sieht es nicht jeden Tag, dass auf Diamond Jozus Schulter eine junge Frau sitzt. Das war sogar Interessanter, als Whitebeard selbst“, erklärte er und sie schüttelte nur mit dem Kopf.

„So ein Quatsch. Aber wenn du schon wissen willst, wer ich bin, warum dann diese Show hier? Warum kommst du nicht einfach an und fragst mich, oder jemanden aus meiner Crew, wenn es dich doch so sehr interessiert?!“, knurrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Keine Ahnung. So war es lustiger“, murmelte er und strich sich über seinen Kinnbart. Ihr Blick hingegen, musterte ihn eiskalt.

„Wow, dieser kalte Blick. Du gefällst mir, Kleine“, murmelte er direkt und ihre Augenbraue zuckte.

„Du hast sie doch nicht mehr alle“, zischte sie und wollte weiter gehen, doch stellte er sich ihr in den Weg.

„Wie heißt du?“, fragte Law und Isbjorg seufzte. Er war direkt und dreist, aber auf markante Art und Weise gefiel ihr das sogar. Zumindest ein kleines bisschen, denn eigentlich war sie ja noch immer schlecht gelaunt. Beziehungsweise wollte Isbjorg schlecht gelaunt sein. Warum genau, wusste sie selbst nicht.
 

„Das wüsstest du gerne, was?“

„Würde ich sonst fragen?“, murmelte er und Isbjorg grinste tatsächlich keck auf. Sehr von sich selbst überzeugt, ging sie einen Schritt auf ihn zu und legte den Kopf schräg. Er war mehr als eindeutig darauf hinaus, sie kennen zu lernen. Also warum nicht, fragte sie sich. Sie war im Urlaub. Und zu einem guten Urlaub, gehört auch mal ein guter Flirt. Und so lächelte sie ihn verführerisch an, der Blick neugierig musternd.

**„Ich bin der Finger, der Nachts deine Wirbelsäule hinunter gleitet. Ich bin die eiskalte Klinge, die im Dunkeln über das Fleisch ihrer Opfer streicht. Wenn ich traurig bin, wollen alle mich wieder zum Lachen bringen. Und jeder fragt sich: Wer ... ist … diese … Frau?“, flüsterte sie und strich ihm kurz mit dem Zeigefinger über die Brust. Dann ging sie um Law herum, verschränkte lässig die Arme hinter dem Kopf und trat auf den weichen, warmen Sand, des Strandes. Überrascht, aber durchaus interessiert, blickte er ihr hinter her. Während sie über den Sand ging, drehte sie ihren Kopf zur Seite und warf ihm einen kurzen Blick zu, den er lächelnd erwiderte. Dann bewegte er sich auch wieder und holte sie ein.
 

„Und wie soll ich dich jetzt nennen? Finger, oder Klinge?“, fragte er und sie lachte auf.

„Isbjorg oder Is reicht“, erklärte sie und atmete die frische Seeluft ein.

„Schon lange Piratin?“, fragte Law und Is zog sich ihre Schuhe aus. Der warme Sand, grub sich zwischen ihre Zehen und sie blickte sich um. Im seichten Wasser entdeckte sie Ace und Thatch, sowie Sam, Bruno, Olaf und Haruta, die im Sand saßen und sich über die beiden Chaoten, im Wasser kaputt lachten. Da das Wasser hier sehr seicht war, war es auch perfekt für Teufelsfrucht Nutzer geeignet.

„Nein. Noch nicht sehr lange“, antwortete sie ihm und fing den Blick von Sam auf, die ihr freundlich entgegen lächelte und winkte. Is winkte zurück und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder Law.

„Und wie viele Menschen hast du schon getötet?“, fragte er mit einer Gelassenheit, als würde er einfach schlicht nach der Uhrzeit fragen.

„Keine Ahnung. Ich habe irgendwann nicht mehr mit gezählt, weil ich eine Assassine bin. Das Töten von Menschen ist mein täglich Brot. Nun ja... war mein täglich Brot. Seit ich zu Vaters Crew gehöre, ist das alles etwas ruhiger geworden“, plapperte sie locker darauf los und Law musterte sie überrascht.

„Eine richtige Assassine?“, fragte er neugierig und sie nickte.

„Und was war dein spektakulärster Mord?“, fragte er und wurde immer neugieriger. Es war kein Geheimnis, dass Trafalgar Law sich besonders für solcherlei Themen interessierte. Is hingegen lachte auf.
 

„Ich würde sagen, der Mord an der Cousine des Kaisers. Also des Kaisers, von unserem Kontinent. Ich hatte nämlich den Auftrag, sie während ihrer Hochzeit zu töten. Erfreulicherweise hatte ich einige Möglichkeiten, wie ich das erledigen sollte. Es durfte nur niemand anderes verletzt werden und sie sollte genau dann sterben, wenn sie und ihr Gatte, die Hochzeitsrede zu den Gästen hielten. Ich habe mich damals auf die Festungsmauer geschmuggelt. Tja, die alten Gebäude mit ihren porösen Statuen. Zu dumm, dass genau solch eine brüchige Statue genau über dem Balkon hing, wo die Braut und ihr Bräutigam standen. Und noch dümmer war es für sie, dass sie direkt darunter stand. Es war zum einen der leichteste Auftrag, aber dennoch der spektakulärste, weil es einfach bizarr war. Der glücklichste Tag ihres Lebens, war zugleich auch ihr schlimmster Tag. Irgendwie grausam“, erklärte sie ihm und lächelte auf. Law nickte und grinste ebenfalls. Und so gingen die beiden noch eine ganze Weile am Strand entlang, löcherten sich mit Fragen und plauderten ausgelassen, als würden sie sich schon Jahrzehnte kennen.
 

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** Ein abgewandeltes Zitat von Jeanette Voerman, Vampir vom Malkavianer Clan und eine der Haupt Charaktere aus „Vampires the Masquerade – Bloodlines“.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  ChocolatCosmos
2012-04-19T20:11:08+00:00 19.04.2012 22:11
kaum geht die schule wieder an, nichts als stress ;D und dann schau ich grad rein und was seh ich da? 2 NEUE KAPITEL !!!!:DD und jez gehts mir wieder gut ;D jez schaff ich morgen auch noch ^^

also aber jez mal zum kapitel: so das ist ab jetzt mein lieblingskapitel, est die lustige aueinandersetzung mit marco und ich hätt mich beinah nicht mehr eingekriegt, als er sie übers deck geschleift ne geschliffen?^^ .. geschliffen :DD hat, ^^

und dann LAW *_* hach es wird immer besser :)) lawlawlawlawlawlalala

und einfach putzig wie is und marco die ersten anzeichen von eifersucht zeigen ;)

ei ei ei ich freu mich schon voll aufs nächste kapitel, wird bestimmt interessant mit law, yippieh :DD

schreib schnell weiter, ich brauch motivation ^^
<3


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