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Himmelskind

von

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Zwischen Met und Männern

Dunkelheit lag um die Insel, aber definitiv nicht über der Insel. Helle Lichter von Laternen und Lampions, strahlten in und über der Stadt. Die Wege wurden durch Fackeln erhellt und selbst der Strand strahlte in warmen Licht, denn ein Lagerfeuer jagte das andere. Das größte und eindrucksvollste Lagerfeuer hatten aber mit Abstand Whitebeards Kinder auf die Beine gestellt. Ausgelassen feierte die Crew und tanzte johlend ums Feuer. Zu Essen gab es gegrilltes Fleisch und andere Leckerbissen, die in das Lagerfeuer gehalten wurde. Zu trinken natürlich wie immer Sake und Bier.
 

Lachend näherten sich zwei Stimmen, von der eine Stimme mittlerweile wohlbekannt war, in der Crew.

„Nein, das hast du nicht getan...“, lachte Isbjorg los, gefolgt von dem leisen Lachen eines Mannes.

„Na doch. Wenn ich es dir doch sage“, antwortete dieser und die Crew erkannte die beiden mittlerweile, weil sie ins Licht der vielen Lagerfeuer traten.

„Du bist so dreist“, gackerte die Nordfrau los und hielt sich den Bauch vor Lachen.

„Mh... Ich weiß“, gluckste Law und strich sich mal wieder über seinen Kinnbart. Dann warf er Whitebeard und seiner Crew einen gleichgültigen Blick zu, die Law allesamt kritisch musterten.

„Jetzt starrt mich nicht so an, ich hab sie euch ja wohlbehalten zurück gebracht“, meinte er gelassen und zuckte mit den Schultern. Is hingegen warf ihren Crew Kollegen einen ernsten Blick zu.

„Dann noch einen schönen Abend, Is. Sehen wir uns morgen?“, fragte er sie leise und lächelte mild.

„Na unbedingt! Wir müssen das Thema von vorhin, ja schließlich noch zu Ende diskutieren“, antwortete Isbjorg begeistert und Law nickte.

„Oder warum schaust du später nicht noch in der Bar an der Hauptstraße vorbei? Dort treffe ich mich gleich mit meiner Crew“, erklärte er und sie dachte darüber nach.

„Vielleicht. Mal schauen“. Und mit einem Grinsen im Gesicht, verabschiedete sie ihn und ging zu ihrer Crew, die sie eindringlich musterten.
 

Ace war der Erste der reagierte und sich vor sie stellte. Er griff ihre Arme, hob diese an und untersuchte sie eindringlich.

„Ähm... Ace? Hast du gesoffen?“, fragte sie irritiert und riss sich los.

„Nein. Zumindest nicht viel. Ich muss mich doch vergewissern, dass du noch alle Körperteile hast!“, nuschelte er und wirkte erschüttert darüber, dass sie so etwas fragen konnte. Denn immerhin wussten fast alle aus der Crew über Laws Teufelskräfte bescheid. Und die Tatsache, dass sein Beiname „Chirurg des Todes“ war, machte die Crew sicherlich nicht ruhiger, wenn Isbjorg sich mit ihm traf.

„Du spinnst doch!“, zischte sie und setzte sich zwischen Sam und Marco, ans Feuer.

„Warst du die ganze Zeit spazieren gewesen?“, fragte Sam irritiert und Bruno reichte ihr einen Teller mit frisch gegrilltem Fleisch.

„Danke Bruno. Ja war ich und ich sag euch, mir fallen gleich die Füße ab“, murmelte sie und biss herzhaft in ihr Steak.

„Was hast du denn mit Law zu schaffen?“, fragte Marco und musterte sie ernst.

„Nichts. Er hat mich bei meinem Spaziergang begleitet und ich habe mich köstlich amüsiert“, antwortete sie und nahm einen Krug Bier entgegen. Marco hob grübelnd die Augenbrauen und wollte gerade noch etwas sagen, da war sie schon wieder weg. Sam und Haruta hatten Isbjorg von der Menge weggezogen und es sich an einem kleinen Lagerfeuer bequem gemacht. Kichernd fragten sie die Nordfrau aus. Kopfschüttelnd wand Marco den Blick ab, von den drei Frauen. Es dauerte nicht lange und noch mehr weibliche Crew Mitglieder gesellten sich zu den drei kichernden Frauen, sogar zwei Krankenschwestern. Alle hörten gespannt zu, was Isbjorg zu erzählen hatte. Tja, man konnte sagen was man wollte, denn trotz Laws Ruf war er absolut beliebt bei der Frauenwelt.
 

„Isbjorg! Isbjorg, da bist du ja!“, rief ihr lautstark Olaf entgegen, der gerade den Fackel Weg hinunter lief.

„Sei gegrüßt, Bruder“, rief sie ihm entgegen.

„Is, du glaubst mir nie, was ich entdeckt habe!“, keuchte er und ließ sich neben sie in den Sand fallen. Die Frauen in Isbjorgs lustiger Runde, warfen ihm grimmige Blicke zu, denn sie waren alle der Meinung er war jetzt absolut fehl hier am Platz. Doch ignorierte er sie und grinste Isbjorg fast wahnsinnig an, so sehr freute er sich.

„Was ist dir denn passiert Olaf?“, fragte Is und lachte auf.

„Die haben hier Met! ECHTEN Met. Und als wäre das nicht schon Grund zum feiern, haben sie ganz besonderen Met. Richtigen Schwarzdorn-Met aus unserer Heimat!“, brüllte er ihr entgegen und sie riss die Augen auf.

„Das kann doch nicht wahr sein“, zweifelte sie, doch schüttelte er wild mit dem Kopf.

„Ist es aber!“, sprach er fast beleidigt, weil sie ihm nicht glaubte.

„Obwohl. Maven ist eine tüchtige Geschäftsfrau. Es war doch eigentlich klar, dass sie nach draußen exportieren wird, jetzt wo unser Kontinent Teil von dieser Welt ist“, nuschelte sie und musste an Maven Schwarzdorn denken. Die Geschäftsführerin von der Schwarzdorn Brauerei aus Himmelsrand. Maven war eine mächtige Frau. Sie war intelligent und eine ziemlich bissige Geschäftsfrau, die niemals locker ließ, sobald sie ein Geschäft witterte. Und klappte es nicht so wie sie es wünschte, dann hatte sie noch immer die Diebesgilde und die Dunkle Bruderschaft im Rücken, die sie liebend gerne unterstützten.
 

„Hier Is. Ich hab dir eine Flasche mitgebracht. Sie müsste sogar noch kalt sein“, murmelte Olaf und hielt ihr grinsend eine braune Flasche entgegen. Is bestaunte das Etikett und öffnete sie. Überrascht roch sie an der Flasche und lächelte liebevoll auf.

„Danke Olaf. Es ist unverkennbar. Das ist das Logo der Schwarzdorn Brauerei. Ich kann es nicht glauben“, seufzte die Nordfrau und nahm einen vorsichtigen Schluck. Sie ließ sich den Geschmack auf der Zunge zergehen und zu aller Überraschung, füllten sich ihre Augen mit Tränen.

„Das ist es...“, hauchte sie, schluchzte kurz auf und trank noch einen Schluck. Nun liefen ihr die Tränen schon die Wangen herunter.

„Heimat“, flüsterte sie und Olaf legte ihr seine Pranke auf die Schulter. Liebevoll nickte er und sie lächelte breit. Geistesabwesend, wischte sie die Tränen weg und genoss jeden Tropfen aus dieser Flasche.

„Dann kann wohl Law heute doch mit meiner Anwesenheit rechnen. Ich sage: Bruder lass uns die Bar stürmen. Ich will Met!“, jubelte sie und Olaf stimmte mit ein.

„Ich komm mit“, trällerte Sam und die Drei standen auf.

„Ich auch“, brummte Marco und fragend blickte Isbjorg ihn an.

„Du hast mir schon so oft die Ohren voll geheult, weil wir euer Gesöff nicht an Bord haben. Jetzt will ich das auch mal probieren“, meinte er beiläufig und die Vier gingen hoch Richtung Stadt.
 

Nach einem kurzen Marsch, standen die Vier vor der besagten Bar. Von drinnen hörten sie viel Lärm, Stimmengewirr, lachende Männer und Frauen, sowie Musik und Gläser die gegen einander stießen.

„Auf geht´s“, trällerte Is und stieß die Tür auf. Fast augenblicklich danach verstummten alle und selbst das Klavier wurde nicht mehr gespielt. Tuschelnd unterhielten sich die Leute in der Bar, aus verschiedensten Banden, die zusammen feierten.

„Da ist Whitebeards neue Tochter“.

„Saß sie nicht auf Jozus Schulter?“

„Schau mal, der Vize ist auch dabei“.

„Da steht der rote Teufel“.

Fast beleidigt blickte Olaf in die Runde und ärgerte sich, weil er scheinbar noch keinen Ruf in den anderen Crews hatte.

„Isbjorg! Schön dich zu sehen!“, rief ihr Trafalgar Law entgegen und die junge Frau grinste auf. Die anwesenden Piraten schauten irritiert zu Law, der ihre Blicke gleichgültig erwiderte und mit den Schultern zuckte.

„Olaf? Bestellst du mir schon mal einen Met mit? Ich sag nur kurz Hallo“, fragte sie ihren Stammesbruder, der nickte. Und als sie sich zum gehen bewegte, packte Marco sie fest am Arm.

„Du gehst da nicht hin!“,zischte er leise und sie blinzelte irritiert.

„Sagt wer? Du?“, fragte sie und grinste belustigt.

„Ja, ich!“

„Ach und warum?“, fragte sie und funkelte ihn zornig an.

„Weil er gefährlich ist“, knurrte Marco zurück.

„Wieso? Weil er ein Pirat ist? Oh stell dir vor, mein Kommandant! ICH bin auch Pirat! Und DU auch!“ schnauzte sie ihn an und stocherte fest mit dem Zeigefinger auf seine Brust ein. Die anwesenden Piraten brachen in Gelächter aus und Marco knurrte auf.
 

„Tu was ich dir sage!“, zischte er.

„Tu was ich dir sage..“, äffte sie ihn nach und grinste herausfordernd. Beide erdolchten sich mit ihren Blicken und Sam, die beschämt den Kopf schüttelte, hätte es nicht gewundert wenn Blitze aus ihren Augen geschossen kämen. Isbjorg hatte es satt, dass er sie wie ein kleines Mädchen behandelte! Sie war alt genug um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Und auch wenn dieser Gedanken pubertär trotzig klang, hatte sie ja nicht unrecht. Immerhin war sie ende Zwanzig und eine erwachsene Frau, die offiziell verheiratet war, schon unzählige Male dem Tod ins Auge geblickt hatte und jahrelang alleine auf hoher See unterwegs war.

„Was ist dein Problem, Marco?“, fragte sie erstaunlich ruhig, aber dennoch vollkommen ernst.

„Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Du kennst diesen Kerl nicht. Er ist grausam und gefährlich!“, zischte er und ihm war es egal, dass alle mithörten.

„Bin ich auch“, murmelte sie beiläufig und grinste auf.

„Bist du etwa eifersüchtig?“, fragte Isbjorg und starrte ihn verständnislos an.

„Nein“, meinte er kühl und sie seufzte leise. Erschrocken blickte sie auf.

„Vorsicht! Hinter dir!“, rief sie laut auf und deutete an, sich zu ducken. Ruckartig drehte er sich um und es erwartete ihn eine kahle Wand und ein Fenster. Kochend vor Wut drehte er sich zu Is zurück, doch die schlenderte schon durch den Schankraum, manövrierte sich an Tischen, Stühlen und Piraten vorbei und tänzelte schließlich zu Law hinüber.

„Das funktioniert auch immer wieder“, lachte sie auf und grinste breit. Die meisten Piraten kriegten sich kaum noch ein vor Lachen und Marco, Sam und Olaf suchten sich einen freien Tisch. Wütend funkelte der Phönix zu Is herüber, die das jedoch nicht mitbekam. Denn sie saß neben Law und dieser stellte Is gerade seine Crew vor.
 

„Freut mich euch alle kennen zu lernen“, begrüßte sie die Heart Piraten, als Olaf auf sie zu kam.

„Hier, Schwester“, murmelte er, nickte den Piraten zu und reichte ihr die Flasche Met.

„Danke Olaf. Du bist der Beste. Ach Leute. Das ist übrigens Olaf, mein Stammesbruder“, meinte Isbjorg und schlang einen Arm um seine breiten Schultern. Dann hielt sie ihm ihre Flasche, zum anstoßen bereit hin, was er auch sofort erwiderte.

„Auf die Heimat“, rief Is und ihre Flaschen klirrten aneinander.

„Auf die Heimat“, antwortete Olaf.

„Und auf Ulfric!“, meinte sie noch, hob die Flasche an und trank einen kräftigen Schluck. Olaf nickte begeistert und trank ebenfalls.

„Ich geh wieder zu den anderen“, meinte Olaf, nickte allen zu und verschwand zurück an den Tisch, wo gerade Sam mit Marco diskutierte.

„Was trinkst du da eigentlich?“, fragte Law neugierig und Isbjorg hielt ihm die Flasche hin.

„Schwarzdorn Met“, erklärte sie kurz und er nahm die Flasche entgegen. Vorsichtig trank er einen Schluck und zog eine Augenbraue hoch.

„Herb und süß. Mh, okay. Ist nicht unbedingt mein Fall, aber wenn es dir schmeckt“, murmelte er und gab Is ihre Flasche zurück.

„Met ist das Grundnahrungsmittel unserer Heimat“, lachte sie auf und trank einen kräftigen Schluck. Grinsend beobachtete der Käpt´n der Heart Piraten sie.

„Ich hoffe du nimmst das meinem Kommandanten nicht übel. Er ist... manchmal schwierig“, erklärte Isbjorg leise und Law winkte ab.

„Kein Problem. Er macht sich ja nur Sorgen. Außerdem bin ich solche Reaktionen schon gewöhnt“, murmelte er und sie stießen an. Erfreut trank Is ihren Met und wurde zunehmender in die Gespräche von Laws Crew verwickelt.
 

Gerade philosophierte sie mit Penguin, über die Kunst des Ausweichens, als die Bar Tür erneut aufging. Flüchtig blickte Isbjorg, während des Sprechens zur Tür und ihr Blick wurde ernst.

„Die schon wieder...“, grummelte sie und verzog kurz das Gesicht. In der Tür stand Elena und begrüßte die Piraten im Schankraum. Viele prosteten ihr zu und grüßten, einige pfiffen. Elenas Blick musterte kurz Isbjorg und sie wirkte verwundert darüber, dass die Nordfrau inmitten der Heart Piraten saß. Dann entdeckte sie Marco, der immer noch mit Sam wild am diskutieren war und sich furchtbar aufzuregen schien. Ihr Gesicht hellte sich prompt auf. Elegant schritt sie zu Whitebeards Vizen herüber, mit einem deutlichen Hüftschwung.

„Die Frau ist ja mal absolut peinlich...“, zischte Isbjorg, bestellte sich einen neuen Met und blickte grummelnd, wieder zu ihrem Gesprächspartner.

„Du scheinst Elena nicht zu mögen?“, fragte Law und lächelte sie an.

„Ist das so offensichtlich?“, fragte sie ironisch und Law nickte.

„Außerdem scheint sie sehr auf deinen Kommandanten abzufahren“, gluckste Shachi, ein Mitglied von Laws Bande.

„Siehst du. Die Frau ist nicht nur peinlich, sie hat auch noch einen beschissenen Geschmack“, zischte sie und nahm ihren Met von einer Bedienung entgegen.

„Was hat sie dir denn getan?“, fragte Shachi und Is verdrehte die Augen.
 

„Nichts. Ich kann sie einfach nicht leiden. Sie ist mir schlicht und ergreifend unsympathisch“, nuschelte sie, trank ihre Flasche in einem Zug leer und brüllte nach einer Neuen. Nickend huschte eine der Kellnerinnen zur Theke.
 


 

Im Laufe des späten Abends, füllte sich immer mehr die Bar. An allen Ecken und Enden, tummelten sich Piraten, die sich fleißig betranken und sich gegenseitig ihre Abenteuer erzählten. Seit einer geschlagenen Stunde brabbelte Elena schon Marco zu, der nur stumm zuhörte, gelegentlich nickte und ein Bier nach dem anderen trank. Leise seufzend blickte er auf und sah gerade noch wie Isbjorg und Law die Bar verließen. Überrascht blinzelte er auf und unterbrach Elena.

„Du, ich brauch ein bisschen frische Luft. Alleine“, nuschelte er und verschwand Richtung Tür. Überrascht und fast ein bisschen beleidigt, blickte Elena ihm hinterher.

„Na wenn du meinst...“, murmelte sie und verwickelte Sam in ein Gespräch, denn die beiden Frauen kannten sich ja auch schon ein bisschen. Marco trat hinaus in die milde Nachtluft und blickte sich um, doch keine Spur von Isbjorg. Sorge machte sich in ihm breit und seine Alarmglocken läuteten schrill, in seinem Kopf auf. Instinktiv ging er nach rechts, Richtung Hafen. Kurz vor einer Wiese hielt er inne und blieb im Schatten eines Gebäudes stehen, denn er sah Is und Law auf einem Zaun sitzen, der um die Wiese herum stand. Sie saßen mit dem Rücken zu ihm und blickten in den Sternenhimmel.
 

„Und du bist ein vollwertiges Mitglied bei Whitebeard?“ fragte er leise und Marco horchte auf.

„Noch nicht. Also, ich wurde aufgenommen, aber mir fehlt noch sein Zeichen. Erst wenn ich das habe, bin ich ein vollwertiges Mitglied“, erklärte sie und Law nickte.

„Hättest du nicht Lust, zu uns in die Crew zu kommen? Ich weiß, die Fragen kommt plötzlich, aber solange wie du noch kein vollwertiges Mitglied bist, kannst du ja immer noch aussteigen. Es wäre großartig, dich in der Crew zu haben“, murmelte Law und Isbjorg blickte ruckartig in seine Richtung. Marcos Gesicht verzog sich wütend und am liebsten wäre er aus den Schatten getreten und hätte Trafalgar Law eine Szene gemacht, welche mit Sicherheit in einem erbitterten Kampf geendet wäre. Is gluckste.

„Ich bin überrascht, dass du mich das fragst und echt gerührt...“, doch Law unterbrach sie prompt.

„Und du wärst in einer übersichtlicheren Crew. Denn ich kann mir vorstellen, dass diese riesige Crew auf Dauer nervig sein kann. Ständig dieser Krach und diese Fülle an Männer und Frauen an Bord“, sprach er weiter.

„Aber...“, versuchte Is einen neuen Ansatz, doch er redet einfach weiter.

„Und du müsstest dich nicht mehr mit Whitebeards Vizen herum schlagen und streiten...“

„Dürfte ich vielleicht mal aussprechen?!“, zischte sie genervt auf und Law verstummte.

„Erstens! Ich habe Whitebeard meine Treue geschworen. Er ist jetzt mein Vater. Zweitens! Die große Crew ist toll. Es gibt jeden Tag Spaß und Aktion. Sie sind meine übergroße Familie und ich liebe sie alle. Na ja fast alle. Es wird niemals langweilig. Und Drittens! Das mit Marco, das verstehst du nicht. Er ist ein nerviger Idiot, der aussieht wie eine Ananas, doch ich brauche seine Dickschädel. Ich brauche es einfach, mich mit ihm zu zoffen und auch mal zu prügeln. Er ist mein Kommandant und auch wenn unser Verhältnis häufig schwierig ist, habe ich ihn gern. Und ich respektiere ihn. Und es macht so unheimlich viel Spaß, ihn zu ärgern“, erklärte sie und lächelte breit den Sternenhimmel an. Auch Marco kam nicht drum herum, dass sich ein Lächeln auf seinem Gesicht schlich. Und er kam sich plötzlich so schäbig vor, dass er ihr hinterher spionierte. Aber er machte sich nun mal Sorgen, denn er traute Law nicht. Er beschloss noch Laws Reaktion abzuwarten und dann wollte er einfach wieder in die Bar verschwinden. Is hatte es nicht verdient, dass man sie beschattete.
 

„Na gut. Ein Versuch war es wert. Trotzdem schade“, murmelte Law und grinste sie an.

„Kann man nichts machen. Mein Herz gehört schon dem alten Herrn und seiner Crew“, kicherte sie und sprang vom Zaun. Sie zog sich die Schuhe aus und ging gemütlich über die feuchte Wiese. Law begleitete sie.
 


 

„Ich gehe aber wieder zurück zu meinen Crew Kollegen und Elena. Immerhin habe ich Olaf hier hoch geschliffen, um mit ihm den Met zu genießen. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Law“, murmelte Is vor der Tür zur Bar. Und sie traute sich das erste Mal, ihn zu umarmen. Überrascht erwiderte er die Umarmung und wuschelte ihr durch die Haare.

„Wünsche ich dir auch, Kleines“, murmelte er und gluckste. Dann gingen sie in die Bar. Is warf ihm noch einen freundlichen Blick zu und drängelte sich dann zum Tisch ihrer Crew Kollegen. Kurz blieb sie stehen und musterte den Tisch, denn Marco fehlte. Dafür saß jetzt Vitus und Thatch mit am Tisch. Kühl musterte sie ihren Gegenspieler und setzte sich zu Sam.

„Is, da bist du ja wieder“, begrüßte der rote Teufel die Nordfrau und Is nickte.

„Wo ist denn Marco?“, fragte sie irritiert, „und was will dieser Vollpfosten hier?“, brummte sie und erdolchte Vitus mit ihrem Blick.

„Marco ist frische Luft schnappen“, murmelte Sam zurückhaltend, denn sie fürchtete schon, dass Is und Vitus wieder aufeinander los gehen würden. Isbjorg hingegen nickte nachdenklich und ihr wurde gerade etwas klar. Also hatte sie sich das vorhin doch nicht eingebildet. Doch wurden ihre Gedankengänge gestört.

„Und ich gehöre immer noch zur Crew, genauso wie du! Warum kriechst du nicht weiter diesem anderen Piraten in den Hintern, anstatt hier Streit zu suchen!?“, zischte Vitus und Is verdrehte genervt die Augen. Sie wollte gerade los wettern, doch war Thatch schneller.

„Gut jetzt! Hier wird nicht gestritten. Dieser Tisch ist heute Abend, der Tisch des fröhlichen Saufgelages und nicht der Tisch des Zorns“, rief die Haartolle mit seinem charmanten Humor und Is musste sogar auflachen.

„Genau. Ignoriert euch doch einfach. Heute fing immerhin unser wohlverdienter Urlaub an. Und deswegen habe ich kein Bock darauf, hier zu sitzen und einem erbittertem Streit zuzuhören, der sowieso wieder in Gewalt enden wird!“, zischte Sam los und musterte Olaf.

„Das Gleiche durfte ich mir auch schon anhören...“, nuschelte Olaf zu Is und winkte eine Kellnerin zu sich. Er bestellte zwei Flaschen Met und grinste seine Schildschwester breit an, die das Lächeln sofort erwiderte.
 

Die Bartür flog auf und Marco betrat wieder das Lokal. Er hatte sich, nach dem Lauschen, spontan um entschieden und ist ein bisschen durch die Straßen der Stadt gewandert. Überrascht blickte er auf, als er Isbjorg nicht mehr bei Law sitzen saß. Sein Blick wanderte durch den Raum und er entdeckte sein Sorgenkind, bei seinen Crew Kollegen und Elena. Langsam ging er zum Tisch und Is blickte auf. Sie schenkte ihm ein mildes Lächeln und er nickte ihr zufrieden zu. Dann setzte er sich auf den einzigen freien Platz, also direkt neben Is.

„Na? Kennst du uns doch noch?“, neckte er sie und sie streckte ihm mal wieder die Zunge raus.

„Aber gerade so“, kicherte sie und trank einen Schluck.

„Ach, ist das dieser Met, von dem ihr erzählt habt?“, fragte er und Isbjorg nickte begeistert. Sie reichte ihm ihre Flasche und stutzig nahm er sie entgegen, trank einen Schluck und nickte anerkennend.

„Hey, das schmeckt nicht schlecht“, murmelte er überrascht und Is nahm ihre Flasche zurück.

„Dir schmeckt das? Also ich finde es absolut widerlich. Und ich verstehe nicht, warum meine Großmutter so ein Gesöff importieren lässt“, zischte Elena und trank weiter ihren Sake.

„Tja Schätzchen. Ich würde sagen, deine Großmutter ist eine ganz tolle Frau“, murmelte Is gleichgültig und Elena funkelte sie wütend an.

„Ich rede morgen mal mit Vater, ob wir davon eine Ladung mitnehmen“, grübelte derweil der Phönix und ignorierte die kühlen Blicke, die sich die beiden Frauen zuwarfen.

„Das wäre großartig“, freute sich Isbjorg und Olaf lachte begeistert auf.
 

Im Laufe der Nacht verschwanden zunehmend mehr Piraten, auch die paar Crew Mitglieder von Whitebeard. Zuletzt saßen nur noch Marco, Isbjorg, Elena und Olaf am Tisch. Auch Law und seine Crew war mittlerweile verschwunden und der Schankraum wurde immer leerer.

„Isbjorg. Und aus welchem Meer kommst du?“, fragte Elena neugierig, aber durchaus distanziert. Und Isbjorg wusste sie spielte darauf an, aus welchem der Blues sie kam.

„Ich weiß nicht zu welchem Blue mein Kontinent gehört. Ich komme aus der neuen Welt und wenn du fragst welches Meer, würde ich wohl sagen Geistermeer. Das ist zumindest das Meer, welches an meine Heimat grenzt. Ich glaube Tamriel liegt noch nicht mal in den Blues, sondern auf der Grandline“, murmelte sie und lehnte sich müde zurück.

„Was? Du kommst aus der neuen Welt?“, fragte sie und wirkte sogar begeistert. Is nickte.

„Olaf auch“, sprach sie für ihren haarigen Freund, der gerade geistesabwesend die Goldbraune Flüssigkeit in seiner Flasche begutachtete. Als er seinen Namen hörte, blickte er auf.

„Was war?“, fragte er und Is lächelte lieblich.

„Es ging um Himmelsrand, Bruder“, gluckste Is.

„Ja. Ich komme aus Rifton. Das ist die Stadt, wo dieses wunderbare Getränk hergestellt wird“, erklärte Olaf und trank seine Flasche leer.

„Und ich aus Windhelm“, erklärte Is und Elena nickte anerkennend.

„Die Städte kenne ich. Wir waren vor einiger Zeit in dem besagten Himmelsrand, weil meine Großmutter dort einige lukrative Geschäfte abschließen wollte. In Windhelm gingen wir vor Anker und sind dann mit einer Kutsche, unter anderem auch in Rifton gewesen, wo wir Maven Schwarzdorn kennen lernen durften“, erklärte Elena und Isbjorg beugte sich weit nach vorne. Elena wich erschrocken zurück, weil Isbjorgs Reaktion so plötzlich kam.
 

„Du und deine Oma wart in Windhelm? Wie sieht die Stadt aus? Hat sie schon Spuren vom Krieg? Habt ihr Ulfric getroffen? Leben die Argonier immer noch am Hafen? Wart ihr im Grauen Bezirk? Wie geht es den Dunkelelfen?“, überschüttete Is sie plötzlich mit Fragen, dass Marco vor Schreck zusammen zuckte, denn Is wurde regelrecht panisch und laut.

„Bitte Elena. Ich muss das wissen!“, hakte sie nach und die Piratenenkelin nickte.

„Ja wir waren in Windhelm. Furchtbar kalter Ort. Wie kann es nur so unheimlich kalt sein? Also irgendwelche Spuren vom Krieg habe ich nicht gesehen. Die Brücke zu den Ställen, sah etwas demoliert aus, aber nicht sehr schlimm“, fing sie an und Isbjorg seufzte erleichtert.

„Oh gut. Es hat sich nichts verändert“, nuschelte die Nordfrau und Olaf aus einem Mund.

„Ulfric... Du meinst den Herrscher da aus der Stadt? Ja den haben wir kurz kennen gelernt. Man erklärte uns, dass es so Sitte wäre in eurer Heimat, sich beim Jarl vorzustellen, wenn man neu in der Stadt war. Und das haben wir getan. Argonier? Das sind diese Echsenwesen, richtig? Ja, ein paar lungerten am Hafen herum und haben gearbeitet. Und durch den Grauen Bezirk sind wir auch gegangen. Mussten wir ja um in die Stadtmitte zu kommen. Da waren einige Wesen mit dunkler Haut und roten Augen, die uns skeptisch musterten“, erklärte sie weiter und Isbjorg nickte dankbar.

„Danke für die Informationen. Es ist noch alles beim alten“, nuschelte Is und lehnte sich wieder zurück. Ein stummes Gähnen schlich sich über ihr Gesicht.
 

„Mh, ich bin auch müde und werde jetzt zurück zum Schiff gehen. Kommt ihr mit?“, fragte Marco leise und streckte sich.

„Ich bleib noch ein bisschen“, nuschelte Olaf.

„Ich komme mit. Ich bin hundemüde“, murmelte Is und die beiden standen auf.

„Gute Nacht“, nuschelte Isbjorg und Marco, wie aus einem Mund und gingen Richtung Tür. Nickend wurden die beiden verabschiedet. Elena und Olaf verfielen sofort in ein Gespräch, denn Olaf hatte einige Fragen zu Rifton. Im Gegenzug beantwortete Olaf ihr alles Mögliche über Himmelsrand, wenn sie Fragen hatte. Draußen fackelte Isbjorg nicht lange und ehe Marco hätte reagieren könnten, sprang sie ihm auf den Rücken.

„Trag mich“, forderte sie und lachte auf.

„Warum sollte ich dich tragen?! Du kannst alleine Laufen“, nuschelte er und versuchte sie abzuschütteln, doch hatte sie ihre Beine zu gut um ihm geschlungen.

„Ach komm schon. Mir ist schwindelig und ich bin müde. Außerdem schuldest du mir was!“, forderte sie weiter und er horchte auf.

„Was soll ich dir denn bitte schulden?“, zischte er und wurde allmählich genervt.

„Du hast mir hinterher spioniert und mich belauscht. Außerdem tut mir mein Bauch unheimlich weh, wo du heute morgen so erfolgreich fest rein getreten hast“, murmelte sie beiläufig und Marco horchte auf.

„Du... du weißt das ich das Gespräch gehört habe?“, fragte er irritiert.

„Natürlich. Ich weiß nicht ob du mir absichtlich hinterher spioniert hast, aber das du gelauscht hast, kannst du nicht abstreiten. Und bevor du fragst, ich habe leise deine Schritte gehört und sie sofort erkannt“, kicherte sie und legte ihr Kinn auf seine Schulter.

„Is hör zu, ich wollte nicht...“

„Ist schon okay Marco. Du brauchst es mir nicht erklären und dich entschuldigen, auch nicht. Du hast dir Sorgen gemacht, also sehe ich das nicht so ernst. Trägst du mich jetzt oder muss ich mich selbst zum Schiff zurück quälen?“, fragte sie und gähnte herzhaft. Marco seufzte leise, warf ihr einen kurzen Seitenblick zu und ging mit ihr im Huckepack Richtung Schiff.

„Danke“, nuschelte sie noch und blickte in den Sternenhimmel.



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