Zum Inhalt der Seite

Jahrtausendhexer

Krieg um das Eroberte Meer
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

In die Nacht

Ain.

Mentis' Stimme klang wie ein Hilferuf. Leise, klar, ruhig, eindringlich – und verzweifelt. Erschrocken senkte der junge Jahrtausendhexer die in Abwehr erhobenen Hände und der Wind des weißen Elementarmagiers riss ihn von den Füßen und schmetterte ihn hart gegen einen der Blöcke, die die Weißen aufgestellt hatten, um der großen Übungshalle mehr Struktur zu geben. In den letzten Tagen hatten sie aus unerfindlichen Gründen größten Wert auf magischen Nahkampf gelegt. Mit jeder Einheit griffen Ain mehr Magier zugleich an. Doch Ain hatte verstanden, dass ihm dieses Kampftraining nur helfen konnte, sobald er und Luka es in die Freiheit geschafft hatten.

Nach Mentis' Verschwinden vor ziemlich genau einer Woche, hatte Ain einige Zeit gebraucht, um sich wieder zu fangen. Doch woher auch immer er seine Zuversicht nahm, er sah dem Treffen mit Luka Dragh'ny erwartungsvoll entgegen. Sobald er den Palast verlassen hatte, würde er nach seinem Freund suchen und auch ihn endlich aus seinen Fesseln lösen. Es fiel ihm schwer, sich einzugestehen, dass die Worte des stets verwirrt wirkenden Weißen mit den zerzausten Haaren ihm neuen Mut gegeben hatten. Erst, als der Heiler Luka erwähnt hatte, war es Ain gelungen, das Chaos in seinem Kopf zu ordnen, ja, überhaupt wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

Ihm wurde weiß vor Augen, die gesamte Welt schien sich aufzulösen. Der Schmerz in seinem Hinterkopf allerdings war umso realer und pochte dumpf, während Mentis' Stimme in Ains Ohren nachhallte und immer leiser wurde.

Ain kniff die Augen fest zusammen, in der Hoffnung, das durchdringende Weiß würde sich wieder zum hässlichen, gewohnten Weiß der Halle wandeln. Irgendwo an seinem Hinterkopf spürte er warmes Blut, während sich auch von vorne eine gewaltige Hitzewelle näherte. Noch immer blind und in der Hoffnung, gegen kein Hindernis zu stoßen, rollte er sich zur Seite und griff förmlich nach dem Feuerstrahl, den ein anderer Weißer ohne Rücksicht auf ihn schoss. Er holte aus, spürte, wie das Element einen wütenden Ring um ihn herum bildete und schickte die Feuerfront in alle Richtungen, um einen Moment Zeit zu gewinnen. Langsam konnte er wieder Konturen ausmachen. Seine Angreifer hatten sich ausweichend einige Meter zurückgezogen.

Hatte er sich das nur eingebildet? Er war sich sicher, Mentis gehört zu haben. Klar und deutlich war seine Stimme durch Ain gefahren wie ein Blitz. Er versuchte, in sich zu hören, doch die Weißen ließen ihm keine Zeit. Kaum stand er wieder einigermaßen sicher, riss ihn eine gewaltige Welle von den Füßen und warf ihn mit der Macht des Wassers gegen die äußere Wand der Halle. Wie in einem Reflex hüllte Ain sich in das Element und ließ es den Aufprall abfangen. Verärgert, dass sie ihm nicht die Gelegenheit ließen, sich auf Mentis zu konzentrieren, schickte er das Element in Form von spitzen Eiszapfen auf seine Angreifer zurück. Er brauchte Zeit und es gab nur einen einzigen Weg, wie er die gewinnen konnte: Er musste aufhören, sich nur zu verteidigen, er musste mindestens ein oder zwei Weiße davon abhalten, ihn weiter zu attackieren. Mit einem Orkan im Rücken fuhr er unter seine Angreifer. Er konnte nicht lange überlegen, wollte das Moment der Überraschung ausnutzen. Er ballte die Faust. Warum war er nicht früher darauf gekommen, dass Magie nicht die einzige Form des Kampfes war? Wie einfach es den Weißen doch immer wieder fiel, seine Gedanken in eine Richtung zu lenken, die ihnen Recht war, sein ganzes Wesen zu beeinflussen. Nur dank Mentis war es ihm gelungen, ein gewisses, wenn auch schwaches Selbst zu entwickeln. Das Treffen mit Luka hatte Ain seine Mängel als Person erst richtig bewusst gemacht.

Er schlug zu. An der Schläfe getroffen klappte der Feuermagier augenblicklich ohnmächtig zusammen, ohne die Möglichkeit, sich zu verteidigen. Ain biss die Zähne zusammen. Er bevorzugte eindeutig den magischen Angriff – seine Fingerknöchel schmerzten, als hätte er gegen Stein geschlagen. Wie im Rausch nutzte er seinen eigenen Schwung und wirbelte weiter zu seinem nächsten Angreifer, dem Windmagier, der für die Verletzung an seinem Hinterkopf verantwortlich war.

Ain, pass auf! Wie ein Knall fuhr Mentis' Stimme durch Ains gesamten Körper. Etwas spitzes traf ihn am Hals und er verlor das Gleichgewicht. Stolpernd kam er zum Stehen und tastete irritiert nach der Spritze mit dem Betäubungsmittel, die dort steckte. Seine Beine gaben nach und er stürzte hart zu Boden.

„Das wurde aber auch Zeit“, schnaufte einer der Elementarmagier ärgerlich. „Was war denn auf einmal los?“

Weitere Weiße betraten die Halle. Der Windmagier fluchte. „Das war verdammt gefährlich!“, schrie er die Anderen an. „Wer weiß, was er hätte anrichten können!“

Ains Körper war vollständig gelähmt. Er sah nichts als Boden und die Füße der Weißen. Sein eigener Atem klang laut und schwerfällig in seinen Ohren. Er verstand die Weißen noch weniger als je zuvor. Wozu dienten diese Übungseinheiten, wenn sie ihn stoppten, sobald er effektiv in die Offensive ging? Fürchteten sie ihn denn so sehr? Hatten sie einen Grund dazu?

„Gar nichts wäre passiert“, zischte Ferres. „Seine Magie funktioniert nur, so lange wir es zulassen. Reg dich ab und achte auf deinen Tonfall.“

Finger tasteten nach Ains Puls. „In spätestens einer Stunde bist du wieder da“, flüsterte der seltsam freundliche Heiler mit dem wirren Haar kaum hörbar. Ain hätte gerne genickt, aber er konnte es nicht mehr. Müdigkeit übermannte ihn, diesmal wurde die Welt schwarz. Ain schloss die Augen.

Lass dich gehen.

Auf einmal wieder voller Energie, schoss Ain in die Höhe. „Mentis!“

„Was?“

Ain sah hinab zu Luka, den er scheinbar umgestoßen hatte.

„Was?“

Luka lachte erleichtert. „Ich habe gehört, dass es dir nicht gut geht. Aber du scheinst fit wie ein Lederstiefel zu sein. Und du hast dein Versprechen gehalten und bist gekommen.“

Ain blinzelte verwirrt. Er hatte nichts getan – außer sich tagelang den Kopf zu zerbrechen, wie er Luka alleine finden sollte. Er sah sich um, aber Mentis war nirgendwo zu sehen. Und doch hatte Ain ihn sicher gespürt. Und er hatte seinen Weg zu Luka Dragh'ny gefunden. Die Weißen hatten einen schweren Fehler begangen, als sie ihn betäubt hatten.

„Und?“, wandte er sich an Luka, ohne ihn anzusehen. Sein ganzes Wesen saugte die Natur um ihn herum auf, den Wind, das satte Grün der Blätter und des Grases, das wütende, gräuliche Dunkelblau des Mittagshimmels. Ein Unwetter stand bevor. „Was hast du herausgefunden?“

„Äh, gut. Ich freue mich auch, dich zu sehen“, murmelte Luka schulterzuckend. Dann grinste er breit und Ain konnte nicht anders, als ebenfalls zu lächeln, als Lukas angenehme Wärme ihn umhüllte. Ganz leicht.

Luka erhob sich und klopfte sich umständlich die Hose ab. „Du wirst von gut fünfzig Magiern bewacht, die wir ausschalten müssen“, erzählte er wie plaudernd. „Dann holen wir dich raus aus den Kellern und flüchten.“

Als wäre es das Leichteste auf der Welt. Fünfzig Magier waren nicht zu unterschätzen, Ain selbst hatte schon Probleme mit einer Handvoll von ihnen. Doch noch etwas anderes stimmte ihn skeptisch. Er runzelte in instinktiver Ablehnung die Stirn. „Wer ist 'wir'?“

Lukas Grinsen wurde noch breiter. „Ain, du hast ja keine Ahnung! Hier gibt es so viele Menschen, die dir helfen wollen. Nun gut, zwei Handvoll. Aber wir sind nicht allein!“

Ain konnte nicht glauben, was er hörte. „Warum sollten sie mir helfen wollen?“, fragte er misstrauisch. Vielleicht war es ein Trick, nur eine weitere Idee der Weißen. Er machte einen Schritt zurück und musterte Luka mit seinen hellen Augen. Was, wenn auch Luka Dragh'ny mit seiner gesamten Vergangenheit nur ein neuer Einfall der Weißen war? Wenn dies alles nur ein Test war und die Weißen sich an seinen Reaktionen gütlich taten, ihn analysierten und bewerteten?

Luka schien zu begreifen, was in Ain vorging. Sein Blick wurde ernst. Und weich. „Wir, das sind erst einmal du und ich“, versuchte er, Ain zu besänftigen. „Und Lady Ayslinn, die Tochter Lord Aloins, der hier residiert.“

„Warum sollte sie uns helfen?“ Ain fühlte sich verraten. „Sie gehört zu ihnen!“

Luka wirkte hilflos. Er musste wissen, dass er Ain nicht leicht zufriedenstellen können würde. „Weil sie den Krieg beenden möchte.“

Ain zögerte. Hätte Luka gesagt, es ginge der Lady um ihn, dann hätte er ihm nicht geglaubt. Warum auch sollten Fremde, die er niemals getroffen hatte, um seinetwillen zu ihm stehen. Aber es schien Sinn zu machen. Er nickte nachdenklich. „Und der Weiße mit den wirren Haaren. Gehört er auch zu 'uns'?“

Luka lachte, die Spannung löste sich. „Ständig fährt er sich mit der Hand hindurch. Sein Name ist Noll Kerstein.“

Ain fasste sich unwillkürlich an die Wange. Dort hatte ihn ein Feuermagier an dem Tag besonders heftig erwischt, an dem Noll zum ersten Mal mit ihm gesprochen hatte. „Er ist ein guter Heiler“, sagte er leise.

„Das kann ich nicht beurteilen. Aber er macht mich wahnsinnig mit seiner Art.“ An seinem Ton konnte Ain erkennen, dass Luka es nicht böse meinte. Er setzte sich zu dem jungen Hüter.

„Was ist der Plan? So wie ich das sehe, sind die Weißen... die Magier fast unser einziges Problem. Sie unterdrücken meine Kräfte.“

Luka nickte. „Zu dem Schluss sind wir auch gekommen. Außerdem wissen wir nicht was sie mit dir gemacht haben.“

„Was meinst du?“

„Wir können nicht sicher sein, dass du von hier fort kannst, selbst wenn es uns gelingen sollte, alle Pforten zu öffnen.“

Darüber hatte Ain noch nicht nachgedacht. Dabei war es so naheliegend. Die Weißen wären niemals so naiv, sich einzig auf ihre Anzahl zu verlassen. Zweifelsohne hatten sie Zauber gesprochen, die ihn im äußersten Fall binden würden. Doch Ain wusste, dass sie nicht einmal zwingend Magie brauchten, um ihn unschädlich zu machen – das Risiko wäre viel zu hoch, dass er sie brechen würde. Sie hatten all die Drogen, mit denen sie ihn jederzeit ruhig stellen konnten.

„Was machen wir gegen die Weißen... die Magier?“, fragte er nur und schob die unliebsamen Gedanken mit einem unguten Gefühl zur Seite.

Luka grinste schief. „Wir legen sie schlafen.“

„...Wie?“

„Also, das ist der Punkt, an dem du mit Noll kooperieren musst. Sieh, es ist so. Diese unterirdischen Räume, in denen sie dich festhalten, müssen belüftet werden. Wir werden uns die dafür nötigen Schächte schnappen und ein Gasgemisch in die Gänge blasen, das jeden binnen kürzester Zeit außer Gefecht setzt. Zeit zum Reagieren sollte niemandem bleiben. Deswegen ist es wichtig, dass du darüber Bescheid weißt, weil wir dich dort bewusstlos niemals raus bekommen.“

Ain gab Luka mit einem nachdenklichen Nicken zu verstehen, dass er fortfahren sollte.

„Wenn du weißt, was kommt, kannst du dem Gas allerdings entgegenwirken“, triumphierte Luka. „Die Kraft der Magier sollte schnell nachlassen, während sie das Bewusstsein verlieren. Dann kannst du dich und Noll mit deiner eigenen Magie schützen und Noll kann dich hinaus führen.“

„Wenn das denn wirklich funktioniert.“

Luka zog die Nase kraus. „Glaub mir, das Schlafgas funktioniert ganz hervorragend. Ich durfte es unfreiwillig und unvorbereitet testen. Es ist fast völlig geruchsneutral und nicht zu sehen.“

„Gut... Gehen wir davon aus, bis hierhin verläuft alles nach Plan. Was dann?“ Ain zuckte zusammen, als die erste heftigere Welle des Schmerzes ihn erfasste. Die Weißen rissen seinen Körper aus dem Schlaf. „Fass dich bitte kurz.“

Ein Schatten schien über Lukas dunkles Gesicht zu huschen, doch Ain war sich nicht sicher. Er presste eine Hand gegen die Schläfe, während Luka fortfuhr.

„Der Rest ist eigentlich ganz einfach. Wir spazieren sozusagen von Hinnen und Dannen“, fasste Luka zusammen. „Die Wachaufsichten sind geregelt, wir sind bereit.“

„Was ist mit den Lords und Ladys?“

„So dekadent wie eh und je und völlig abgelenkt. Der ganze Palast wird heute Abend im Chaos versinken, wenn die hohen Herrschaften ungezügelt und mit zu viel feinem Wein abgefüllt durch die Gänge jagen. Lord Aloin hat ein neues Spiel befohlen, um seine Familie und Gäste zu unterhalten. Eine wilde Schatzjagd in den eigenen Gemäuern, wenn man so will. Die Stimmung ist schon jetzt völlig überladen. Selbst, wenn wir gesehen werden, werden wir in dem Trubel kaum auffallen. Sag, was ist los mit dir, du siehst furchtbar aus!“

Ain krümmte sich. „Ich bin auch froh, dass ich mich an diesen Zustand nicht gewöhnen muss“, stöhnte er mühevoll. Er hörte das Blut in seinen Ohren pulsieren, während er sich vor Schmerzen wand. Das alles hatte Mentis bisher für ihn erlitten. Er wusste noch nicht, was die feine Lady, die Luka erwähnt hatte, mit ihm vor hatte, doch er hielt es für besser, mit seinen eigenen Plänen noch hinter dem Berg zu halten.

„Luka Dragh'ny“, presste Ain mit brechender Stimme hervor, „ich überlasse es euch.“ Er sah direkt in Lukas tiefschwarze, schimmernde Augen. „Ich vertraue dir.“

Wenn der Nachthüter etwas erwiderte, so hörte Ain es nicht mehr. Seine Zeit war gekommen, aufzuwachen.

Als sein Körper erwachte, war alles ruhig um ihn. Keine hektischen Stimmen begrüßten ihn zurück in seiner weißen Zelle. Nun musste er auf Noll warten und auf ein Zeichen, dass die Flucht begann.

Plötzlich schloss sich eine eiskalte Hand um seine Kehle und das Gesicht des rothaarigen Weißen erschien in Ains Blickfeld. Ains Herz setzte einen Schlag aus.

Der Mann beugte sich so nah zu ihm herunter, dass ihre Gesichter sich fast berührten. „Ich weiß nicht, was du vorhast“, zischte er, „oder wo du warst. Aber glaub nicht, dass du mich genauso blenden kannst, wie die anderen Versager hier.“

Ain brachte kein Wort heraus, alles in ihm zog sich zusammen. Er versuchte, dem Blick des Weißen auszuweichen.

„Sieh mich gefälligst an“, herrschte dieser ebenso leise wie zuvor. „Was hast du vor? Was planst du?“

Es war, als würde die Zeit still stehen. Der Druck des Weißen auf Ains Kehle wurde stärker, doch seine Hände blieben kalt. Fast unmöglich, dass er ein Feuermagier war. Die Kälte seiner Hand schien sich auf Ains gesamten Körper zu übertragen. Ain schnappte nach Luft. Er wollte instinktiv versuchen, den Weißen abzuschütteln, doch abgesehen davon, dass sein Körper noch zu schwach war und schmerzte, da man sich scheinbar nicht die Mühe gemacht hatte, seine Verletzungen zu heilen, wusste er, dass Widerstand das Dümmste wäre, was er jetzt tun könnte. Aber es fiel ihm den Umständen entsprechend schwer, ruhig zu bleiben. Ahnte Ferres etwas?

„Was macht Ihr da?“

Der kalte Griff um Ains Kehle löste sich, als Noll den Raum betrat und der Weiße mit den rötlichen Haaren sich schnell von ihm abwandte. Ain sog erleichtert frische Luft in seine Lungen und musste husten.

„Nichts, was dich etwas angeht“, entgegnete der Rothaarige arrogant.

„Ich soll nach seinen Verletzungen sehen.“

„Und ich dachte, wir hätten beschlossen, keinen Heiler zu schicken?“

„Es könnte etwas Ernstes dabei sein“, schoss Noll zurück. Seine Stimme zitterte leicht, doch er ließ sich nicht einschüchtern.

Ain musste erneut husten.

Das Misstrauen des herrischen Weißen war geweckt. „Ich werde es prüfen“, sagte er kalt und verließ den Raum mit wehendem Mantel. Mit einem Fingerzeig bedeutete er den beiden Wachen, besonders aufmerksam zu bleiben. Was ihnen natürlich nichts bringen würde.

Mit bangem Blick sah Ain zu Noll. „Sie haben keinen Heiler geschickt“, krächzte er mit trockener Kehle. Es war eine Feststellung, keine Frage.

„Nein“, stimmte Noll leise zu und sah sich verunsichert zu den Wachen um. Er senkte die Stimme zu einem kaum hörbaren Flüstern, als er sich zu Ain setzte, um seine Untersuchung zu beginnen. „Hast du mit dem... mit Luka gesprochen?“

„Ich bin bereit“, bestätigte Ain.

„Gut.“ Noll war offensichtlich erleichtert. „Dann geht es bald los. Sobald Luka den anderen Bescheid gibt.“ Er rutsche unruhig auf seinem Hocker hin und her. „Hoffentlich dauert es nicht zu lange.“

Innerlich stimmte Ain ihm zu. Wer weiß, was der rothaarige Weiße vorhatte. Und die Zeit verging so zäh, wie Ain es noch nie erlebt hatte. Er konnte nicht im Geringsten einschätzen, ob sie nur wenige Sekunden oder bereits viele Minuten einfach nur warteten. Ohne die Reaktion der anderen Weißen abzuwarten, hatte Noll unautorisiert begonnen, die Verletzungen zumindest oberflächlich zu heilen, die Ain sich zuvor im Übungskampf mit den Elementarmagiern zugezogen hatte.

„Wenn das nicht funktioniert, bin ich geliefert“, murmelte Noll niedergeschlagen vor sich hin. „Oh, du meine Geister. Wenn das nichts wird...“

Ain hätte ihn gerne beruhigt, doch seine Gedanken schlugen dummerweise eine ähnliche Richtung ein. Er wusste nicht, was die Weißen mit Noll Kerstein machen würden, doch er konnte sich gut vorstellen, was sie ihm antun würden. Er würde nie wieder die Möglichkeit bekommen, er selbst zu sein.

Noll hielt kurz inne. „Soll ich... oder ist es noch zu früh. Aber...“ Er raufte sich die wilden Haare. „Ah, auch egal! Weg mit den Dingern. Besser früher als später.“ Er griff nach einer der Kanülen, die in Ains Armen verschwanden und durch die ihm eine Flüssigkeit injiziert wurde, die seinen Körper so träge machte, dass er sich kaum rühren konnte. Noll löste fachmännisch eine nach der anderen von Ains Körper. „Besser, du kannst dich rechtzeitig frei bewegen“, erklärte er mehr sich selbst. „Und ich bin sowieso dran...“

Ain beobachtete den freundlichen Heiler beinahe ruhig und ließ ihn reden. Er hatte noch nie einen Menschen getroffen, der laut mit sich selber sprach. Aber hätte er Mentis nicht gehabt, würde er das jetzt vielleicht auch tun. Luka Dragh'ny mochte Noll zu hektisch finden, doch auf Ain hatte seine Art eine fast beruhigende Wirkung, die er sich selbst nicht erklären konnte. Die Anspannung in seinem Körper ließ langsam nach, auch die Schwäche, die die Apparate der Weißen verursachten, ebbte ab. Es würde allerdings noch eine Weile dauern, bis er wieder Herr über seinen Körper sein würde.

Über den Flur schallten aufgeregte Stimmen, die Weißen kehrten zurück.

„Oh, ihr Geister, oh, ihr Geister“, flüsterte Noll. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn und es fiel ihm schwer, die Hände ruhig zu halten. „Oh, ihr Geister, oh, ihr Geister...“

Die Wachen traten zur Seite und der alte Weiße betrat den Raum, dicht gefolgt von dem rothaarigen und einer ganzen Meute autoritär wirkender Weißer, die Ain nicht einmal alle vom Sehen her kannte. Die Fesseln der Magier unterdrückten ihn noch immer, noch war es nicht so weit.

Der Alte stieß die untere Spitze seines Gehstocks wütend auf den weißen Boden. Das Geräusch, das sein Stab verursachte, war lauter, als es auf dem weichen Untergrund hätte sein dürfen. Die Magie des Alten züngelte ungebremst um ihn. „Was ist hier los?“, knurrte er bedrohlich. „Noll Kerstein, wer hat dir erlaubt, dich um den Hexer zu kümmern?“

Obwohl Noll sich bangend erhoben hatte, wurde er jetzt kleiner und kleiner. Ain blieb teilnahmslos liegen. Hoffentlich bemerkten die Weißen, die ihre volle, rasende Aufmerksamkeit ihrem verräterischen Heiler schenkten, nicht, dass er an keines ihrer Geräte angeschlossen war.

Ein leichter Lufthauch umspielte ihn und sein Blick wanderte zu dem winzigen Belüftungsschacht an der Wand über ihm. Er hoffte, das war das Zeichen. Er atmete unauffällig so tief wie möglich ein und hielt die Luft an. Hoffentlich hatte auch Noll es mitbekommen und hoffentlich war Ain nicht zu früh. Er war sich sicher, dass er die Luft nicht lange anhalten konnte. Er hatte es nie geübt.

„Ichichich...“, stotterte Noll völlig verunsichert.

„Diese Handlung war nicht autorisiert!“, herrschte der alte Weiße und die düsteren Gesichter hinter ihm wurden noch dunkler vor Zorn.

„Ja... Ja, ich...“ Noll hatte keine Entschuldigung.

Niemals hielt er die Luft an. Hatte Ain falsch gelegen? Luka hatte ihm nicht gesagt, worauf er achten musste.

Der Alte wankte leicht.

„Ghuram!“ Eleyna stützte ihn beinahe liebevoll.

Nein, Ain hatte sich nicht geirrt. Jetzt schien auch Noll zu begreifen, dass er das Zeichen versäumt hatte. Es hätte kaum unmerklicher sein können. Sein Körper versteifte sich in dem Versuch, die verbliebene Luft in seinen Lungen für sich zu behalten und den Reiz zu atmen zu unterdrücken.

Bitte, dachte Ain, bitte lass das Gas schnell wirken. Lange würde er nicht durchhalten. Seine Kondition war mehr als schlecht. Er fühlte intensiv nach seinen magischen Fesseln, sie blieben unverändert.

Doch auch Eleyna und die anderen Weißen standen plötzlich nicht mehr so sicher auf den Beinen.

„Was-?“ Der alte Weiße namens Ghuram sah Noll so gebieterisch wie möglich an, doch Ain konnte sehen, dass seine Kräfte schwanden. Der Alte ging in die Knie und Eleyna stürzte mit ihm.

Einzig der arrogante Rothaarige hatte sich noch völlig unter Kontrolle. Mit wenigen Schritten hatte er den kleinen Raum durchquert, Noll zur Seite gestoßen und packte Ain unsanft am Kragen. Mit nur einem kurzen Blick sah er Nolls Werk. Rasend vor Ärger riss er Ain von seiner Pritsche auf den Boden, wo er ihn mit seinem eigenen Körpergewicht festhielt.

„Das war es? Das ist der Plan?“ In seinen Augen sah Ain das lodernde Feuer und die Hitze, die er zuvor nicht hatte fühlen können. Dieser Weiße war kein einfacher Feuermagier. Er war eine Koryphäe auf seinem Gebiet, einer unter Hunderten, dessen Gabe ungleich stärker und wilder war, als unter den besten Elementarmagiern. Und das Gas schien keinen Effekt auf ihn zu haben. „Ist das alles?“, schrie der Weiße über ihm siegessicher. „Das ist der große Plan?“

Unter seinem Gewicht konnte Ain sich auch nicht besser rühren als unter dem Einfluss der Drogen der Weißen, doch das brauchte er auch nicht. Seine Magie kehrte zurück, das Netz um ihn herum bröckelte.

Der Rothaarige packte ihn unvermittelt mit einer Hand bei den Haaren und rammte Ains Kopf schmerzhaft gegen den Boden. Doch Ain ließ kaum einen Laut über seine Lippen kommen. Der Weiße hatte genau die Stelle erwischt, an der Ain sich bereits zuvor verletzt hatte und er spürte wieder feuchtes Blut an seinem Hinterkopf.

„Was siehst du mich so an, hm?“, zischte der Weiße. „Wütend?“

Aus dem Augenwinkel sah Ain, wie Noll langsam zu Boden ging. Er konnte zwar keine Frischluft aus dem Nichts erschaffen, doch er sollte die Luft um ihn und den Heiler wenigstens reinigen können. Ain benutzte kaum Magie, ohne sich zu bewegen. Nun musste sein Wille genügen. Mit den Fingerspitzen dirigierte er seine zurückkehrenden Kräfte. Der Rothaarige bekam nichts mit, auch seine Kraft ließ endlich nach. Ain konzentrierte das überschüssige, herausgefilterte Gas um seinen Angreifer, während er Noll und sich selbst so viel klare Luft zukommen ließ, wie er konnte.

Das magische Netz brach endgültig entzwei. Der rothaarige Weiße brach über Ain zusammen. Außer ihm selbst und Noll bewegte sich niemand mehr.

Noll erhob sich schwankend. „Ich glaube, ich habe etwas Gas eingeatmet“, erklärte er benommen das Offensichtliche. Nur mit Mühe gelang es ihm und Ain, den Rothaarigen zur Seite zu schieben. Der Heiler reichte Ain die Hand und half ihm auf. Ein schiefes Grinsen zierte sein Gesicht. „Na dann kann es ja losgehen.“

Gemeinsam stiegen sie über die schlafenden Weißen und die Wachen hinweg und Noll führte sie durch gleichbleibende weiße Gänge, die einander so sehr ähnelten, dass Ain sich nicht sicher war, ob sie nicht im Kreis liefen. Doch Noll schien zu wissen, was er tat und so folgte ihm Ain wortlos. Je ruhiger er blieb, desto geringer schlug sein Herz, desto langsamer pulsierte das Blut in seinen Adern und desto weniger des kostbaren Lebenselixiers verlor er über die klebrige Wunde an seinem Hinterkopf. Er war froh, dass die Weißen ihn gelehrt hatten, so viel zu ertragen. Alles, was sie ihm angetan hatten, erwies sich jetzt als nützlich. Nur nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatten. Viel zu selten stießen sie auf die Schlafenden.

Mit einer leichten, gleichmäßig kreiselnden Bewegung seines Zeigefingers führte Ain ihre gasfreie Luft mit sich. Er hatte Angst. Erwartungen. Hoffnung. Zweifel. Und noch mehr Angst. Doch er kämpfte all diese Gefühle nieder, jetzt galt nichts als das Gelingen ihrer Flucht.

Vor einer unscheinbaren Türe kamen sie zum Halt. Ain hatte geglaubt, Noll hätte sie in eine Sackgasse geführt, so sehr verschmolz die Türe mit dem Weiß der hässlichen Wand.

Mit vor Aufregung noch immer zittrigen Händen fuhr Noll über die Türe. Nichts geschah.

„Das... das ist seltsam“, stotterte er unsicher. „Sie sollte sich öffnen.“

Mit einer Ruhe, die er selbst nicht verstand, trat Ain neben ihn. „Es heißt, heute steht das ganze Schloss Kopf?“ versicherte er sich.

Noll warf ihm einen skeptischen Blick zu, nickte aber zögernd. „Ja, die Schatzjagd...“

„Dann tretet bitte einen Schritt zurück.“ Ain legte beide Hände an die Türe. Er fühlte sich noch immer schwach und seine Verletzungen, die Noll kaum mehr als rudimentär behandelt hatte, machten ihm zu schaffen. Doch keine Türe der Welt würde ihn jetzt mehr davon abhalten, sein Gefängnis zu verlassen. Er schwor sich, dass nichts und niemand ihn mehr von Mentis fern halten würde. Entschlossene Magie floss in seine Handflächen. Feuer, Wasser und Luft vereinten sich unter seinen Händen. Ain hätte nicht erklären können, was er tat, doch er wusste, dass es funktionieren würde. Mit einem lauten Knall barst die robuste Türe in tausend kleine Einzelteile.

„Wow, das... wow.“ Noll fuhr sich wieder einmal mit den Händen durch die Haare. „Einfach unglaublich.“

Ain ließ die Hände sinken. „Wo lang?“, drängte er.

„Ja, genau.“ Noll stürmte an ihm vorbei und gestikulierte wild. „Hier lang, hier lang, folge mir!“

Luka hatte Recht gehabt, das Schloss war in Aufruhr. Durch die Gänge hallten aus der Ferne lautes Lachen und Rufen und die schnellen Schritte vieler aufgeregter Adliger. Niemand schien den Knall gehört zu haben.

Noll führte sie so schnell wie möglich durch die hohen, prunkvollen Gänge des Palastes; verzierte Steingewölbe mit aufwändigen Stützpfeilern, Statuen, einem geschmackvollen Teppich entlang des Flurs, der von von Dutzenden kleiner, rot-gelber magischer Feuer erhellt und gewärmt wurde.

„Prunkvoll? Das hier ist der Keller“, winkte Noll schnaufend ab, als er Ains verstohlene Blicke bemerkte.

Immer weiter ging es nun durch diese Gänge und Flure, links, rechts, immer zielstrebig. Das Gebäude musste gewaltig sein. Passierten sie einen Treppenaufgang, hörten sie wieder die hohe Gesellschaft über ihnen lustwandeln und schatzjagen. Sie begegneten niemandem, das Netzwerk ihrer Helfer schien gut und effektiv zu sein.

„Gleich“, kündigte Noll an, als sie sich einem erneuten Abzweig näherten. „Nicht erschrecken.“

Eine Person trat aus dem Seitengang. Ain stockte kurz, doch Noll näherte sich dieser Person mit unveränderter Geschwindigkeit. Hätte er Ain nicht vorgewarnt, hätte er die Gestalt vermutlich angegriffen.

„Da seid ihr ja“, begrüßte der vermummte Mann sie. Sein Blick wanderte nur kurz von Noll zu Ain und er nickte leicht. „Folgt mir, es ist alles bereit.“

Am Ende des Ganges und am Fuß einer Treppe wartete auch Luka Dragh'ny auf sie. Er winkte Ain munter zu und passte sich dem Trupp ohne viele Worte an. Er klopfte Ain nur anerkennend auf die Schulter und bedeutete ihm grinsend, dass alles nach Plan lief.

„Seid leise jetzt“, ordnete der Verhüllte an, als sie das Ende der Treppe erreichten. „Nicht, dass wir sie überhören könnten, aber wir sollten sicher gehen, niemandem zu begegnen. Es ist nicht weit.“ Er deutete auf eine schmale Holztüre am gegenüberliegenden Ende des Ganges. „Durch diese Türe und wir sind im Freien. Es ist dunkel und regnet, wir sollten keine Probleme haben.“ Er lauscht einen Moment und bedeutete den anderen dann, ihm zu folgen.

Mit nur wenigen Schritten hatten sie den Gang durchquert und das Gebäude verlassen. Sie standen fast direkt vor der äußeren Palastmauer. Sie standen direkt auf dem Weg der Wachen. Unwillkürlich sah Ain sich nach den feinen Männern mit ihren Zierwaffen um.

„Keine Zeit zum Rasten, wir haben kein langes Zeitfenster, bevor die ersten Wachen, die nicht zu uns gehören, hier passieren und uns unnützen Ärger bereiten.“ Der Verhüllte schob Noll vor sich her und packte Ain am Arm, um ihn weiter zu ziehen. Sein Griff war weich, fast, als fürchtete er, Ain zu zerbrechen. In Anbetracht des Verhaltens der Weißen ihm gegenüber, konnte Ain die Vorsicht des Verhüllten nicht verstehen, doch im Moment blieb ihm keine Zeit, mehr als nur einen kurzen Gedanken daran zu verschwenden.

Dicht aneinander und an die kalte Mauer gedrängt, bewegten sie sich schleunig weiter. Kalter, harter Regen prasselte auf sie herab. Ain musste sich eingestehen, dass er sich Regen immer angenehmer vorgestellt hatte. Auch seine Kleidung war alles andere als passend für solch ein Wetter. Außer einem dünnen, weißen Hemd für eindeutig wärmere Tage und einer ebenso weißen, kurzen Hose trug er nichts. Der Regen rauschte in seinen Ohren und trommelte unangenehm auf die Platzwunde an seinem Hinterkopf, die nach wie vor zu pulsieren schien. Seine langen Haare klebten unangenehm an ihm. Er hoffte leise, dass Regen nicht immer so furchtbar war, während er dem Verhüllten folgte.

Der Rest ihrer Flucht erwies sich als ausgesprochen einfach. Kaum waren sie in Sichtnähe des Westtores, winkten zwei Bodenwachen sie eilig heran.

„Beeilt euch, dass ihr hinter den nächsten Felsen verschwindet“, riet einer der Wachmänner. „Ein gutes Stück weiter haben wir etwas Geld und Proviant für die nächsten Tage versteckt.“ Sein Blick schweifte neugierig und dann sichtlich enttäuscht über Ain. Sicher hatte er mehr erwartet, als einen müden, schmächtigen Jungen – Ain konnte es ihm nicht verdenken. „Und Wechselkleidung.“

„Lasst euch nicht schnappen“, wünschte der andere Wachmann. Er salutierte. „Ich wünsche euch eine sichere Reise.“

„Schnell jetzt“, drängte der erste Wächter und winkte sie durch eine Pforte, die separat vom Rest des gewaltigen Tores geöffnet werden konnte.

Kurz vor sie passierten, ließ der Verhüllte einen letzten Blick gen Palast schweifen. Als Ain seinem Blick folgte, sah er im zweiten Stock hinter einem Fenster eine junge Frau stehen. Der Verhüllte verbeugte sich. Ain tat es ihm gleich. Er war sich sicher, dass es Lady Ayslinn war, die er sah, jene Frau, die seine Flucht erst ermöglicht hatte. Sie winkte fröhlich und verschwand. Ain lächelte. Eines Tages würde er sie gerne kennen lernen.

„Was machst du denn“, beschwerte der Verhüllte sich und zog ihn weiter. Er drehte Ain so schnell, dass ihm schwindelig wurde. Er strauchelte.

„Reiß dich zusammen.“

Ain nickte und folgte dem Verhüllten, Luka und Noll in die ungewisse Dunkelheit. In die Freiheit, sein Leben selber in die Hand zu nehmen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: Futuhiro
2017-02-04T21:14:15+00:00 04.02.2017 22:14
Yeay! Sie haben´s geschafft! \(^o^)/
(Haben sie doch, oder? Ich hoffe, es kommen keine bösen Überraschungen mehr.)

Okay, offenbar haben sie Mentis nicht mitgenommen. Aber das ergibt sich vielleicht noch. Irgendwann.
Das Kapitel war echt gut geschrieben, ich habe richtig mitgefiebert und fast Fingernägel gekaut, vor Spannung. Man konnte sich gut reinversetzen und hatte die ganze Kulisse bildlich vor Augen. Super.
Ich wünschte, Ain wäre jetzt wirklich in Sicherheit und könnte sich erholen. Aber sicher wird jetzt erstmal eine satte Hetzjagd losgehen. Die werden ihn sicher wieder einfangen wollen.
Von:  Flordelis
2014-01-24T21:22:35+00:00 24.01.2014 22:22
Woah, ich brauch auch immer länger zum Lesen. >_>
Das ist normal, keine Sorge, ich hab die Story nicht vergessen. ;)

Mir gefallen deine bisherigen Kampfbeschreibungen so gut! Die motivieren mich immer wieder selbst zum Schreiben, hier jetzt auch wieder. Ich kann mir richtig vorstellen, wie Ain gegen seine Angreifer kämpft.

Ich finde es so schön, dass er wieder Mentis' Stimme hören kann, das scheint ihn richtig zu motivieren und ich kann es auch gut verstehen. Wer verliert schon gern seinen einzigen Freund?

> Wenn dies alles nur ein Test war und die Weißen sich an seinen Reaktionen gütlich taten, ihn analysierten und bewerteten?
Woah, sie müssen wirklich grausam zu Ain gewesen sein, wenn er sogar glaubt, dass sie ihm so etwas vorspielen würden. =/
Ain tut mir mit jedem Kapitel mehr Leid.

> „Ich weiß nicht, was du vorhast“, zischte er, „oder wo du warst.
Er ahnt was! D:
Oh nein, hoffentlich macht er den Plan nicht zunichte! >_<

> „Wenn das nicht funktioniert, bin ich geliefert“, murmelte Noll niedergeschlagen vor sich hin.
Alter, wenn das nichts wird, sind wir alle geliefert! ò_ó
... Äh, ich meine, alle der beteiligten Charaktere. *hust*

> Er hatte noch nie einen Menschen getroffen, der laut mit sich selber sprach.
Dabei sind solche Leute meist total großartig. Ich muss es wissen, ich rede auch laut mit mir selbst. >:D
Und einige meiner liebsten Leute um mich herum machen das auch gerne einmal.

> der alte Weiße betrat den Raum, dicht gefolgt von dem rothaarigen und einer ganzen Meute autoritär wirkender Weißer,
Erinnert mich irgendwie an Chefarztvisite im Krankenhaus. XD
Da kommt ja auch immer eine ganze Meute von Ärzten ins Zimmer getrottet, die einen ganz genau begutachten.

> Alles, was sie ihm angetan hatten, erwies sich jetzt als nützlich. Nur nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatten.
Ich mag sowas. Es mag seltsam klingen und ich kann es auch nicht erklären, aber ich liebe dieses "Dein ganzes Leben wurdest du dafür vorbereitet"-Themen und da ist es mir immer ziemlich gleich, ob man die entsprechende Person absichtlich auf das Ereignis vorbereitet hat oder ob es eben wie hier abläuft und er lediglich seine gewonnenen Fähigkeiten nutzt, um sie "gegen sie" einzusetzen.

Ich mag Noll total, besonders nach diesem Kapitel. ♥

Jaaaaa, endlich konnte Ain fliehen! *~*
Ich bin schon so gespannt, was als nächstes geschieht, wie es weitergeht, wie Ain das Leben in der Freiheit findet und waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah! X3
Ich finde diese Story bislang so verdammt großartig!
Antwort von:  Listener
15.02.2014 12:39
Ooh, danke danke! Leider bin ich jetzt die Wochen gar nicht zum Schreiben gekommen. Umzugsstress, neue Stadt, neuer Job, und so weiter und so fort. Abends nach der Arbeit falle ich dann tot auf mein Bett und rühre keinen Finger mehr. Gut, dass ich deinen Kommentar gesehen habe! Morgen setz ich mich mal wieder hin und schreibe das nächste Kapitel fertig (oder neu, ich bin nicht so zufrieden) <:3

Ich mag, dass du Noll magst. Ich finde ihn im Moment noch etwas irritierend, aber ich verspreche, er wird noch etwas cooler.

Liebe Grüße : )


Zurück