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Inkferno

Vom Klecksen und Klotzen
von

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Kapitel 23 – Hals- und Beinbruch


 

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It seems to you a sly attack,

But for your pains you make no gains.

You only get shot in the back.

 

~ Kamabo-Souvenir-Gedicht „Brute Rollup Station“ ~

 

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Nr. 2 und Tarja wollten sich auf dem Weg machen – den Elektrowels zurückholen – als Tarja nach den ersten Schritten sich ächzend nach vorne beugte. Ein stechender Schmerz pochte in ihrer Brust.

Nr. 2 musterte sie besorgt. »Stimmt. Dich hat ein Oktorekruten getroffen. Lass mich mal sehen.«

Sie tastete Tarjas Oberkörper ab, die Brust tat ziemlich Tarja weh, wenn Nr. 2 auch nur leicht dagegen drückte. »Könnte sein, dass deine Rippen eine Stauchung haben, vielleicht sind sie sogar angeknackst. Die Schutzwesten retten uns nur das Leben, aber sie schützen nicht vor Verletzungen.«

Tarja stöhnte vor Schmerzen und rieb sich den Brustkorb. »Toller Scheiß, wie soll ich denn so kämpfen?!«

»Zähne zusammenbeißen und durch. Das wird schon. Nach der Mission bringen wir dich zu einem Arzt«, versuchte Nr. 2 sie zu beruhigen.

»Was?! Nach der Mission?!«, plärrte Tarja entrüstet.

Nr. 2 hob beschwichtigend eine Hand. »Es hängt sehr viel davon ab, dass wir die Welse zurückholen, 3. Wir müssen es zumindest versuchen.«

Tarja atmete schmerzerfüllt ein und aus. So hatte sie sich das nicht vorgestellt! In der letzten Mission hatte sie wahrscheinlich mehr Glück als Verstand, und dieses Phänomen zog sich wohl auch durch diese. Ohne Nr. 2 wäre sie hoffnungslos in dem See abgesoffen.

Nr. 2 straffte die Schultern. »Wir retten unsere Zivilisation, Nr. 3. Das bedeutet leider auch, den einen oder anderen Schlag einstecken zu müssen.«

Tarja blickte über ihre Schulter, sah die Rekruten ihre Wege abfahren und Oktobälle umherrollen. Wenn hier jetzt auch noch Oktolinge auftauchten, dann ging es nur noch darum, wer wen zuerst ins Wasser schubsen konnte.

Es gibt kein Zurück. Warum kann ich denn nie Nein sagen?! Das hab ich jetzt davon! Sie sah Nr. 2 zerknirscht an. »Machen wir die Oktarianer alle!«

»Das wollte ich hören.«

»Und dann krieg ich ne geile Verpflegung!«

»Auf jeden Fall.«

Nr. 2 lief behände voraus, den Konzentrator im Anschlag, Tarja folgte ihr, bemüht, nicht allzu sehr über ihre lädierten Rippen nachzudenken. Wenn ein Oktoball ihnen drohte, den Weg zu versperren und es keine Möglichkeit gab ihm auszuweichen, dann schoss Nr. 2 ihn so an, dass er vom Weg ab kam oder sogar ins Wasser rollte. Sie sparte Minution so gut es ging. Tarjas Munition war zwar nass geworden, aber Nr. 2 meinte, dass das kein Problem wäre.

Plötzlich hörte Tarja Schritte hinter sich. Sie blieb stehen und warf einen Blick zurück, nur, um in den Lauf einer Waffe zu blicken.

Tarja riss ihre eigene Waffe hoch und schoss sofort.

Vor ihr ging ein weiblicher Oktoling in die Knie, Blut strömte aus ihrem Bauch, auf den sie stöhnend ihre Hand drückte. Hinter der Oktarianerin waren drei weitere Oktolinge, alle weiblich. Sie trugen merkwürdige Brillen oder Ausrüstung, was auch immer das sein sollte. Tarja konnte ihre Augen nicht sehen. Sie stellte fest, dass das hilfreich beim Erschießen war.

Den nächsten Feind riss es ebenfalls von den Füßen und stürzte rücklings in einen See. Eine Kugel hatte sie an der Schulter getroffen, abgefeuert vom Konzentrator.

Nr. 2 stand neben Tarja und nahm mit ihrer Sniper die letzten beiden Oktolinge ins Visier. Die Schüsse folgten schnell, Deckung gab es keine. Verletzt oder tot gingen die Oktolinge zu Boden.

»Gut reagiert, 3«, sagte Nr. 2 und lächelte Tarja ehrlich an.

Tarja zitterte wie Espenlaub. Was, wenn ich nicht so schnell gewesen wäre? Dieser scheiß Ort! Wir können uns nirgendwo verstecken, das ist ja wie ein Präsentierteller! »Danke ...«

»Wir müssen schnell weiter.«

Die beiden Agentinnen legten einen Zahn zu, schlängelten sich um Seen, erschossen Oktorekruten, die auf sie zielten und kamen schließlich an einem Plateau an, das eine sehr große Fläche ohne Seen bildete.

Nr. 2 zog ein Gerät heraus, das Tarja noch nie gesehen hatte. Es ähnelte einem Handy. Der Bildschirm war schwarz, ab und zu sah man, wie ein grüner Streifen darüber waberte.

»Ein Lokator. Es hat uns viele Jahre gekostet, ihn zu entwickeln. Damit können wir Kesselportale aufspüren«, erklärte Nr. 2 und lief langsam das Plateau ab. Beständig piepste das Gerät im regelmäßigen Abständen, Nr. 2 lief mal hierhin, dann dorthin.

Tarja hielt Wache, schon bald darauf tauchten die ersten Oktorekruten auf, Tarja schoss sie gezielt tot, einen nach den anderen. Dann musste sie erneut nachladen.

»2, das ist mein letztes Magazin!«



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