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Neuanfang in Kyoto

von

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Schockierende Erkenntnisse und eine schwere Entscheidung

So vergingen die Wochen und von Tag zu Tag wurde Akane wieder die alte. Jedenfalls lies sie das nach außen hin so erscheinen. Denn nachts wurde sie immer noch von Albträumen geplagt, aber das lies sie sich nicht anmerken und schaffte es sogar ohne in Panik zu geraten sich mit Ranma in einem Raum aufzuhalten. Dieser ärgerte Akane immer wieder, da er sich dadurch erhoffte, dass sie so irgendwann mal wieder die alte wurde. Er versuchte den Gedanken daran zu verdrängen, dass sie sich bis vor kurzem noch sehr seltsam in seiner Gegenwart verhalten hat. Umso mehr freute es ihn zu sehen wie sie Stück für Stück wieder die alte wurde und ihn nicht mehr voller Panik in den Augen anblickte.
 

Seit etwa einer Woche lief Akane jeden morgen ins Badezimmer um sich dort zu übergeben, denn seitdem plagten sie immer wieder morgens nach dem aufstehen Übelkeit und Erbrechen. Nach dem sie sich übergeben hatte spülte sie sich den Mund unter fliesendem Wasser aus und schaute dabei in den Spiegel. Sie hatte einen leisen Verdacht was mit ihr los sein könnte. Der Gedanke daran lies in ihr erneut die Übelkeit aufkommen und so kam es, dass sie sich ein zweites mal an diesem Morgen übergeben musste.

°Das bilde ich mir bestimmt nur ein.° versuchte sie sich in Gedanken zu beruhigen, doch leider wollte es ihr nicht so recht gelingen. Ihre Periode war längst überfällig und sie spürte seit kurzem ein ziehen in den Brüsten. Hinzukam noch diese lästige Morgenübelkeit. Es waren alles Anzeichen für eine Schwangerschaft, aber wie jeden Morgen versuchte sie den Gedanken daran zu verdrängen.

Auf dem Weg zum Frühstück beschloss sie später zu einer Frauenärztin zu gehen um sich endlich Klarheit zu verschaffen. Da weibliche Frauenärzte in Japan selten sind hatte sie umso mehr Glück, dass es eine Frauenärztin in Nerima gibt. Zwar muss sie dafür ein gutes Stück laufen, aber es war ihr lieber als zu einem männlichen Arzt zu gehen.
 

Hier saß sie nun im Wartezimmer einer Frauenarztpraxis am anderen Ende von Nerima und blätterte nervös in einer der Zeitschriften herum. Ihrer Familie sagte sie, dass sie sich mit einer Freundin verabredet hatte, damit keiner Fragen stellen würde. Ihr kam es so vor als säße sie seit Stunden in diesem Wartezimmer. Je mehr Zeit verging, desto nervöser wurde sie. Und nach einer für sie endlos langen Wartezeit wurde sie auch endlich aufgerufen und ins Behandlungszimmer gebeten.

Im Behandlungszimmer angekommen erklärte Akane der Ärztin ihren Verdacht schwanger zu sein. Daraufhin wurde sie darum gebeten sich untenrum frei zu machen und sich auf den Behandlungsstuhl zu setzen. Wie es in Japan bei einem Frauenarztbesuch so üblich ist trennte ein Vorhang Akanes Sicht auf die Ärztin, welche dabei war sie ausgiebig zu untersuchen. Doch Akane war so aufgeregt, dass ihre Beine vor Aufregung zitterten und sie wie verrückt herum zappelte.

„Fräulein Tendo, bitte beruhigen Sie sich. Ich kann Sie sonst nicht richtig untersuchen.“ bat sie die Frauenärztin mit einem Verständnisvollen Unterton in der Stimme. Sie hatte wohl häufiger so Aufgeregte Patientinnen bei sich. Deshalb atmete Akane einmal ganz tief durch und versuchte so gut es geht still zu halten. Gespannt starrte die auf den kleinen Monitor vor sich, konnte jedoch nichts genaues darauf erkennen. Doch die folgenden Worte der Ärztin sollten in diesem Moment ihr Leben verändern. „Also, da sehe ich ja auch schon etwas.“ sagte sie und zeigt auf einen dunklen Bereich mitten auf dem Ultraschall. „Sehen sie das? Das ist die Fruchtblase und dieser kleine Punkt, das ist Ihr Baby.“ sagte sie und tippte auf einen winzigen Punkt innerhalb des bereits erwähnten Bereiches. Akane wurde augenblicklich blass. Ihre Vermutung hatte sich soeben bestätigt und sofort schossen ihr die Tränen in die Augen. Die Ärztin bekam davon wegen dem Vorhang zunächst nichts mit und erzählte Akane noch so einiges über den aktuellen Stand ihrer Schwangerschaft, doch diese hörte ihr schon gar nicht mehr zu. In ihren Gedanken herrschte nur noch Chaos. Was sollte sie jetzt nur tun? War sie schon bereit dafür Mutter zu sein? Was würde ihre Familie dazu sagen und vor allem Ranma? Würde er ihr glauben, wenn sie ihm sagt, dass er der Vater ist? Würde er sich freuen oder würde er sie verachten? Solche und noch viele andere Fragen gingen ihr in diesem Moment durch den Kopf.

Ein Schluchzen lies die Ärztin plötzlich innehalten, deshalb beendete sie die Untersuchung und schob den Vorhang beiseite. Nun sah sie auch ihre junge Patientin aufgelöst auf dem Behandlungsstuhl sitzen. Akane hatte ihre Hände vors Gesicht geschlagen und weinte verbitterte Tränen. Augenblicklich verstand die Ärztin die Lage und legte Akane tröstend die Hand auf die Schulter. „Keine Angst, sie sind nicht die erste junge Frau die so auf eine ungewollte Schwangerschaft reagiert. Wenn sie das Kind nicht wollen, dann müssen sie es nicht bekommen.“ sagte sie und versuchte die aufgelöste Akane zu beruhigen. Diese blickte auf und sah in die verständnisvollen Augen ihrer Frauenärztin. „Ich weiß noch nicht was ich machen soll.“ sagte sie und wich ihren Blicken aus. Es war ihr einerseits unangenehm, dass sie vor einer fremden Person angefangen hatte zu weinen und andererseits war sie mit der Situation überfordert. Unter anderen Umständen hätte sie sich auf das Kind gefreut und hatte sich heimlich schon oft gefragt wie es wohl wäre wenn sie und Ranma irgendwann einmal Kinder bekommen würden. Aber es verlief alles ganz anders als in ihrer Vorstellung. Sie hatte immer gehofft, dass wenn es einmal soweit sein sollte, dass sie dann schon längst verheiratet wäre und auch die Schule beendet hätte. Doch wie sollte sie jetzt noch die Schule beenden? Sie hatte noch ein ganzes Schuljahr vor sich und das Kind würde noch vor ihrem Schulabschluss zur Welt kommen.
 

Die Ärztin erklärte ihr noch einiges darüber wie es für sie nun weiter gehen könnte und in welcher Schwangerschaftswoche sie sich nun befand. Akane bedankte sich bei ihr, machte einen neuen Termin für ihre nächste Untersuchung aus und machte sich auf den Weg nach Hause. Kurz bevor sie in ihre Straße einbog blieb sie stehen und legt sich ihre Hand auf den Bauch. Es war noch nichts zu sehen oder zu spüren, aber Akane wusste, dass sich in diesem Augenblicklich ein kleiner Mensch darin befand, der ein Teil von ihr und auch von Ranma war. °Was mache ich nur jetzt?° wieder sammelten sich die Tränen in ihren Augen, die sie aber sofort versuchte zu unterdrücken. Entschlossen erst einmal keinem etwas davon zu sagen bis sie sich entschieden hat wie es weiter gehen soll betrat sie ihr zu Hause und ging wie so oft in den letzten Wochen zielstrebig auf ihr Zimmer.
 

Die Zeit verging wie im Flug und Akane gewöhnte sich immer mehr an den Gedanken daran schwanger zu sein. Unterbewusst freute sie sich sogar schon auf dieses Kind, deshalb entschied sie sich dafür es zu bekommen. Sie war bereits Anfang des 4ten Monats schwanger und man sah auch schon eine leichte Wölbung auf ihrem Bauch. Auch ihre Morgenübelkeit hatte inzwischen Nachgelassen. Sanft strich sie über ihren Bauch und sah dabei in den Spiegel. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit um es weiterhin zu verheimlichen. Noch konnte sie es gut unter etwas lockerer oder weiter Kleidung verstecken, aber schon bald würde ihr Bauch größer werden.

Sie wusste, dass sie den anderen die Wahrheit sagen musste und beschloss es nach ihrem Termin den sie heute wieder bei ihrer Frauenärztin hatte zu beichten. Sie strich deshalb ihr Kleid zurecht, setzte ein Lächeln auf und machte sich auf den Weg nach unten um mit den anderen zu Frühstücken. Unten angekommen lies sie sich auf ihren Platz neben Ranma nieder und begann mit dem Frühstück. Seit dem sie wusste, dass sie schwanger ist besserte sich ihr Verhältnis zu ihrem Verlobten. Es war schon beinahe so wie früher. Sie konnte sich mit ihm unterhalten und auch streiten ohne in Panik zu geraten und sie genoss auch seine Anwesenheit wieder. Doch wenn sie daran dachte, dass er noch gar nichts von ihrer Schwangerschaft wusste wurde sie wieder traurig.

„Du solltest echt nicht so viel essen, sonst wirst du nur noch fetter.“ sagte er zu ihr und riss sie somit aus ihren Gedanken. Er hatte längst bemerkt, dass sie etwas bedrückte und wollte sie damit auf andere Gedanken bringen. Leider ist ihm nichts besseres eingefallen als sie mal wieder zu beleidigen. Es schien auch zu funktionieren, denn ihre Augenbrauen zogen sich zusammen und sie schrie ihm wütend entgegen. „Du unsensibler Idiot. Kümmer dich doch um deinen eigenen Kram und lass mich in ruhe.“ dann verpasste sie ihm eine, sodass er in den Gartenteich flog. Fluchend tauchte eine wütende Ranma-Chan auf. „Verdammt! Wofür war das denn?“ jetzt wurde auch er wütend, da er seinen unsensibles Verhalten ihr gegenüber nicht einsehen wollte. Doch Akane war bereits aufgestanden und hatte den Raum verlassen. „Akane ist schon weg.“ sagte Nabiki nüchtern und schenkte ihm keine weitere Beachtung. Da kam auch schon seine Mutter mit einem Kessel mit heißem Wasser um die Ecke und goss ihm dieses über den Kopf. Sie stellte den Kessel bei Seite und warf ihrem nun wieder männlichen Sohn einen strengen Blick zu. „So kannst du doch nicht mit deiner Verlobten umgehen. Hast du nicht gesehen, dass du ihre Gefühle verletzt hast?“ „Pah! Ich bin doch bloß ehrlich. Sie soll sich mal nicht so anstellen.“ sagte er doch innerlich dachte er darüber nach ob er nicht doch vielleicht zu weit gegangen ist. Dann stand er auf und wollte sich bei ihr entschuldigen gehen. Den anderen sagte er jedoch nur das er auf sein Zimmer ginge, da er nicht wollte, dass ihn jemand durchschaute.

Oben angekommen vergewisserte er sich erst einmal das ihm auch ja keiner gefolgt ist, denn in diesem Haus hatten die beiden Verlobten auch nie ihre Privatsphäre. Ständig war einer da der die beiden störte. Er ging zielstrebig auf ihr Zimmer zu und blieb vor ihrer Tür stehen. Zunächst lauschte er an der Tür und wollte gerade anklopfen als diese auch schon von Akane mit Schwung geöffnet wurde. Da sie es eilig hatte stieß sie mit ihm zusammen. Er schlang reflexartig seine Arme um sie um zu verhindern, dass sie unsanft auf den Boden knallte. Überrascht und mit geröteten Wangen schaute sie nach oben in seine Augen und brachte keinen Ton mehr heraus. „Was hast du es denn so eilig?“ fragte er sie und durchbrach die Stille. Doch sie antwortete nicht und starte ihn einfach wie hypnotisiert an. Er bemerkte ihren intensiven Blick und war plötzlich nicht mehr im Stande sich zu rühren. Sie sah so hübsch aus mit ihren geröteten Wangen und diesem glitzern in ihren Augen. Immer wieder schaffte sie es mit ihren rehbraunen Augen ihn in ihren Bann zu ziehen, so dass sein Körper wie von selbst handelte. So wie auch in diesem Moment. Er neigte ihr seinen Kopf entgegen und wollte gerade seine Lippen auf die ihre legen, als es plötzlich neben den beiden aufblitzte. Erschrocken wichen sie auseinander und schauten in das amüsierte Gesicht der mittleren Tendo. „Na, was hattet ihr beide den gerade vor?“ fragte diese und konnte sich ein kichern nicht mehr verkneifen. „Nabiki!“ riefen beide wie aus einem Mund und liefen rot an. „Aber, aber ihr braucht euch doch nicht zu schämen. Nur wenn ihr dabei nicht gestört werden wollt, dann solltet ihr das nicht hier auf dem Gang machen.“ sagte sie und zwinkerte den beiden zu bevor sie in ihrem Zimmer verschwand. Peinlich berührt von der Situation schaute jeder von ihnen in eine andere Richtung. „Also …. ! Ich wo...wo...wollte mich bei dir ent...entsch...suldigen.“ stotterte er vor sich hin. Daraufhin musste sie lächeln. „Ist schon gut Ranma. Ich bin dir nicht mehr böse. Und vielleicht habe ich auch etwas überreagiert.“ erwiderte sie daraufhin ganz verlegen und machte sich endlich auf den Weg. Doch er hielt sie auf indem er ihre Hand packte und sie somit stehen bleiben musste. „Wollen wir vielleicht etwas trainieren?“ fragte er sie, da die beiden schon lange nichts mehr gemeinsam unternommen haben und er es schon sehr vermisste. „Vielleicht später. Ich treffe mich gleich mit Sayuri und Yuka. Wir wollten etwas für die Schule lernen.“ doch das war gelogen, denn eigentlich hatte sie gleich ihren Frauenarzttermin, aber dass wollte sie ihm zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen. „Oh achso. Ja dann später vielleicht.“ sagte er etwas enttäuscht. Das merkte sie und gab ihm daraufhin einen Kuss auf die Wange. „Wir sehen uns dann später.“ und da war sie auch schon mit geröteten Wangen und einem Lächel auf den Lippen um die nächste Ecke verschwunden. Starr blieb er auf der selben Stelle stehen und legt seine Hand auf die Wange die sie soeben geküsst hatte. Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und sein Herz schlug wie verrückt. Dann machte auch er sich auf den Weg ins Dojo um ein wenig zu trainieren.
 

Beim Frauenarzt angekommen musste sie nicht lange warten und wurde schnell aufgerufen.

Während der Untersuchung kreisten ihre Gedanken immer wieder um Ranma. Er war auf einmal so lieb zu ihr gewesen und hätte sie auch fast geküsst. Das brachte sie zum schmunzeln. Doch sie wurde aus ihren Gedanken gerissen als die Ärztin etwas sagte, dass ihr zunächst große Angst machte. „Das ist ja seltsam.“ „Was ist denn los? Stimmt mit meinem Baby etwas nicht?“ fragte sie und bekam angst um ihr Kind. „Keine Angst! Mit dem Baby ist alles in Ordnung. Ich sehe hier auf dem Ultraschall nur etwas, dass ich bei den letzten beiden Untersuchungen noch nicht gesehen haben.“ sagte sie und versuchte ihre Patientin erst einmal zu beruhigen. „Was sehen sie denn da?“ doch die Ärztin deutete einfach den Bildschirm und sagte mit einem Lächeln. „Nun ja heute sehe ich ganz deutlich zwei Babys. Das habe ich die letzten beiden Untersuchungen noch nicht gesehen. Das bedeutet sie bekommen Zwillinge.“ Doch Akane musste das Gesagte erst einmal verarbeiten. °Zwillinge!° und da bildete sich bei ihr auch schon ein strahlendes Lächeln auf den Lippen. °Ich bekomme zwei Babys.° sie konnte es immer noch nicht fassen. „Und so wie es aussieht sind es sogar eineiige Zwillinge. Herzlichen Glückwunsch!“ sie gab ihr noch einen Ausdruck von dem Ultraschall und verabschiedete sich von ihr.
 

Auf dem Heimweg konnte Akane nicht aufhören sich das Ultraschallbild anzusehen. °Ich werde es ihm heute noch sagen. Ich kann es eh nicht mehr länger verheimlichen.°



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