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DEATH IN PARADISE - 02

Mord, Lügen und Video
von

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Befragungen

Inzwischen hatte das Polizeiteam von Saint-Marie insgesamt fünf Personen ermittelt, die auf der Insel in regelmäßigem Kontakt mit dem Ermordeten gestanden hatten. Neben Céline Durand eine junge Britin, die mit ihrem Vater seit vielen Jahren auf der Insel lebte, eine einheimische junge Frau und zwei einheimische Männer, Ende zwanzig, die in dem Ruf standen, sich reichen Touristinnen als Gigolo zu verdingen, wenn sie gerade nicht für ein Video vor der Kamera standen.

Auf der Fahrt zu der Britin dachte Derrick Faulkner darüber nach, dass bei der Video-Produktion des Verstorbenen wohl alles etwas weniger umfangreich ausfiel, als bei gleichartigen amerikanischen Produktionen. Hier hatte sich der Produzent nicht nur gleichzeitig als Regisseur und Kameramann betätigt, sondern er hatte auch selbst in seinen Videos mitgespielt. Vielleicht hatte er diese Streifen nur produziert, um regelmäßig Sex mit jungen Frauen haben zu können und der finanzielle Aspekt war nur ein willkommener Nebeneffekt der gesamten Produktion.

Als Faulkner seiner Kollegin von diesem Verdacht erzählte, machte sie ein zweifelndes Gesicht: „Denken Sie wirklich, Anthony Rodriguez hätte es nicht primär wegen des Geldes getan, Chief?“

„Ich will es zumindest nicht ausschließen, Florence. Aber grübeln wir erst einmal nicht darüber nach. Was wissen wir von der Frau, zu der wir unterwegs sind?“

„Sie heißt Coralee Morgan. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Exeter, in der Grafschaft Devonshire. Nach dem Tod ihrer Mutter zog sie mit ihrem Vater, James-Christian Morgan, einem Bürokaufmann im Ruhestand, hierher. Sie verdient ihr Geld zeitweise bei verschiedenen Lokalen der Insel, als Kellnerin. Neben dem Offensichtlichen.“

Faulkner atmete tief durch und murmelte: „Ja, neben dem Offensichtlichen.“

Sie schwiegen eine Weile, bevor Florence sich dazu durchrang zu sagen: „Warum geht Ihnen so nahe, dass Céline in diesen Porno-Videos mitspielt, Chief? Sie wussten doch immerhin, dass sie sexuelle Beziehungen zu anderen Männern und Frauen unterhält?“

„Das ist es gar nicht“, erwiderte Faulkner heftiger als beabsichtigt. Etwas ruhiger fügte er hinzu: „Es geht weniger um ihre sexuellen Neigungen, als darum, dass sie nicht mit mir darüber geredet hat. Spätestens, nachdem ich ihr gegenüber den Namen des Ermordeten erwähnt hatte. Ich meine, sie hätte ja mal durchblicken lassen können: Oh, jetzt wo du es sagst. Der Ermordete und ich haben munter miteinander, für diverse Szenen in Porno-Videos, vor der Kamera herumgevögelt. Zusammen mit zwei weiteren Typen.“

Sanft legte Florence ihre Hand auf den Unterarm ihres Vorgesetzten. „Vielleicht wollte sie das ja und hat nur den richtigen Zeitpunkt dafür verpasst.“

„Letzteres hat sie definitiv“, grollte Faulkner.

Die Frau nahm ihre Hand wieder weg. „Möchten Sie im Anschluss mit Céline reden, Chief? Vielleicht ist es besser dieses unangenehme Gespräch zeitnah zu führen. Bevor sich zu viele Emotionen aufgestaut haben.“

Der erste Impuls des Mannes war, diesen Vorschlag abzuschmettern. Doch fast in demselben Moment fiel ihm ein, dass es vielleicht nicht das beste Signal an Florence war, wenn er eine ihrer ersten Entscheidungen harsch ablehnte. Außerdem merkte er ganz deutlich, dass sie im Grunde Recht hatte, denn er fühlte bereits jetzt, wie sich negative Emotionen in ihm aufbauten und stärker wurden.

Für einen langen Moment seine Kollegin von der Seite ansehend, sagte Faulkner endlich: „Sie haben ein sehr feines Gespür, Florence. Ich denke, ich sollte das Gespräch mit Céline wirklich zeitnah suchen.“

Die Frau an der Seite des Inspectors erwiderte nichts auf die Worte ihres Vorgesetzten. Stattdessen deutete sie nach vorne und meinte ablenkend: „Wir sind da, Sir.“

Sie stiegen aus und schritten durch einen gepflegten Vorgarten zur Eingangstür des kleinen Hauses, in dem Coralee Morgan wohnte.

Florence Cassell übernahm es, zu klingeln. Danach sah sie zu ihrem Vorgesetzten und meinte: „Hoffentlich ist sie Zuhause, Sir.“

Bevor Faulkner etwas erwidern konnte, hörten sie Schritte, die sich zu nähern schienen, und der Inspector machte eine bezeichnende Geste.

Im nächsten Moment wurde die Tür geöffnet und eine schlanke, blonde Frau, die den beiden Beamten aus den Videos bekannt vorkam, sah sie fragend an.

„Wer sind Sie?“, fragte Coralee Morgan mit heller Stimme. „Was wollen Sie?“

Derrick Faulkner stellte Florence und sich selbst vor, bevor er sich direkt erkundigte: „Lassen Sie uns herein? Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.“

„Und wenn nicht?“

Nur unmerklich zögernd erwiderte der Inspector ruhig: „Dann werden Sie uns zum Revier begleiten, denn wir ermitteln in einem Mordfall. Mister Rodriguez wurde ermordet und wir haben ermittelt, dass Sie ihn kannten.“

Im Gesicht der Frau zeichnete sich Erschrecken ab und Faulkner fragte sich, ob diese Frau zu jenen gehörte, die so meisterhaft spielen konnten, dass dieses Erschrecken, falls es nur vorgeschoben war, wirklich so echt wirken konnte. Denn er hatte beinahe den Eindruck, dass ihre Reaktion echt war.

Die junge Frau gab den Weg frei und die beiden Polizisten betraten den, zum hinteren Garten hin, offenen Wohnbereich der Villa.

Coralee Morgan wirkte verstört, nachdem sie dort Platz genommen hatten. Sich mit der Hand durch das Haar streichend fragte sie mit brüchiger Stimme: „Wie und wann ist das denn passiert?“

Florence Cassell übernahm es darauf zu antworten. „Etwa zwischen 05:00 und 05:30 Uhr. Den genauen Zeitpunkt muss der Gerichtsmediziner aber noch bestätigen. Sagen Sie uns bitte, wo sie zu diesem Zeitpunkt waren, Miss Morgan.“

„Ich war hier Zuhause. Aber entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Möchten Sie vielleicht etwas zu trinken haben?“

Sowohl Faulkner als auch Florence Cassell lehnten freundlich ab. Der Inspector übernahm und erkundigte sich: „Kann jemand bestätigen, dass Sie zum fraglichen Zeitpunkt hier waren, Miss Morgan?“

Coralee Morgan runzelte die Stirn. Dann sagte sie: „Meine Nachbarin hatte zum fraglichen Zeitpunkt einen heftigen Streit mit ihrem betrunkenen Mann. Das kommt bei denen leider öfter vor. Sie kam, wie schon einige Male zuvor, zu mir und ich habe sie beruhigt. Sie ging erst gegen 06:00 Uhr wieder nach Hause.“

„Sagen Sie uns bitte den Namen dieser Nachbarin“, hakte Florence rasch ein. Sie notierte den Namen, den Coralee Morgan ihr nannte und sah dann fragend zu Faulkner.

Der Detective-Inspector wandte sich der blonden Frau zu und fragte, mit beruhigendem Tonfall: „Wie gut kannten Sie Mister Rodriguez abseits der Zusammenarbeit mit ihm? Was für ein Mensch war der Verstorbene? Hatte er Feinde, von denen Sie wissen?“

Coralee Morgan schüttelte den Kopf. „Nein, nicht dass ich wüsste. Aber privat kannte ich ihn auch nur sehr oberflächlich. Eine andere Darstellerin aus unserem Team kannte ihn besser. Ihr Name ist Céline. Céline Durand. Sie und Rodriguez hatten privat ein Verhältnis.“

Florence Cassell bemerkte die versteinerte Miene ihres Vorgesetzten und sprang für ihn in die Bresche, indem sie einwarf: „Können Sie uns sagen, wie lang dieses Verhältnis ungefähr angedauert hat?“

„Ich weiß nicht“, erwiderte die junge Schauspielerin unsicher. „Aber mindestens seit einem Jahr, denn da habe ich angefangen für Rodriguez zu arbeiten. Zu diesem Zeitpunkt waren beide bereits miteinander liiert. Silvana war das ein Dorn im Auge.“

Florence Cassell hob leicht ihre Augenbrauen. „Wer ist Silvana?“

Coralee Morgan lächelte entschuldigend: „Oh ja, das können Sie natürlich nicht wissen. Silvana Da Silva. Sie gehört ebenfalls zum Team. Ihr Vater war Brasilianer, soweit ich weiß. Es gibt das Gerücht, dass sie Rodriguez dazu bewegen wollte, sie zu heiraten. Doch dann kam ihr wohl Céline dabei in die Quere. Genaues weiß ich aber nicht.“

Wieder wechselte Florence einen raschen Blick mit ihrem Vorgesetzten. Der nickte ihr zu und sagte dann zu Coralee Morgan: „Das wäre vorerst alles. Wir werden ihr Alibi prüfen. Ich möchte Sie bitten, bis zum Abschluss der Ermittlungen nicht die Insel zu verlassen. Wir melden uns bei Ihnen, falls wir noch weitere Fragen haben sollten.“

Die Polizisten verabschiedeten sich und verließen das Haus. Als sie wieder im Rover saßen, zog Faulkner sein Smartphone aus der Hosentasche und drückte eine der Kurzwahltasten. Dabei meinte er zu seiner Kollegin. „Wir fahren zurück zum Revier wo Sie mich absetzen werden. Ich bestelle Céline dorthin. Sie, Florence, fahren danach bitte zu dieser Silvana Da Silva und befragen sie. Ich denke, sie schaffen das ohne mich.“

Florence nickte nur. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, dass jedes Wort ihrerseits nun fehl am Platz gewesen wäre. Dabei spürte sie ein seltsames Kribbeln in ihrem Bauch.
 

* * *
 

Zwanzig Minuten nachdem Florence den Detective-Inspector vor dem Revier abgesetzt hatte, fuhr das Taxi von Céline Durand dort vor. Derrick Faulkner, der bis dahin ungeduldig auf der Veranda gestanden hatte, begab sich ins Innere des Gebäudes, stellte einen Stuhl vor seinen Schreibtisch und setzte sich dahinter. Er brauchte jetzt diese Art von räumlicher Distanz, auch wenn er sich nicht der trügerischen Hoffnung hingab, dass dies irgendetwas von dem, was nun zwangsläufig folgen musste, besser machen würde.

Da Faulkner Céline bereits bei seinem Anruf unverblümt gesagt hatte, was der Grund für dieses anberaumte Gespräch war, wirkte ihre Miene entsprechend angespannt, bei ihrem Hereinkommen. Sie deutete den ernsten Blick und seine knappe Geste, mit der er auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch deutete entsprechend. Sich langsam hinsetzend und ihr Gegenüber dabei nicht aus den Augen lassend, fragte sie leise: „Du weißt es also?“

Faulkners Blick verfinsterte sich. Er atmete tief durch, bevor er düster erwiderte: „Ja, ich weiß es. Doch das ist nicht der Punkt, Céline. Ist dir nicht zwischenzeitlich der Gedanke gekommen, dass du von dir aus mit mir hättest reden sollen? Ich meine, spätestens nachdem du von mir erfahren hattest, wer der Ermordete ist? Du konntest dir doch wohl denken, dass wir die Villa deines Freundes durchsuchen werden.“

„Meines Freundes?“

Derrick Faulkners Augen begannen gefährlich zu funkeln, als er entgegnete: „So nennt man das doch wohl, wenn eine Person mehr als ein Jahr lang mit einer anderen Person eine intime Beziehung führt. Oder willst du das etwa abstreiten?“

Für einen Moment war die Frau sprachlos. Dann sprang sie vom Stuhl auf und fauchte wütend: „Ich habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass es andere Männer und Frauen in meinem Leben gibt. Das Problem ist, dass du damit nicht klarkommst. Oder willst du mir etwa unterstellen, dass ich etwas mit dem Mord zu tun habe. Du weißt doch wohl ganz genau, wo ich zum fraglichen Zeitpunkt war!“

Etwas langsamer als Céline erhob sich auch Faulkner von seinem Stuhl und umrundete den Schreibtisch. Einen Schritt vor der Frau stehen bleibend fragte er: „Weiß ich das wirklich? Wir haben ab kurz nach Mitternacht geschlafen. Wer sagt mir denn, dass du die ganze Zeit über wirklich bei mir warst? Dafür gibt es keinen eindeutigen Beweis, weshalb ich dich als Tatverdächtige behandeln muss. Aber das kannst du dir bestimmt denken. Das ist übrigens der Grund, warum ich am heutigen Morgen den Commissioner davon in Kenntnis setzen musste, dass in diesem Mordfall Florence Cassell die Leitung in diesem Fall haben wird. Ich werde deinen Pass einziehen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Außerdem muss ich dich darum bitten, die Insel nicht zu verlassen.“

Céline Durands Augen weiteten sich. „Was redest du denn da? Denkst du etwa, ich könnte einen Mord begehen?“

„Nein, im Grunde nicht“, erwiderte Faulkner ruhig. „Genau das ist bei diesem Fall das Problem. Ich darf dich nicht ausschließen, solange du kein Alibi hast. Ich habe übrigens auch keins und wäre ich ein eifersüchtiger Hitzkopf dann hätte ich sogar ein Motiv.“

„Aber das ist doch verrückt! Du kannst mich doch nicht als Verdächtige behandeln!“

„Ich kann und ich werde“, versicherte Faulkner der Frau mit abgesenkter Stimme.

Für einen Moment fassungslos fuhr ihn Céline wütend an: „Aber das kann unmöglich dein Ernst sein. Du kennst mich doch!“

„Das dachte ich zumindest“, konterte Faulkner hitziger, als er es wollte. „Aber Tatsache ist: Ich kenne dich quasi überhaupt nicht. Das wurde mir beim Sichten der sichergestellten Datenträger klar.“

Zorn loderte in den dunklen Augen der Frau auf. „Damit nähern wir uns dem Kern der Angelegenheit, scheint mir! Du kommst mit unserem Arrangement nicht klar! Das ist es! Aber ich lasse mich nicht von dir vereinnahmen, das habe ich von Beginn an klargestellt!“

Dem Blick von Céline standhaltend schwieg Faulkner zu diesen Vorwürfen. Insgeheim hatte er mit einer solchen Reaktion gerechnet, denn er ahnte, dass Céline sich insgeheim schämte, weil er die Porno-Videos gesichtet hatte. Jede Erwiderung seinerseits würde die momentan angespannte Situation vermutlich nur eskalieren lassen.

Doch auch sein Schweigen brachte Céline in Fahrt. Emotional fuhr sie Faulkner deshalb an: „Wenn du nichts dazu sagen willst, dann sage ich dir jetzt etwas, Derrick: Ich beende ich die Beziehung mit dir!“

„Ich werde deine Entscheidung akzeptieren“, gab Faulkner beherrscht zurück. Zwar hatte er diese Entwicklung kommen sehen, doch er spürte trotzdem einen imaginären Kloß im Hals, als sie die Worte aussprach. Seine Gefühle für Céline waren sehr stark, obwohl ihm bereits seit einiger Zeit klar war, dass er nicht dasselbe für sie empfand, was er für seine ermordete Frau Freya empfunden hatte. Zudem verspürte er seit einiger Zeit den Wunsch nach einer wirklichen Beziehung. Nicht nur nach Sex und Begierde. Vielleicht auch deshalb, weil die väterliche Freundschaft zu Dayana ihn zu sehr an sein früheres Leben erinnerte.

Céline wirkte überrascht. Für einen langen Moment schweigend fragte sie schließlich mit kratziger Stimme: „Ist das alles, Detective-Inspector?“

„Vorläufig ja – und lass gefälligst diesen Detective-Inspector-Unfug, okay?“

Den Polizisten ein letztes Mal zornig ansehend machte Céline Durand auf dem Absatz kehrt und rauschte aus dem Revier.

Als sie den linken der drei Durchgänge zur Veranda fast erreicht hatte, holten sie die Worte des Mannes ein. „Ach, und Céline. Bitte vergiss nicht - ich meinte es ernst, als ich sagte, dass ich für die Dauer der Mordermittlung deinen Pass einziehen muss.“

Céline blieb ruckartig stehen und sah über die Schulter zu Faulkner. Dann wandte sie sich endgültig ab und ging. Am unteren Ende der Treppe, die zum Vorplatz führte, stieß sie beinahe mit Florence Cassell zusammen, die vom Haus von Silvana Da Silva zurückkehrte.

Die Freundin an den Oberarmen abfangend erkundigte sich Florence vorsichtig: „Wie war denn deine Unterhaltung mit dem Chief? Du weißt schon, dass er dich zu dem Fall befragen musste.“

„Dein Chief behandelt mich wie eine gewöhnliche Verbrecherin“, ereiferte sich Céline und sah Florence dabei aufgebracht an. „Angeblich hat man kein Alibi, wenn der Mann, mit dem man im Bett liegt, schläft.“

„Stimmt“, versetzte Florence trocken. „Was noch?“

Verdutzt sah Céline die Freundin an und erzählte ihr anschließend davon, was sich noch soeben im Revier ereignet hatte. Sie schloss mit den Worten ab: „Was glaubst du, was Derrick dazu gesagt hat? Ich sage es dir – er sagte gar nichts dazu.“

Den Chief in Schutz nehmend erwiderte Florence kühl: „Was hast du denn erwartet? Er ist Kriminalermittler. Dachtest du, er würde dein kleines Manöver nicht durchschauen? Vermutlich bist du nun obendrein auch noch enttäuscht, weil er nicht widersprochen hat? Oder ist es vielleicht so, dass auch du mehr möchtest und nun Angst hast, er würde aufgrund deines Lebenswandels davor zurückschrecken?“

Florence verblüfft musternd gab Céline widerwillig zu: „Ich hatte zumindest erwartet, dass er versuchen würde mich umzustimmen.“

„Ich denke, der Chief möchte inzwischen mehr, als eine flüchtige Beziehung. Doch ihm ist klar, dass er das von dir nicht bekommen wird. Du bist ihm ganz bestimmt nicht egal doch das mit dir ist nicht das, womit er am Ende glücklich werden könnte. Vermutlich ist ihm das schon länger klar. Jetzt hast du ihm eine unangenehme Entscheidung abgenommen.“

Céline schien etwas auf die Worte der Polizistin erwidern zu wollen, doch dann presste sie nur die Lippen zusammen und schritt zum Taxi. Über die Schulter sehend meinte sie: „Warte bitte einen Moment, dann kannst du gleich meinen Pass mitnehmen. Dein Chef besteht darauf, ihn für die Dauer der Ermittlungen einzuziehen.“

Nachdem Céline ihren Pass übergeben hatte, fuhr sie im Taxi davon und Florence sah ihr sinnend hinterher. Erst nach einer geraumen Weile wandte die Polizistin sich ab und schritt die Stufen zum Revier hinauf. Dabei verspürte sie, bereits zum zweiten Mal an diesem Tag, ein seltsames Kribbeln in der Magengegend.



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