Happy New Year, Kerry
Huhu^^ Ich wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Teil. Tut mir leid, dass es so lange dauert.. aber Abi- stress halt. Lg eure Vela
Ps. Dankeschön für euer Kommentare. Jetzt sind es gleich mehr als die Kommis zur ersten Staffel von Trunks, warum... Obwohl die erste Staffel mehr als doppelt so viele Kapitel hatte. Das ist umwerfend! Dankeschön!
Silvester stand vor der Tür. Bra würde es diesmal im Kreise ihrer Klasse feiern. Kerry war leider nicht da. Sie und ihre Familie fuhren wie jedes Jahr in ein anderes Land zum Feiern. Goten war bei seiner Freundin und Trunks bei Marron. Bra traf sich schon den frühen Abend mit ihren Freunden und sie machten sich auf den Weg in den großen Partykeller einer Schulkameradin, die dort jedes Jahr feiert.
Bra stand dem neuen Jahr skeptisch gegenüber. Was würde es wohl so alles mit sich bringen? Mehr Ärger? Mehr Kummer? Oder mehr Glück und Freude? Sie wollte sich die nächsten Tage mit Marc treffen. Was in sie fuhr – das wusste sie nicht. Doch seitdem sie wieder Single war, fraß die Einsamkeit sie auf. Goten konnte noch so liebenswürdig und feinfühlig sein. Er ist nun einmal nicht ihr Freund und sie brachte einfach jemanden, der sie begehrt und küsst.. und mit ihr schläft. Sie möchte nicht jeden Morgen in einem kalten Bett aufwachen. Sie wollte wieder jemanden. Chris meldete sich auf öfters. Aber neue Jungs lernte sie nicht kennen. Eigentlich wollte sie das auch nicht. So absurd wie es auch klingen mag: sie fand, sie hatte schon zu viel Bekanntschaft mit zu vielen Jungen gemacht. Sie bereute, dass sie diese Affäre mit Lukas hatte. Sie hätte mit siebzehn nicht solchen Mist machen sollen. Sex sollte man nicht so früh schon mit Liebe trennen. Aber diese Meinung würde sie noch oft umstoßen, wiedererwecken und wieder von sich weisen. Das ist es nun einmal: Das Erwachsenwerden. Und egal wer sagt, er wäre schon volljährig mit 18, man ist es lediglich vor dem Gesetz. Wenn man eines schönen Tages in seinem Rentnerleben an früher zurück denken wird, dann werden einem noch tausend Dinge einfallen, die man auch noch mit 18 erlebt hat, welche einfach nicht zu einem Erwachsenen passen. Diese kalte Welt lernt jeder erst stückchenweiße kennen... Zumindest dachte sie es so.. als sie 18 war. Irgendwie hört man mit der Zeit auf über solche Dinge nachzudenken. Wenn man ganz aufhört hat man es vielleicht geschafft und hat sämtlicher Jugend den Rücken zugekehrt. Aber bis dahin hat sie zum Glück noch viel Zeit. Hoffte sie. Schon komisch welche Dinge einem zu Neujahr durch den Kopf gehen.
Die Party war wie jede andere. Zumindest fing sie so an. Jeder brachte etwas zum Trinken mit und schon vor null Uhr nahm sich fast jedes männliche Wesen vor betrunken um zu fallen- aber natürlich erst nachdem man genug Knaller, Böller und Raketen in den Himmel gejagt hat. (Oder doch eher auf die eigenen Klassenkameraden?)
Doch einer war noch bemerkenswert nüchtern. Paul war auch unter den Gästen. Er gehörte zur Parallelklasse von Bra. Ist sitzen geblieben das letzte Schuljahr.
Bra war nur kurz auf Toilette da passte er sie ab, als sie wieder zu den anderen gehen wollte.
„Können wir reden?“ Bra wunderte sich, nickte dann jedoch. Kerry wird ihm gesagt haben, dass er die Differenzen zwischen ihm und Bra aus dem Weg räumen solle.
„Ja klar. Wo?“ Er deutete nach draußen und so gingen sie allein spazieren. Sie war froh, dass kaum jemand das mitbekam. Dumme Sprüche wollte sie sich lieber ersparen. Die Nacht war schon komisch.. sie war so hell.. man konnte sich ohne Probleme in der Dunkelheit zurecht finden. Der Mond erstrahlte die gesamte Erde.. doch Bra war nicht in Stimmung über Romantik nachzudenken. Sie interessierte, warum Paul mit ihr reden wollte. Irgendwie hasste sie ihn. Sie wusste nicht so recht warum, aber dieses Ignorieren seit Jahren ging ihr echt auf die Nerven. Immer dieses Konkurrenzdenken um Kerry.. zumindest glaubte sie das.
Sie gingen etwas die leere Straße entlang. Die Musik der Party wurde immer leiser hinter ihnen, je mehr sie sich von dem Partyort wegbewegten.
„Ich weiß, dass es scheiße mit mir und Kerry läuft.“ Paul war bemerkenswert ehrlich, doch schaute er sie nicht an, sondern auf den Boden. Sie fühlte auf einmal wieder diese Art Verbundenheit zu ihm. Er war der Freund ihrer besten Freundin und es war schon zur Anfangszeit schön mit ihm so über Kerry reden zu können und ihm Tipps geben zu können. Wollte er das jetzt auch? Einen Tipp?
„Du musst halt mehr auf sie eingehen und mehr Interesse zeigen!“ Paul schüttelte den Kopf.
„ u weißt doch gar nicht, was sie alles abzieht! Du kennst immer nur ihre Sicht der Dinge! Du stehst immer nur auf ihrer Seite.“ Bra war überrascht. Klar, wenn beide Streit hatten, dann stellt sie sich nun mal auf Kerrys Seite.
„Ich bin ja auch ihre beste Freundin und nicht deine.“ Er schien sie traurig anzuschauen und ging dann in die Offensive.
„Ach! Du weißt gar nicht was es heißt eine richtige Beziehung zu haben! Du lässt dich von den ganzen Kerlen doch nur ausnutzen!“ Bra glaubte sie hörte nicht richtig. Wut kochte in ihr auf und nun fiel ihr auch ein, ab wann das Verhältnis zwischen ihr und Paul so in die Brüche ging bzw. fast in Hass endete. Damals.. hat er das über Chris gesagt, als dieser sich lange nicht bei Bra gemeldet hatte. Er würde sie nur ins Bett kriegen wollen und jetzt hat er es geschafft und sie ist abgeschrieben und wie blöd sie doch sein kann und wie naiv. Bra wusste die Worte noch ganz genau, als hätte sie sich erst gestern mit Paul gestritten bzw. hätte sich so einen Mist von ihm anhören müssen. Und jetzt schon wieder.
„Und dieser Marc *pah* was willst du von dem? Der will auch nur Sex.“ Bra konnte kaum die richtigen Worte finden.
„Jetzt hör mir mal zu: Was ich mache geht dich gar nichts an! Du bist nicht mein Freund.“ Und dann blieb er stehen und sah sie an. Jetzt wirkte er doch leicht angetrunken, und trotzdem war er zurechnungsfähig:
„Ja das bin ich nicht.. . leider.“ Bra war geschockt.
„Was willst du mir damit sagen?“ Die ganze Zeit – die ganzen Jahren gingen noch einmal in Schnelldurchlauf durch ihren Kopf. Sie sah ihn und Kerry zur Anfangszeit und dann die Entwicklung.. wie glücklich Kerry eigentlich mit ihm ist. Er ist ihre erste große Liebe und irgendwie ist sich Bra sicher, dass die beiden wirklich ewig zusammen bleiben werden. Sie haben zwar ganz und gar keine gesunde Beziehung.. aber trotzdem kommen sie immer wieder zusammen.. also lieben sie sich doch.
„Was hast du da grad gesagt? Was meinst du damit?“ Paul räusperte sich. Sie gingen an alten Häusern vorbei und als er stehen blieb, lehnte er sich an eine alte Wand. Schatten fiel auf sein Gesicht. Seine Augen sahen sie an.
„Ich.. habe mich in dich verliebt.“ Bra war sprachlos. Sie war so extrem geschockt, dass sie sich einfach nicht bewegen konnte. Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sie drehte sich um und wollte den Weg wieder zurück laufen.
„Bra!“
„Wir sollten zurück zu den anderen gehen Paul. Du bist besoffen!“ Er hielt sie zurück. Er hielt sie am Arm und Ekel überkam sie. Sie wusste nicht, warum sie diese Gefühlsmischung zwischen Mitleid und Ekel empfand.
„Lass mich los.“ Er ließ los. Sie war immer noch fassungslos.
„Warum?“ Er schüttelte mit dem Kopf.
„Ich .. deswegen.. bin ich doch so zu dir. Ich ignorier dich um es mir nicht anmerken zu lassen.“ Bra konnte immer noch nicht glauben, was sie da hörte.
„Ach komm! Verarsch mich nicht.“ Doch er war so ernst. Sie sah selten diesen ernsten Blick.
„Tu ich nicht. Ich.. könnte mir echt eine Beziehung mit dir vorstellen.“ Bra fiel fast die Kinnlade herunter.
„Paul! NEIN!“ Er zuckte zusammen und sie musste sich sammeln. Irgendwie interessierte es sie trotzdem.
„Seit wann.. bist du das?“ Er seufzte.
„Seitdem du mit Chris zusammen warst.“
„Das ist doch ewig lange her!“ Sie konnte es einfach nicht fassen. Er nickte nur. Dann probierte sie sich so geschickt wie möglich auszudrücken.
„Ich.. es tut mir ja leid für dich, aber Kerry ist nun mal meine beste Freundin und selbst wenn ich interessiert an dir wäre (was ich nicht bin) selbst dann würde ich trotzdem meine Finger von dir lassen. Du bist ihr Kerl! Verstehst du? Liebst du sie denn gar nicht?“ Er antwortete nicht, schien bedrückt zu sein. Dann sah er sie wieder an.
„Mach das nicht von ihr abhängig! Es geht um uns!“ Bra schüttelte entschieden den Kopf.
„Es wird nie ein UNS geben! Kapierst du das?“ Er sagte nichts, sah auf den Boden. Bra seufzte kurz.
„Lass uns zurück gehen. Es ist gleich null Uhr und ich will das Feuerwerk nicht verpassen.“ Sie hasste Feuerwerk- aber allein mit ihm ins neue Jahr starten – niemals!
Und auf einmal machte es einen Sinn. Er war so abweisend weil er in sie verliebt war. Auf dem Rückweg sprachen sie noch kurz ein paar Sätze.
„Wirst du es Kerry sagen?“ Fragte sie ihn.
„Nein.. ich will sie ja nicht verlieren.“ Bra lachte und sah ihn verständnislos an.
„Aber wenn ich ja zu dir sage, würdest du sie verlassen?“ Er nickte nur und seine Niedergeschlagenheit trat immer mehr zum Vorschein. Zum Glück waren sie schnell wieder bei den anderen und Bra konnte zu ihren Freundinnen. Sie wollte mit niemanden darüber reden. Sie wusste jetzt einfach nicht, was sie tun sollte. Kerry liebte Paul! Sie könnte es ihr doch nicht sagen, oder? Sie wusste einfach nicht, wie sie reagieren sollte.
Ein paar Stunden nach Mitternacht dann.. Bra wusste es nicht mehr so genau- der Alkohol floss ja bekanntlich ganz schön- zog sich Bra mit einer Freundin in ein abgelegenes Zimmer zurück um mit ihr zu reden. Sara war eine Schulkameradin von Bra und mittlerweile wurde sie auch eine gute Freundin von Bra und Kerry... Sie hatte lange gelockte Haare und grüne Augen. Früher war sie sehr schüchtern, aber mittlerweile hat sie ein Selbstbewusstsein in all den Jahren entwickelt, welches Bra beneidenswert fand. Vielleicht war das auch durch ihre vielen Jungs- Geschichten, die sie hatte. Einmal hat sie in einem einwöchigen Urlaub mit drei Verschiedenen geschlafen. Und das beste ist: sagt man ihr Schlampe hinterher, dann macht es ihr nicht einmal etwas aus. Sie würde sich auch nie rausreden, warum sie schon mit so vielen Kerlen geschlafen hatte: nicht irgendwie: ich war verliebt und dachte jedes Mal es würde der Richtige sein. Nein.. sie sagte frei heraus: ich hatte einfach Bock mit ihm zu schlafen. Ich glaub ich bin nymphoman. Bra musste immer innerlich lachen, wenn Sara sich wieder als Nymphomane bezeichnete. Aber mittlerweile hat sie einen Freund. Seit Monaten schon. Er war genauso wie sie: sexbesessen. Aber das ist ok. Sie respektierte Sara und wenn sie einmal etwas wissen wollte, was in sexuelle Richtung ging, dann fragte sie einfach Sara. Sie war am erfahrensten. Und Sara war auch diejenige, die Paul mit am meisten verabscheute. Warum sich Bra sie dann ausgerechnet ausgesucht hatte, war ihr nicht so klar. Aber jetzt saßen sie beide in dem Raum und Bra schilderte Sara die Geschichte mit Paul. Sara war auch erstaunt.
„Du musst es Kerry sagen! Sie wird dir zwar nicht glauben, aber du musst es wenigstens versuchen!“ Bra war sich unsicher.
„Und wenn sie mich als Lügnerin hinstellt? Wenn ihre rosarote Brille zu undurchlässig für die Wahrheit ist?“ Sara zuckte mit den Schultern.
„Du bist ihre beste Freundin. Was hättest du für einen Grund sie anzulügen. Sie weiß doch, dass du nicht auf Paul stehst.“ Sara seufzte.
„Wart mal.. muss erst mal auf Toilette. Dann reden wir weiter.“ Sie verließ den Raum und Bra stellte sich an das Fenster und sah in den leeren öden Innenhof. Auf einmal hörte sie die Türzugehen und den Schlüssel sich umdrehen. Sie sah wieder in das Zimmer und Paul stand da. Er hatte beide eingeschlossen und diesmal schien er wirklich alkoholisiert zu sein.
„Wir... wir.. müssen noch mal miteinander reden. B..bitte.“ Bra kniff ihre Augen zu Schlitzen und focuzierte ihn. „Hör mir zu: zwischen uns ist nichts und wird nie etwas sein. Und selbst wenn du nicht Kerrys Freund wärst – ich würde nichts von dir wollen.“ Sie ließ ihn alleine stehen und ging zur Tür. Den Schlüssel hat er zum Glück stecken lassen, somit konnte sie das Zimmer problemlos verlassen. Sara stand schon vor der Tür und hatte sich gewundert, warum Bra sich eingeschlossen hatte. Der Abend war für sie gelaufen. Sie hatte einfach zu schlechte Laune. Paul will mit der besten Freundin seiner Freundin was anfangen! Es war unfassbar! Sie hatte fast Wut auf sich selbst. Aber sie konnte sich, weiß Gott, nichts vorwerfen. Nie hatte sie ihn angemacht, geschweige denn angeschaut.
2 Tage später.
Kerry saß auf ihrem Bett. Bra auf dem Sessel vor ihrem Bett. Die rothaarige war traurig und verschlossen. Sie wollte sich wahrscheinlich keine Gefühlsregung anmerken lassen. Still starrte sie an Bra vorbei.
„Wieso sollte ich dir das nicht glauben? Es ist nur so.. unfassbar. Aber du wirst mich schon nicht anlügen.“ Kerry brauchte ein paar Minuten um sich zu fangen und sich einen klaren Kopf zu verschaffen. Dann schien sie ihre alte Entschlossenheit zurück zu bekommen.
„Schreib ihm!“ Bra war überrascht. Sie hatte Kerry alles erzählt und jetzt sollte sie Paul eine Nachricht schreiben? Kerry griff nach Bras Handy und drückte es ihr in die Hand.
„Los! Schreib, dass ihr euch treffen wollt, um noch einmal in Ruhe über alles zu reden.“ Und dann eröffnete Kerry ihrer besten Freundin ihren nun fertigen Plan.
Es war abends als Bra und Kerry zu einem Park in der Stadt gingen. Kurz vor dem Park trennten sie sich und gingen in unterschiedliche Richtungen. Bra nahm ihr Handy zur Hand und laß noch einmal die Sms, die im Laufe des Tages verschickt wurden.
-- Hi Paul, ich bins Bra. Ich wollte mich für Silvester entschuldigen, ich hätte dir nicht einfach so einen Korb geben sollen, ohne über alles gut nachzudenken. Jetzt weiß ich, dass du Recht hattest. Wir sollten nicht alles von Kerry abhängig machen. Lass uns einfach mal treffen und schaun, was passiert. --
Zurück kam nur:
-- Hi. Bist du dir da ganz sicher? Es freut mich, dass du so denkst. Sag Kerry aber nichts. Wo treffen wir uns?--
Bra gab ihm Ort zu Zeit dann durch und er war einverstanden. Nun stand sie hier. In der Mitte des Parks, umgeben von lauter Bäumen und Sträuchern. Sie war alleine. Kaum jemand läuft gern im Winter und dann noch im Dunkeln durch einen kaum beleuchteten Park. Bra wartete und es dauerte nicht lange, da hörte sie ihn kommen. Sie sah um sich und nickte in Richtung der Sträucher, die zu ihrer Linken waren. Paul lächelte sie an. Bra war schon ziemlich erstaunt. Er konnte ja wirklich ziemlich süß lächeln.
„Hi, Bra.“
„Na du.“ Sie küssten sich auf die Wange und er sah sie danach nachdenklich an. Sie standen sich gegenüber mit zwei Metern Sicherheitsabstand.
„Wie kommt es, dass du deine Meinung geändert hast?“ Bra zuckte leicht mit den Schultern.
„Ich musste erst einmal den Schock verarbeiten, den du mir bereitet hast.“ Er nickte nur. Sie sah ihn sich an.
„Und.. als du mir deine Liebe gestanden hast, da warst du auch ganz sicher nicht betrunken?“ Paul schüttelte entschieden den Kopf.
„Ich hatte zwar etwas Alkohol getrunken, aber ich war vollkommen zurechnungsfähig. Ich mein...“ Er trat einen Schritt näher zu ihr heran.
„Ich wollte es dir schon so lange sagen.“ Ihre Augen probierten immer in seine Richtung zu sehen und nicht nach links.
„Und was ist mit Kerry? Liebst du sie jetzt noch oder nicht?“ Er seufzte.
„Ja, klar liebe ich sie.. wir sind schon so lange zusammen.. aber.. ich weiß einfach nicht wie das mit uns weiter gehen soll und.. ich.. fühle mich halt zu dir hingezogen.“ Und jetzt kam der schwerste Teil für Bra. Sie trat einen Schritt zu ihn heran.
„So nah, dass du ihr.. fremdgehen würdest?“ Sie probierte ihm direkt gegenüber zu stehen, mit kaum mehr als ein paar Zentimetern Abstand.. aber er war so.. ja.. eklig. Er war nun einmal schon.. fett und.. das ist für sie ein ziemlicher Abturner, zumal sie ja weiß, wie gut er aussehen könnte, wenn er wollen würde. Aber er ist statt dessen jeden Tag Döner und anderes Fast Food. Kein Wunder dann, wenn er nicht mehr attraktiv ist. Und jetzt sollte sie auch noch das tun: Bra kam immer näher zu ihm. Sie sollte ihn küssen, aber sie konnte es nicht. Er trat einen Schritt zurück.
„Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll! Verstehst du?“ Sie empfand kein Mitleid.
„Sag es ihr einfach.“ Er schien verzweifelt.
„Es ihr sagen? Ja klar! Ich werde einfach mal so sagen: Happy New Year, Kerry. Ich hab mich in Bra verliebt!“
Und das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Der Kuss war zwar nicht erfolgt, aber das reichte auch, damit Kerry ihre Augen öffnete. Die Rothaarige sprang aus dem Gebüsch und ging förmlich auf Paul los.
„DU ARSCHLOCH! DU VERFIXSTES ARSCHLOCH!“ Sie gab Paul eine Ohrfeige, die es in sich hatte. Er taumelte regelrecht nach hinten. Bra hatte nun doch ein schlechtes Gewissen. Hätte sie Paul einfach so ins Feuer laufen lassen sollen? Irgendwie ist das doch ziemlich intrigant. Aber Kerry wollte es so. Und nun ging Kerry auf ihn los und Bra sah nur zu. Aber jetzt war es Kerrys Sache.. Kerrys und Pauls. Paul war währenddessen vollkommen perplex. Er sah Bra fragend an und sein Blick zeigte, dass sie ihn verletzt hatte. Oder war es doch ihr schlechtes Gewissen, was ihr zu einer Deutung dieser Art gebracht hatte?
Bra für ihren Teil verließ den Park in Richtung linker Ausgang. Kerry hatte genug von Paul ohrfeigen und ging nun auch allein in Richtung rechter Ausgang. Paul blieb allein in der Mitte stehen und verstand die Welt nicht mehr. Kerry drehte sich noch einmal um und rief zu Bra.
„Danke Bra!“ und dann ging Kerry. Bra währenddessen war kurz stehen geblieben. Sie hatte noch Blickkontakt zu Paul. „Sorry.“ Sagte sie nur. Er schien zu nicken. Bra ging nach Hause.
Paul hatte Kerry noch am selben Abend auf dem Heimweg abgefangen und ihr gesagt, er hätte schon gewusst dass sie und Bra das so geplant hatten und er wäre so enttäuscht darüber gewesen, dass er Kerry hätte ins Messer laufen lassen wollen. Sie sollte nur sehen, dass sie ihm vertrauen kann. Und dann bestritt er, je Gefühle für Bra gehabt zu haben. Er wäre betrunken gewesen und hätte das so nicht zu Silvester gesagt. Und Kerry.. Sie konnte noch die Sms lesen, die Paul Bra noch in der selben Nacht geschickt hatte.
-- Lass uns das Treffen wieder holen! Und diesmal ohne Kerry! Gib mir eine Chance.--
Bra gab ihm diesmal endgültig einen Korb und machte klar, dass er sich nie wieder an sie ranmachen sollte.
Und Kerry.. obwohl sie es alles wusste. Sie ging zu Paul zurück. Sie glaubte ihm, wenn er alles, was sie selbst gelesen und gesehen hat, in eine andere Richtung interpretiert. Sie wollte ihm einfach glauben und wenn man etwas wirklich will.. dann sollte Bra ihr nicht im Wege stehen.
